Kollegen und Drogen

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Grümscheli
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Kollegen und Drogen

Beitrag von Grümscheli »

Hallo zusammen,

Mich quält seit längerem ein Problem. Und zwar habe ich einen sehr guten Freund, der nun hm... wie soll ich sagen... ein Leben führt, wie ich es
vor ca. 5 Jahren geführt habe.

Er hat keine festen Wohnsitz (WG-hopping), lebt sein Liebesleben ganz offen und mit wechselnden Partnerinnen aus, hat gerade keinen Job
und hat die lustigen Substanzen neu kennen gelernt.

Nun, das wäre ja alles oke, aber aus irgendeinem Grund, stress mich dies extrem... und ich weiss gar nicht warum. Vor eben ein paar Jahre
war ich ja auch so drauf.

Ich habe extrem das Gefühl, dass ich ihn vor dem allen bewaren muss. Vor allem das Ding mit den Substanzen, er nervt mich tierisch, wenn
wir wieder mal nur über das sprechen und es ist schon fast so weit, dass ich ihn gar nicht mehr sehen mag... was strange ist, denn wir sind
seelenverwandt und es gibt nicht viel Menschen die mir so nahe stehen wie er...

Blub, was will ich eigentlich hier.

Gibt es jemand, der endliche Erfahrungen macht oder gemacht hat? Liegt es an mir? Bin ich einfach zu spiessig geworden?

Hilfeeeee! Bin so ziemlich verwirrt und möchte mich eigentlich für meine Freund freuen, denn so ne leide Zeit war es nun auch wieder nicht. :-)

Blibblablu, danke fürs lesen. :-)
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shivajanine
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Re: Kollegen und Drogen

Beitrag von shivajanine »

Hey,

das ist völlig normal was du durch machst, kenne ich ebenfalls zu gut.

Denke schon das es was damit zu tun hat, dass du ihm diese dinge ersparen möchstest.
Du bist schliesslich ein guter freund von ihm und seinen freunden will man doch nichts schlechtes.
Leider weiss ich nicht genau wie alt du bist, dass spielt auch eine sehr grosse rolle.
Das einzigste was ich dir mit aufn weg geben kann, ist das du ihm zeigst das du für ihn da bist, egal wie schwer es dir auch fallen mag. Ändern wirst du ihn nicht können, dass muss er schon selber wollen. Ich habe früher auch viele dinge nicht gesehen, war in meiner welt, in einer glaskugel gefangen. Ich habe gehört was andere gesagt haben, es ist aber nie durch diese glaskugel hindurch gekommen. Irgendwann hat es peng gemacht, habe den kontakt zu allen leuten abgebrochen. Nur so konnte ich den weg "ohne drogen" gehen. Mein leben neu ordnen. Ausschlaggebend war, dass ich die schule niemals gepackt hätte. Meine erlebnisse unter anderen mit hereoin abhängingen hat mich doch sehr einschlägig geprägt, da war ich gerade mal 15 jahre alt. Ich fands cool "anders" zu sein, mit den "drogenleuten" in der stadt rum zu gammeln. Heute weiss ich das ich diese erfahrung gerbraucht habe. Sonst würde ich entwerder nicht mehr hier sitzen und diese zeilen schreiben oder hätte schon einige entzüge hinter mir. Mittlerweile habe ich gelernt damit umzugehen. Nehme immer noch drogen, aber ich bestimme was ich mit der droge mache, nicht die droge mit mir. Das ist der kleine feine unterschied. Ich kann mich nicht beklagen, mir geht es gut. Hab ein gut bezahlten job, gute freunde gewonnen, eine schöne wohnung im grünen, ein wenig erspartes und das wichtigste ich geniese mein leben /bigs

Das einzigste was du nie, aber auch niemals machen darfst. Dir die schuld daran geben, dass dein freund so ist wie er gerade ist
Habe mir diese vorwürfe auch oft gemacht, weil ich eine freundin damals mit gezogen habe.

rede mit ihm darüber, zeig ihm wie du das siehst, was du fühlst. Lass ihm zeit dies zu verarbeiten, drüber nachzudenken. Und wenn möglich sollte dies im klaren zustand passieren O:) Aber schlussendlich muss er für sich selber entscheiden, ob dies das leben ist, dass er führen möchte.

