mittelschicht und chind

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nexus
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mittelschicht und chind

Beitrag von nexus »

ich ha na kei chind, mal wele plane was au amix nöd gaht und det mal druf cho, dass wennt es chind möchtsch gaht den de eint fascht nur defür go schaffe dass de hort chasch zahle. kenn eini die isch mal elleierziehend xi, da bruchts ja unterstüzig vom staat. oder öper wo mit einre mit chind zämeläbt seit au musch denn überlege öbd ime jahr ski- oder summerferie machsch was je nach distanz ja zimli glichtüür chunt. die richere macheds da eifacher, bsorged sich e "nanny" die isch die ganz zit den mitde chind im hushalt und gaht denn wieder, je nach alter vo chind zu verschiedne ziite, da blibt das ganze hole bringe weg und es chind hät nöd so viel los um sich, ziit für anders. früener ischs nöd so xi, da häts doch glangt dass nur de ma schafft und familie ernährt, wasi gnosse han i minre chindheit. kenn drum öper wo als nanny schafft und sie hät gmeint da chönt doch vom staat mal was cho, zumindest fürde hort oder subventione für chlichinderzieherinne, dass sich meh lüt e nanny chönd leiste, so fürd mittelschicht.
hani mi gfrägt was mache? intiative? vilicht hät öper en idee ahregig :-k
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Re: mittelschicht und chind

Beitrag von The Dude »

naja... wahrschindli xehni das bitz altmodisch ;)
aber i find, dases chind sött bidä eltere ufwachse... zumindest bis zume gwüsse alter sötts aso eigentli immer dä kontakt zu eim vodä beide eltereteil ha...
halte persönlich aso zimmli nüüt vo nannys oder hort etc...
aber verstah guet damer das au chan andersch xe ;)

und oft verchunnt schind bidä betuchtere schichte eifach nur no zum statussymbol

mein haus, meine ferrari, meine jacht, mein kind ](*,) [-X
aber das gitz ja genauso au idä "underschicht", wo schind dänn eifach dä ganz tag vor dä glotze hockt well d'eltere eifach ignorante sind und scho mit sich sälber zvill ztue händ...

git natürli aber au di ander siite...
komplizierts thema ;)

i persönlich ha kä chind... und wott eigentli au kei... zumindest kei eigni.. i die wält wi si zur ziit so gfüehrt wird, machts eigentli kä grosse sinn für mich äs chind z'setze.... wänn scho, dänn eis adoptiere.. damits me chance und äs bessers läbe hät, als det wos jetz isch... aber da gitz ebe au wieder kritikpünkt...

echt komplizierts thema... ich schlüsse mal ;o)
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Weltenseglerin
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Re: mittelschicht und chind

Beitrag von Weltenseglerin »

tatsächlich ist es so, dass heute der lohn des vaters oft nicht mehr ausreicht, um die ganze familie zu ernähren. das finde ich bedenklich, weil sich viele frauen gezwungen fühlen, ebenfalls geld zu verdienen. zudem ist es in unserer gesellschaft hoch angesehen, wenn eine frau es schafft, karriere, kind(er)/familie, hobbys, freunde, fitness-center,... unter einen hut zu bringen, was wohl auch einen zusätzlichen druck schafft. je länger je mehr habe ich eher mehr achtung vor jenen frauen, die voll und ganz mutter und hausfrau sind. wow.

ich bin nicht dagegen, dass eine frau ebenfalls einen (teilzeit)beruf ausübt. ich habe es doch schon einige male erlebt, dass eine frau ihren beruf total aufgegeben hat für die familie und irgendwann ging die beziehung/ehe zu ende und die frau hatte den anschluss ans berufsleben verpasst, resp. es war schwierig, wieder einen einstieg zu finden. so schneiden sich wohl auch viele frauen ins eigene bein, wenn sie, was eigentlich schön ist, total für die familie da sind. und das ist eben heute, wo scheidungen so selbstverständlich sind, erst in diesem ausmass möglich.

