GEDICHTE

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The Dude

Re: GEDICHTE

Beitrag von The Dude »

illusion hat geschrieben:präfuturitquamprästum

ich will wissen, woher das nichts kommt und wohin es führen mag,
/pfeil http://jochenmitanna.wordpress.com/

:-D

Ps. https://dudeweblog.wordpress.com/2013/0 ... nt-page-1/

;)
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nexus
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Re: GEDICHTE

Beitrag von nexus »

Hört, größre, edlere der Schwabensöhne!

Die ihr vor keinem Dominiksgesicht

Euch krümmet, welchen keine Dirnenträne

Das winzige, geschwächte Herzchen bricht.



Hört, größre, edlere der Schwabensöhne!

In welchen noch das Kleinod Freiheit pocht,

Die ihr euch keines reichen Ahnherrn Miene,

Und keiner Fürstenlaune unterjocht.



Geschlecht von oben! Vaterlandeskronen!

Nur euch bewahre Gott vor Übermut!

O! Brüder! der Gedanke soll uns lohnen,

In Hermann brauste kein Despotenblut.



Beweinenswürdig ist des Stolzen Ende,

Wann er die Grube seiner Größe gräbt,

Doch fürchterlich sind seine Henkershände,

Wann er sich glücklich über andre hebt.



Viel sind und schön des stillen Mannes Freuden,

Und stürmten auch auf ihn der Leiden viel,

Er blickt gen Himmel unter seinen Leiden,

Beneidet nie des Lachers Possenspiel.



Sein feurigster, sein erster Wunsch auf Erden

Ist, allen, allen Menschen nützlich sein,

Und wann sie froh durch seine Taten werden,

Dann will der edle ihres Danks sich freun.



O! Demut, Demut! laß uns all dich lieben,

Du bists, die uns zu einem Bund vereint,

In welchem gute Herzen nie sich trüben,

In welchem nie bedrängte Unschuld weint.



Drum größre, edlere der Schwabensöhne!

Laßt Demut, Demut euer erstes sein,

Wie sehr das Herz nach Außenglanz sich sehne,

Laßt Demut, Demut euer erstes sein.



Vor allen, welchen Gott ein Herz gegeben,

Das groß und königlich, und feurig ist,

Die in Gefahren nur vor Freude beben,

Für Tugend selbst auf einem Blutgerüst,



Vor allen, allen, solche Schwabensöhne,

O solche, Demut, solche führe du

Aus jeder bäurischstolzer Narrenbühne

Den stillen Reihen jenes Bundes zu.

(Hölderlin)
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The Dude

Re: GEDICHTE

Beitrag von The Dude »

:ove:
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nexus
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Re: GEDICHTE

Beitrag von nexus »

Allein zu sein bedarf es wenig,
wer allein ist, ist ein König
seiner Gedanken, seiner Taten…
...ohne einen Adressaten!

Allein zu sein bedarf es wenig,
nur allein, ist nicht eintönig,
kann dich stärken, dich erfüllen...
...und so manches dir enthüllen!

Allein zu sein bedarf es viel,
keine Hektik, wenig Ziel,
das kann wohl ein Opfer sein…
…aber lohnenswert und fein.

Allein zu sein bedarf es Mut,
drum sei dann stets auf der Hut,
dich mal selber anzutreffen…
…und dich selber zu verblüffen.

Allein zu sein darf sich auch lohnen,
und es sei noch zu betonen,
auch für andere um dich her…
...und sie schätzen das wohl sehr!

Allein zu sein wird dich verwandeln,
bestimmt dein Denken und dein Handeln,
wird dich prägen und befrei'n…
…du darfst mal dich selber sein!

Allein zu sein bedarf es wenig,
wer allein ist ohne König,
dem fehlt Hoffnung, dem fehlt Schutz…
… macht soviel aus Eigennutz!

Allein zu sein bedarf es wenig,
wer allein ist mit dem König
kann sich nähern seinem Thron…
…und empfangen seinen Lohn!
Liebe Respekt Anarchie
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nexus
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Re: GEDICHTE

Beitrag von nexus »

Ich lebe im Dasein,
doch möchte ich hier sein
und keinesfalls dort sein,
wo andere sind.
Für mich macht's den Anschein,
dass wirkliches echt sein
nur mir wird gerecht sein,
wo ich selber bin.

Ich lebe im Echtsein
und möchte gerecht sein
auch mal im Gefecht sein,
wo andere stehn.
Auch das soll mir recht sein:
für andere Knecht sein,
ihr Leid auch mein Pech sein,
für andere gehn.

Ich lebe im Einssein
auch mal im Alleinsein
vielmehr doch im Zweisein
mit Gaia und mit mir.
Drum will ich nur Ihr sein,
und sie soll auch mein sein,
gefühltes Daheim sein
im Jetzt und im Hier.
Liebe Respekt Anarchie
The Dude

Re: GEDICHTE

Beitrag von The Dude »

Ein goldiges Glockenstück von Schiller

https://dudeweblog.wordpress.com/stammt ... mment-3126
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nexus
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Re: GEDICHTE

Beitrag von nexus »

und vom Arndt:

Wer nie im Zorn erglühte,
Kennt auch die Liebe nicht,
Die Lieb' ist süße Blüte,
Die bitterm Zorn entbricht,
Wie Rosen blühn aus Dornen
Und wunderlieblich stehn,
So steht auf scharfen Zornen
Auch Liebe wunderschön.

Wie, wer will Rosen pflücken,
Muß streiten mit dem Dorn,
Pflockt Liebe, pflückt Entzücken
Der Liebe nur der Zorn;
Durch Mut und stolze Thränen
Und Arbeit und Gefahr
Wird ihr unendlich Sehnen
Allein hienieden klar.

Wohlan! wenn so die Lose
Uns hier geworfen sind,
So greif' ich nach der Rose,
Dem hellen Dornenkind,
So ring' ich nach der Liebe,
Dem süßen Himmelschein,
Wenn eine Welt sich hübe
Mitringer drum zu sein.

So blühe Rose, blühe!
Blüh', Liebe, scharf im Dorn!
Komm du, mein Blitz, und sprühe!
Sprüh', sprühe, edler Zorn!
Komm, Stolz, und nimm die Waffen
Der Arbeit und der Not!
Was frommte dir der Schlaffen
Lebendig toter Tod?
Liebe Respekt Anarchie
The Dude

Re: GEDICHTE

Beitrag von The Dude »

Wundervoll, thanx Nexus!

Allerdings brüchte mer glaub mal än neue thread, well dä ja eigentli für eigni Gedicht dänkt xi wär...
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Halsweh
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Re: GEDICHTE

Beitrag von Halsweh »

Licht und Liebe

Licht, im übertragenen Sinn betrachtet
fällt auch auf den, den man verachtet
die Frage, die sich stellt, ist lediglich
wird es wahrgenommen, im Schatten des Ich

Liebe lässt die Gefühle weit hinter sich
durchdringt die ganze Schöpfung ewiglich
sie ist es, welche die Pyramide entmachtet
wenn man sein Selbst und das der andern achtet

20.06.2014
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