Die Zukunft von Goa
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Fallen Angel 2
Die Zukunft von Goa
Worum geht es? Es geht um zwei Dinge: Goa - und - Bewilligungen.
Das eine ist eine Art Lebensgefühl (näheres siehe Mystik&Aussergewöhnliches) es ist unsere Kultur, die in vielen Punkten nicht so ganz mit der Kultur unserer Gesellschaft im Einklang steht. Die Gründe dafür sind weithin bekannt, elektronische Musik, Drogen, Abkehr von sonst üblichen Werten wie Macht, Erfolg, Reichtum. Die Zelebrierung anderer Werte, die rein theoretisch auch westliche Werte sind (Nächstenliebe, Offenheit, Kommunikation, Sammlung von Erkenntnis), die jedoch nicht mehr so gefördert werden, wie z.B. in der Renaissance. Dies ist unser Leben, dies wollen wir leben und erhalten.
Das andere ist der Punkt, dass unsere Gesellschaft (also die Schweiz) auf Regeln aufgebaut ist, die unter anderem verbieten, draussen "Lärm" zu verursachen, ausser man hat eine Bewilligung (!) und die sagen wir mal aus "sittlichen" Gründen auch andere Teile unserer Kultur zumindest mit Fragezeichen belegt. Hinzu kommt ein gesteigertes Umweltbewusstsein, und die erhöhte Nutzung von Waldflächen von verschiedenen Interessensgruppen, die mit einem Kulturwandel im grösseren Stil einhergegangen sind.
In der Vergangenheit wurden die Partys oftmals unbewilligt durchgeführt. Einerseits geschah dies vermutlich auch in Unkenntnis der Rechtslage, andererseits waren es in den 90er Jahren noch nicht ganz so viele Menschen, die die zuvor angesprochene Kultur leben wollten. Die Gesellschaft sah darin kein allzu grosses Problem, allerdings gab es natürlich einzelne Personen, die mit dem "Lärm" am Sonntagmorgen ihre religiösen Gefühle angegriffen sahen. Der Kontakt mit der Polizei war so gesehen schon früh eine Konstante für die Veranstalter.
Mit der Zeit wuchs die Szene, bzw. es bildete sich erst eine solche. Mit den Massen kam auch der Massenandrang, die Partys wurden grösser, sie wurden auch organisierter. Die Behörden wurden darauf aufmerksam, denn es fällt auf, wenn irgendwo auf dem Züriberg plötzlich Tausende von seltsam gekleideten Personen rumlaufen. Als die Stadt Zürich der Zoom erstmals ihre Bewilligung entzog, wurde bereits klar, dass künftig eine neue Form der Zusammenarbeit mit den offiziellen Stellen nötig werden würde.
Bedauerlicherweise waren es nicht die Behörden, die "uns" feindlich gesonnen waren, sondern die Medien. Aufgebaut auf Schlagworten, ohne Hintergründe, sind die Medien stets an erster Stelle, wenn irgendwas schiefgeht, davon leben sie, das ist vermutlich auch ihre Aufgabe in der Schweiz. Für uns jedoch eher ungünstig, denn dadurch wurden einfache Menschen, die eigentlich ganz nett sind, wenn man einmal ein Bier mit ihnen trinkt, die irgendwo als Gemeindevorsteher oder Förster arbeiten, eher negativ auf die ganze Sache mit den Partys eingestimmt.
Wenn nun auch noch die örtliche Polzei mitteilte, dass irgendwo im heimischen Wald eine solche Party stattfand, und der Gemeindevorsteher wusste davon nichts, so war seine Reaktion verständlicherweise erstmal ablehnend. Später kamen vielleicht andere Veranstalter, und baten um eine Bewilligung - diese wurde dann abgelehnt. Nicht aus Boshaftigkeit, sondern aus Enttäuschung heraus, handelten die entsprechenden Menschen, unserer Kultur widersprechend.
Hinzu kamen legale und illegale Partys deren Konzepte zu wenig durchdacht, oder ungenügend ausgearbeitet waren, oder hin und wieder auch der Fall, dass ganz einfach mehr Leute kamen, als ursprünglich geplant wurde. Denn: ein wesentlicher Bestandteil unserer Kultur ist das Tanzen und an Partys gehen, und wenn es nur eine Party gab an diesem Wochenende waren die Konsequenzen unvermeidlich.