seit ich ein kind habe, werde ich diesbezüglich konservativer. ich verstehe je länger je mehr, dass diese "klassische rollenverteilung" (der mann verdient das geld und schafft somit einen sicheren rahmen, in welchem die familie leben kann, die frau bleibt zu hause, betreut die kinder, und schafft zu hause den einladenden rahmen eines gepflegten hauses) eben doch sinn macht. und dass man zu dem zeitpunkt, wo man mit einem partner ein kind bekommt, so weit sein sollte, eben für die familie da zu sein und mit diesem partner zu leben und nicht bei kleinen problemen davonzulaufen oder wenn man mit einer neuen bekanntschaft mal eben ein bisschen verliebtes kribbeln spürt. es ist auch möglich, an sich selbst und einer beziehung zu arbeiten und gemeinsam durchgestandene krisen können auch zusammenschweissen, vertrauen schaffen. (obwohl ich zugeben muss, dass es bestimmt situationen gibt, in denen eine (räumliche) trennung, vielleicht auch nur vorübergehend, für die beziehung gesünder ist und dann evt. mehr energie/zeit/raum für die kinder bleibt, was zuvor in streitereien verloren ging... manchmal hilft auch räumliche distanz, den zugang zur liebe zum partner zu bewahren und nicht durch schwierigkeiten im zusammenleben ersticken zu lassen.)

nichts dagegen habe ich, wenn beide elternteile teilzeit arbeiten und es sich so einrichten, dass das kind/die kinder hauptsächlich bei den eltern aufwachsen, und nicht schon von anfang an in die krippe gebracht werden.
beispiel: kürzlich hatte ich ein kurzes gespräch mit einer frau, die in der nähe von mir wohnt und ein kind hat, das erst einige monate alt ist. sie arbeitet 100% und erzählte, sie sehe ihr kind manchmal nur zehn minuten am tag! ich konnte das fast nicht glauben. das kind ist den ganzen tag in der krippe. ich denke, dass kind fühlt sich wirklich nicht willkommen auf dieser welt, was bestimmt dadurch verstärkt wird, dass die mutter das kind nicht stillt.
eine andere mutter traf ich kürzlich, die erzählte, dass ihr baby ständig schreie. sie hatte gerade zwei wochen ferien, und da ging es super. sie arbeitet ebenfalls 100%. ich legte ihr nahe, das arbeitspensum zu reduzieren, dem kind fehle offenbar die mutter. von stillen ist hier wohl ebenfalls keine rede.

die beziehung zum vater wird, so glaube ich, oft unterschätzt, doch spielt sie womöglich mit zunehmendem alter eine zunehmende rolle. nur schon wegen des stillens ist die wichtigste person bei einem säuglich doch die mutter. je nach situation, denke ich, kann es durchaus lässig sein, wenn das kind ab einem gewissen alter einen oder zwei halbe tage pro woche in der kinderkrippe mit anderen kindern verbringt. je nach dem lebt man in einer gemeinschaft, wo man sich die kinderbetreuung teilen kann oder die grosseltern sind noch fit und sind vielleicht pensioniert oder selbständig/können sich die arbeitszeit einteilen oder arbeiten zu anderen zeiten als die eltern und wohnen nicht zu weit weg und verbringen gerne zeit mit ihren enkeln. irgendwann sind die kinder ja auch im kindergarten und später in der schule, sodass je nach dem einige stunden zeit zur berufsausübung entstehen. ich kenne allerdings auch frauen, die seit der geburt des kindes/der kinder keinen beruf mehr ausgeübt haben, selbst als die kinder ausgezogen sind. deren männer verdienen das geld und geniessen es, dass der haushalt immer gemacht ist, feines, selbstgemachtes essen auf dem tisch steht etc.