Peace & blümele und so

/grim
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Grümscheli
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Re: Kollegen und Drogen

Beitrag von Grümscheli »

Hej shivajanine danke für deinen Beitrag. =D>

Ich glaube das ist genau der Punkt. Wie du gerade eben dein "Werdegang" geschildert hast, so geht es auch mir. Ich hatte
nicht so krasse Erlebnisse, aber wie man schön aus deinem Text heraus lesen kann ist es ein Prozess und genau den habe
ich auch gemacht und bin ganz glücklich damit wo ich nun stehe.

Nun meinem Freud zu zu schauen, der gerade beginnt diesen Weg zu gehen, das ist genau das wo mich so nervt. Es macht
mich nicht traurig. Ich habe auch nicht zwingend Angst um ihn. Er kennt seine Grenzen und er ist genügen stabiel. (eben halt
auch nicht mehr 20ig) Aber es nervt mich, dass es in seinen Leben nun nur noch um die Dinge geht, wo ich eben schon
lange abgeschlossen habe. Er kommt mier vor wie ein 16 Järiger.

Früher haben wir auch Stundenlang darüber philosophiert wie jetzt welche Substanz wie rein kommt und wie viel man von
was vertägt, das man dies und das auch noch gerne ausprobieren möchte, und und und. Heute nerven mich Leute die so sind.
Teenager würd ich dazu sagen. Leider ist er kein Teenager mehr und ich habe eigendlich eine hohe Meinung von ihm....

Blub, ich glaube ich steigere mich einfach zu fest in was rein. Kommt dazu, dass er "meine" Szene (Goa) mit allem drum-herum
eigendlich immer doof fand. Und jetzt plötzlich auch gerne mitkommen würde um eben dies und das aus zu probieren. Goa ist nicht
gleich konsumieren! Obwohl, bilde ich mir ein dass ich so viel besser bin und den wirklichen Spirit noch fühle? Ich konsumiere ja
auch an Partys und als ich "frisch" in der Szene war, war ich auch genügend tschüüüsss. :-)

Egal, ich werde mit ihm sprechen. Mal schauen was er dazu meint. :-)
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shivajanine
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Re: Kollegen und Drogen

Beitrag von shivajanine »

/doof siehst jetzt haben wir auch einiges gemeinsam ;-)

das mit dem philosophieren kenn ich auch sehr gut und auch mich nervt es heute, wenn andere so sind!!!

Ich würd jetzt einfach mal sagen, dass alles gehört zum erwachsen werden und das ist auch gut so, denn nur aus erfahrungen kannst du dinge mit auf deinen weiteren lebensweg nehmen.

rede mit ihm, sei für ihn da, mach ihm keine vorwürfe, dass ist alles was du im moment für ihn tun kannst.

viel glück und lass den kopf nicht hängen

:dja
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u.s.l.

Re: Kollegen und Drogen

Beitrag von u.s.l. »

manchmal gibt es schon situationen, in denen man das gefühl hat, die kollegen müssten beschützt werden. diese treffe ich jedoch glücklicher weise in letzter zeit selten an. und manchmal frage ich mich, was manchen eigentlich einfällt, ein ähnliches leben zu führen, wie ich es schon führte. und manchmal rufen sie etwas in mir wach, was mich eigentlich daran mahnen sollte, mich weiterhin mit ihnen zu treffen. und manchmal sind sie so unverschämt, und nehmen mir meine szene weg. und manchmal hilft reden, doch manchmal auch eifach entwickeln lassen. immerhin besitzen sie womöglich das potenzial, eines tages genauso spiessig zu werden, wie ich es heute bin. vielleicht sind sie dann auch noch in der selben situation mit jemandem, in der ich heute mit ihnen bin, ja, vielleicht sogar reagieren sie auf die selbe art und weise. das kunststück ist es, zu unterscheiden, was die verschiedenen menschen um mich herum für eine botschaft für mich bereithalten. immerhin muss ich bereit sein, verschiedene ebenen des selbst erforschen zu wollen, selbst dann, wenn ich das gefühl habe, das manche botschaften viel weniger mit mir zu tun haben, als mit ihnen. das kann manchmal auch der fall sein. und manchmal ist es genau das gegenteil.

ich habe irgendwie das gefühl, das ich grümscheli keinen rat weiss. grümscheli sieht die sache sehr objektiv, ohne das subjektive auszublenden. bewusst. hut ab!

vielleicht braucht grümscheli einfach mal den rat, das grümschäli nichts dabei falsch machen kann, egal wie grümscheli sich entscheidet. vielleicht mit mehr verständnis, und weniger neid. und wenn es wirklich der fall wäre, das grümscheli sich sorgen müsste - das leben deines kollegen, so wie du es schilderst, hat in meinen augen nichts besorgniserregendes an sich...hört sich jedenfalls lebens- und erfahrenswert an. poppen, dahinvegetieren, party, und noch seelenverwandte sein eigen nennen - was will man mehr :-k