Wir sind nun in einer Situation, die ein neues Handeln erfordert. Viele Gemeinden/Förster/Polizeivorsteher sind frustriert. Viele Veranstalter sind ebenfalls frustriert. Frustration führt dazu, sich gegenseitig Steine in den Weg zu stellen, sich gegenseitig zu missachten. Dieser Kreislauf muss durchbrochen werden. Es gibt immer wieder Gemeindevorsteher die Chancen verteilen - doch darauf zu bauen, allein - hilft nicht allzu viel. Es ist zwar toll gibt es diese Menschen - wenn wir diese unsererseits jedoch ebenfalls unterstützen indem wir gewisse Zugeständnisse zur Kultur der Regulierung machen, könnte es sein, dass auch bei anderen, ziemlich frustrierten die Erkenntnis reift, dass wir gar nicht so schlimm sind.
Das Ergebnis einer Zusammenarbeit wäre hoffnungsvoll. Anstelle von 1-2 Partys, die von Hunderten überflutet werden, was zu grösseren Problemen bei der Abfallentsorgung und dem WC-Konzept, oder nur schon der Parkordnung führt, könnte man sich 5 Partys vorstellen, bewilligt und mit einem gewissen Rückhalt in der Bevölkerung. Was es dazu braucht, nun - hierfür verweise ich auf Subconsiusmind's Thread, der bereits einige gute Ansätze enthält. Ein Label wäre vermutlich übertrieben, schwer zu kontrollieren und erst noch, wie eine Art Abspeisung "hey wir haben ein Label, gebt uns eine Bewilligung" funktioniert NICHT.
Was funktioniert dann? Kommunikation. Statt des Telefonhörers vielleicht selbst mal an einer Gemeindeversammlung teilnehmen. Dort vor der sogenannten Gesellschaft, die sich aus Dorfbewohnern zusammen setzt, reden. Argumente vorbringen. Aufzeigen, dass es nur eine Nach und einen Tag geht, Einwürfe respektvoll behandeln und abschmettern. Gemeindevorsteher und Polizei auf die eigene Seite ziehen. Bauern und Förster offiziell einladen (Gratiseintritt, Bier, Bratwurst, z'morgen).
Was wir nicht dürfen ist uns auf den Boden zu werfen, und jammernd darum bitten, man möge uns nicht vernichten. Das ist kein Argument. Das ist nicht erhellend, aufklärend. Wir müssen selbstbewusst vortreten, und für unsere Kultur einstehen. Im Dialog.
Das eine ist eine Art Lebensgefühl (näheres siehe Mystik&Aussergewöhnliches) es ist unsere Kultur, die in vielen Punkten nicht so ganz mit der Kultur unserer Gesellschaft im Einklang steht. Die Gründe dafür sind weithin bekannt, elektronische Musik, Drogen, Abkehr von sonst üblichen Werten wie Macht, Erfolg, Reichtum. Die Zelebrierung anderer Werte, die rein theoretisch auch westliche Werte sind (Nächstenliebe, Offenheit, Kommunikation, Sammlung von Erkenntnis), die jedoch nicht mehr so gefördert werden, wie z.B. in der Renaissance. Dies ist unser Leben, dies wollen wir leben und erhalten.
Das andere ist der Punkt, dass unsere Gesellschaft (also die Schweiz) auf Regeln aufgebaut ist, die unter anderem verbieten, draussen "Lärm" zu verursachen, ausser man hat eine Bewilligung (!) und die sagen wir mal aus "sittlichen" Gründen auch andere Teile unserer Kultur zumindest mit Fragezeichen belegt. Hinzu kommt ein gesteigertes Umweltbewusstsein, und die erhöhte Nutzung von Waldflächen von verschiedenen Interessensgruppen, die mit einem Kulturwandel im grösseren Stil einhergegangen sind.
In der Vergangenheit wurden die Partys oftmals unbewilligt durchgeführt. Einerseits geschah dies vermutlich auch in Unkenntnis der Rechtslage, andererseits waren es in den 90er Jahren noch nicht ganz so viele Menschen, die die zuvor angesprochene Kultur leben wollten. Die Gesellschaft sah darin kein allzu grosses Problem, allerdings gab es natürlich einzelne Personen, die mit dem "Lärm" am Sonntagmorgen ihre religiösen Gefühle angegriffen sahen. Der Kontakt mit der Polizei war so gesehen schon früh eine Konstante für die Veranstalter.
