Unsterblichkeit

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Willst du biologisch unsterblich sein? (bitte erst den Post lesen, dann wird die Frage klarer)

Ja
5
19%
Nein
22
81%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 27

juxeii
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Wohnort: Ulm

Unsterblichkeit

Beitrag von juxeii »

hi zusammen,

ich möchte hier eine diskussion starten über die sog. "unsterblichkeit". die themaeröffnung erschien mir im allgemeines passender als im mystic-bereich, denn es geht mir hier keineswegs um einen esoterischen kontext, ganz im gegenteil.

ich möchte unter dem begriff "unsterblichkeit" nicht die inhärente, bedingungslose unsterblichkeit verstehen, sondern einzig und allein die biologische.
die inhärente unsterblichkeit würde für eine person(beschränkung der unsterblichen wesen auf menschen in diesem kontext) bedeuten, dass ihr leben unabhängig von der zeit und jeder interaktion mit seiner umwelt wäre. so wie es anscheinend im moment in der physik aussieht, wird dieses universum nie enden und somit auch die dimension zeit ewig existieren(dabei darf die materie selbst nicht zerfallen, um die zeitliche unabhängigkeit garantieren zu können).

die biologische unsterblichkeit soll bedeuten, dass diejenige person nur durch äussere einflüsse den tod erfahren kann, weil der körper so stark geschädigt ist, dass eine "reparatur" nicht durchzuführen ist. unser ganzer körper besteht aus zellen und wenn diese geschädigt werden altern wir. mikro-biologisch gesehen altern wir nicht weil die zeit vergeht, sondern weil sich zellschäden anhäufen, z.b. fältchen :-) übersteigen die zellschäden unsere individuelle schranke, so sterben wir. die konkreten ursachen wie z.b. herzanfall spielen dabei keine rolle, denn sie sind nur die folge der schäden. was wäre nun wenn wir technisch in der lage wären diesen schwellwert nie zu erreichen?
wir bräuchten eine technik, die es uns erlaubt die zellschäden rückgängig zu machen.

es gibt meines wissens z.zt. drei ansätze wie man biologische unsterblichkeit erreichen könnte:

a)nanotechnik: man stellt sich vor über millionen von nano-robotern zellschäden zu reparieren. die winzigen maschinen arbeiten sich in zellen vor, die als reparaturbedürftig ausgewählt wurden und beseitigen die mängel.

b)chemisch-biologisch: man injiziert spezifische organische werkzeuge die in die zelle eindringen um dort entweder z.b. DNA-abschnitte zu schneiden, oder sie ersetzen/reparieren chemisch geschädigte strukturen der zelle. erst jüngst gelang es über ein enzym ein gen zu verändern: http://www.heise.de/tr/artikel/91977

c)stammzellen: diese haben die eigenschaft sich erst im laufe der zeit zu einer speziellen zelle auszubilden und sind unsterblich(genauso wie krebszellen). man hofft durch gezielte implantation in krankes gewebe, dass diese zellen an die stelle der kranken zellen treten.

das war jetzt mal nur eine kleine zusammenstellung des kontextes und ich hoffe bis hierhin nicht wertend gewesen zu sein.

aber was bedeutet es denn nun für uns alle, wenn mindestens eine dieser technicken irgendwann zur verfügung stehen sollte? ich stehe dem allen sehr positiv gegenüber und weiß dass die meisten eine gegenteilige position vertreten. zunächst verstehe ich den tod als das endprodukt einer krankheit die nicht geheilt wurde. man kann vielleicht zwei allgemeine betrachtungsweisen zur unsterblichkeit einnehmen:
1)die total egozentrische, isolierte sichtweise
2)die kollektive, gesellschaftliche sichtweise

bei 1) frage ich mich ernsthaft was dagegen spricht, nicht biologisch unsterblich sein zu wollen. es gibt für mich keinen einleuchtenden grund es nicht zu wollen. manche mögen mit depression oder lebendsmüdigkeit argumentieren, aber das stellt nicht wirklich ein problem dar, denn man braucht die regelmässige die behandlung seiner zellen ja nicht weiter durchführen zu lassen. was spricht dagegen sich seine lebensspanne selbst aussuchen zu können? das leben, solange es lebenswert ist, zu geniessen? sich an dem eigenen sein zu erfreuen? wenn ihr hierfür argumente habt die dagegen sprechen, postet die doch bitte. aber wie gesagt, dies ist nur die rein nach innen gerichtete sichtweise und die konsequenzen zur gesellschaft ausgeschlossen. ich habe irgendwo mal gelesen, dass unser gehirn anscheinend locker in der lage wäre hunderttausend jahre lang information zu verarbeiten. wenn das stimmen sollte, frägt man sich doch warum die evolution so gehandelt hat und uns ein völlig überdimensioniertes gehirn gegeben hat, bei einer im vergleich dazu erbärmlichen lebenserwartung.