viele frauen, die sich die zeit nehmen, für ihr kind da zu sein, beantragen sozialhilfeleistungen, wenn der lohn des mannes nicht ausreicht für die ganze familie oder sie nicht verheiratet sind und der vater nicht bereit ist, der frau dafür geld zu bezahlen, dass sie die kinderbetreuung und hausarbeit übernimmt (was eigentlich so selbstverständlich sein sollte!), weil dies vielleicht die festgelegten mindestzahlungen laut unterhaltsvertrag übersteigt. nun ist es so, dass es bis zum vollendeten zweiten lebensjahr des kindes sogenannte "kinderbetreuungsbeiträge" gibt, die im gegensatz zu den üblichen sozialhilfeleistungen nicht zurückbezahlt werden müssen. der witz an der sache ist, dass einem diese zahlungen nur dann zustehen, wenn man bereits mindestens ein jahr vor geburt des kindes im kanton (oder in gewissen fällen, glaube ich, sogar in der gemeinde) gewohnt hat. ist ein jahr abgelaufen, aber nicht schon vor der geburt des kindes, steht einem dieses geld nicht zu. zieht man wieder in den kanton, in dem man ein jahr vor geburt des kindes gewohnt hat, steht einem dieses geld ebenfalls nicht zu! so viel ich weiss, ändert dieses gesetz ab 1.1.2012. das aktuelle gesetz diesbezüglich finde ich echt idiotisch. sind es nicht gerade diejenigen familien, bei denen ein kind vielleicht nicht geplant war (was nicht heisst, dass es nicht gewollt war!), wo es vorkommt, dass mutter und vater nicht bereits zusammenwohnten und durch das zusammenziehen ein wohnkantonswechsel vorkommt? und kommt das nicht insbesondere bei familien vor, wo mutter und vater vielleicht nicht top-karriere-leute sind und finanziell vielleicht eher knapp dran sind? aber das gesetz soll ja ändern... nimmt mich wunder, wie es dann ausschaut.
The Dude hat geschrieben:idä "underschicht", wo schind dänn eifach dä ganz tag vor dä glotze hockt well d'eltere eifach ignorante sind und scho mit sich sälber zvill ztue händ...
harte worte. aufgrund der mir zur verfügung stehenden gelder gehöre ich wohl auch zur unterschicht (obwohl wir in einem haus mit garten wohnen, was jedoch nur dank lebensgemeinschaft funktioniert), kann mir also gar keinen fernseher leisten und selbst wenn ich es könnte, hätte ich keinen. ein kind ist die beste gelegenheit, sein ego nicht mehr so wichtig zu nehmen. klar habe ich auch meine themen, an denen ich arbeite. mir ist es jedoch wichtig, dass meine tochter an allererster stelle kommt. aber vielleicht bin ich ja zu ignorant, zu merken, dass sie zu wenig beachtung erhält...
The Dude hat geschrieben:i die wält wi si zur ziit so gfüehrt wird, machts eigentli kä grosse sinn für mich äs chind z'setze....
ich kenne mehrere leute, die so denken. schade, finde ich. genau deshalb (weil die welt eben so geführt wird) finde ich nämlich, dass es wichtig ist, wenn menschen kinder bekommen, die ihren kindern viel liebe mit auf den weg geben können. eltern, die ihren kindern zeigen, wachsam, kritisch, mit offenem herzen durchs leben zu gehen. nicht nur eltern, die ihre kinder vor den fernseher setzten oder kinder als statussymbol haben.
nexus hat geschrieben:überlege öbd ime jahr ski- oder summerferie machsch
bei vielen kommt weder noch in frage... da tuts auch der see, in dem man baden kann. oder die wiese, auf der man schneemänner und -frauen bauen kann.

ich bin ehrlichgesagt auch für grosszügigere kinderbetreuungsbeiträge (zahlungen, die nicht zurückbezahlt werden müssen) ohne die bestehenden gesetze. für tiefere steuern für nicht so gut verdienende familien. für mehr finanzielle unterstützung für alleinerziehende.
am wichtigsten finde ich, das wohl der kinder im fokus zu behalten, den kindern zu zeigen, dass sie wichtig sind, dass wir sie lieb haben, dass wir zeit für sie haben, auch zeit, ihre tausend fragen zu beantworten, zeit, mit ihnen blumenkränze zu basteln, zeit, mit ihnen sandkastenkuchen zu backen, viel liebe und vertrauen, sicherheit, geborgenheit, gemeinschaft.
:ove:

p.s. http://www.cedricwermuth.ch/blog/frauenbild110106
lilith... riding on the storm...

*´¨)
¸.•´¸.•*´¨) ¸.•*¨)
(¸.•´ (¸.•` ¤
deep peace
The Dude

Re: mittelschicht und chind

Beitrag von The Dude »

offesichtlich bini nöd dä einzig da inne wo altmodisch dänkt /happy O:) ;) @weltenseglerin

aber ich möcht dich doch bitte, mini ussage per quote nöd so usem zämehang z'riisse, und dämit plakativi verallgemeinerige z'kreire..

...und der danke für die wiiterfüehrende und konkretisierende erlüüterige...

