Review: "CENTER OF SOUL" ( Liquid Space )

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Liquid-Space

Review: "CENTER OF SOUL" ( Liquid Space )

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Liquid Space – Center of soul

Review

von Andreas Paulin


Nach langem Warten ist nun endlich die Debut-CD von Liquid Space bei mir angekommen.
Rein in den Player..............wow, erster Eindruck beim schnellen durchhören der Tracks: Sehr gelungen.
Die Beats sind schön groovy und treiben nach vorne, immer weiter, immer weiter aber ohne zu hetzen. Die Melodielinien sind wunderschön zum abträumen, man kann sich wirklich verlieren.
Unterschiedlichste Sounds würzen die Tracks mit immer neuen Variationen, ohne, dass das Ganze sich in hektischem Gefudel verliert. Schön ausbalanciert, immer weiter, immer weiter.
Was die beiden Jungs aus Murrhardt da vorlegen ist Psy-Trance vom Feinsten. Edelgoa, der sich vor keiner angesagten Scheibe verstecken braucht, aber hallo!
Alle Tracks liegen bei etwa 145bpm, beste Dancefloor-Geschwindigkeit.

#1 – Another life:
Das schummrige Intro erinnert an eine Höhle, und die zwei Stimmen der..hm.. Höhlenelfen(?) erhärten den Eindruck, in einen Tunnel nach Anderland einzutauchen.
„Wie kann man ihm nur helfen?“ „Iss ein Stück von dem Pilz.“ „Gute Idee!“
:-))
Die Mischung aus dunklen schnarrenden Sounds und hellen spielenden Tönen wirbelt dich durch einen Tunnel und die Reise beginnt. Keine Chance zum stillsitzen. Loslos, Tanzen!
„Gute Idee“.....
Die Grooves laufen schön abwechslungsreich, sehr natürlich, schmissige schnarrende Off-Beats mischen sich mit hellem Glockenspiel, bis die Reise in einer großen Kaverne endet, die von tanzenden Fanfaren erfüllt ist, und die Hookline der letzten zwei Minuten bleibt einem mit dem Elfengelächter und Gnomengekicher im Gedächtnis!

#2 – Real Eden:
Constant Tribal Beat! Von schwebenden Klängen überlagert, und immer wieder: „Hey, hey!“.
Der konstante leichte Hall in den Klängen – Ganz Klar: Die Reise ist in der großen Höhle ist am Feuer angekommen. Immer wieder, immer wieder, immer weiter, rund ums Feuer.
„Hey, hey!“
Eine wunderbare eingängige Hookline in der zweiten Hälfte verstärkt den Eindruck, und wird auch noch am nächsten Tag im Gedächtnis bleiben. Und sie singen immer weiter „Hey, hey!“
Real Eden – Der wahre Garten Eden? So könnte er klingen!

#3 – Learn from Leary:
Das erste, was der Hörer vom ollen Tim lernt: Offbeats kicken. Der ganze Track ist ohne große Schnörkel um eine konstante Offbeat-Linie aufgebaut, die sich meditativ durch das ganze Stück zieht.
UmPah-UmPah-UmPah-UmPah.....
Was nicht heißt, dass es monoton wird: Genügend Breakbeats lassen Gelegenheit zum Richtungswechsel und Verschnaufen. Über den sehr erdigen Offbeat-Linien liegen spacige Obertöne aus den Keyboards. In tausend Varianten, funkelnd wie Sterne. Das ganze Stück ist eins der mostly psychedelic Tracks des ganzen Albums. Augen zu, fallen lassen, und die Reise beginnt. Wohin? Learn from Leary!

#4 – Summer Session:
Auch hier finden sich ähnlich durchgehend durchgehende Offbeats wie im dritten Track. Aber hier kommt mir sofort ein Begriff in den Sinn: OldSchool. Und das im besten Sinn. Die Sounds klingen, wie man Sie von älteren GoaTrance-Scheiben her kennt. Der straighte Aufbau des Stücks ist pumpend und doch smooth. Ich würde das Stück eher in den Morgenstunden oder sogar am Tag laufen lassen, wenn die Sonne den Rest tut und die Musik sich mit den Farben der Natur mischt. Besonders, wenn die Chöre singen. Schön sparsam dosiert, so kommt der Effekt noch besser. Praise!

#5 – Schwarzlichtgewitter:
Oha – Themenwechsel – Rein in die schwärzeste Nacht. Pumping, pumping, pumping. Ultraverschickte Sounds und hämmernde Sechzehntel. Das ganze auf 145 statt der originale 140bpm laufen lassen, und der Sound ist perfekt für die schwärzesten Stunden der Nacht, wenn schluss mit lustig und Zeit zum Donnern ist. Muss gestehen: Nicht mein Style, aber ein Leckerbissen für die Freunde des minimalistischen GoaTrance :-) Schwarzlichtgewitter eben!

