Bedingungsloses Grundeinkommen (Initative)

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Gnurf
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Bedingungsloses Grundeinkommen (Initative)

Beitrag von Gnurf »

Die Initiative Grundeinkommen ist eine gesellschaftspolitische Bewegung in der Schweiz und in Deutschland. Sie strebt ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle Bewohner eines Landes an. In der Schweiz wurde sie auch als Eidgenössische Volksinitiative Für ein bedingungsloses Grundeinkommen 2012/2013 lanciert.

Der Vorschlag ist, den Teil des Einkommens, den man unbedingt zum Leben braucht, bedingungslos zu machen.

Die Initative fordert einen neuen Artikel in der Bundesverfassung

Art. 110a (neu) bedingungsloses Grundeinkommen
1.Der Bund sorgt für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens.
2.Das Grundeinkommen soll der ganzen Bevölkerung ein menschenwürdiges Dasein und die Teilnahme am öffentlichen Leben ermöglichen.
3.Das Gesetz regelt insbesondere die Finanzierung und die Höhe des Grundeinkommens.
http://www.grundeinkommen.ch/

Aus meiner Sicht auf den ersten Blick eine bestechende Idee - jedoch habe ich mich ehrlich gesagt noch nicht vertieft damit auseinandergesetzt - insbesonders nicht ob die Initative gesellschaftspolitisch und volkswirtschaftlich aufgeht.

Was haltet Ihr davon? Habt Ihr die Initative unterschrieben? Wie wird wohl die politische Diskussion darüber sein? Die Initative wurde ja eingereicht und ist am 8.11.2013 offiziell zustande gekommen. Bald sollte also mal der Bericht des Bundesrates dazu kommen und im Jahre 2016 oder so können wir dann darüber abstimmen.
Der Frosch, der im Brunnen lebt, beurteilt das Ausmaß des Himmels nach dem Brunnenrand
FTisch
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (Initative)

Beitrag von FTisch »

FTisch
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (Initative)

Beitrag von FTisch »

Gnurf hat geschrieben:Der Vorschlag ist, den Teil des Einkommens, den man unbedingt zum Leben braucht, bedingungslos zu machen.
Eigentlich geht's darüber hinaus, denn es ist die Idee ein partizipationsfähiges Einkommen bedingungslos zu machen, also soviel wie man braucht, um auch noch am gesellschaftlichen Leben (Kino, Theater, Goas etc.) teilzunehmen. Nicht nur das, was man unbedingt braucht, wie Essen, Kleidung, Wohnkosten etc.
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nexus
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (Initative)

Beitrag von nexus »

Liebe Respekt Anarchie
euphoricforestdancer
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (Initative)

Beitrag von euphoricforestdancer »

Hallo zusammen

Grundsätzliche finde ich die Idee top, nicht jeder hat die gleichen Chancen und die gleiche Ausganglage. Ich finde es wunderbar, dass der Bund helfen will. :)

Da ich jedoch in Wirtschaft aufgepasst habe, bemerke ich die Nachteile, die das ganze mit sich bringt.
Kleinere Unternehmungen können es sich nicht leisten, jedem Mitarbeiter dieses Grundeinkommen (Glaube es ist 4000.-?) auszubezahlen. Was dann dazu führt, dass Stellen abgebaut werden. Das wird vermehrt diese Menschen treffen, um die es eben genau geht, diejenigen die das Geld brauchen. Ein Teil von Ihnen werden vielleicht mehr Geld haben aber der andere Teil sitzt dann erst richtig auf dem trockenen. :$ Dies macht mir am meisten Sorgen.

Ausserdem gibt es Menschen in unserer Gesellsschaft, die gar nicht arbeiten wollen. Die haben dann noch weniger Motivation eine Arbeit zu finden oder überhaupt erst zu suchen. Das ist einfach so ein Nebengedanke. Wenn immer mehr Menschen das bemerken, geht das ganze System wieder nicht auf. Geht es sowieso nie aber trotzdem ^^

Aus diesen Gründen weiss ich selber nicht richtig für was ich sein soll.

