mittelschicht und chind

Hier kannst Du allg. Fragen stellen.
Suncollector

Re: mittelschicht und chind

Beitrag von Suncollector »

Ich bin ja auch der Meinung, dass die Eltern eine wichtige Vorbildfunktion haben. Aber man könnte ja fast meinen, dass die Kleinen ferngesteuerte Roboter sind, die alles machen, was die Eltern vorleben. Wird dabei nicht ein bisschen zu sehr in den Hintergrund gerückt, dass Kinder auch einen eigenen Charakter haben und halt manchmal keine sensiblen Wesen sein wollen, sondern einfach auch mal nur Sougoofe? :)
Da gibt es die schüchternen Kinder, die auf dem Spielplatz alles teilen und stets den anderen Kindern auf der Rutsche den Vortritt lassen. Und dann gibt es die Rabauken, die Kopfwärts runterhechten und dann nicht gerade darauf achten, ob sie nun schön hinten in der Schlange angestanden sind. Da könnte man jetzt wieder sagen, dass die Eltern schuld sind und das Kind nicht richtig erzogen haben... aber hey, Kinder sind nun mal Kinder und das sollten sie auch jedes auf seine Art (bis zu einer bestimmten Grenze) ausleben dürfen... und Menschen sind nunmal verschieden. Auch kleine. /color

Und diese obengenannte Grenze kann man IMMER ohne körperliche Züchtigung aufzeigen. Dafür gibt es einfach keine Rechtfertigung.
Fallen Angel 3
Platin Member
Platin Member
Beiträge: 1433
Registriert: Mi 8. Apr 2009, 23:55

Re: mittelschicht und chind

Beitrag von Fallen Angel 3 »