ich denke, dass erst wirklich bei 2) der ganze ärger beginnt, sprich ein konfliktpotential gegeben ist. es ergeben sich dabei unzählige politische, gesellschaftliche und weitere fragen. eine drängendste wird wohl die frage nach dem "wer bekommt diese technik?" sein. wieder mal nur die reichen? oder eben die reichen vorher, bis die serienproduktion dafür einsetzt und für alle erschwinglich ist? oder bekommen es gar nur ausgewählte personen und die technik wird gewaltsam unterdrückt? ich bin der festen überzeugung dass eine solche technik zu ganzen kriegen führen kann, leider. und ich habe keine ahnung in welche richtung das ganze führen wird. schaffen wir es mit dieser technik vernünftig umzugehen, oder wird das letzte licht der erde aus einer kernspaltung heraus in den kosmos hinausfliegen?

was tun wir mit der überbevölkerung? diese frage setzt voraus, dass wir uns auch nach einführung der technik vermehren. in teilen der psychologie wird die meinung vertreten, dass der kindetrieb unter anderem darin begründet liegt, dass wir uns in ihnen verewigen wollen. es ist quasi dann eine "indirekte" unsterblichkeit die wir anstreben. diese ist sicher unbewusst, aber ich finde diese argumentation schon stichhaltig. was aber kann man gegen die überbevölkerung tun? entweder alle haben wenig kinder und alle(die es auch wollen) wenden die technik an, oder wir alle haben weiterhin soviele kinder wie wir wollen und sterben "ganz normal". dies wäre dann eine abstimmungsgeschichte.

ethische und religiöse fragen? "wir dürfen nicht gott spielen!" und ähnliche aussagen kann ich für mich nicht gelten lassen. wir spielen schon gott, seit wir begonnen haben medizin zu betreiben. zu zeiten jesu sind die menschen um die 30-40 geworden und heutzutage werden wir im schnitt doppelt so alt. wir beeinflußen also schon in einem gewissen bereich unsere lebensspanne und dies mit technik. ohne medizin und anderen lebensfördernden systemen, würden wir alle auch heute noch früher, also "von gott gegeben", sterben. die evolution strebt eine immer schnellere gangart an und sie hat sich mit unserem bewussten denken ein sprungbrett geschaffen, wie es noch nie dagewesen ist. wir, als produkte der evolution, sind in der lage unsere eigene evoltuion selbst zu steuern.


so, fürs erste wärs das mal gewesen. ich finde dieses thema hochspannend und würde gerne eure meinungen dazu hören :-)

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Titali
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Beitrag von Titali »

hey juxeli

schad hesch das nid bim mystische indo!!! mystik het nüt mit esotherik eigentlech ztüe... eso isch en dumme begriff, vo soviel negativs grad mitchunt, wenn me das wort ghört...

anyway...zu dire frag, ich WETT NIEMALS physich unstärblech sie...neinei! ich bin unstärblech, aber nur mini seele! viellecht wett ich physisch unstärblech sie, aber sich nid uf däm giftige planet!

wetsch denn du unstärblech sie i dim jetzige körper??? du chasch nid gott spiele, wenn dini zyt abglofe isch, wenn du das glernt & erfahre hesch, was für dich bestimmt isch, wirsch müesse din körper verloh, vo däm chasch dich nid rette!

chönt jetzt es ganzes buch schiebe über das thema, aber halte mich kurz ;)

schöööns weekend
titali***
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Beitrag von Sam Smiler »

also zum vergliech mit em colin wird ich nie sterbe
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Beitrag von Titali »

lol@sam

wirsch eh legände forever *hehe* like jim morrison!!!
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juxeii
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Beitrag von juxeii »

