Sucht

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Anahata
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Sucht

Beitrag von Anahata »

Anlässlich meines ADS-posts sehe ich mich gezwungen meine Gedanken zum Thema Drogen mal öffentlich zu machen. Ich bin mir bewusst, dass ich mir hier sicher nicht viele Freunde mache mit meinen Ansichten, aber schlussendlich sind es meine Gedanken und Erfahrungen und es nimmt mich echt wunder, wie ihr alle zu diesen Themen so steht.

Mit süssen 15 wurde bei mir das Interesse geweckt mich mit bewusstseinsverändernden Substanzen auseinander zu setzten. Am Anfang war alles cool und machte Spass und einige geniale, lustige Erlebnisse gab es doch auch. Ich las auch viel darüber, es war also nicht so, dass ich mich nicht auch informierte.
Immer mehr und mehr wollte ich davon und immer mehr und mehr schlich sich die Sucht ein, bis sie ganz Teil meines Denkens wurde. Mein ganzes Denken und Handeln drehte sich schlussendlich nur noch darum, wann ich die nächsten Drogen nehme, wieviel, wo und so weiter. Das schlimme war, dass ich mich durch diese Denkstruktur auch immer mehr von allen anderen abkapselte.

Gott sei Dank gab es dann vor ca. 2 Jahren ein ziemlich einschneidendes Erlebnis, in welchem ich durch die Hölle musste und welches mich wach rüttelte. Körperlich und seelisch war ich am Boden.

Seit gut 1.5 Jahren bin ich absolut clean (ja, Kiffen und Alkohol sind für mich auch Drogen) und ich bin echt froh, dass ich den Absprung geschafft habe. Mir wird immer mehr bewusst, dass ich nochmals von vorne anfangen musste Leben zu lernen. Ja es mag lächerlich tönen, aber teilweise hatte ich sogar Angst vor einem normalen Gang zum Einkaufen. Täglich sehe ich, wie viele Dinge mir Angst bereiten, wie viele Gefühle und Ängste ich ständig unterdrückt habe mit dem Konsum.

Während der ganze 13 Jahren war mir nie bewusst, wie extrem eingeschränkt mein Leben geworden war. Ich dachte immer alles sei easy und es bestünde überhaupt kein Problem. Mamamia ich bin so extrem gut im mich selber belügen...denn mit der ganzen Zeugs aufzuhören war bedeutend schwieriger als ich mir je eingestanden hätte...selbst heute noch ist die Sucht ein sehr präsentes Kapitel in meinem Leben...wird es wohl mein Leben lang sein...

Es lohnt sich aber für die Freiheit zu kämpfen!

Liebe und Licht für Euch alle!
Letzendlich ist reines Sein keine Projektion.
Es braucht nichts mehr erschaffen werden, weil alles ist.
-Liebe-
Öffnet euch für das nicht so Offensichtliche.
Öffnet euch für das, was ist, in jedem Moment in Liebe.
zIrbelChrÜtli
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Re: Sucht

Beitrag von zIrbelChrÜtli »

Zum Thema Sucht denke ich, dass jede Sucht simpel eine Ersatzbefriedigung ist. Und Süchte beschränken sich ja nicht nur auf den „Drogen“-Konsum. Wir sind unser Leben lang auf der Suche. Auf der Suche nach uns Selbst, nach Liebe, nach Anerkennung, nach was weis ich noch alles. Bekommen wir das gewünschte nicht, verfallen wir möglicherweise in eine Sucht. Wir haben etwas gefunden, dass und kurzfristig befriedigt. Doch eben nur kurzfristig, das eigentliche Begehren bleibt bestehen und deshalb wird es zur Sucht. Wir brauchen es immer und immer wieder um das gesuchte zu unterdrücken. Sucht symbolisiert stillstand in irgendeinem Bereich. Ich glaube auch, dass wenn ich im Aussen nach diesen Befriedigungen suche, wenn ich im Aussen nach der Liebe, nach der Annerkennung etc. suche, bleibt die „Unerfülltheit“ bestehen, den meiner Meinung nach, können nur wir selbst, uns zu einem Ganzen machen.