heute morgen hab ich mit den kids den wochenplan gemacht, sie haben ja jetzt ferien. auf oberster stelle steht gamen (lego star wars)... wenns nach ihnen gänge, würden sie das am liebsten den ganzen tag und sofern sie noch nicht eingeschlafen sind, die ganze nacht lang machen. grenzen setzen heisst in diesem falle... ok gamen wir... aber höchstens 1h pro tag, ohne zusätzlichen medienkonsum.
dann kann man noch zusatzregeln einbauen... zb. uhr hinstellen... und wenn die spielkonsole nicht pünktlich ausgeschaltet wird von den kids selbst, gibts beim nächsten mal zeitabzug.
örx, ja ich kenne diese erziehungsmethoden, ich weiss nicht genau was sich meine eltern davon erhofft haben, aber naja - computerspiele sind ja auch böse... klingt für mich so wie dieses übliche v.a. in alternativen kreisen übliche technologiebashing... und was bringts? ich spiele immer noch computerspiele, also wenn das eine wirkung hatte, dann eher die gegenteilige.
ja stimmt früher haben die kinder mehr im wald gemacht (ich auch! da gab es noch keine computer...). angesichts dessen, dass es heute nicht mehr so wichtig ist, sich im wald auszukennen, jedoch umso wichtiger, sich in der virtuellen welt auszukennen, halte ich computerspielbegrenzungen für relativ unsinnig. das kann man zwar aus ideologischen gründen ablehnen - wald gut, compi schlecht - aber... naja die realität ist halt einfach so.
ausser natürlich die welt geht unter, was ja v.a. alternative kreise geradezu herbeisehnen (ich auch!) - dann wirds wieder wichtig was man im wald so macht. hoffentlich haben die kids dann auch entsprechende RPG-erfahrungen gesammelt, was heilkräuter etc. angeht...
ach ja und noch was: virtualität ist ein abbild der realität. du kannst auch bücher lesen, die sind genauso virtuell. gibts dafür auch begrenzungen? "he du kind, lies nicht so viel, geh mal in die natur" - nicht? aha.
für mich einfach technologiefeindlichkeit. UND auch eine art von gruppenzwang (für die eltern), weil "man" seinen kindern eben grenzen setzen muss, bezüglich computerspielen, sonst enden sie ja alle automatisch so wie der in dem clip. hihi. ja klar...
mal für compigegner eine anmerkung: es gibt viele menschen, die sind mit computerspielen sehr kreativ. bis hin zu grafischen sachen. nennt sich mods. ich übrigens bin dahingehend nicht so kreativ, vermutlich weil ich computerspielzeitbegrenzungen verdonnert bekommen hab. oder arbeiten musste.. aber ja: computer, auch spiele - müssen keineswegs unkreativ sein. und schon gar nicht müssen sie lernverhindernd sein. vieles von dem was ich über geschichte und so weiss, weiss ich jedenfalls nicht aus der primarschule, sondern aus computerspielen. ich hab sogar als kleines kind mal ein spiel gespielt, bei dem es darum ging, einen lebenden planeten (anhand der gaia theorie veranschaulicht) zu steuern. war sehr lehrreich.
aber jedem das seine - ich will dir ja nicht vorschreiben, was deine kinder in den ferien machen dürfen. das recht darüber willkürlich zu entscheiden, steht immer noch den eltern zu. auch wenn die eigenen ideologien dabei natürlich durchdrücken.
persönlich denke ich, dass es wichtig ist, auf die interessen der kinder einzugehen. während das eine kind am liebsten eine woche lang hinter dem compi sitzt, möchte das andere viel lieber jeden draussen verbringen. dem einen löscht es nach einer stunde von selbst ab - das andere ist nach einer stunde den ganzen tag demotiviert, weil man ihm was weggenommen hat.
und dabei nicht vergessen: computer haben übrigens negative energien, da muss UNBEDINGT ein rosenquarzkristall vor die mattscheibe. sonst werden die kinder - äh nein nicht so wie ich - ich hatte ja einen rosenquartzkristall (einen GROSSEN). na vielleicht hat es ja doch was genützt - inzwischen schreib ich fast mehr in diesem forum, als dass ich compispiele. und an goapartys geh ich auch hin und wieder.
hm ja. schwieriges thema, mit dem ich mich glücklicherweise nicht beschäftigen muss, da ich keine kinder habe und auch keine will.
oh da fällt mir noch was ein: als ich ein kleines kind war, sind wir amel den ganzen tag allein um die häuser des dorfs gezogen, und zwischendrin auch mal, zum metzger gegangen und haben für zwei franken hackfleisch gekauft (oder tonnenweise süssigkeiten im supermarkt), und das haben wir dann gegessen (wir=ich und noch ein anderes kind). salmonellen oder bauchweh hatte ich nie deswegen. :) aber ich glaub in den 80er-jahren gab es auch noch nicht so viele vorschriften, erziehungsanleitungen - ich glaub im grossen und ganzen war es damals einfacher ein kind zu sein.
Das was wir brauchen, das was wir geben - das sind wir.
Leuchtherz
Platin Member
Platin Member
Beiträge: 1966
Registriert: Mo 5. Jul 2010, 17:07
Wohnort: Haus WG am Berg

Re: mittelschicht und chind

Beitrag von Leuchtherz »

@suncollector /color

@FA
http://www.kinderaerzte-im-netz.de/bvkj ... 56&nodeid=

Kinder sind aber keine Erwachsenen Menschen die einfach mit dem "gesehen" und "erlebten" so leicht selbständig fertig werden.
Verzweifle nicht an der Gewichtigkeit der Dinge,
neben Elefanten gibt's auch

SchMetteRlinge

(Harry Pegas)
The Dude

Re: mittelschicht und chind

Beitrag von The Dude »

Leuchtherz hat geschrieben:
The Dude hat geschrieben:Aso so eim ghöred mal äs paar linx und rächts ad Löffel! Und PC-Entzug uf Läbensziit...
Du scheinst zu vergessen das dieses sensible, kleine Wesen Eltern hat.
Nö, habs nicht vergessen nur nicht erwähnt, was ich mit solchen Eltern mache... ich sag nur, da sind die paar Linx und Rechts an die Löffel des kleinen Peanuts dagegen ;)

Aber du hast schon recht: Lieber so ein Saugoof als Ritalinzombies...