Mit der Zeit wuchs die Szene, bzw. es bildete sich erst eine solche. Mit den Massen kam auch der Massenandrang, die Partys wurden grösser, sie wurden auch organisierter. Die Behörden wurden darauf aufmerksam, denn es fällt auf, wenn irgendwo auf dem Züriberg plötzlich Tausende von seltsam gekleideten Personen rumlaufen. Als die Stadt Zürich der Zoom erstmals ihre Bewilligung entzog, wurde bereits klar, dass künftig eine neue Form der Zusammenarbeit mit den offiziellen Stellen nötig werden würde.
Bedauerlicherweise waren es nicht die Behörden, die "uns" feindlich gesonnen waren, sondern die Medien. Aufgebaut auf Schlagworten, ohne Hintergründe, sind die Medien stets an erster Stelle, wenn irgendwas schiefgeht, davon leben sie, das ist vermutlich auch ihre Aufgabe in der Schweiz. Für uns jedoch eher ungünstig, denn dadurch wurden einfache Menschen, die eigentlich ganz nett sind, wenn man einmal ein Bier mit ihnen trinkt, die irgendwo als Gemeindevorsteher oder Förster arbeiten, eher negativ auf die ganze Sache mit den Partys eingestimmt.
Wenn nun auch noch die örtliche Polzei mitteilte, dass irgendwo im heimischen Wald eine solche Party stattfand, und der Gemeindevorsteher wusste davon nichts, so war seine Reaktion verständlicherweise erstmal ablehnend. Später kamen vielleicht andere Veranstalter, und baten um eine Bewilligung - diese wurde dann abgelehnt. Nicht aus Boshaftigkeit, sondern aus Enttäuschung heraus, handelten die entsprechenden Menschen, unserer Kultur widersprechend.
Hinzu kamen legale und illegale Partys deren Konzepte zu wenig durchdacht, oder ungenügend ausgearbeitet waren, oder hin und wieder auch der Fall, dass ganz einfach mehr Leute kamen, als ursprünglich geplant wurde. Denn: ein wesentlicher Bestandteil unserer Kultur ist das Tanzen und an Partys gehen, und wenn es nur eine Party gab an diesem Wochenende waren die Konsequenzen unvermeidlich.
Wir sind nun in einer Situation, die ein neues Handeln erfordert. Viele Gemeinden/Förster/Polizeivorsteher sind frustriert. Viele Veranstalter sind ebenfalls frustriert. Frustration führt dazu, sich gegenseitig Steine in den Weg zu stellen, sich gegenseitig zu missachten. Dieser Kreislauf muss durchbrochen werden. Es gibt immer wieder Gemeindevorsteher die Chancen verteilen - doch darauf zu bauen, allein - hilft nicht allzu viel. Es ist zwar toll gibt es diese Menschen - wenn wir diese unsererseits jedoch ebenfalls unterstützen indem wir gewisse Zugeständnisse zur Kultur der Regulierung machen, könnte es sein, dass auch bei anderen, ziemlich frustrierten die Erkenntnis reift, dass wir gar nicht so schlimm sind.
Das Ergebnis einer Zusammenarbeit wäre hoffnungsvoll. Anstelle von 1-2 Partys, die von Hunderten überflutet werden, was zu grösseren Problemen bei der Abfallentsorgung und dem WC-Konzept, oder nur schon der Parkordnung führt, könnte man sich 5 Partys vorstellen, bewilligt und mit einem gewissen Rückhalt in der Bevölkerung. Was es dazu braucht, nun - hierfür verweise ich auf Subconsiusmind's Thread, der bereits einige gute Ansätze enthält. Ein Label wäre vermutlich übertrieben, schwer zu kontrollieren und erst noch, wie eine Art Abspeisung "hey wir haben ein Label, gebt uns eine Bewilligung" funktioniert NICHT.
