die "Schätze" unserer Erde.

Hier kannst Du allg. Fragen stellen.

wem gehören die Ressourcen dieser Welt?

allen Weltbewohnern
10
83%
dem Landbesitzer auf dem die Ressource liegen
0
Keine Stimmen
dem Staat
1
8%
dem der sie Fördert und bearbeitet
1
8%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 12

Fallen Angel 3
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Re: die "Schätze" unserer Erde.

Beitrag von Fallen Angel 3 »

Ressourcen vermehren sich schon, die pflanzlichen sogar einigermassen schnell, die metallischen/fossilen nicht so schnell. Wer weiss, vielleicht wird irgendwann aus unseren Gebeinen Rohöl gewonnen, in ein paar Millionen Jahren... Aber soweit sind wir ja noch nicht. Und zugegeben, die Ressourcen, die wir sehr brauchen, um den Lebensstil zu pflegen, den wir gewohnt sind, in erster Linie Öl, die neigen sich einem zwischenzeitlichen Ende zu.

Dennoch widerstrebt mir der Gedanke ein bisschen, zu sagen, dass alle Ressourcen allen gehören sollen. Ich klammere da mal die Natur, Gaia, den Planet etc. aus, und richte meine Gedanken nur auf Menschen. Denn in einem grösseren Massstab gesehen gibt es neben der Erde ja auch noch Asteroiden und andere Planeten, die "man" ausbeuten könnte (wenn man könnte, was wir nicht können, aber kann ja noch kommen). Also bleiben wir vorerst mal im Hier und Jetzt und bei den Menschen, die glauben, es gehört ihnen der Garten Eden.

Warum widerstrebt mir der Gedanke? Irgendwie ist es doch genau das, was die Vertreter der Globalisierung, und des freien Marktes in unseren Breitengraden seit 1776 ständig wiederholen: man braucht nur ein bisschen freien Markt, freie Handelszonen, und Ethik und Moral werden unisono mit dieser Freiheit entstehen. Teilweise mag das richtig sein, es berücksichtigt einfach viel zu wenig, dass Juristische Personen, deren einziger Lebensinhalt in der Vermehrung von Kapital besteht - das wie Du richtig sagst, im Grunde genommen "aus der Luft heraus" entsteht - Ethik und Moral sonderlich wichtig finden.

Als in der einen Sendung der Club, die Dude kürzlich für mich rausgekramt hat, die Rohstoffhändler und ein Vertreter der FDP befragt wurden, wie sie denn die Sache mit den Arbeiterrechten sehen, da waren sie (meiner Meinung nach) ehrlich erstaunt, dass "man" von ihnen verlangt, gute Bedingungen zu schaffen, schliesslich täten sie ja nur handeln - zudem waren sie der Ansicht, dass dadurch dass sie handeln, alles besser wird. Diese Naivität hät ich denen gar nicht zugetraut. Aber abgesehen von der Naivität steht diese Heilsversprechung die Globalisierungsbefürworter immer wieder ins Feld führen, einigen ziemlich markanten Lücken im Bereich Umweltschutz und Arbeiterschutz gegenüber.

Was wir allzuleicht vergessen, ist: die Politik mag heutzutage grösstenteils demokratisch, mancherorts sogar sozialistisch sein - die Wirtschaft aber funktioniert nach wie vor hierarchisch, fast schon monarchisch. Es gibt halt einfach gute Könige - also gute Juristische Personen - und es gibt Tyrannen. Die guten sind auch nur deshalb gut, weil sie Angst vor Aufständen haben. Der soziale Friede in der Schweiz gründet ja auf der Abmachung "keine Streiks, dafür anständige Arbeitsbedingungen" - das ist ein Deal, ein Geschäft, von dem beide Seiten mal mehr, mal weniger profitieren. Aber zu erwarten, dass eine juristische Person von sich aus, altruistisch ist, und für eine bessere Welt eintritt, oder noch besser, dass ein anonymer "freier Markt" also eine IDEE von sich aus, irgendwelche guten Werte schafft - das halte ich für ein Märchen.