Bild
Fallen Angel 3
Platin Member
Platin Member
Beiträge: 1433
Registriert: Mi 8. Apr 2009, 23:55

Re: mittelschicht und chind

Beitrag von Fallen Angel 3 »

@leuchtherz
nun ja, kann sein - kann aber auch sein, dass man die kinder ein bisschen unterschätzt. ich hab - da war ich glaub 11 oder so, mal castle wolfenstein gespielt, danach hab ich egoshooter nicht mehr angefasst, bis fallout 3 rausgekommen ist (vor vier jahren oder so) und das auch nur, weil ich die story interessant fand...
und ja ich hab heute noch alpträume wegen rick dangerous :D
"mit dem verarbeiteten klarkommen" - ja - und mit harmos, noten, guten und schlechten lehrern, damit kommen sie dann besser klar? computerspiele sind virtuell, genau wie "die rote zora" - ein äusserst brutales kinderbuch. kinder wissen durchaus zwischen realität und virtualität zu unterscheiden. also ich ich konnte das jedenfalls gut.
zugegeben ich mag die virtuelle welt lieber, als die realität - aber das ist angesichts der realität auch kein wunder...
und ausserdem glaube ich auch nicht, dass erwachsene BESSER mit gesehenem und erlebten fertig werden. ich glaube auf eine art bleiben alle bis an ihr lebensende kinder. allenfalls werden wir härter, heulen nicht mehr so schnell, sind nicht mehr so schnell aggressiv... aber das hat weniger mit "erwachsen" sein zu tun, als eher mit resignation. kinder in kriegsgebieten heulen auch nicht dauernd und täubelen rum. sie haben einfach schon früher resigniert. und bei uns erreicht man den gleichen effekt dann eben mit ritalin. wunderprächtig...
Das was wir brauchen, das was wir geben - das sind wir.
The Dude

Re: mittelschicht und chind

Beitrag von The Dude »

Ich sehe in PC-Games - auch Egoshooter (zumindest wenn sie phantastisch und nicht realistisch gemacht sind) - grundsätzlich absolut kein Problem... Allerdings muss die Aufklärung und v.a. die Verhältnismässigkeit unbedingt gewahrt bleiben...
Benutzeravatar
BuddhaNature
Platin Member
Platin Member
Beiträge: 1484
Registriert: Fr 6. Mär 2009, 17:14
Wohnort: Luzern

Re: mittelschicht und chind

Beitrag von BuddhaNature »

yep suncollector... evtl. kann man körperliche züchtigung mit gewalt ersetzen... und gewalt gibts ja auch in psychischer form (welche genausowenig zu unterschätzen ist)

@fa3
ich bin keinesfalles gegen computerspiele. ich hatte ja selbst die möglichkeit als kind. wobei ich erst programmieren konnte bevor ich meine ersten computer (vc20) erarbeitet hatte. und in der ersten fase hatte ich ja kein tape um meine experimente zu speichern.

aber wir sprechen hier von 5-7 jährigen...
angefangen mit dem spielen haben wir mit 'little big planet' und nicht etwa die kids vor die kiste setzen... da konnte man zu viert simultan die rätsel lösen. wir haben uns oftmals gekrümmt vor lachen und hatten alle ihren spass. und da ich mit der kindsmutter getrennt lebe, gabs da natürlich widerstand. weil sie etwas bei mir lebten, was sie nicht kompensieren vermochte, aber durch limitierungen eingrenzen. so sind wir auf max. 1h pro tag gekommen. ich sähe das nicht so beschränkt, da die kids bei mir ja kein tv oder radio hören können. aber find's auch ok. wichtig ist auch das ganze drumherum um die computerspiele... also da lässt sich enorm viel basteln, malen usw.
und bei littlebigplanet kann man seine levels selbst bauen... ich war schon überrascht dass ihnen dies letztendes so viel zusätzlichen fun bereitet hatte.