...well mis aliege i dem post isch letschtlich s'gliich wi diis:
für tiefere steuern für nicht so gut verdienende familien. für mehr finanzielle unterstützung für alleinerziehende.
am wichtigsten finde ich, das wohl der kinder im fokus zu behalten, den kindern zu zeigen, dass sie wichtig sind, dass wir sie lieb haben, dass wir zeit für sie haben, auch zeit, ihre tausend fragen zu beantworten, zeit, mit ihnen blumenkränze zu basteln, zeit, mit ihnen sandkastenkuchen zu backen, viel liebe und vertrauen, sicherheit, geborgenheit, gemeinschaft.
*singed* !!! /yo

eine vodä chernpünkt, wärum das...

...sone geniali idee isch!

edit:
ps. und i ha ja zwei mal gschriebe: "komplizierts thema"
da müsst mer eigentli fasch än 1000siitige wälzer drus mache ;)
bi momentan allerdings ame wiituus wichtigere manuskript beschäftigt, drum würd das ziitlich bitz äng.... O:)
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Weltenseglerin
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Re: mittelschicht und chind

Beitrag von Weltenseglerin »

The Dude hat geschrieben:aber ich möcht dich doch bitte, mini ussage per quote nöd so usem zämehang z'riisse, und dämit plakativi verallgemeinerige z'kreire..
sry.

das mit dem grundeinkommen ist so eine sache.. grundsätzlich guter ansatz, finde ich. nur gibt es viel zu viele menschen (hab ich das gefühl), die nicht bereit wären, ihren beitrag zu leisten. und einfach geld bereitzustellen für leute, die mal ein bisschen chillen wollen (über jahre, obwohl sie körperlich und geistig durchaus in der lage wären, ihr puzzle-teil vom ganzen bild zu erfüllen) und auf kosten der anderen leben.

im musical hair gibt es eine frau, die schwanger ist, und es ist nicht so ganz sicher, von wem (sie selbst spürt es, verrät es jedoch nicht). für sie und ihre freunde ist das auch kein problem, weil sich einfach alle darüber freuen, dass ein kind kommt und es wird in der gemeinschaft aufgenommen und alle kümmern sich um das kind. neben der vater - mutter - kinder - form von zusammenleben (je nach dem eingebettet in eine grössere lebensgemeinschaft) finde ich auch diese offene form von beziehungen interessant. offen muss nicht zwingend oberflächlich bedeuten! ich bin mir jedoch nicht sicher, wie diese eher unverbindliche art funktionieren würde, wenn dann wirklich ein kind kommt. ob dann wirklich die verantwortung für das kind getragen würde, auch vom vater. naja, das wäre dann die eher weniger altmodische haltung... ich für meinen teil bin megafroh, zu wissen, wer der papa meiner tochter ist und diesen papa auch zu lieben /color
lilith... riding on the storm...

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Re: mittelschicht und chind

Beitrag von The Dude »

Weltenseglerin hat geschrieben:sry.

das mit dem grundeinkommen ist so eine sache.. grundsätzlich guter ansatz, finde ich. nur gibt es viel zu viele menschen (hab ich das gefühl), die nicht bereit wären, ihren beitrag zu leisten. und einfach geld bereitzustellen für leute, die mal ein bisschen chillen wollen (über jahre, obwohl sie körperlich und geistig durchaus in der lage wären, ihr puzzle-teil vom ganzen bild zu erfüllen) und auf kosten der anderen leben.
muss dir nicht leid tun, wollte nur darauf hinweisen ;)

das argument wegen dem grundeinkommen halte ich für quatsch, da es wohl 99.9% der Menschen allerspätestens nach einem halben Jahr langweilig würde, nur zu chillen (wenn sie überhaupt das bedürfnis dazu haben, zu chillen)... denn der mensch ist in seiner göttlichkeit dazu geschaffen, zu schaffen, zu erschaffen, kreativ zu sein.. ;) jeder wird freiwillig seinen beitrag - seinen talenten entsprechend - leisten, wenn mal endlich der zwang fällt...
die hinterlistigen fädenzieher des systems haben dies selbstverständlich erkannt und tun alles, um die menschen davon abzuhalten.. stichwort: "biorobotertum"

übrigens würden sich mit dem bge beispielsweise auch kinderzulagen (oder ähnliches) erübrigen, da jedes kind 1250 fr. / mt. bedingungslos garantiert hätte... da sie keine wohnung damit bezahlen müssen, relativ tiefe kk-prämien haben und in einem familiären haushalt wohnen (oder wohnen müssten) ist dies ein anständiger batzen...
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Re: mittelschicht und chind

Beitrag von lysergoatl »