Wichtig ist also, dass man die Guten auf Trab und die Tyrannen in Schach hält.

Und nein, ich finde eben eigentlich nicht, dass wir im Norden ein Anrecht darauf haben, dass der Süden bitteschön den Regenwald in Ruhe lässt, während jeder Nordkügler 2,5mal so viele Ressourcen verbraucht, wie jeder Südhalbkugler. Stattdessen könnten wir ja mal Russland fragen, ob die Taiga blüht und gedeiht, oder unsere Fluggesellschaften, was das Ozonloch so treibt. Eigenverantwortung ist das Problem.

Es ist mangelnde Eigenverantwortung, wenn man seine Ressourcen zu Schleuderpreisen auf den freien Markt wirft, weil man hofft so nochmal einen Kredit zu bekommen - hier müsste man sich halt mal wehren. Oder zumindest die Preis deutlich anheben, alles verstaatlichen (in einem ersten Schritt), ausländische Firmen vertreiben und sich einfach weigern, Schuldzins zu bezahlen.
Es ist mangelnde Eigenverantwortung, wenn wir im Norden glauben, wir könnten auf immer und ewig mit einem Geldsystem weitermachen, dass in sich völlig unlogisch ist, weil es inzwischen zu 80% aus virtuellem Geld besteht ( http://de.wikipedia.org/wiki/Buchgeld ). Denn falls Afrika etc. irgendwann mal entweder einfach nichts mehr bezahlen können - oder sich wie vorgeschlagen weigern, ihre Schuldzinsen zu zahlen, dann kannste mal sehen wie schnell das Kartenhaus zusammenkracht. Aber derbst. Wir können ja dann in Dubai Kredit aufnehmen. :-)

Und hier nun schliesst sich der Kreis, denn im Grunde genommen - wenn man es wirklich ganz genau nimmt - hast Du natürlich schon recht, und wir sind alle zusammen auf der Erde, und müssen alle zusammen irgendwie miteinander eine Lösung finden, mit der wir einander dabei unterstützen können, die Ressourcen gerecht und sinnvoll verteilt zu nutzen - und nicht mehr sie einfach zu verbrauchen - für Bequemlichkeiten verbrauchen, noch dazu. Aber dahin zu kommen, das dauert. Insofern als dass die Globalisierung ja nun nicht gerade das Gelbe vom Ei ist, wie zumindest sozial eingestellte Leute finden, braucht es halt erstmal kleinere Schritte, und die könnten darin bestehen, dass die Ressourcen den Ländern gehören, in den sie wachsen, fliessen, liegen - und nicht irgendwelchen anonymen Gesellschaftern, die sich mit Geld in eine Firma einkaufen, die dann irgendwo auf der Welt steuern bezahlt, wenn überhaupt, und dabei Milliarden Gewinne macht, mit denen sie dann Land und Lizenzen kauft, um noch mehr Ressourcen auszubeuten (e.g. zu stehlen).

Denn das allein würde bereits genügen, um künftig nicht mehr mit Kreditvergabe zu "bezahlen", sondern mit echten Werten, sei das Musik, Pharmaprodukte, Wissen - denn davon haben wir im Norden ja reichlich. Leider zu teuer für den Süden und kopieren dürfen sie es auch nicht. Ja, hallo?? Meine Vision wäre, dass wenn ein Schweizer Importeur gerne etwas Oel haben will, dass er dann seine Geschäftskontakte nutzen muss, um so eine Art Tauschhandel zu initiieren, sei das Mineralwasser oder sonstwas, was wir im Norden herstellen. Aber momentan läuft es eher so, dass der Schweizer Staat mit dem anderen Land etwas aushandelt das darauf hinausläuft, dass sie "Entwicklungshilfe" also Kredite bekommen - und dafür unsere Importeure keinen oder weniger Zoll auf Waren, die eh fast nichts kosten, zahlen müssen. Das ist doch einer Handelsnation wie der Schweiz echt unwürdig.