aber man sollte diese virtuellen welten nicht zum hauptgegenstand von freude der kids machen. die würden echt am liebsten nix anderes machen, und das hätte garantiert folgen im verhalten.
auch ich erlebte in den anfängen des internetalters einmal eine spielsucht. es nennt sich battlezone... nach der arbeit gabs nichts schöneres als nach hause zu kommen und zu gamen... bis spät in den frühmorgen rein. frau musste sich andersweitig beschäftigen. soziale kontakte wurden minimiert... und irgendwann hab ich dann doch erkannt dass mir diese sucht nicht wirklich etwas nützliches bringt... sondern im gegenteil.
also rede ich auch aus erfahrung. und kids kennen den massbecher noch nicht. macht dies wirklich sinn dass sie diese erfahrungen so früh sammeln müssen?

nachtrag... kids können nicht zwingend unterscheiden zwischen virtuell und reell. kann man ja auch nicht minderjährigen brutalofilme zeigen mit dem vorwort... ist alles nur gespielt... die gefühle sind durchaus reel... auch in der virtuellen welt.
GEH DEN WEG DES HERZENS

Fallen Angel 3
Platin Member
Platin Member
Beiträge: 1433
Registriert: Mi 8. Apr 2009, 23:55

Re: mittelschicht und chind

Beitrag von Fallen Angel 3 »

@buddhanature
zu deinem letzten abschnitt - grundsätzlich ja - aber ich denke, dass es bei erwachsenen genau so ist. hm, wenn ich hin und wieder allein zu haus bin und einen wirklich dramatischen dramafilm schaue, ich mein' da kommen gefühle in mir hoch, von denen ich längst vergessen hatte, dass ich sie besitze...
erwachsene und brutalofilme - auch nicht unbedingt besser.
ich bin trotzdem der ansicht, dass kinder den unterschied zwischen einem spiel und dem "echten" leben (das ja oft auch nur eine art spiel ist, nur dass einem niemand erklären kann, was eigentlich das ziel des spiels ist), durchaus begreiffen.

ansonsten finde ich deinen letzten beitrag sehr viel pragmatischer und irgendwie reifer, als der auf den ich meine antwort bezog. war mir auch nicht bewusst, das wir hier von 5-7jährigen sprechen, meinen ersten compi hatte ich mit 7 (respektive mein bruder, manchmal hehe). vorher... naja ein kolleg hatte ein NES - das war cool. ein grund soziale kontakte zu knüpfen ;P

du machst das schon richtig. wo ich einfach mühe habe, wenn eltern ihren teenagern sagen wollen, wie viel compi pro tag das richtige mass sei - insbesondere wenn sie selbst (also die eltern) mit dem medium auch nicht wirklich vertraut sind. auch "lustig" finde ich dann, wenn die kinder im garten arbeiten müssen oder ähnliches, um ihre computerspielzeit zu erhöhen. ist also kinderarbeit erzieherisch besser, als die freiheit, computer zu spielen, wann immer man will? eine freiheit, die man spätestens ab 15 (lehre) nie mehr in dieser form haben wird? aus ausgelebter freiheit in diesem bereich, können ja auch informatiker entstehen...
Zuletzt geändert von Fallen Angel 3 am Mo 10. Okt 2011, 19:01, insgesamt 1-mal geändert.
Das was wir brauchen, das was wir geben - das sind wir.
Leuchtherz
Platin Member
Platin Member
Beiträge: 1966
Registriert: Mo 5. Jul 2010, 17:07
Wohnort: Haus WG am Berg

Re: mittelschicht und chind

Beitrag von Leuchtherz »