The Dude hat geschrieben:naja... wahrschindli xehni das bitz altmodisch
aber i find, dases chind sött bidä eltere ufwachse... zumindest bis zume gwüsse alter sötts aso eigentli immer dä kontakt zu eim vodä beide eltereteil ha...
halte persönlich aso zimmli nüüt vo nannys oder hort etc...
ich gsehs genau so. also mier händ sit februar 2010 äs chind und ich gang go schaffä und mini fründin luegt uf dä junior. mer muess halt vil zrugg steckä i derä zit.(nüd nur mit geld; partys etc. au) mini fründin gaht ab und zue im service go hälfe, aber s gäld langet, wänn mer nüd zvil bedürfniss het. also bruchts weder än nanny no än hort!und so viel verdiene tue ich au nüd /pfeil ebä mittelschicht........
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Re: mittelschicht und chind

Beitrag von Weltenseglerin »

Suncollector hat geschrieben: Aber es kommt die Zeit, wo der Papa immer wichtiger für das Kind wird. Das wird auch die Zeit sein, wo das 150% Arbeitspensum unter Mann und Frau neu diskutiert werden muss... und ein Daddy-Day eingeläuten werden kann!
jeeeeeeaaa, daddy-day /happy bin ich auch unbedingt dafür. ab dem moment, wenn das kind nicht mehr gestillt wird. dann wird eben die arbeit geteilt. es sollte einfach nicht so sein, dass die frau arbeiten geht und doch die ganze "hausarbeit" erledigt. das kommt zu oft vor.
The Dude hat geschrieben:das argument wegen dem grundeinkommen halte ich für quatsch, da es wohl 99.9% der Menschen allerspätestens nach einem halben Jahr langweilig würde, nur zu chillen
da hab ich zum aktuellen zeitpunkt noch so meine zweifel... aber ich mag mich täuschen.
lilith... riding on the storm...

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Re: mittelschicht und chind

Beitrag von The Dude »

Weltenseglerin hat geschrieben:da hab ich zum aktuellen zeitpunkt noch so meine zweifel... aber ich mag mich täuschen.
Ein Grund mehr, warum es heute so wichtig ist, Aufklärung zu betreiben. Aufklärung im Sinne der Erfinder der Aufklärung, bevor diese zu hohlem und fahlem Gewäsch verkommen (worden) ist.
Siehe dazu auch Max Frisch
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nexus
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Re: mittelschicht und chind

Beitrag von nexus »

Weltenseglerin hat geschrieben:
The Dude hat geschrieben:idä "underschicht", wo schind dänn eifach dä ganz tag vor dä glotze hockt well d'eltere eifach ignorante sind und scho mit sich sälber zvill ztue händ...
harte worte. aufgrund der mir zur verfügung stehenden gelder gehöre ich wohl auch zur unterschicht (obwohl wir in einem haus mit garten wohnen, was jedoch nur dank lebensgemeinschaft funktioniert), kann mir also gar keinen fernseher leisten und selbst wenn ich es könnte, hätte ich keinen. ein kind ist die beste gelegenheit, sein ego nicht mehr so wichtig zu nehmen. klar habe ich auch meine themen, an denen ich arbeite. mir ist es jedoch wichtig, dass meine tochter an allererster stelle kommt. aber vielleicht bin ich ja zu ignorant, zu merken, dass sie zu wenig beachtung erhält...
The Dude hat geschrieben:i die wält wi si zur ziit so gfüehrt wird, machts eigentli kä grosse sinn für mich äs chind z'setze....
ich kenne mehrere leute, die so denken. schade, finde ich. genau deshalb (weil die welt eben so geführt wird) finde ich nämlich, dass es wichtig ist, wenn menschen kinder bekommen, die ihren kindern viel liebe mit auf den weg geben können. eltern, die ihren kindern zeigen, wachsam, kritisch, mit offenem herzen durchs leben zu gehen. nicht nur eltern, die ihre kinder vor den fernseher setzten oder kinder als statussymbol haben.
nexus hat geschrieben:überlege öbd ime jahr ski- oder summerferie machsch
bei vielen kommt weder noch in frage... da tuts auch der see, in dem man baden kann. oder die wiese, auf der man schneemänner und -frauen bauen kann.