TiTaLi hat geschrieben:hey juxeli

schad hesch das nid bim mystische indo!!! mystik het nüt mit esotherik eigentlech ztüe... eso isch en dumme begriff, vo soviel negativs grad mitchunt, wenn me das wort ghört...
oh, ich wusste nicht dass esoterik so negativ besetzt ist. ich sehe darin nichts abwertendes.
TiTaLi hat geschrieben: anyway...zu dire frag, ich WETT NIEMALS physich unstärblech sie...neinei! ich bin unstärblech, aber nur mini seele! viellecht wett ich physisch unstärblech sie, aber sich nid uf däm giftige planet!
diese unsterblichkeit hängt ja davon ab wie lange wir diese technik besitzen werden. ob das nun auf der erde sein wird, oder an einem anderen ort spielt doch dabei keine rolle. falls die ressourcen zur aufrechterhaltung dieser technik eines tages zur neige gehen sollten, dann werden wir sterben. das topic mit der "seele" ist ein ganz anderes und von der naturwissenschaft zu trennen. könnten wir ein anderes thema dafür erstellen.
TiTaLi hat geschrieben: wetsch denn du unstärblech sie i dim jetzige körper??? du chasch nid gott spiele, wenn dini zyt abglofe isch, wenn du das glernt & erfahre hesch, was für dich bestimmt isch, wirsch müesse din körper verloh, vo däm chasch dich nid rette!
wie gesagt, solange es möglich sein wird, braucht man seinen körper nicht verlassen. ob wir mit unserem körper und geist zufrieden sind, hängt nicht davon ab, ob es diese technik gibt oder nicht. niemand wird gezwungen zu etwas und der freitod ist weiterhin eine option. was ich daran "gut" finde ist die wahlmöglichkeit. man entscheidet sich zu leben, oder eben dagegen. in unserem zeitalter ist diese noch nicht gegeben und ich kann wie gesagt nicht nur schlechtes darin sehen, wenn es mal soweit sein wird. ich bin 100% davon überzeugt, dass es soweit kommen wird, denn der mensch ist von natur aus neugierig und wird auch dieses "problem"(hört sich schrecklich an) angehen und lösen. zumindest temporär. hatte oben schon das "gott-spielen" angedeutet: was verstehen wir darunter? alles was der mensch ändern kann ist doch nichts göttliches, sondern sogar von dieser allmächtigen entität "geduldet". gott spielen würde für mich z.b. heissen, dass man naturgesetze ändern kann(ist implizit schon ein widerspruch). aber das geht nunmal nicht. das ist der abgesteckte rahmen in dem wir uns alle befinden und es ist uns überlassen was wir damit anstellen wollen. der tod an sich ist nichts göttliches.
TiTaLi hat geschrieben: chönt jetzt es ganzes buch schiebe über das thema, aber halte mich kurz ;)
danke für deinen post =D>

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Tinnitus
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Beitrag von Tinnitus »

ich möcht nit unsterblich si, und zwar, wil ich mich irgendwie au uf de tod freue (Neugierde). Heisst aber nit, dass ich möglichscht schnell zu de negschte brugg renne und abegumpe, aber wenns passiert, denn passierts und ich bin neugierig, was nachher isch. La mi gern überrasche!

Het vilicht au mit dem "giftige Planet" ztue, dass ich nit ewig da möcht si. und au wenn mir anderi läbensrüüm würed finde (anderi planete, etc.) würd de mänsch us dene genau s'gliche mache, was er us de erde gmacht het...

nei nei... ewig läbe wär nüt für mich (also rein physisch betrachtet)

greetz
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dex

Beitrag von dex »

Das geit it Hose.

28 Days later.......
satropa
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Beitrag von satropa »

Het vilicht au mit dem "giftige Planet" ztue, dass ich nit ewig da möcht si. und au wenn mir anderi läbensrüüm würed finde (anderi planete, etc.) würd de mänsch us dene genau s'gliche mache, was er us de erde gmacht het...
Resigniert?
Hörst du zu, lernst du meistens etwas.
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Erebos
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Beitrag von Erebos »

Ich werde niemals sterben......ich habe Angst vor Friedhöfen :n3
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Titali
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Beitrag von Titali »

diese unsterblichkeit hängt ja davon ab wie lange wir diese technik besitzen werden. ob das nun auf der erde sein wird, oder an einem anderen ort spielt doch dabei keine rolle. falls die ressourcen zur aufrechterhaltung dieser technik eines tages zur neige gehen sollten, dann werden wir sterben. das topic mit der "seele" ist ein ganz anderes und von der naturwissenschaft zu trennen. könnten wir ein anderes thema dafür erstellen.
@juxeli: wetsch den es zombi werde???

mir sind nid nur materie... körper, geist und seele ghört zäme... wenn seele wott go, mues dr körper ou stärbe! das isch eso und alles ghört zäme... du chasch sichern nid nur din körper erhalte loh und seelelos umeschwirre... äbe ZOMBIE!!!

aber wenn die liebe wüsseschaft mau sowit sött sie und am vater-mutter-gott sini ufgab sött übernäh *uiuiui* ..remember atlantis und ihre unterang, die hei so technike gha... denn wärde mir äbe wieder unterga und ärdbebe und tsunami suche üs uf... ehm, heimer doch scho oder ???