@FA :D jop giana sister hat mich auch nicht "fertig" gemacht...
nur dürfen wir nicht vergessen das wir auch einen "Ausgleich" hatten, im Wald, am Fluss, im Quartier. Und das die "virtuelle" welt die uns geboten wurde nicht die selbe ist die Heute geboten wird. Schlussendlich ist es nicht zu beschönigen das die Shootrergames aus der Armee kommen und dort bei der Ausbildung unter anderem dazu benutz werden die Soldaten "abzustumpfen".

und da kommen wir zu BuddhaNaturs Worten. Das man "diese Welt" nicht zum Hauptbestandteil machen sollte. Und noch ein Wort dazu, Kinder sind Meister im Nachmachen, weil sie durch das "Nachspielen" die Gebotenen Gefühle erfahren wollen. Das heisst unter anderem auch das man selbst das Vorbild ist, und wer immer am Handy hängt muss sich nicht fragen wieso sein 5jähriges Kind auch schon ein Handy will.

Edit... nein FA Kindergehirne und Erwachsengehirne sind anderst. Wenn man will kann man das auch rein Wissenschaftlich beweisen.
ich weiss schon das man Kinder nicht unterschätzen braucht aber auch nicht "zu überreizen"
Verzweifle nicht an der Gewichtigkeit der Dinge,
neben Elefanten gibt's auch

SchMetteRlinge

(Harry Pegas)
Fallen Angel 3
Platin Member
Platin Member
Beiträge: 1433
Registriert: Mi 8. Apr 2009, 23:55

Re: mittelschicht und chind

Beitrag von Fallen Angel 3 »

@leuchtherz
nun kommen wir zu einem interessanteren thema, bezüglich erziehung und computerspiele: verantwortung. ich denke, der grund weshalb ich mich stets zu computerspielen angezogen fühlte, bei denen man irgendwie auch etwas lernen konnte, oder die zumindest eine interessante oder lustige story hatten, lag halt schon auch an meinen eltern. wenn man die kinder "alleine" lässt, und sich nicht damit beschäftigt was beispielsweise oblivion beinhaltet, dann kann man sie auch nicht dabei begleiten, fühlt sich irgendwie auch aussen vorgelassen. wenn man aber merkt, hey das kind LIEBT dieses spiel, dann halt auch mal sich damit beschäftigen, mal einen charakter basteln, man muss ja nicht gleich (und kann rein jobbedingt auch gar nicht) das ganze spiel durchspielen. aber wenn man es nicht einfach mit regeln "mach was du willst, aber mach es nur so und so lang" abspeist, sondern auch interesse entwickelt, ich glaube das bringt irgendwie mehr, und dann merkst du auch, wenn das kind sachen spielt, die nicht für kinder geeignet sind. anders gesagt, wo sogar ich dieser ansicht wäre ;) ich glaube, wenn meine (nicht vorhandenen) kinder sich nur noch mit counterstrike beschäftigen würden, dann hätte ich auch mühe, und zwar nicht mal so sehr wegen counterstrike und der armee (etc.) sondern eher, weil ich das gefühl hätte, dass sie etwas verpassen: all die anderen spiele die so viel mehr inhalt besitzen. (zudem hätte ich das gefühl, irgendwas falsch gemacht zu haben, wenn meine kinder ausgerechnet counterstrike toll finden...) - aber es ist natürlich einfach so was zu sagen, wenn man selbst diese verantwortung ja nicht hat. ;) ich rede da einfach von dem ausgehend was ich erlebt hab. anfangs interesse und mitmachen seitens der eltern, was ich sehr geschätzt habe, später dann "regeln", die ich unsinnig und oft auch unlogisch fand.

edit: lustig, das deckt sich ja auch in etwa mit dem link:
Entscheidend sind Umgang und Inhalte, die über den Computer verbreitet und dargestellt werden. Genauso wenig wie Fernsehen dient der Computer als Babysitter. Pädagogen raten seit jeher, dass Eltern sich beim Fernsehen neben ihre Kinder setzen und nachher über das Gesehene sprechen. Bei den neuen Medien ist dies genauso.
Das was wir brauchen, das was wir geben - das sind wir.
The Dude