ich bin ehrlichgesagt auch für grosszügigere kinderbetreuungsbeiträge (zahlungen, die nicht zurückbezahlt werden müssen) ohne die bestehenden gesetze. für tiefere steuern für nicht so gut verdienende familien. für mehr finanzielle unterstützung für alleinerziehende.
am wichtigsten finde ich, das wohl der kinder im fokus zu behalten, den kindern zu zeigen, dass sie wichtig sind, dass wir sie lieb haben, dass wir zeit für sie haben, auch zeit, ihre tausend fragen zu beantworten, zeit, mit ihnen blumenkränze zu basteln, zeit, mit ihnen sandkastenkuchen zu backen, viel liebe und vertrauen, sicherheit, geborgenheit, gemeinschaft.
:ove:

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@seglerin: möchtsch denn dim chind nöd au chli was zeige chöne vode welt, bevors sälber usegaht? guet hützutags häsch ja internet^^ isch früener ebe andersch xi ha au ke riichi eltere doch zumindest für ferie häz glangt und wennt im wachstum xi bisch ischdr au glich xi wenn de neu pulli odr hose scho occasion xi isch und 3 mal ide wuche zum buur gloffe bisch zum go milch hole, wil d'eltere und grosseltere sind am schaffe xi ufm hof näb de schuel au witi wäg mitem velo gfahre zum überhaupt id schuel chöne gah, ischmer unheilbar chrank nimmtmer sich s'läbe und hützutags findtmers komisch wenn chinde kafibohne pflücked, bi amix au go wümme fürd familie de betrieb und au wii becho. mir sänne si luschtig mir sänne hei's guät..stimmt halt nüm d'schwizer sind hützutags meh bänker da dreihtmer jede rappe um und lugt für gwünn und "sicherheit" oder lits au dra dass fraue eher so dänked
Glück ist nicht in einem ewig lachenden Himmel zu suchen, sondern in ganz feinen Kleinigkeiten, aus denen wir unser Leben zurechtzimmern.
@dude: gueti frag, würsch na chind ih die welt setze? überbevölkerig, senioreahüfig, sinnlosi gwaltattacke vo jugendliche, mangel ah erziehig? - bi letschti mit par gloffe zude badi, d'chind händ gad schuel fertig gha und sind ufm wäg xi, schüssed sich gägesitig par buebe kieselsteinli ah und schnurred sich au gägesitig abe haha du triffsch ja nöd mal undso, seit de eint höred uf, nachdems usenand sind seit de eint bueb zu dem wo am rauche isch; rauche isch umweltschädlich. sägi autofahre au, seit de am rauche; chind id welt setze au. co2 :-k
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Re: mittelschicht und chind

Beitrag von illusion »

nexus hat geschrieben:guet hützutags häsch ja internet^^
ja, voll! süscht wüsst i gar nid, öb die zwei grad im pazifik, oder doch im atlantik badet #-o
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The Dude

Re: mittelschicht und chind

Beitrag von The Dude »

no än wesentliche grund wärumi kei chind wott isch eusi schuelpflicht... aso schuel... wiitegehend uniformierig, konditionierig, brainwash und propaganda, mobbing, hänselei, etceterapp.. ich würd mich weigere mis chind i die institutione stecke, unds stattdesse sälber usbilde, massgschniideret uf di individuelle talänt und gabe mit entsprächende förderige und vorallem 1-1 und nöd 1-20 oder 1-30.. und wänni neume zwenig bscheid wüsst chönnt mer näbe guetem studiematerial au mal hin und wieder än experte hinzuezieh, aber tja... das isch verbote worde vo irgendwelche vollidiote... und wämmer druf scheisst? was passiert i somene fall? buesse bis zu 5000 stutz und je nach dem nämeds drs chind sogar wäg... massig sinnloses bürokrategschiss häsch uf allfäll... daher müssti mis chind gheim halte und das chas au nöd sii... tjä... egal.. git no massig ander gründ, ha ja obe auscho paar ufgliistet ;)
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Re: mittelschicht und chind

Beitrag von illusion »

hach, dude... mich würde es eher interessieren, ob es denn gründe gibt, wieso du kinder haben wollen würdest. diese frage ist aber vielleicht zu persönlich, weil man sich da mit sich selbst befassen müsste, und nicht mit den negativen auswüchsen der "gesellschaft" und dem "system".

hin und wieder denke ich, dass die kinder nicht unbedingt mit den gleichen herausforderungen des lebens zu kämpfen haben werden, und gewisse bedenken sich irgendwann als illusionen der eltern herausstellen, die gar nicht eintreffen müssen. das findet man aber spätestens dann heraus, wenn man es versucht hat, und nicht, indem man im vorneherein alles zu grund und boden bedenkt, ohne die erfahrung zu machen.