Später, wenn dieser Tauschhandel ersteinmal etabliert ist, ja dann kann man drüber diskutieren, ob es überhaupt noch Geld braucht. Oder Grenzen. Momentan habe ich aber den Eindruck, dass die Grenzen manchmal auch einen gewissen Schutz darstellen [könnten].
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Re: die "Schätze" unserer Erde.

Beitrag von Leuchtherz »

FA... danke für die "ausführliche" Antwort :) fühl mich aber auch ein wenig "erschlagen" von ihr ;)

Grundsätzlich vermehren sich Ressourcen nicht, alles bleibt "gleich" was sich ändert ist die form. aber die Menge bleibt eigentlich in einem konstanten bereich,der sich immer in neu "harmonisiert" das heisst in der Zeit in der ein Baum wächst in der Zeit verfault einer, oder noch einfacher, wir trinken das selbe wasser wie die neandertaler dies schon tranken. entsteht etwas neues, zB ein baum entsteht es nicht aus dem Nichts sondern aus den atomen die schon vorhanden sind. und meist in der natur sind es eben die Dinge die schnell "wachsen" die selben die auch eine kurze "lebensdauer" haben. klar ist uns das nicht mehr bewusst wenn wir Dinge in 5min. herstellen die dann 500jahre brauchen bis sie sich wieder zersetzen. in der natur ist dies nicht so, alles besitzt eine vergänglichkeit, eine zeit, eine wandlungs- verwandlungsphase. selbst Geld auf dem Markt ist diesem natürlichen Prozess unterworfen auch wenn man gerne es auserhalb des natürlichen Ziklus hätte, ist aber nicht so, jeder Finanzheini kennt den ziklischen verlauf von Geld. so funktioniert übrigens auch die "spekulation". salop gesagt wird dort "gewettet" ob ein Baum nun 3jahre oder 10jahre braucht bis er im wald verrottet. manche kennen den "wald" und wissen zB ein Aspekt der den Verrottungsprozess beschleunigt oder verlangsamt. aber gewiss ist es allen, irgendwann verrottet auch dieser Naum.

Kommen wir nun noch zum "System"...ich weiss FA Du stehst nicht auf Filmchen und wirst Dir The Story of Stuff nicht angesehen haben. dort wird es aber ziehmlich deutlich schon von beginnweg auf den Punkt gebracht. in unserem System bist Du jemand wenn Du etwas besitzt. Die Menschen die dem Planeten viel weniger schaden, nicht so viele Ressourcen verbrauchen und somit auch weniger besitz haben sind für das System wertlos und das ist fatal den das system muss sich nicht mit diesen wertlosen Menschen arrangieren sondern das system "tötet" diese wertlosen Geschöpfe und fördert die, die nach Besitz streben. so quasi das "richtige" "millieu" um den Virus Mensch zu fördern und den Organismus komplett zu zerstören.
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Re: die "Schätze" unserer Erde.

Beitrag von Ogetron »

Naja ich weiss nicht. Zur Zeit ist halt Kapitalismusbasching ziehmlich im Trend. Dann muss man sich aber mal Fragen wo die Menschheit in der Zeit davor stand. Klar der Umwelt gings besser, aber gings den Menschen in der Feudalzeit oder im Mittelalter den besser? Wohl eher nicht. Und die Tatsache das die Umweltbelastung damals viel tiefer war, hat auch damit zu tuen dass die Menschen eben im durchschnitt mit 35 unter den Boden kamen, und die Weltbevölkerung wärend den vorangegangenen 1000den Jahren kaum zugenommen hat. Deshalb geht mir diese Bashing eben etwas gegen den Strich.
Ich finde grundsätzlich ist das System garnicht schlecht. Es hat ja auch lange funktioniert. Aber in den letzten Jahren sanken durch Lobbyismus der Steuersatz für reiche weltweit, und durch Steuerflucht zahlen auch Grosskonzerne immer weniger. Man muss nur da wieder mehr abschöpfen und umverteilen, dann gehts den Leuten unten auch besser.
Um auf das konkrete Beispiel von Venezuela kann ich nur eine These aufstellen. In 20 Jahren wird die Wirtschaft kaputt sein, weil der Staat unfähig ist, und kein Geld in die Wirtschaft investiert, sondern eben nur heraus zieht. Bereits jetzt sind die Investitionen aus dem Ausland zum erliegen gekommen und die Infrastruktur wird zerfallen. Am Ende hat das Volk garnichts davon. Anstatt alles zu verstaatlichen, hätte man besser kräfte Zölle/Fördersteuern erhoben. Russland ist zwar sonst kein gutes Beispiel, aber da zahlt man, wenn der preis über 30 Dollar pro Barrel ist, 80 % Steuern pro Fass. Und die Firmen zahlens, weils trotzdem rentiert.