#6 – In Wonderland:
Der wunderbare schwebende Introakkord und die Frage gleich zu Anfang sind Programm: „Is this grass?“ Ab gehts nach Wonderland. Diesmal ohne Offbeats, aber mit treibenden, pochenden sechzehnteln und schwebenden Klängen. Schöne Einlagen mit sehr natürlichen Drums und Bongos. der Track bleibt in einer guten Mischung aus treibend und schwebend. Auch die jazzigen Akkorde der Keyboard verstärken den schwebenden, schnarrende Offbeat-Sounds den pulsierenden Eindruck. Ein schöner Break in der Mitte wird von den Bongos wieder hochgezogen und die Reise ins Wunderland startet ein zweites Mal. DAS ist guter schwebender Morningtrance zum Sonnenaufgang.

#7 – Lunatic Asylum:
Yep – „This is a place for crazy people“ Damit fängts an, ich mag diese kleinen Schmunzler am Rande. Diese kleinen Bonmots mit Vokaleinlagen sind durchgehend für die ganze CD.
Die Musik selber ist ein voll pumpender FullOn-Track. Wunderbarer melodischer FullOn. Pumpend und dancefloortauglich. Yep, DAS wird am späten Abend gespielt! Schöne Progression, ganz langsamm immer mehr und mehr und mehr..... Wunderbare Breaks (in der Mitte ETWAS zu dämpfend.. aber es geht weiterrrrrrrrr) mit genau den Steigerungen, die ich zum Tanzen liebe!! Lassen die Suppe hochkochen bis zum Überschäumen. Für mich der absolute Merker für den Dancefloor um die Tänzer hochzukitzeln und weiterzupumpen....ooops!

#8 - Scary Inclusive:
Jou – Und DAS ist jetzt das, was ich ‚Arschwackelmusik’ nenne: Der Arsch beginnt zu wippen, der Kopf fängt an hin- und herzunicken.........Das ist die Musik, um die Leute auf den Dancefloor zu holen. Nicht hämmernd, nicht peitschend, aber schmissig und... groovy! Groovy Rythmen und schöne groovy Melodien, die die Beats .... nicht begleiten, sondern auf ihnen hüpfen und tanzen und lachen. Warum der Track ‚Scary inclusive’ heißt weiß ich nicht, da ist nichts erschreckend dran, das geht unmittelbar vom Hörzentrum in die Hüfte :-)

#9 – Rendered Dreams:
FullOn at its best in bestem Isra-Style. Wunderbare Akkordfolgen, pumpend, pumpend, pumpend – zwo, drei, vier und ab! Nichts für Minimal-Fans, eher finale furioso. Ziemlich trancig, melodieorientiert. Ich mag nun mal melodische Sachen, und dieser Track ist ein wunderbares Outro für Beine UND Gehörgänge ohne überladen zu wirken. Consciousness......

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Wow, so nun isse durch, die Pladdäh ooops... CD.
Klasse Machwerk, Leute.

FAZIT:

Liquid Space: Denny Seidewitz und Serdal Kalkan aus Murrhardt rocken das Schwabenland! Und von dort aus die ganze Welt. Hoffe ich. Schließlich haben sie sich mit diesem Beweis ihrer Fähigkeiten ins LineUp des diesjährigen (2005) FullMoOn-Festival gerockt :-))
Was nurmehr beweist: Absolut professionell gemachter Goa-Trance.
Freut mich umso mehr, weil ja hier in Schwaben das Tanzen und der Rock’n Roll nun wirklich nicht erfunden wurden. Wenn Schwaben sich gesellig treffen heißt das „Kehrwoche“ (formlose Variante). Und die höchste Form kollektiver Extase ist die „Hocketse“: Zusammenhocken und Wein („Viertele“) trinken mit abschließendem Heimschwanken.
Von daher hat es die tanzende Truppe hier doppelt schwer
Die Platte lässt sich schwer auf eine Schiene festnageln, weil die Musik wirklich vielfältig ist. Ich würde sie aber eher Freunden der schönen Klänge und groovigen Gänge empfehlen.
Wer Lani mag, Astrix und Tetrium: Unbedingt kaufen.
Liebhaber von Skazi und Chemical Crew werden weniger auf ihre Kosten kommen.
ChriSmoS
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Registriert: Di 26. Okt 2004, 14:04
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Beitrag von ChriSmoS »

ausführliche kritik bzw. wörtliche dartsellung der musik. kritisiert wurde ja nicht viel :-D

klingt sehr intressant - werd ich mir bestimmt anhören. thx
alles was du hast, hat auch dich

www.soundcloud.com/badbug
www.youtube.com/chrismos84
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