es ist jedem selbst überlassen, was er aus seinem leben machen möchte (sofern sich da keine dunklen mächte oder oligarchen einmischen *ggg* ), sowie, ob er das, was er von seinen eltern schon als eine art geschenk mit auf den weg gegeben bekam, nicht selbst weiter geben möchte. das leben ist machmal schwer und düster und ein kampf. es würde aber wohl kaum mehr von licht und liebe durchtränkt sein, wenn man eines tages im sterbebett das gefühl nicht los würde: "hätte ich bloss kinder...".
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Re: mittelschicht und chind

Beitrag von Leuchtherz »

da wurde ja an ganz vielen Themenfronten "geritzt" :D

@altmodisches Denken... es sind für mich blose "Wertvorstellung" wäre es in der Gesellschaft so, dass sich um Kinder kümmern und die Familie zu organisieren sehr angesehen wäre und als "Aufgabe" wahrgenommen würde hätten wir das "umgekehrte" Problem ;)

und genau da kann man bei den Menschen weiter ansetzen... es ist dieses "männliche prinzip" denken...
als mann wiederum denke ich mal dieses "prinzip" zu ende und das sagt, entweder wir dulden weiterhin dieses vorherrschende denken, dann werden es zu "viele" Menschen für diesen Planet werden und er wird sich selbst reinigen, selbst den "Ausgleich" bis zur "Erträglichkeit" schaffen, oder wir stellen wieder ein Gleichgewicht der Wertvorstellung der Prinzipien her und können so gesunde Kinder (auch im Geist) erziehen.
da ich auch selbst Kinder als sehr grosse "Bereicherung" ansehe, ob im eigen Leben oder für die Erde fällt es mir sehr schwer, und es tut mir weh mit meinem Logos feststellen zu müssen das es so wie es jetzt ist zu viele Menschen auf diesem Planeten gibt.
Verzweifle nicht an der Gewichtigkeit der Dinge,
neben Elefanten gibt's auch

SchMetteRlinge

(Harry Pegas)
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Re: mittelschicht und chind

Beitrag von Fallen Angel 3 »

für mich kommen kinder nicht in frage - sag ich jetzt mal so - weil ich dazu einfach zu wenig selbstvertrauen habe. ich kümmere mich innerhalb einer festen beziehung bereits um zwei menschen - meine partnerin ebenfalls. das bedingt enorm viel verantwortung. wir beide haben mal schlechte tage, haben teilweise unterschiedliche interessen, haben auch gemeinsame interessen, die wir unter einen hut bringen müssen. gefühle, ängste, träume, an die wir uns herantasten. für mich ist bereits eine beziehung mit einem menschen enorm - vielseitig und schön - es braucht aber auch viel energie. finanziell geht es uns nicht schlecht, aber wir haben auch sehr tiefe mietkosten. wir können uns alles kaufen was wir wollen, aber wir wollen gar nicht so viel. drum gehts auf. für ein kind würde das geld aber nicht ausreichen. für die erziehung eines kinders reicht meine energie auf keinen fall. 100% arbeiten (plus pendeln!) = enorm kräftezehrend. ich weiss nicht so recht, wie andere männer das machen - vielleicht sind sie männlicher, irgendwie "stärker" oder so, sodass ihnen der tägliche kontakt mit anderen menschen weniger ausmacht, sodass noch etwas energie für die familie übrig bleibt. ob diese innere härte dann wie ein mantel abgestreift werden kann, wenn sie zuhause ankommen?

das klassische rollenbild, dass der mann arbeitet und die frau sich um die kinder kümmert, ist aus sicht der kinder vermutlich gar nicht mal so schlecht. schade ist einfach, dass manche frauen es sich auch etwas einfach machen, wenn sie es dem mann überlassen, die härte des täglichen berufsalltags ertragen zu müssen, während sie zu hause bei der familie bleiben können... (ich rede da jetzt nicht von der säuglingsphase). problematisch wird es einfach, wenn eine frau aufgrund von scheidung etc. "alleinerziehend" wird. und sich dann, aus verschiedenen gründen, auch nicht mehr auf einen neuen mann einlassen kann oder will. stiefväter sind halt glückssache. ich hatte beispielsweise sehr viel glück. man hört jedoch genug horrorstorys um verstehen zu können, weshalb alleinerziehende mütter vielleicht im 21. jahrhundert etwas vorsichtiger geworden sind, was neue partner angeht..