Was funktioniert dann? Kommunikation. Statt des Telefonhörers vielleicht selbst mal an einer Gemeindeversammlung teilnehmen. Dort vor der sogenannten Gesellschaft, die sich aus Dorfbewohnern zusammen setzt, reden. Argumente vorbringen. Aufzeigen, dass es nur eine Nach und einen Tag geht, Einwürfe respektvoll behandeln und abschmettern. Gemeindevorsteher und Polizei auf die eigene Seite ziehen. Bauern und Förster offiziell einladen (Gratiseintritt, Bier, Bratwurst, z'morgen).
Was wir nicht dürfen ist uns auf den Boden zu werfen, und jammernd darum bitten, man möge uns nicht vernichten. Das ist kein Argument. Das ist nicht erhellend, aufklärend. Wir müssen selbstbewusst vortreten, und für unsere Kultur einstehen. Im Dialog.
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Fallen Angel 2
Re: Die Zukunft von Goa
Hier noch der Link zu Subconsciousmind's Thread
viewtopic.php?t=7036
Finde das sehr wichtig.
Gibt genug Beispiele auch für kleinere Partys die genau das gemacht haben: Kontakt mit den Gemeinden gesucht und gefunden, und auf diese Weise die eigene Lebenskultur nicht aufgeben sondern beschützen.
Es ist sagen wir mal schwierig die Menschen für Goa zu begeistern, die mit elektronischer Musik schon Mühe haben. Wir müssen sie auch nicht begeistern, sondern einfach aufzeigen, dass wir ein Recht auf Leben haben. Nicht weil wir sture oder anarchistische Säcke sind: sondern weil wir genau wie sie, Menschen sind, die Träume haben, und diese Leben möchten. Andere Träume, doch hauptsache Träume.
Wir müssen uns nicht einschleimen, wir müssen uns nicht verändern in dem Sinn, dass wir unsere Werte einfach aufgeben. Aber wir sollten endlich mal wahrnehmen, dass wir Werte HABEN, und dass diese Werte gut und richtig sind, und durchaus eine Art sinnvolle Ergänzung zu den Werten der Gesellschaft darstellen. Wir dürfen an uns glauben, denn wir sind noch Menschen, die neue Wege zumindest mal gehen.
Nicht in einem übertriebenen Sinn. Es geht auch nicht darum, dass alle anderen jetzt unsere Werte übernehmen sollen. Die Träume der anderen, dürfen von ihnen genauso geträumt werden (also wenns nicht grad irgendwelches Faschistisches Getue ist zumindest). Die Mehrheit der Menschen will das gleiche: Frieden, Weiterentwicklung, Fortschritt. Nur bei der Auslegung wie man das alles erreicht, sind die Ansichten unterschiedlich.
Vergesst die Ansichten - es geht nur darum, weiterhin unsere kleine Welt in der grossen Welt zu haben, einen Ort an dem Philosophiert, ausgiebig und ohne geregelte Formen getanzt wird, wo die Kreativität der Musiker sich mit den Seelen der Menschen verbindet. Das alles jemandem "beibringen" zu wollen, ist sinnlos. Wer das spürt und sucht, wird es finden wollen. Die anderen suchen nicht danach. Wir müssen diesen anderen nur aufzeigen, dass diese Andersartigkeit die wir für sie darstellen, keine Gefahr für sie ist. Beide Welten können ineinander existieren.
Dies ist zu erreichen, indem keine Autos in Wälder hineingeparkt werden. Indem keine Bierdosen den Weg zur Party verschandeln. Indem die Musik zwischen 4-6 halt wirklich leiser gespielt wird, ohne dass dies gleich als Hochverrat deklariert wird. Nach 6 sind die "Büenzlis" eh schon wieder wach
also ist es auch nicht mehr so tragisch, wenn da noch irgendwo Bum Bum ist. Tragischer finden sie es, wenn sie am Sonntag um 4 im Bett stehen und sich fragen, warum die Wände wackeln...
Was wir wollen, ist die Möglichkeit kleine und grosse Partys zu machen, bzw. Goa zu leben. Einzig und allein darum geht es. Und nicht etwa um einen Krieg der Welten. Dies kann man auch denen aufzeigen, die in einer anderen Welt leben - ohne sich selbst dabei zu verleugnen.