Re: mittelschicht und chind

Beitrag von The Dude »

Leuchtherz hat geschrieben:Schlussendlich ist es nicht zu beschönigen das die Shootrergames aus der Armee kommen und dort bei der Ausbildung unter anderem dazu benutz werden die Soldaten "abzustumpfen".
Einseitige und falsche Verabsolutierung! Es gibt massig Shooter, mit denen die Armee überhaupt nix am Hut hat... das meinte ich mit den Phantastischen... als Beispiel sei nur mal das Original UT genannt... oder hast Du schon Armeen gesehen die Raketenwerfer die man bis zu sechs Schuss aufladen kann, oder Teleporter usw. gesehen? ;)

Wenn mein (hypothetisches) Kind unbedingt Counterstrike spielen wollte, würd ich ihm mal ein paar Aufklärungsfilme über Krieg und Waffen und Armeeterror zeigen, und dann fragen, ob es das immer noch will...

Edit: Natürlich erst als letzte Massnahme, wenn alle Erklärungsversuche und gutgmeinten Ratschläge nicht fruchten, dann aber mit der ganzen Palette an schaurigen Bildern des Krieges... und mit der klaren Ansage vor den Filmen, dass wenn es danach immer noch CS spielen will, es das von mir aus kann, und zwar solange es will...
Benutzeravatar
BuddhaNature
Platin Member
Platin Member
Beiträge: 1484
Registriert: Fr 6. Mär 2009, 17:14
Wohnort: Luzern

Re: mittelschicht und chind

Beitrag von BuddhaNature »

@fa3... portal wird zum teil als unterricht benutzt... ich finds toll wie man so ein wenig physikalische gesetze spielerisch, kreativ kennenlernen kann.

@leuchtherz.. hihi die schwester giana ... glaub das war auf dem amiga der renner schlechthin. hab ich auch gern gezockt.

wegen egoshootern
die sind ja mittlerweile aufgrund des techn. fortschritts allesamt sehr real. hatte auch eine zeitlang halflife im netz oder ut gezockt... aber mir reichte diese phase. und irgendwann bekam ich stets bauchweh, durch diese dunklen gänge mit geladener waffe zu schleichen und gescriptet aus dem hinterhalt von irgendwelchen zombies oder monstern überrascht zu werden.
auch wenn ich die titel techn. noch so schön und faszinierend empfand... so bleibt doch die story einfach wirklich auf der strecke.
dabei könnte man soviel bessere ideen umsetzen, als leute über den haufen zu knallen.

ok ist ein spiel... aber mittlerweile distanziere ich mich davon... weils mir nicht viel positives bringt. auch wenns nur pixel sind... ich laufe genauso ungern im leben mit ner waffe rum... weshalb sollt ich dies virtuell kompensieren?
ich hab nix gegen egoshooter... muss jeder für sich selbst entscheiden.

und ich bin froh um die altersempfehlungen auf den spielen, oder filmen. natürlich gibt's situative ausnahmen... aber manchmal kommt mein sohn und erzählt dass bsp batman, spiderman, star-wars die kollegen aus der schule schon gesehn haben. da frag ich mich dann auch manchmal wieviele sich überhaupt an diese empfehlungen halten.
GEH DEN WEG DES HERZENS

Fallen Angel 3
Platin Member
Platin Member
Beiträge: 1433
Registriert: Mi 8. Apr 2009, 23:55