was die biologischen väter angeht, welche nach einer scheidung regelrecht entrechtet werden, und nur dann noch ihrer vaterrolle nachkommen können, wenn die exfrau damit einverstanden ist, da steckt viel leid darin. vielleicht muss man dem bundeshaus noch ein paar steine vorbeischicken, bis das gemeinsame sorgerecht endlich ins bewusstsein der gesellschaft gelangt.

das bedingungslose grundeinkommen wäre ein enormer fortschritt, um sowohl die frauen zu entlasten, als auch die männer. frauen müssten nicht mehr des geldes wegen mit einem mann zusammenbleiben - oder wegen des geldes jahrzehntelang mit dem exmann streiten. es hätte einfach erstmal genug für alle. auch exmänner ohne grosses einkommen, müssten dann nicht länger am existenzminimum dahinvegetieren, für das recht, ihre kinder einmal im monat sehen zu dürfen... dazu kommt: männer wären nicht gezwungen, 100% zu arbeiten. momentan ist es schlichtwegs undenkbar, weniger als 100% zu arbeiten, wenn man ein mann ist. (doktoranden und ähnliche high society leute nehme ich mal davon aus, das sind eh nur 2% der bevölkerung, die sind also vernachlässigbar). der druck, den job auf jeden fall - egal was passiert - zu behalten, also alles für den job zu tun, alles zu ertragen allenfalls, und auch die angst, aufgrund von gesundheitlichen problemen oder was auch immer, den job nicht mehr machen zu können, würde wegfallen. männer hätten mit BGE das recht und die möglichkeit, sich einen job und eine ausbildung zu suchen, die ihnen entsprechen, sie müssten nich wie heute - einfach das tun, was sie kriegen können.

das BGE würde die männer und die frauen freier machen, und es würde den kindern einen zugang zu ihren eltern ermöglichen, der jetzt nur möglich ist, wenn wir von einer sogenannt "intakten", klassischen familie ausgehen, worin es nie streit gibt, keine ausserehelichen kribbeleien, keine probleme im berufsleben, einen hohen lohn (so ab 6000 aufwärts) des vaters und eine frau die in dem klassischen rollenbild aufgeht, und sich dann nicht irgendwie blöd vorkommt (was man bei der ganzen diskussion vielleicht nicht vergessen sollte: die frauen wollten arbeiten, weil sie eben NICHT NUR auf die mutterrolle fixiert bleiben wollten, damals in den goldenen 70er jahren...). wie realistisch ist eine solche "perfekte" familie? nicht sehr. aber natürlich genau das was unsere Staatsreligion als ideologie seit jahrtausenden vorschreibt. ich sag nicht, dass es nicht auch solche familien gibt. aber die gesetze und das geld und die wirtschaft richten sich allzu stark danach aus. wer sich scheiden lässt, wird "bestraft" in der einen oder anderen form. und wer sich nicht scheiden lässt und sich bemüht diesem klassischen rollenbild zu entsprechen, der muss einfach tun was man ihm sagt.

drum: kinder "betonieren" diese problematiken, die natürlich auch in einer festen beziehung ohne kinder existieren, wenn auch weniger ausgeprägt. aber wenn du erstmal kinder hast, gibt es kein zurück mehr. dann bist du (noch mehr) gefangen in diesem system, als ohnehin schon. es geht dabei auch verantwortung. wenn ich jetzt meinen job verliere, dann wäre das zwar schwierig, aber irgendwie könnte ich es wohl meistern. wenn ich aber kinder hätte, so wäre dann nicht nur mein leben zerstört, sondern ihres auch noch. und da BGE wohl zu meinen lebzeiten noch ein traum bleibt, werd ich wohl auch keine kinder bekommen. dieser wirtschaftliche druck, macht mir dahingehend, zu viel angst.

und von erziehung und sorgfaltspflicht etc. fang ich gar nicht erst an. klar wäre der gedanke irgendwie schön, man ist alt und grosspapi und hat eine familie die einen an weihnachten besucht. aber dieser romantik steht einfach - wie so oft - die realität gegenüber, welche hart unbeugsam und brutal ist. somit sterb ich lieber allein (oder zu zweit) - was man ja letztlich so oder so macht.
Das was wir brauchen, das was wir geben - das sind wir.
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