Ich hoffe auf die Bereitschaft der Gemeinden, sich ebenfalls in einen Dialog zu begeben. Ich vertraue auf die Menschlichkeit, die mit menschlichem Verhalten erschafft wird. Ich vertraue darauf, dass die Leute uns sein lassen. Nutzen wir doch einfach das, was wir von der Gesellschaft kennen. Da gibt es Wörter wie "Networking" und "PR" alles ganz und gar nicht unsere Welt, klar. Doch für die Kommunikation mit der anderen Welt so eine Art Code. Eine Art Übersetzung.
Reden wir nicht von Party, wenn wir mit einem Gemeindevorsteher der SVP reden, sondern "voneme glungene Fäscht", nicht von "Sound" sondern "vo üsre Musigg", nicht von "Nächstenliebe" sondern von "zämestoh". Und die das wäre bereits die halbe Miete. Es gibt so was wie Konzepte, diese Konzepte sind genauso von dieser anderen Welt, etwas strukturiert-reguliertes. Das allein macht es aber nicht zu etwas schlechtem. Was uns oftmals so angurkt, ist dass diese Dinge für die falschen Zwecke verwendet wurden, für Fusionen und feindliche Übernahmen, für Kommerzialisierung und den ganzen Brunz.
Stimmt ja - aber dennoch ist es nur ein Werkzeug, und wenn wir das Werkzeug neu nutzen können, transformiert und verändert sozusagen, für eine Welt in der es eben NICHT um diese Dinge wie Fusionen und Kommerzialisierung geht, dann ist es doch auf einmal ein gutes Werkzeug geworden.
Ohne das deswegen die Kultur von Goa in irgendeiner Form beeinträchtigt wird. Noch immer können wir am Sonntag Nachmittag tanzen, noch immer können wir am Sonntagmorgen Bier trinken, miteinander reden, einander umarmen etc. - Nur vielleicht mit dem gestärkten Bewusstsein, dass es schlichtwegs sinnlos ist, eine Bierdose irgendwo an den Wegrand zu schleudern. Und dass man sie auch mal auflesen kann, wenn andere dies tun.
Die Werkzeuge der anderen Welt können wir nutzen, um unsere Welt am Leben zu halten. Denn ich bin davon überzeugt, es BRAUCHT unsere Welt, es braucht diese Goakultur in der Schweiz, es braucht sie, weil wir andere Gedanken denken, die anderswo teilweise zu wenig gedacht werden. Es braucht uns, für den Fortschritt dieses Landes, für die Zukunft der Menschheit, genau so wie es die anderen braucht, damit wir mit dem Zug dorthin fahren können, in unsere Welt.
Alles ist eins.
viewtopic.php?t=7036
Finde das sehr wichtig.
Gibt genug Beispiele auch für kleinere Partys die genau das gemacht haben: Kontakt mit den Gemeinden gesucht und gefunden, und auf diese Weise die eigene Lebenskultur nicht aufgeben sondern beschützen.
Es ist sagen wir mal schwierig die Menschen für Goa zu begeistern, die mit elektronischer Musik schon Mühe haben. Wir müssen sie auch nicht begeistern, sondern einfach aufzeigen, dass wir ein Recht auf Leben haben. Nicht weil wir sture oder anarchistische Säcke sind: sondern weil wir genau wie sie, Menschen sind, die Träume haben, und diese Leben möchten. Andere Träume, doch hauptsache Träume.
Wir müssen uns nicht einschleimen, wir müssen uns nicht verändern in dem Sinn, dass wir unsere Werte einfach aufgeben. Aber wir sollten endlich mal wahrnehmen, dass wir Werte HABEN, und dass diese Werte gut und richtig sind, und durchaus eine Art sinnvolle Ergänzung zu den Werten der Gesellschaft darstellen. Wir dürfen an uns glauben, denn wir sind noch Menschen, die neue Wege zumindest mal gehen.
Nicht in einem übertriebenen Sinn. Es geht auch nicht darum, dass alle anderen jetzt unsere Werte übernehmen sollen. Die Träume der anderen, dürfen von ihnen genauso geträumt werden (also wenns nicht grad irgendwelches Faschistisches Getue ist zumindest). Die Mehrheit der Menschen will das gleiche: Frieden, Weiterentwicklung, Fortschritt. Nur bei der Auslegung wie man das alles erreicht, sind die Ansichten unterschiedlich.