@Anahata Respekt : ) Ein Stück Freiheit fühlt sich bestimmt gut an : )
cannabliss
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Re: Sucht

Beitrag von cannabliss »

Sucht kommt von dir und nicht von der Droge. Bevor du dich mit bewusstseinsveränderbaren Substanzen, besonders Opioiden, einlässt, ist die Frage nach der eigenen Existenzbefriedigung, Suchtpotenzial, sozialem Stand und generell psychologischer Labilität selbst gefragt zu werden und selbst, ehrlich, beantwortet zu werden.

Ich habe schon mit einigen Substanzen Erfahrung gemacht, auch Opioiden, und wurde nie zu irgendwelchem Masslosem, Unkontrolliertem, Ungewolltem Konsum verführt. Dein Leben ist in deiner Hand und so sind auch die Entscheidungen. Es gibt Leute, welche Suchterfahrungen gemacht haben und Warnungen davor sind nicht nur gewollt, sondern essenziell - doch ist auch die Gefahr der Generalisation da, welche genauso gefährlich ist. Sucht ist der Mensch und so ist es einleuchtend, dass auch die Erfahrungen mit Drogen sehr individuell sind.
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shivajanine
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Re: Sucht

Beitrag von shivajanine »

kennst du die folgen "gehirn unter drogen" /frage

find ich sehr interessant, da fängt das ganze nämlich schon mit kaffee, metikamenten usw. an.
weiss gerade nicht den namen von dem forscher, aber was der auf meskalin alles gesehen hat /aaahh und das ganze ist teilweise bereits 27 jahren später eingetroffen!! (Eigentlich hatte er angenommen die zukunft in ca. 500 Jahre zu sehen) Ist wirklich erschreckend und das sind nämlich die ganz legalen drogen die du aus der apotheke bekommst,....

jedem das seine, aber ich glaube der mensch braucht drogen, egal ob legal aus der apotheke oder illegal beim nächsten dealer crazyeye

sonst wirst doch total bekloppt /doof

take it easy and take care,.....

soll jetzt aber nicht heissen, dass ich dich dazu bewegen möchte wieder drogen zu nehmen.
Wie bereits erwähnt, hat das ganze auch sehr viel mit der eigenen psyche zu tun,.....ich habe auch sehr schlimme zeiten hinter mir, möchte diese zeit aber nicht missen und lerne doch immer wieder dazu /color /happy
Don`t dream your life, live your dreams
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memorex
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Re: Sucht

Beitrag von memorex »

shivajanine hat geschrieben: jedem das seine, aber ich glaube der mensch braucht drogen, egal ob legal aus der apotheke oder illegal beim nächsten dealer crazyeye

sonst wirst doch total bekloppt /doof
Na ja jeder hat so seine Droge, was auch immer; Alk, Zigaretten, Filz&Pilz aber auch Arbeit, Sport, spiel, Sex... Gurken... or whatever.
alles übertriebene ist eine droge... oder?
The Dude

Re: Sucht

Beitrag von The Dude »

nope.. drogen = getrocknetes kraut ;op
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Amanita
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Re: Sucht

Beitrag von Amanita »

Nö.. s chan au es tröchnets Tierli sii und nu wenns als Arzneimittel verwändet bzw. zu eim verwandlet wird
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lg Amanita ૐ

Das Wirkliche ist ebenso zauberhaft, wie das Zauberhafte wirklich ist. (Ernst Jünger)

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Nichtlustig
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Re: Sucht

Beitrag von Nichtlustig »

han da mal gsuecht öps scho was zu thema sucht git...

gaht mer ähnlech wie de anahata...han vor 8 jahr(mit14ikiffe und alk, mit 16 alles andere) agfange droge zkonsumiere...lang ischs mer gar nöd bewusst gsi wie sehr sich mis lebe nur no um droge dreiht hät, ersch jetz woni würkli mal han müsse igseh, dass au e chli alk am we bi mir e blossi realitätsflucht und sucht darstelld gsehni eigentli s ganze usmass...bin mittlerwile unfähig tüüfi bezihige izgah, han jeglechi liideschaft verlore, jedi lebesfreud isch weg, ha mi überhaupt nöd wiiterentwickled, mis hirn hät warschinli ehner sogar en schritt zrugg gmacht...sit öppe drü vier täg gahts mer zwar wider zimli guet und ich han au wieder intresse gfunde mich geischtig witerzentwickle, aber ersch jetzt wird mer eigentli klar wie krass sich über en lange ziitruum mis bewusstsii nur no ums abflashe dreiht hät...han dert nume no mit de kollege abgmacht um nöd ellei umezdrüffne...