Und was ich zu dem Thema Rohrstoffhänderl denke,.. klar könnte man sagen, sie müssen sich drum kümmern wie die Umstände da sind. Aber wie würde den die Schweiz reagieren, wenn ein ausländischer Konzern uns diktieren würde, wie es hier zu und her gehen soll. Ich find schon die Umstände müssen sich ändern, aber im Optimalfall sollte das aus der Initiative aus dem Land entstehen, dann ist das auch nachhaltig.
Und wenn Europäer da zu lange rum meckern kommt halt der Chinese, knallt eine Autobahn und einen Flughafen hin, und kriegt dafür das Öl. Was Europa seit 60 Jahren da an Aufbauhilfe versickert hat, hat garnichts gebracht.
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Re: die "Schätze" unserer Erde.

Beitrag von Fallen Angel 3 »

Ogetron ich danke Dir für diesen Beitrag. Nicht etwa, weil ich Dir zustimme, und ich will auch nicht unbedingt darauf eingehen, doch genau diese Art der Kommunikation, dazu möchte ich etwas sagen. Denn das ist für mich die Stärke in diesem Forum, dass wir Meinungen austauschen, die mal konträr, mal koheränt sind, und dadurch dass wir sagen, was wir denken, schaffen wir die Möglichkeit aufeinander einzugehen, schaffen wir uns selbst und anderen neue Gesichtspunkte - das ist der grosse Unterschied zwischen den Diskussionen hier, und zum Beispiel jenen im deutschen Bundestag oder in der Arena Sendung. Wir können einander zuhören (äh lesen) und auf diese Weise sowohl unsere eigenen Meinungen hinterfragen, als auch die Meinungen anderer, oder einfach verschiedene Gesichtspunkte, Sichtweisen und Wahrheiten gegeneinander und füreinander abwägen. Das ist genial. Ja ich hätte das auch in einer PN schreiben könne, aber naja, ich finde es musste einfach mal gesagt werden, nach dem Hickhack der letzten Wochen. Was den Inhalt Deines Beitrags angeht, da kann Leuchtherz oder ein anderer womöglich eine bessere Replik bieten. Ich bin dafür gerade ein bisschen zu fröhlich. O:)
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Re: die "Schätze" unserer Erde.

Beitrag von Leuchtherz »

*schmunzel* FA, schöner "spirit" ;)

Ogetron, ich denke nicht das jemand zu den Zuständen im Mittelalter zurück möchte... aber das da "weniger" "Umweltbelastung" für den Menschen gab war würd ich nicht meinen... nicht die selben aber geheizt wurde mit holz, licht gab es durch fackeln und die Feinstaubbelastung in den Siedlungen war gross... kommen noch die hygienischen Bedingungen dazu... unter und einseitige Ernährung, Zugang zu sauberem Trinkwasser, Vitaminmangel, Zahnhygiene alles Dinge die im Mittelalter Menschen anfällig machte. und dort hin will niemand zurück... all die Dinge sind aber auch ohne "Erd-Bashing" zu haben. ;)
aus dem Film Home geht ja auch eigentlich hervor das noch viele Menschen auf der Welt leben wie im Mittelalter. ;) und sie werden heute meist älter wie 35. ausser natürlich jemand fährt gerade ihre Nahrung unter dem Bio-Label spazieren. :evil:


Ogetron hat geschrieben:Ich finde grundsätzlich ist das System garnicht schlecht. Es hat ja auch lange funktioniert.
Welches System, für wen/wie viele hats funktioniert, kann es für alle funktionieren, können zusätzlich zu den 20% sich noch 80% dazugesellen die einen ökologischen Fussabdruck von 5 bis 10 Erdbällen haben und wie viel ist "lange"?
Betreibe ich jetzt Sytembashing? muss ich mich in Behandlung begeben wenn ich mich unwohl fühle bei den Gedanken daran?
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Re: die "Schätze" unserer Erde.

Beitrag von Ogetron »

Ja gut gesagt FA.

Und ja Leuchtherz. Ich bin der Meinung das wir die Kurve nur kriegen werden wenn die gesammte Wirtschaft auf Cradle to Cradle umbestellt wird. Das heisst jeglicher Rohstoff muss maximal wieder verwendet werden. Und wenn wir die Energiegewinnung in Zukunft auf Solar, Wind und Geothermie umstellen und dadurch keine Kohle, Öl und Gas mehr verbennen, wären wir schon einen guten Schritt weiter unseren Fussabdruck auf ein erträgliches Mass zu reduzieren.
So ist man z.B. schon auf dem Weg mit Strom Wasserstoff zu gewinnen, das ist schon lange bekannt. Nun ist man am Power to Gas Projekt dran, in dem man schon in Versuchsanlagen aus Wasserstoff, Strom und CO2 aus der Athmosphäre Methan herstellen kann.

Übrigens ist es ein interessantes Detail das die grösste Reduktion von Armut im 20. Jahrhundert in China gelang.
Das die Umwelt dabei leidet ist schade, aber wir Europäer haben halt auch kein gutes Beispiel geliefert. Unsere Wälder haben wir schon vor 200 oder 1000 Jahren abgeholzt. Ich denke da gilt, vormachen, nachmachen.
Und tja jeder sollte halt seinen Beitrag leisten, aber ganz so einfach ist es halt meistens wirklich nicht.
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Re: die "Schätze" unserer Erde.

Beitrag von Leuchtherz »

Ogetron hat geschrieben:Und ja Leuchtherz. Ich bin der Meinung das wir die Kurve nur kriegen werden wenn die gesammte Wirtschaft auf Cradle to adle umbestellt wird. Das heisst jeglicher Rohstoff muss maximal wieder verwendet werden. Und wenn wir die Energiegewinnung in Zukunft auf Solar, Wind und Geothermie umstellen und dadurch keine Kohle, Öl und Gas mehr verbennen, wären wir schon einen guten Schritt weiter unseren Fussabdruck auf ein erträgliches Mass zu reduzieren.
So ist man z.B. schon auf dem Weg mit Strom Wasserstoff zu gewinnen, das ist schon lange bekannt. Nun ist man am Power to Gas Projekt dran, in dem man schon in Versuchsanlagen aus Wasserstoff, Strom und CO2 aus der Athmosphäre Methan herstellen kann.
ich frage mich nur wie man das bewerkstelligen will, all die Dinge noch zu erschaffen und das mit Rohstoffen die wiederverwendet werden sollen.
Mal abgesehen davon das die Rohstoffe wiederverwendbar sein sollten, wie der Abbau dieser ohne weitere Umweltbelastung erfolgen soll.