Vergesst die Ansichten - es geht nur darum, weiterhin unsere kleine Welt in der grossen Welt zu haben, einen Ort an dem Philosophiert, ausgiebig und ohne geregelte Formen getanzt wird, wo die Kreativität der Musiker sich mit den Seelen der Menschen verbindet. Das alles jemandem "beibringen" zu wollen, ist sinnlos. Wer das spürt und sucht, wird es finden wollen. Die anderen suchen nicht danach. Wir müssen diesen anderen nur aufzeigen, dass diese Andersartigkeit die wir für sie darstellen, keine Gefahr für sie ist. Beide Welten können ineinander existieren.
Dies ist zu erreichen, indem keine Autos in Wälder hineingeparkt werden. Indem keine Bierdosen den Weg zur Party verschandeln. Indem die Musik zwischen 4-6 halt wirklich leiser gespielt wird, ohne dass dies gleich als Hochverrat deklariert wird. Nach 6 sind die "Büenzlis" eh schon wieder wach
Was wir wollen, ist die Möglichkeit kleine und grosse Partys zu machen, bzw. Goa zu leben. Einzig und allein darum geht es. Und nicht etwa um einen Krieg der Welten. Dies kann man auch denen aufzeigen, die in einer anderen Welt leben - ohne sich selbst dabei zu verleugnen.
Ich hoffe auf die Bereitschaft der Gemeinden, sich ebenfalls in einen Dialog zu begeben. Ich vertraue auf die Menschlichkeit, die mit menschlichem Verhalten erschafft wird. Ich vertraue darauf, dass die Leute uns sein lassen. Nutzen wir doch einfach das, was wir von der Gesellschaft kennen. Da gibt es Wörter wie "Networking" und "PR" alles ganz und gar nicht unsere Welt, klar. Doch für die Kommunikation mit der anderen Welt so eine Art Code. Eine Art Übersetzung.
Reden wir nicht von Party, wenn wir mit einem Gemeindevorsteher der SVP reden, sondern "voneme glungene Fäscht", nicht von "Sound" sondern "vo üsre Musigg", nicht von "Nächstenliebe" sondern von "zämestoh". Und die das wäre bereits die halbe Miete. Es gibt so was wie Konzepte, diese Konzepte sind genauso von dieser anderen Welt, etwas strukturiert-reguliertes. Das allein macht es aber nicht zu etwas schlechtem. Was uns oftmals so angurkt, ist dass diese Dinge für die falschen Zwecke verwendet wurden, für Fusionen und feindliche Übernahmen, für Kommerzialisierung und den ganzen Brunz.
Stimmt ja - aber dennoch ist es nur ein Werkzeug, und wenn wir das Werkzeug neu nutzen können, transformiert und verändert sozusagen, für eine Welt in der es eben NICHT um diese Dinge wie Fusionen und Kommerzialisierung geht, dann ist es doch auf einmal ein gutes Werkzeug geworden.
Ohne das deswegen die Kultur von Goa in irgendeiner Form beeinträchtigt wird. Noch immer können wir am Sonntag Nachmittag tanzen, noch immer können wir am Sonntagmorgen Bier trinken, miteinander reden, einander umarmen etc. - Nur vielleicht mit dem gestärkten Bewusstsein, dass es schlichtwegs sinnlos ist, eine Bierdose irgendwo an den Wegrand zu schleudern. Und dass man sie auch mal auflesen kann, wenn andere dies tun.
Die Werkzeuge der anderen Welt können wir nutzen, um unsere Welt am Leben zu halten. Denn ich bin davon überzeugt, es BRAUCHT unsere Welt, es braucht diese Goakultur in der Schweiz, es braucht sie, weil wir andere Gedanken denken, die anderswo teilweise zu wenig gedacht werden. Es braucht uns, für den Fortschritt dieses Landes, für die Zukunft der Menschheit, genau so wie es die anderen braucht, damit wir mit dem Zug dorthin fahren können, in unsere Welt.
Alles ist eins.
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Capablanca
Re: Die Zukunft von Goa
Hilfe! Der "Meister des quantitativen Outputs" hat zugeschlagen! Rette sich wer kann! 