weiss au nöd, han irgendwie sone hoffnig, dass es au wieder andersch wird, isch aber scho no krass das ufwache und plötrzli wider d realität gseh...

versuech etz usezfinde wie lebeswichtigi sache wie lebesluscht, lache, zwischemenschlechi beziehige, liideschaft wider zrugchömed...

wasi scho gmerkt han was huere guet tuet: mindeschtens eimal am tag für ca. estund id natur gah go laufe, büecher lese um sech geischtig wider es bitzli zfordere, hobbys widerfinde, sport(mueni zersch wieder afange...)

aber füel mi irgendwie zimli isoliert, han mängisch sgfüel chan gar nüme uf anderi igah, weiss nöd recht ob das irgendwänn zrugchunt...han ebe zimli i mire eigne welt glebt, dert au zimli vil scheiss gmacht, han sicher gfüel und au mitgfüel aber es isch immer wiene muur zwüsched mir und mim gegenüber, e muur woni bi anderne so i dere art nöd wahrnimme...die muur isch vor mire drogeziit no nöd da gsi oder zumindest nöd so usprägt...teilwiis hani dur die muur au zimli egoistisch ghandlet, obwohli i mim herz kän egoistische mensch bin, denki zumindest...han früener immer andere ghulfe...aber ebe, isch scho krass wie eim droge verändere chönd, respü. welli verborgene aspekt vo de persönlechkeit si zum vorcschii cho lah chönd...

weiss da öpper öppis wome degege mache chan geg die muur? ich mein, innerlech hani die letschte drü täg vil fride und liebi gspürt, aber sobald i versuecht han mit öpperem zrede mit öpperem de zuestand zteile uf öpper zuezgah isch mer grad wider schlecht gangte, isch eifach bgrad wider isolation da gsi, obwohl mi en monment vorher no mit allem verbunde gfüelt han...beziehigsunfähig?lieblos?asozial?

kännt öpper tipps wie mer d sucht dur öppis sinnvolls ersetze chan? erfahrige wie mer us de sucht usechunt?

han übrigens grundsätzlech nüüt geg droge, ich bin ja de gsi wo demit nöd hät chöne umgah...git sicher lüüt wo demit chönd umgah und ebe nöd süchtig werded...aber sgit glaub vill wo sech gar nöd bewusst sind dass si süchtig sind...
Pufflibäng

Re: Sucht

Beitrag von Pufflibäng »

Ich denke, dass es ganz wichtig ist, dass man mit sich selber im Reinen ist, bevor man auf andere offen und ehrlich zugehen kann. Bei mir war es so, dass ich ein gewisses Verständnis zu mir selber und dann für die anderen Menschen aufgebaut habe. Gefühle würde ich nicht unterdrücken. Ich bin der Ansicht, es fängt alles bei sich selber an. Man muss seine Stärken und Schwächen, sowie seine Grenzen kennen - kurz um - einfach ehrlich zu sich selber sein. Man muss sich genug lang mit sich selber beschäftigt haben - erst dann denke ich - kann man etwa ahnen was der andere fühlt (sich in diese Person hineinversetzen). Das verbindet einen. Das ganze ist aber bei jedem anders, da die Psycho und das, was man erlebt hat, eine wichtige Rolle noch spielt. Angst und Liebe wären da noch gute Stichworte. :-)


Der Drogenkonsum ist bei mir automatisch weniger geworden. Man merkt mit der Zeit, was man braucht um glücklich zu sein. Dir ist sicher auch nicht entgangen: Wenn es einem gut geht, dann sind die Leute mit denen man zu tun hat auch gut. :lol:
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