ich sehe uns die "Kurve kratzen" nicht in einem neuen System, nicht mit neuen Erfindungen, nicht mehr im besser, höher , weiter, sondern ich seh nur noch die Möglichkeit die Menschen neun zu "bilden" zu einem tiefen einem einfühlsamen Verständnis für die Erde.
Sorry wenn ich so "Miesepetrisch" in die Zukunft blicke, aber das Konzept "besser werden" hat für mich kein absolutheitsanspruch mehr das es auch besser wird. ich werde ein wenig traurig bei dem Gedanken das die Menschen immer noch glauben "das füferli und das weggli" haben zu können.
Nein ich denke wir haben alle als Lebewesen hier eine Bestimmung und ein gewisses Schicksahl zu ertragen und wir sind mit allen Lebewesen verbunden auch auf materieller Basis. d.h. auch das wenn man den komfort des einen Lebewesens erhöht das sich ein mangel bei einem anderen Lebewesen ergibt. man kann nicht aus dem nichts etwas erschaffen sondern muss es immer irgendwo wegnehmen. mir fehlt traurigerweise genau diese Einsicht in vielen zukunftsvisionen. die meisten sind, so edel wie sie klingen, weiterhin den Menschen in den Mittelpunkt stellend. :`(
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Re: die "Schätze" unserer Erde.

Beitrag von Fallen Angel 3 »

Du sagst, man könne nichts aus nichts erschaffen. Aber fehlt hier nicht eine Definition was denn das ist, dieses nichts! Angenommen, ich könnte einen Apparat bauen, der ein paar Moleküle, Atome und was sonst noch so in der Luft rumschwebt zusammenschustert und daraus einen Apfel kreiert. Ist das dann nicht verdammt nah dran, an "aus dem nichts"? Gut ja, man könnte auch einfach einen Baum pflanzen, aber mir gehts mehr um die Frage: was ist nichts? Müll beispielsweise wurde lange Zeit als eine Art Nichts betrachtet. Man hat ihn verbrannt oder verrotten lassen, oder ins Meer gekippt, aber im Grunde genommen war er eher lästig. Inzwischen wird aus verbranntem Müll Heizenergie gewonnen, Müll wird getrennt, weil man gemerkt hat, dass man zum Beispiel Alteisen auch schmelzen könnte, statt es zu verbrennen (was nur Schlacke generiert) - und eben recyclen, wieder verwerten. Das ist doch ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, dass es durchaus so was wie Fortschritt gibt, und dass tatsächlich manche Dinge besser werden (und dann auch gut sind).

Warum denn nicht den Mensch in den Mittelpunkt der Überlegungen stellen? Schliesslich ist es ja der Mensch, der im Mittelpunkt aller Umweltprobleme steht! Sogar Vulkane sind da noch vergleichsweise harmlos. Wir sind viele, weil wir uns gern vermehren, wir sind Affen (faul und bequem) und wir sind mit der "Gabe" gesegnet, ohne jegliches Bewusstsein durch die Welt zu schlendern und uns einzig und allein der Fortpflanzung, der Ernährung und dem Nestbau zu widmen. Darin unterscheiden wir uns zwar nicht allzu sehr von den Tieren, aber die Tiere unterliegen eher noch einer natürlichen Ordnung: gibt es von den einen zu viele, gibt es auf einmal mehr von den anderen, die sie dann fressen etc. - wir aber haben keine natürlichen Feinde, abgesehen von Bakterien und anderen Menschen - aber ich finde Krieg trotzdem doof.

Was wir aber neben dieser Bewusst-Losigkeit auch noch haben, das ist Potential. Nicht nur im Bereich Fortpflanzung. Wir sind zwar irgendwie "jenseits der Natur" in dem Sinn, dass wir zerstören, was wir brauchen, um zu leben - das ist einigermassen bescheuert. Aber wir SIND AUCH fähig, dies zu erkennen, wir SIND fähig, uns bewusst zu verhalten. Ich denke, wir sind nicht so unterschiedlicher Meinung wenn wir sagen, dass die Menschen nur dann die Kurve kratzen, wenn sie ein tieferes Bewusstsein für ihr Dasein entwickeln, merken, dass es (als Mensch) nicht ausreicht zu fressen, sich fortzupflanzen und ein Nest zu bauen. Wir haben Verantwortung. Mag sein, dass wir sie haben wegen: (...bitte beliebiges Feindbild einfügen...) - und das nervt womöglich, weil wir haben irgendwie gar keine Lust auf diese Verantwortung, und sowieso was können wir schon dafür geboren worden zu sein, und ausserdem sterben wir irgendwann und bis dahin wollen wir's doch geniessen.

