Achtung: Für den Reviewschreiber ist Individualität und Selbstoffenbarung in der Musik prioritär. Die folgende Kritik, misst an diesen Masstäben.
Mich hat es gefreut dieses Album zu hören. Was mir besonders gefallen hat ist, dass ich während fast jedem Lied irgendwie, wenn auch zum Teil nur ganz wenig, berührt wurde. Ich hatte das Gefühl, eine Linie des Gefühls ziehe sich durch das ganze Album und das ist etwas das ich bei Goaalben nur selten erlebe. Ich würde sogar sagen, dass ich nicht mehr als 5 Alben kenne, bei denen das für mein Gefühl so konsequent durchgezogen wurde.
Ich bin überzeugt darin liegt auch ein Teil des Erfolgs dieses Albums und von Freakulizer.
Die Musik klingt für mich aufgeweckt
aufgestellt, motiviert, positiv. Auch das empfinde ich bei nur ganz wenigen Alben so.Beim einen oder anderen Lied würde ich, wenn ich es noch nicht kennen, den DJ fragen gehen wer es gemacht hat. Das tue ich nur, wenn ich von einem Lied berührt werde.
Umgekehrt, würde ich aber nie im Leben herausfinden, dass ich ein Lied von Freakulizer höre, denn dazu ist der Stil noch zu angepasst, die Persönlichkeit der Lieder noch zu unausgereift.
Die Musik klang in meinen Ohren angepasst. Mainstreamig, 0815 israelig. Aber! Ein grosses Aber, bei genauerem hinhören fielen mir immer mehr, wenn auch versteckte, persönliche Noten und Spezialitäten auf.
Darin liegt meiner Meinung nach ein anderer Teil des Erfolgs.
Freakulizer - Thujon - Simon hat mal nach einem meiner Live Acts zu mir gesagt:" Die töön obedrure hesch im griff, aber de bass nööd". Ich habe mich dann ganz schön gewundert, denn erstens hat an dieser Party der Bass von jedem Lied scheisse geklungen und zweitens war es für mich verwunderlich, dass jemand die 100erte Stunden Sounddesign, 100erte stunden Melodieschreibereien, 100erte Stunden Arrangierarbeit ganz kurz und bündig als "die töön obedurä" abtut.
Freakulizer hat "den Bass" im Griff. Ein Preset hier, ein VB1 oder Tau Pro da, ein bischen Side Chain etc. das kleine 1X1 des fettbass prinzips ist gelernt worden.
Doch auch "die töön obedurä" sind nicht zu kurz gekommen. Ich finde es ist zwar immer ein bischen das Gleiche, space sample - knorz saws - house pads - atmosphere pads - voice samples und reverse klänge (diese könnten aberbei weiterer ausreifung auch zu einer persönlichen Note werden)...
Die Sounds könnten meiner Meinung nach aber schon spezieller sein, das würde den Liedern zu mehr Charakter, oder mehr "Simon" verhelfen.
Ich finde umgekehrt nun also, dass "den töön obedurä" inklusive dem arrangement noch viel mehr abgewonnen werden könnte. Wenn ich aber schaue wie schnell es Freakulizer so weit geschafft hat, ist das mehr als angemessen. Hut ab.
Der Aufbau der Lieder empfand ich bei den meisten als ziemlich ähnlich, nicht besonders spannend, aber auch nicht langweilig. In der Mitte des Albums erinnerte mich mancher Wechsel auch mal an Infected, welche, gewollt oder nicht, inspiriert zu haben scheinen.
Ich kenn ja Simon ein bischen und ich schätzte ihn vom Typ her immer als "Künstler" ein und nicht als "Produzent". Damit habe ich mich sicher nicht getäuscht, dass höre ich diesem Album wieder an. Das Album zeigt mir sehr viel musikalisches und künstlerischen Potential und wenn sich Freakulizer von seinen ersten mir gezeigten Gehversuchen weiterhin in die gleiche Richtung entwickelt und nicht von seinem Weg abweicht, kann er in meinen Augen ein sehr hohes Niveau von musikalischer Qualität, so wie ich sie definiere und wichtig finde, erreichen.
Bereits in diesem Album hat Simon Mut zur Individualität gezeigt, nicht so viel wie er könnte zwar, aber immerhin und das finde ich super.
Losing Control finde ich den Höhepunkt. Wirklich sehr schön und auch beeindruckend.
Gratuliere Simon. Ich finde das hast Du gut gemacht
fiini sache inklusive Ich freue mich auf Dein nächstes Album und ich freue mich darüber, dass Du Dich auf diesem Album schon wieder ein bischen mehr gezeigt hast als das letzte mal, als ich Musik von Dir aufmerksam hören konnte.Liebe Gruess
Raphi
Das hat musikmachen so ansich ... 
vorallem der einte der rockt unendlich bis in die fingerspietzen!