:twisted:

der tod an sich ist nichts göttliches.
oh doch... göttlichkeit pur... die vereinigung, die rückkehr nachhause ;)

finally ;)
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Salemar
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Beitrag von Salemar »

Ohne ein Ende verlöre das Leben seinen Sinn

"Wo kämen wir hin, wenn alle sagten wo kämen wir hin....und niemand ginge, um einmal zu sehen wohin man käme, wenn man ginge..." (Kurt Marti)

Die Evolution umfasst die Entwicklung vom Urknall über die kosmische, biologische, mentale und kulturelle Evolution bis hin zur Welt von heute.
Was sind die wichtigsten Ereignisse der Evolution? Es sind dies die neuartigen Auftritte. Diese springen nicht ins Auge, ganz im Gegenteil. In der biologischen Evolution brauchte es einen Charles Darwin, der diese Sachverhalte überhaupt sichtbar machte.

Diese wichtigsten Evolutions-Ereignisse sind Wunder im Sinne von grossartig, Staunen-hervorrufend, für uns Menschen nicht greifbar noch begreifbar und daher auch nicht erklärlich. Und da wir Erdenbürger mehrheitlich nicht an Wunder glauben, sondern wunderbare Ereignisse bestenfalls dem Zufall zuschreiben, erlaube ich mir zu sagen, dass wir Menschen niedrig leben, nämlich mit nichts anderem im Kopf als Begreiflichem. Es gibt aber Ereignisse und Sachverhalte, an die man glauben muss, da sie mit dem Verstand nicht erfasst werden können. Der Glaube, meine l. Bbr. alle, der Glaube ist nicht etwa der Anfang, sondern das Ende allen Wissens!

Die hervorragendsten Ereignisse der Evolution sind
- das Auftreten des Kosmos
- das Entstehen von Lebewesen mit der Fähigkeit zielgerichtet zu funktionieren und
- das Werden der Menschheit, die befähigt ist, Ziele zu setzen, diese zu erreichen, Handlungen zu planen und sie auszuführen.
Ziele haben etwas mit der Zukunft zu tun. Erwähnt man aber die Zukunft, dann muss es zwangsläufig eine Vergangenheit gegeben haben.

Lasst uns also zusammen gehen, um zu sehen, wohin man kommt, wenn man geht!

Von einem Freimaurer geschrieben...
Licht gegen das Dunkel. Liebe gegen Hass.
Kraft gegen Kraft
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Zauberhäxli
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Beitrag von Zauberhäxli »

Für mich ist es ganz klar, dass ich nicht für ewig in diesem Leben bleiben möchte. Der Tod gehört für mich einfach zum Leben und ist schlussendlich nur ein weiterer Weg den wir alle gehen müssen. Den wen es kein Tod mehr gäbe, würde es irgendwann auch keine Geburt mehr geben, der natürliche Kreislauf des Lebens wäre unterbrochen.

Der Wunsch nach Unsterblichkeit ist für mich verständlich. Wir Menschen haben meistens Angst vor tiefgreifenden Veränderungen und vor etwas Unbekanntem. Es macht vielen Mühe wenn etwas nicht mehr "planbar" ist und wir die "Kontrolle" verlieren. Dazu kommt, dass wir heutzutage den Tod schon fast als etwas unnatürliches ansehen.
Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern erschaffen zu können
juxeii
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Beitrag von juxeii »

TiTaLi hat geschrieben:
...das topic mit der "seele" ist ein ganz anderes und von der naturwissenschaft zu trennen. könnten wir ein anderes thema dafür erstellen.
@juxeli: wetsch den es zombi werde???