Alles richtig. Aber es ändert nichts daran, dass wir halt einfach dieses Potential haben, zu merken, wenn wir einen Ziggistummel auf den Boden schmeissen, dass das dann halt dumm ist, für den, der ihn wieder aufliest, oder für den Dachs der ihn isst, und daran stirbt. Nennt sich Gewissen. Oder auch Bewusstheit. Gibt viele Worte, manche nennen es vielleicht Zen oder einfach gesunder Menschenverstand. Was auch immer, wir wissen EIGENTLICH sehr genau, was wir machen. Wir versuchen das einfach auf Biegen und Brechen zu vergessen, zu verdrängen, zu ignorieren. Mit Wut wenn es sein muss, mit Gejammer, wenn einem das mehr liegt. Aber mal in einen Tabakwarenladen gehen und sich dort ein schickes, modisches, trendiges Ziggistummelaufbewahrungsdingens kaufen, mit dem man dann vor den Kollegen angeben kann (ähem), das ist irgendwie zu viel verlangt. Lieber noch ein drittes Auto kaufen. Aber... "man" weiss es durchaus... tief im Inneren spricht eine Stimme manchmal sogar recht laut und deutlich.

So gesehen, seh ich die Zukunft bei weitem nicht so dunkelschwarz und ohne jede Hoffnung, denn wir sind ja alle Menschen, mit denselben Kräften ausgestattet, wie auch mit denselben eher fragwürdigen Veranlagungen. Es BRINGT einfach nichts zu sagen, die Menschen dürfen nicht faul, bequem, giggerig und was nicht noch alles sein. Sie sind es einfach. Wenn wir also eine bessere Zukunft schaffen wollen, so müssen wir das alles AUCH berücksichtigen. Eine Utopie, die den Mensch nicht menschlich und fehlerhaft sein lässt, die scheitert immer. Eine Utopie die aber eher in die Richtung tendiert "na schön ihr WOLLT unbedingt Autos, Elektrizität und und und" aber eben einfach auch noch darauf hinweist, dass das seinen Preis hat, die ist schon eher erfolgreich. Indem die Menschen verstehen, dass es nicht so sehr um Verzicht, als vielmehr um Ganzheitlichkeit geht, (so gesehen also um "mehr"), dann werden sie mit Freuden dafür sorgen, Natur und Umwelt besser kennenzulernen, woraus Verständnis ensteht, was ein anderes Wort für Liebe ist, was dazu führt, Verantwortung wahrzunehmen und somit den Schutz dieser Umwelt und Natur entstehen lässt.

...oder nicht. Aber falls nicht, gibt es früher oder später eh etwa 5 Milliarden Menschen weniger und was übrig bleibt, kann gar nie so viel recyclen wie dannzumal herumsteht. In diesem Szenario steht die Menschheit nicht mehr im Mittelpunkt. Ob das nun wirklich so die perfekte Lösung ist? ...also ich weiss nicht.

Überwinden wir doch erst einfach mal unsere Bequemlichkeit. Danach können wir ja dann ein neues System erfinden.
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deva.indra
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Re: die "Schätze" unserer Erde.

Beitrag von deva.indra »

Ogetron hat geschrieben:Das heisst jeglicher Rohstoff muss maximal wieder verwendet werden.
Hm, dazu müsste man meiner Meinung nach mit der Abschaffung der geplanten Obsoleszenz beginnen.

Von “geplanter Obsoleszenz“ wird gesprochen wenn in Konsumgütern gezielt Schwachstellen eingebaut werden um die Produktlebensdauer zu verkürzen. Kurz nach Ablauf der viel zu kurzen Garantiezeit ist das Produkt defekt und eine Reparatur "lohnt nicht".