Verzwickte Lage das...
FTisch
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (Initative)

Beitrag von FTisch »

euphoricforestdancer hat geschrieben: Da ich jedoch in Wirtschaft aufgepasst habe, bemerke ich die Nachteile, die das ganze mit sich bringt.
Kleinere Unternehmungen können es sich nicht leisten, jedem Mitarbeiter dieses Grundeinkommen (Glaube es ist 4000.-?) auszubezahlen. Was dann dazu führt, dass Stellen abgebaut werden. Das wird vermehrt diese Menschen treffen, um die es eben genau geht, diejenigen die das Geld brauchen. Ein Teil von Ihnen werden vielleicht mehr Geld haben aber der andere Teil sitzt dann erst richtig auf dem trockenen. :$ Dies macht mir am meisten Sorgen.
Schön hast du in Wirtschaft aufgepasst /yo /happy, das spricht für dich, allerdings auch für einen sehr systemkomformen einseitigen Wirtschaftsunterricht crazyeye denn diese Sorge ist völlig unbegründet. Die Höhe des Grundeinkommens ist im Initiativtext nicht vorgegeben, dass heisst, dass sie gesellschaftlich ausgehandelt werden muss. Die Initianten sprechen von 2500,- CHF nicht von 4000,-, wobei mir persönlich kaum einleuchtet, warum ein Mindestlohn von 4000,- nicht finanzierbar sein soll, jede Firma (auch Kleine) zahlen, alle Löhne zusammengerechnet und durch die Anzahl der Mitarbeiter geteilt höhere Löhne aus, sie müssten höchstens die Lohnverteilung anpassen (hat aber alles nichts mit dem BGE zu tun.) denn ein Lohn von unter 2500,- ist in der Schweiz menschenunwürdig und daher wären dann die Unternehmen das Problem, nicht die Höhe des BGEs!
Ausserdem gibt es Menschen in unserer Gesellsschaft, die gar nicht arbeiten wollen. Die haben dann noch weniger Motivation eine Arbeit zu finden oder überhaupt erst zu suchen. Das ist einfach so ein Nebengedanke. Wenn immer mehr Menschen das bemerken, geht das ganze System wieder nicht auf. Geht es sowieso nie aber trotzdem ^^
Also die Menschen gibt es jetzt schon und wenn sie nicht arbeiten wollen, dann brauchen sie es jetzt schon nicht. Das ist ein Phänomen, dass wir als Gesellschaft, zumal als sehr Reiche, tragen müssen und können. Ich bin davon überzeugt, dass die aller meisten Menschen sich in irgendeiner Weise gerne betätigen, sofern sie einen Sinn in der Tätigkeit sehen. 2500,- CHF sind dann immer noch zuwenig, um gar keinen Arbeitsanreiz zu haben, denn die allermeisten Menschen in der Schweiz wollen mehr Geld, damit sie sich dann auch das neue iPhone, Auto und den ganzen anderen unnützen Scheiss leisten können. Und die, die nicht arbeiten wollen müssen es einfach nicht mehr und müssen sich auch nicht mehr die ganze Zeit irgendwelche scheiss Ausreden fürs Sozamt überlegen. Die Gefahr vor dem Effekt, dass niemand mehr arbeiten gehen möchte, zumindest vorübergehend, hätte man sicher, wenn das BGE von heute auf morgen eingeführt werden würde. Die Initiative geht aber von einer schrittweise Einführung von ca. 30 Jahren aus. Der Umgang mit dem BGE muss sicher erlernt werden und in 30 Jahren hätten wir eine Generation, die ganz selbstverständlich mit dieser Sicherheit aufwachsen würde, so wie heut die Digital Native mit dem Internet, und wir anderen hätten genug Zeit uns mit dieser Sicherheit anzufreunden ohne sie auszunützen, so wie ich heute auch einigermassen mit dem Internet umgehen kann, obwohl ich nicht damit aufgewachsen bin. Und wichtig finde ich auch, dass das BGE nicht die Lösung aller Probleme ist, es ist lediglich eine Änderung des Gesellschaftsvertrages, ähnlich wie die Einführung der AHV oder der IV, die wir dann nicht mehr bräuchten. Wie du richtig erkannt hast, das ganze System geht nicht auf, das wird es auch mit einem BGE nicht voll und ganz, aber ein bisschen besser!
nile
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (Initative)

Beitrag von nile »

FTisch hat geschrieben:Und die, die nicht arbeiten wollen müssen es einfach nicht mehr und müssen sich auch nicht mehr die ganze Zeit irgendwelche scheiss Ausreden fürs Sozamt überlegen.
Stoppt Sozialhilfebetrüger
Ja zum Bedingungslosen Grundeinkommen

sogesehen könnte sich auch die SVP mit ihren millionen der initiative anschliesen!
reya
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (Initative)

Beitrag von reya »

http://mutzurtransformation.com/

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Leuchtherz
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (Initative)

Beitrag von Leuchtherz »

Die Abstimmung ist totale Zeit und Geldverschwendung, sorry.