mir sind nid nur materie... körper, geist und seele ghört zäme... wenn seele wott go, mues dr körper ou stärbe! das isch eso und alles ghört zäme... du chasch sichern nid nur din körper erhalte loh und seelelos umeschwirre... äbe ZOMBIE!!!
mit "trennen" meinte ich nur, dass der begriff "seele" nicht naturwissenschaftlich zu greifen ist. auch ich bin der meinung dass die summe mehr ist als ihre teile. ich sehe aber den zusammenhang nicht: diese technik ermöglicht doch "nur" für sich selbst zu entscheiden, ob man noch länger am leben bleiben will oder nicht. ist man z.b. 100 und "gönnt" sich durch einen solchen refresh nochmals 50 jahre, warum sollte dann die seele aufhören zu existieren? ich wollte es eigentlich im ersten post klar herausstellen, dass damit eben nicht eine unwiderrufliche unsterblichkeit gemeint ist. jeder kann dann für sich entscheiden wann er abtreten will. sehe darin kein zombie-tum :-)
TiTaLi hat geschrieben: aber wenn die liebe wüsseschaft mau sowit sött sie und am vater-mutter-gott sini ufgab sött übernäh *uiuiui* ..remember atlantis und ihre unterang, die hei so technike gha... denn wärde mir äbe wieder unterga und ärdbebe und tsunami suche üs uf... ehm, heimer doch scho oder ???
wie oben auch schon erwähnt, zählen "gott"-argumente für mich nicht, unabhängig davon ob ich atheist bin oder nicht. mit jeder operation, mit jedem medikament, mit jeder abtreibung, sprich mit jedem medizinischen eingriff mit dem wir leben(oder potentielles leben) manipulieren, spielen wir schon seit vielen jahrzehnten "gott". ich hoffe das wird jetzt nicht missverstanden: ich möchte einem behinderten menschen jede medizinische hilfe zukommen lassen, damit auch er ein leben führen kann. liessen wir diese hilfe weg, so würde er sterben. das könnte man auch als einen eingriff in "gottes-plan" verstehen, denn ohne technik und fortschritt gäbe es für denjenigen wohl keine hilfe. solche gottesargumente machen mir genauso angst wie eben manchen hier die vorstellung einer biologischen unsterblichkeit.

Zauberhäxli hat geschrieben:Für mich ist es ganz klar, dass ich nicht für ewig in diesem Leben bleiben möchte.
s.o.: es wird niemand dazu gezwungen. jeder könnte einfach für sich entscheiden wann er wieder gehen möchte.
Zauberhäxli hat geschrieben: Der Tod gehört für mich einfach zum Leben und ist schlussendlich nur ein weiterer Weg den wir alle gehen müssen. Den wen es kein Tod mehr gäbe, würde es irgendwann auch keine Geburt mehr geben, der natürliche Kreislauf des Lebens wäre unterbrochen.
das ist mir jetzt nicht ganz klar. warum sollte es keine geburt mehr geben, wenn es "weniger" tod gibt? es wird vielmehr mehr geburt geben, siehe das stichwort oben mit der überbevölkerung. das wort "weniger" ist angebrachter, denn selbst mit dieser technik wird es kein ewiges, zeitloses leben geben, denn die wahrscheinlichkeit vom blitz getroffen zu werden wird irgendwann einmal zur realität werden bei einer entsprechend langen lebensdauer.
Zauberhäxli hat geschrieben: Der Wunsch nach Unsterblichkeit ist für mich verständlich. Wir Menschen haben meistens Angst vor tiefgreifenden Veränderungen und vor etwas Unbekanntem. Es macht vielen Mühe wenn etwas nicht mehr "planbar" ist und wir die "Kontrolle" verlieren. Dazu kommt, dass wir heutzutage den Tod schon fast als etwas unnatürliches ansehen.
diese argumentation halte ich für grundauf richtig, nur leider birgt sie eine riesige gefahr. wenn wir z.b. vor vielen jahren die grippe als etwas "natürliches" angesehen hätten, dann wären noch mehr millionen daran gestorben, wenn nicht die wissenschaft und medizin sich daran gemacht hätten diese krankheit zu besiegen. ich halte es immer sehr gefährlich etwas als "gegeben" hinzunehmen und sei es auch auf kosten von menschenleben. das erinnert mich sehr traurig an religiöse fanatiker, die ihren kindern keine medizinische behandlung zukommen lassen, weil ihr "glaube" es verbietet. ebenso muss man aber auch in die andere richtung sehr acht geben: alles auf biegen und brechen und ohne vorausschau der konsequenzen durchzudrücken kann ebenfalls in die hose gehen.

um es aber nochmal deutlich zu machen: es geht hier um eine "unsterblichkeit" in dem sinne, dass jeder entscheiden kann wann er den zeitpunkt des ablebens für gekommen hält. eine wie auch immer "ewige" unsterblichkeit wird es so oder so nicht geben, denn ansonsten würde auch ich es gänzlich ablehnen.

love&light
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