Bestes Beispiel dazu ist die Glühbirne: Es wurde 1924 vereinbart (Phöbuskartell) das die Brenndauer von Glühbirnen nur 1000 Stunden bertragen soll, obwohl sie um ein Vielfaches licht spenden könnten. Oder Druckerpatronen, Schuhe, allgemein Technische Geräte uns sogar Zahnbürsten...
](*,)

Bild


Hier noch ein Link zu Arte: http://www.arte.tv/de/Die-Welt-verstehe ... 14422.html
Leuchtherz
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Re: die "Schätze" unserer Erde.

Beitrag von Leuchtherz »

/color FA... sehe ich schon im grossen und ganzen ähnlich.
Wegem dem "aus dem nichts" erschaffen... ich denke, ich habe es auf meine Weise definiert... man nimmt etwas und erschaft daraus etwas neues, egal was man nimmt, egal was man daraus erschaft durch den umstand des "nehmens" fehlt es an einer anderen stelle und dieses fehlen hat konsequenzen. mal lösgelöst vom gut/böse denken.

Zu Deinen weiteren Gedanken FA... im Film Home werden die Ureinwohner von Feuerland erwähnt und das es eben genau verwunderlich ist das eine Kultur die diese wundersamen Statuen erschuf das diese Kultur ausstarb da sie sich selbst die Lebensgrundlagen zerstörten. das sie ihre wälder abholzten bis sie keine boote mehr bauen konnten um zu fischen und somit ihnen die nahrung ausging. diese Gegebenheit kam in der geschichte der menschheit nicht nur einmal vor. und irgendwie hab ich auch das gefühl das der Lerneffekt ausblieb.

Wollen wir hoffen das der heutige moderne kultivierte intelligente Mensch nicht aks dümmstes Lebewesen in der Geschichte eingeht. ;)
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Re: die "Schätze" unserer Erde.

Beitrag von The Dude »

Drucker und generell neuartiger Elektroschrott passen auch bestens zum Muster der geplanten Obsoleszenz. Das hat System, genauso wie dass viele Produkte hergestellt werden, die extra so konzipiert sind, dass man sie nicht reparieren kann. Es geht - wie immer - nur um Umsatzgenerierung und Profit. Ob dabei die Schätze der Erde ausgebeutet werden, intressiert kaum einen, denn der Schrott wird weiterhin fleissig gekauft... ich erinnere...



Edit@Lüüchti
Es gibt übrigens unbestätigte Hinweise darauf, dass die Statuen auf den Osterinseln nicht von Menschen aufgestellt wurden...
illusion
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Re: die "Schätze" unserer Erde.

Beitrag von illusion »

zwei vor zwölf :-D
Zuletzt geändert von illusion am Mo 19. Jun 2017, 17:28, insgesamt 1-mal geändert.
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illusion
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Re: die "Schätze" unserer Erde.

Beitrag von illusion »

wer hat an der Uhr gedreht?

8-[
Zuletzt geändert von illusion am Mo 19. Jun 2017, 17:27, insgesamt 1-mal geändert.
there is nothing real outside our perception of reality
Fallen Angel 4
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Re: die "Schätze" unserer Erde.

Beitrag von Fallen Angel 4 »

"ausser ihr seid grossinvestoren oder bilderberger"
haha lustig XD
aber weisch der Thread ist super.
in etwa das, was die 99 Luftballons von den Einen erwarten, wenn diese mal wieder wegen Klima und Lachsbrötchen zusammen hocken.
Die 'Revoluzzer' sind einfach enttäuschte Kinder, die merken mussten, dass die Erwachsenen auch keine Ahnung haben.
Der Erde und dem Universum ist das eh Schnuppe.
the planet is fine, the people are fucked.
illusion
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Re: die "Schätze" unserer Erde.

Beitrag von illusion »

die Kriegsbeile sind aufverkauft /bigs ab jetzt gibt es nur noch Friedenspfeifen. dafür um dreissig Prozent teuerer 8-[
Zuletzt geändert von illusion am Mo 19. Jun 2017, 17:26, insgesamt 1-mal geändert.
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