Naaaaa ... sobald ich Zeit finde, werde ich brav alles lesen
Naaaaa ... sobald ich Zeit finde, werde ich brav alles lesen
Re: Die Zukunft von Goa
*huld*
sehr geiler text

sehr geiler text
Re: Die Zukunft von Goa
@ Fallen Angel 2, du hast recht, man soll schon etwas tun müssen, um legal grosse oder kleine
Anlässe durchzuführen.
Der Grundstein für Reisefieber 4 wurde im Januar an der von uns besuchten
Gemeindeversammlung gelegt.
Anlässe durchzuführen.
Der Grundstein für Reisefieber 4 wurde im Januar an der von uns besuchten
Gemeindeversammlung gelegt.
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Fallen Angel 2
Re: Die Zukunft von Goa
@wale55
die perfekte Party auch vom Namen her um meine Abreise zu feiern
und wie war es in der Gemeindeversammlung? kannst Du uns einen Erfahrungsbericht schildern? Wie habt ihr sie überzeugt?
die perfekte Party auch vom Namen her um meine Abreise zu feiern
und wie war es in der Gemeindeversammlung? kannst Du uns einen Erfahrungsbericht schildern? Wie habt ihr sie überzeugt?
Re: Die Zukunft von Goa
@ Fallen Angel 2, also in die bereits laufende Gemeindeversammlung gerufen zu werden,
dort unser Konzept vorzustellen und anschliessend dabei zu sein wie über unser Projekt
diskutiert wurde, war nicht wirklich einfach.
Da wurde zum Beispiel die Frage diskutiert, was dieser Anlass der Gemeinde bringe / nütze.
Der Aspekt, dass wir 1Fr. pro Eintritt der Gemeinde zuführen, wurde schon mal wohlwollend
aufgenommen.
Der Hammer war aber, als einer der Anwesenden erzählte, dass er letzten Sommer
mit der Familie im Verkehrshaus in Luzern war, dort eine andere Familie mit Kindern kennengelernt
hat. Sie haben den Tag miteinander verbracht und irgendwann wurden sie gefragt, wo sie denn
wohnten. Als sie ihre Wohngemeinde nannten, kam die promte Antwort "aha dort wo die Goa - Party's
stattfinden". Danach hat der Sympathie - Pegel deutlich ausgeschlagen.
Es wurde auch definiert, dass wir im Falle von Reklamationen mit der oder den unzufriedenen Personen
und dem Gemeinderat, die Probleme lösen.
Unser Konzept, unsere Präsentation und mit offenen Karten spielen, hat dazu geführt, dass die Gemeinde-
versammlung einstimmig bei 2 Enthaltungen ja gesagt hat.
Die Versammlung war Anfang Januar, die definitive, durch sämtliche Instanzen gegangene Bewilligung vom
Regierungsstatthalter haben wir erst seit Anfang April.
Mit Auflagen, wie zum Beispiel permanente, protokollierte dB-Messung, Ausgleichszonen mit max. 85dB.
Bei grösseren Anlässen muss genug Zeit eingeplant sein!
dort unser Konzept vorzustellen und anschliessend dabei zu sein wie über unser Projekt
diskutiert wurde, war nicht wirklich einfach.
Da wurde zum Beispiel die Frage diskutiert, was dieser Anlass der Gemeinde bringe / nütze.
Der Aspekt, dass wir 1Fr. pro Eintritt der Gemeinde zuführen, wurde schon mal wohlwollend
aufgenommen.
Der Hammer war aber, als einer der Anwesenden erzählte, dass er letzten Sommer
mit der Familie im Verkehrshaus in Luzern war, dort eine andere Familie mit Kindern kennengelernt
hat. Sie haben den Tag miteinander verbracht und irgendwann wurden sie gefragt, wo sie denn
wohnten. Als sie ihre Wohngemeinde nannten, kam die promte Antwort "aha dort wo die Goa - Party's
stattfinden". Danach hat der Sympathie - Pegel deutlich ausgeschlagen.
Es wurde auch definiert, dass wir im Falle von Reklamationen mit der oder den unzufriedenen Personen
und dem Gemeinderat, die Probleme lösen.
Unser Konzept, unsere Präsentation und mit offenen Karten spielen, hat dazu geführt, dass die Gemeinde-
versammlung einstimmig bei 2 Enthaltungen ja gesagt hat.