Re: mittelschicht und chind

Beitrag von Fallen Angel 3 »

nur kurz zu egoshootern, ich halte deren inhalt für derart flach und langweilig, dass ich darin keinen grossen nutzen sehe - weder in einem pädagogischen, noch in einem anti-kriegs-abschreckungs-sinn. und auch nicht für "fun".
fallout 3 hingegen finde ich äusserst empfehlenswert - zumindest für über 18jährige (jaja thema verfehlt smile) - weil naja, es ist eine ziemlich "realistische" zukunft, und es hat sehr viele moralische entscheidungen, es geht also nicht nur ums ballern (das ist sozusagen oftmals nur eine option).
aber hand aufs herz: so ziemlich in jedem film/spiel/buch geht es in irgendeiner form um gewalt - aber eben nicht NUR. sogar in hermann hesses steppenwolf gibt es einen mord. es ist wie dude das schon mal sagte, die frage des masses, und ob die gewalt innerhalb des selben ..kulturguts auch in frage gestellt wird, oder (wie bei den armeepropagandafilmen) als mittel zum zweck verherrlicht.
denk ich mal so.
Das was wir brauchen, das was wir geben - das sind wir.
Leuchtherz
Platin Member
Platin Member
Beiträge: 1966
Registriert: Mo 5. Jul 2010, 17:07
Wohnort: Haus WG am Berg

Re: mittelschicht und chind

Beitrag von Leuchtherz »

Dude, aber es könnte auch möglich sein das all diese Shooter auch eine "installation" sind um den Menschen vorzubereiten, abzudrücken wenn sich was bewegt...
und wenn ich ehrlich bin, auch nach einer 6 stündigen Quake session früher hatte ich danach das "gefühl" mich "in deckung" zu werfen wenn vorne im Hausfluur etwas um die Ecke kam.

es ist ja das ziel sich in das Spiel fallen zu lassen und nicht all 5 sekunden daran zu denken das es nur pixel sind.. so denken wir in real life nicht und auch nicht im virtuellen. dort wo wir sind, sind wir, die emotionen bleiben aber die selben, es ist ja das Ziel dieser Spiele das die Emotion echt rüber kommt auch wenn es in einer Fantasiewelt stattfindet. Es gibt keine Fantasiegefühle.

wir sind keine Roboter die alle 5 sekunden ein selbstcheck laufen lassen und mit unserem hirn wahrnehmen das wir leben und wo wir leben, den unser hirn ist damit beschäftigt was es sieht, hört und spührt und schlussendlich was für gefühle diese wahrnehmung auslöst und wie darauf als nächstes zu reagieren ist.
Verzweifle nicht an der Gewichtigkeit der Dinge,
neben Elefanten gibt's auch

SchMetteRlinge

(Harry Pegas)
The Dude

Re: mittelschicht und chind

Beitrag von The Dude »

Natürlich kann ich das nicht ausschliessen@Vorbereitung.
Doch halte ich es für sehr unwahrscheinlich bei phantasievollen Games ala UT, während es bei CS und co. defintitiv genau darauf abziehlt, und daher auch zu bekämpfen ist...

Bei UT hatte ich früher einfach Spass, und darüberhinaus hat es auch das Taktik- und Strategie-Denken angeregt, und somit die kreative Problemlösung trainiert.
Ansonsten habens mir aber seit jeher mehr Strategiegames angetan... angefangen mit Dark Reign, über ein paar andere, zu WC3, und zum Schluss noch Rome und Empire... Ähnlich wie Schach einfach anders ;) Und bei Strategiegames habe ich seit jeher drauf geachtet Schlachten mit möglichst wenigen Verlusten - am besten gar keinen - zu entscheiden :)
Gut, beim Schach ist das je nach Gegner schwieriger *lol*

Von daher können geschickt gewählte Spiele mit entsprechenden zusätzlich gebotenen Hintergrundinformationen durchaus pädagogisch sinnvoll sein... müssen aber nicht... kommt halt immer auf die einzelne Situation und die verschiedenen Individuen an...

Heutzutage hab ich aber gar keine Zeit mehr für Games und es macht mich auch überhaupt nicht mehr an, ausser mal ein Onlineschach... aber auch die sind rar geworden die Tage...
Antworten