Pathologisierung in der Psychiatrie

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illusion
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Re: Pathologisierung in der Psychiatrie

Beitrag von illusion »

SO FUCKING DETERMINED hat geschrieben: weil ich zwischenmenschlich ziemlich ungeschickt bin. Insbesondere im Umgang mit Frauen.
Dragonfly hat geschrieben:Chunnt aber mängisch vor dass Luft is "Loch" inechunnt und denn machts churz drufabe ganz eifach "pffrrrrt".

ach - pffrrrrt hört sich gar nicht so ungeschickt an. ist rein physikalisch, hat nichts mit fettnäpfchen zu tun, und deutet auf eine erfolgsquote. hypersensible männer nehmen pffrrrrt vielleicht zu sehr persönlich.

interessant wäre mal eine studie, weshalb sich frauen mit helfersyndrom einen bestimmten typ typ suchen, während männer, die von einem fettnäpfchen ins nächste treten, sich nur für frauen mit auffallend vielen fettnäpfchen zu interessieren scheinen.

der glaubenssatz: ich bin ungeschickt mit frauen - kann formuliert wunder wirken, weil er im voraus offen und ernsthaft angekündigt irgendwie - etwas luft aus dem pffrrrrt nimmt.

sinnvoller scheint mir eine umformulierung in: bin zwar etwas ungeschickt, insbesondere im umgang mit frauen, bin jedoch daran, dies zu ändern, um irgendwann weniger ungeschickt zu werden.

ich bin alles andere als doktor oder psychiater, aber frauen, sowie deren fettnäpfchen, sind meiner meinung nach der hauptgrund der ICD-10-fehldiagnosen bei männern - ohne ihnen mit dieser aussage nahe treten zu wollen.

falls ich dir in irgendeiner form helfen kann, melde dich. wir könnten einander mal auf der suche nach den nächsten pffrrrrts etwas aufzeigen /yo
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SO FUCKING DETERMINED
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Re: Pathologisierung in der Psychiatrie

Beitrag von SO FUCKING DETERMINED »

Holy Shit! Wo hesch denn das usgrabe?
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illusion
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Re: Pathologisierung in der Psychiatrie

Beitrag von illusion »

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Re: Pathologisierung in der Psychiatrie

Beitrag von SO FUCKING DETERMINED »

Achso ja, das war da damals. Also, ich mal wieder, war lange nicht mehr hier. Fühle mich heute, jetzt, in diesem Moment, einiges gespinnter als vor ein bis zwei Jahren. Bzw. mal besser, Malbuner...ääähh, mal weniger.

Habe also fast zeitgleich zum Zweijahresjubiläum meines letzten Klinikaufenthaltes noch einen zweiten...äähhm...absolviert. Die Diagnose(n) haben sich nun gefestigt und ich kann mit Freuden verkünden: Ich leide an Depressionen und an einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung.
Wobei der Oberarzt meinte, ich habe also auch narzisstische Züge. Wobei mir das nicht ganz in den Kopf gehen will, wie man gleichzeitig narzisstisch und depressiv sein kann. Das eine schliesst ja das andere irgendwie aus. Schreibt man das überhaupt so? Narzisstisch? Narzistisch? N Harz isst Tisch? Nur ja nicht Naziistisch. Wobei das "ist" ist ja das deutsche Wort für "isch", also eine duallinguistische Wiederholung (den Begriff habe ich jetzt gerade erfunden). Einfacher wäre Narzisch.

Sooo, liebe Leute, alles gut bei allen? Im Sinne meiner Wiederkehr ein kleines Geschenk an alle Eingeweihten und andere Geweihträger:
https://www.youtube.com/watch?v=vqMZLbFT3T0
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Re: Pathologisierung in der Psychiatrie

Beitrag von illusion »

huhu...

also, jetzt mal ernsthaft: Narzissmus ist in diesem Forum und auch in dieser "Szene" sowas von selten, dass wir gar nicht auffallen /bigs

dieses "ich bin toll, ich arschloch" gefällt mir inzwischen viel besser, als "ich bin scheisse, aber wirklich gut darin."

Depressionen schliessen Narzissmus keineswegs aus. Und umgekehrt auch nicht. Oftmals ist ein Wechselspiel dieser beiden "ICH`s" einander förderlich, weil sich dann das schlussendliche ich nicht so einfach eingrenzen lässt. Tausende kleiner Steppenwölfe, mit allen möglichen Facetten. u know.

/yo

lg
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SO FUCKING DETERMINED
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Re: Pathologisierung in der Psychiatrie

Beitrag von SO FUCKING DETERMINED »

Naja, ich kann halt sehr einnehmend sein, wenn es darum geht, meine Meinung kundzutun, auch wenn diese extrem provokativ und überhaupt nicht gesellschaftskonform ist (was ich insgeheim auch sehr gern tue, also provozieren meine ich). Und dieses Einnehmende kann von aussen so betrachtet werden, dass ich selbst alles was ich sage als allgemeingültig und für alle Menschen stimmig erachte, was ja tatsächlich sehr narzisstisch wäre. So nach dem Motto: "Alles was ich sage und denke, gilt nicht nur für mich, sondern auch für alle anderen." Aber so ist es nicht. Ich kann einfach ziemlich vehement werden, wenn ich etwas nicht nachvollziehen kann, insbesondere wenn es mit dem Wohlergehen eines Menschen zu tun hat, der mir am Herzen liegt.
Beispiel:
Eine Mitpatientin, mit der ich sehr gut auskam (sie ist 48, also keine Kommentare bitte wegen "gut auskommen", ich meine nix anderes) war dort, weil sie aufgrund der Bedingungen auf der Arbeit suizidär geworden ist. Ich habe ihr ins Gewissen geredet: "Wenn du einen Job ausübst, der dich dazu bringt, dich umbringen zu wollen, dann such dir doch bitte schleunigstens einen anderen Job." Darauf sagte sie "Ich finde in meinem Alter keinen anderen Job mehr." Sie akzeptiert also das Leid und macht nach dem Klinikaufenthalt weiter wie gehabt, bis zur nächsten Krise.
Dazu hab ich dann in der Gruppentherapie mal gesagt "wenn ich den Grossteil meines Lebens mit einer Tätigkeit verbringe, die mich elends ankotzt, dann kann ich mir ja genausogut eine Kugel in den Kopf schiessen." Naja, das hat recht heftige Reaktionen ausgelöst. :-#
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