Die Versammlung war Anfang Januar, die definitive, durch sämtliche Instanzen gegangene Bewilligung vom
Regierungsstatthalter haben wir erst seit Anfang April.
Mit Auflagen, wie zum Beispiel permanente, protokollierte dB-Messung, Ausgleichszonen mit max. 85dB.
Bei grösseren Anlässen muss genug Zeit eingeplant sein!
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piraña
Re: Die Zukunft von Goa
ja, in luzern sind die leute alleine schon wegen den touristen um ihren ruf besorgt. die bringen halt einiges mehr an einnahmen, als die goaner. leider ist hier sowas kaum möglich, wie auf dem schelten.wale55 hat geschrieben: Der Hammer war aber, als einer der Anwesenden erzählte, dass er letzten Sommer
mit der Familie im Verkehrshaus in Luzern war, dort eine andere Familie mit Kindern kennengelernt
hat. Sie haben den Tag miteinander verbracht und irgendwann wurden sie gefragt, wo sie denn
wohnten. Als sie ihre Wohngemeinde nannten, kam die promte Antwort "aha dort wo die Goa - Party's
stattfinden". Danach hat der Sympathie - Pegel deutlich ausgeschlagen.
das mit dem franken pro eintritt finde ich eine tolle sache - ich werde euch ein wenig trinkgeld an der kasse lassen. versprochen.
der einzig richtige weg. hinstehen. für sich. für die, die danach kommen. für den ruf.wale55 hat geschrieben:Unser Konzept, unsere Präsentation und mit offenen Karten spielen, hat dazu geführt, dass die Gemeinde-
versammlung einstimmig bei 2 Enthaltungen ja gesagt hat.
danke für deinen text
FA2: ich las nur bruchstücke - komme aber noch darauf zurück. und auf de aus dem mytischen auch
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Re: Die Zukunft von Goa
˙·٠•●°^°●•٠·˙Mensch: Das einzige Lebewesen, das erröten kann. Es ist aber auch das einzige was Grund dazu hat! (Mark Twain) ˙·٠•●°^°●•٠·˙
˙·٠•●°^°●•٠·˙ich kann gar nicht so viel fressen wie ich kotzen möchte... (unser Dude)˙·٠•●°^°●•٠·˙
˙·٠•●°^°●•٠·˙Die Notwendigkeit des Überlebens der menschlichen Rasse wird im allgemeinen überschätzt! (Leslie Dean Signer) ˙·٠•●°^°●•٠·˙
˙·٠•●°^°●•٠·˙Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern, die anderen bauen Windmühlen...(aktuelle schweizer politik sieht auch etwa so aus...!) ˙·٠•●°^°●•٠·˙
˙·٠•●°^°●•٠·˙auch Müll im Kopf ist Umweltverschmutzung (VriMvriM?) ˙·٠•●°^°●•٠·˙

˙·٠•●°^°●•٠·˙ich kann gar nicht so viel fressen wie ich kotzen möchte... (unser Dude)˙·٠•●°^°●•٠·˙
˙·٠•●°^°●•٠·˙Die Notwendigkeit des Überlebens der menschlichen Rasse wird im allgemeinen überschätzt! (Leslie Dean Signer) ˙·٠•●°^°●•٠·˙
˙·٠•●°^°●•٠·˙Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern, die anderen bauen Windmühlen...(aktuelle schweizer politik sieht auch etwa so aus...!) ˙·٠•●°^°●•٠·˙
˙·٠•●°^°●•٠·˙auch Müll im Kopf ist Umweltverschmutzung (VriMvriM?) ˙·٠•●°^°●•٠·˙

Re: Die Zukunft von Goa
Gueti Sach bringsch das mal zur sprach falli.
Wen mir eus das ganze noed wennd verbocke mussmer wuerklich langsam mal was aendere und du wiisisch de richtig Weg! Susch chunds ide Schwiz so use wie z Goa...
good job
gruess us delhi
Wen mir eus das ganze noed wennd verbocke mussmer wuerklich langsam mal was aendere und du wiisisch de richtig Weg! Susch chunds ide Schwiz so use wie z Goa...
good job
gruess us delhi