Und das nicht weil die Idee schlecht ist sondern aus dem ganz einfachen Grund, dass die Mehrheit von Angst, Neid, Missgunst und Egoismus getrieben werden.

Falls es irgedwann auf diesem Planeten wieder dazu kommen sollte das der Mensch wieder zu seinem sozialen Bewusstsein und dem Verständis der gegenseitiger Abhängigkeit zurückfindet ist diese Initiative dann auch wieder nichtig - weil die Menschen es wieder als normal empfinden würden nicht der Mittelpunkt des Universums zu sein sondern ein Leben mit anderen zu teilen.

Ich weiss nicht ob ich persönlich ja sagen könnte zu staatlich verotnetem sozialen Denken. Ist ja jetzt schon so, oder nicht so. Die einen geben jetzt schon wiederwillig ihr Geld an all die "Arbeitsscheuen" und "Sozialschmarotzer" und wie sie alle genannt werden. Zeigt doch wie viel Verständnis und Wille da vorhanden ist.

Ich geb der Initiative, wenn überhaupt, irgendwo zwischen 20-30% Zustimmung an der Urne.

Hab ich schon erwähnt das ich nicht wirklich gern auf Hoffnungen rumtrample? Ich möchte aber Hoffnungen auch nicht grundlos befeuern - und das ist so ein Fall.
Verzweifle nicht an der Gewichtigkeit der Dinge,
neben Elefanten gibt's auch

SchMetteRlinge

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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (Initative)

Beitrag von FTisch »

Heute hat der Bundesrat das Abstimmungsdatum für die eidgenössische Volksinitiative «Für ein bedingungsloses Grundeinkommen» festgelegt: Am 5. Juni 2016 stimmt die Schweiz darüber ab, ob das bedingungslose Grundeinkommen als Leitgedanke in die Verfassung geschrieben wird. Wir freuen uns auf eine reiche Diskussion über die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft!
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (Initative)

Beitrag von FTisch »

FTisch
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (Initative)

Beitrag von FTisch »

FTisch
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (Initative)

Beitrag von FTisch »

FTisch
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (Initative)

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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (Initative)

Beitrag von FTisch »

UM WAS ES GEHT
Die Schweiz ist das erste Land, das über ein bedingungsloses Grundeinkommen abgestimmt hat. Schweizweit haben 23.1% der Vorlage zugestimmt. Das sind 568’905 Menschen. Im Basel-Stadt war die Zustimmung mit 36% kantonal am höchsten. Im Jura und im Kanton Waadt gab es drei Gemeinden welche den Vorschlag angenommen haben. Ebenso im Kreis 4 und 5 in Zürich und in einem Stadtkreis in Genf. Die Bundestadt Bern hatte eine Zustimmung von 40%! Das schlechteste Resultat erzielte der Kanton Appenzell Innerroden mit 87.4% Ablehnung. Aber selbst die Mehrheit derjenigen, die abgeleht haben und insgesamt 69% der Schweizerinnen und Schweizer rechnen laut einer Umfrage von gfsbern damit, dass es eine 2. Abstimmung geben wird.

Experten prognostizieren dramatische Veränderungen in der Arbeitswelt. Das Grundeinkommen nimmt sich dem technologischen Fortschritt an und gibt darauf eine humanistische Antwort. Der Vorschlag ist, den Teil des Einkommens, den man unbedingt zum Leben braucht, allen bedingungslos zu gewähren.

«Gute Idee, aber nicht finanzierbar!» So lautet der häufigste Einwand, der jedoch in einem Missverständnis gründet. Es geht beim Grundeinkommen nicht um mehr Geld. Das Grundeinkommen ist kein zusätzliches Einkommen, sondern ein grundsätzliches. Nämlich das bestehende Grundeinkommen ohne Bedingungen. Ob die Menschen dann noch arbeiten würden? Laut einer repräsentativen Umfrage würden nur 2% bestimmt mit arbeiten aufhören.
http://www.grundeinkommen.ch/
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