/yo
The Dude

Re: Kollegen und Drogen

Beitrag von The Dude »

u.s.l. hat geschrieben:immerhin besitzen sie womöglich das potenzial, eines tages genauso spiessig zu werden, wie ich es heute bin.
:lol: :lol: :lol:
also wänn DU spiessig bisch... was isch dänn DAS?
tagblatt der stadt zürich hat geschrieben:JETZT REDE ICH
Züri-Echo|
LESERMEINUNGEN
SOPHIA B.
Sophia B. regt sich über Männer auf, die nicht erwachsen werden wollen.

Männer, so geht das nicht! Kaum scheint die Sonne über Zürich, zieht Ihr FlipFlops, Dächlikappen, bunt bedruckte TShirts und Shorts an, als wärt Ihr auf Malle. Diesen Kleidungsstil infantil zu nennen, ist noch wohlwollend. Ihr seht aus wie Riesenbabys in Euren Kapuzenjacken und Schlabberhosen.

Ich habe nicht mal als Kind ausserhalb der Turnhalle Turnschuhe getragen. Aber heute tragen selbst über 30-Jährige unelegante Sportschuhe ins Büro. Der absolute Tiefpunkt Eurer Garderobe ist allerdings das mit Sprüchen bedruckte T-Shirt. Neulich sah ich einen 40-Jährigen, auf dessen T-Shirt «Geile Siech» stand. Wieso darf jemand so was tragen, wenn er noch nicht einmal fähig ist, ein Hemd zu bügeln?

Aber mit den Hemden geht es ja auch bergab: hysterisches Design in schreienden Farben, wohin das Auge blickt. Noch schlimmer sind die Kurzarmhemden, deren Ärmel wie Schwimmflügeli herausstehen. Seht Ihr nicht, wie unsexy das aussieht? Kindisch ist auch Euer ständiges Genuckele an Ice-Tea-Packungen und Red-Bull-Dosen, Euer Gemampfe von Burgern und Kebabs auf der Strasse oder im Tram. Am allerschlimmsten ist jedoch, wenn erwachsene Männer ihre SMS oder E-Mails auf Schweizerdeutsch schreiben. Für Teenies mag das ja durchgehen, aber so mit zwanzig sollte man schon hochdeutsch gelernt haben.

Mir ist absolut unverständlich, dass hierzulande so viele Männer, die älter als 25 Jahre sind, alles daransetzen, wie Bubis zu erscheinen. Sie wollen lässig sein, wirken aber einfach nur unmännlich.
:-k
übrigens isch das kei usnahm vo wäge spiessig.. isch eifach äs extrem-biispiil...

@topic: solanger nöd völlig abdrifted xehn ich da keis problem.. jede macht so gwüssi erfahrige.. mängmal langt mer däbi id scheisse.. mängmal findt mer au friede freude und eierkuchen.. und da er ja über 20i isch.. easy.. wänner jetz 14i wär würdi mer vilich eher sorge mache ;)

ps. falls mal öper dä sophia b. über dä wäg lauft... schmeissedere doch chli droge is getränk vilich findt sie dänn au äs paar kollege /happy
Zuletzt geändert von The Dude am Sa 16. Mai 2009, 17:49, insgesamt 2-mal geändert.
Waldgnurpf
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Re: Kollegen und Drogen

Beitrag von Waldgnurpf »

Villeicht hast du gweissensbisse weil gerade du ihm diese substanz gezeigt hast ?!
Must du aber nicht, den es ist normal ... wenn es nicht so wäre dann wäre es nicht normal.
Irgendwie muss jeder auf seine weise damit klarkommen was er macht *oder nicht?* doch is es schön das du intersse daran zeigst und wenn fragen aufkommen dann bist du sicher da und hilfst :-D


peace
There is no way to happiness, happiness is the way (Buddha)
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Grümscheli
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Re: Kollegen und Drogen

Beitrag von Grümscheli »

:-) Ich glaube u.s.l. hat mich ganz gut erkannt und beschrieben. Hut ab für dich!

Eben, in diesem Beitrag geht es nicht um meinen Kollegen sonder es geht um mich. Ich, wo ihm das nicht vergönnen mag.
Aber u.s.l hat das sehr treffen beschrieben. Zu dem Entschluss bin ich nämlich auch gekommen.

Habe meinen Kollegen noch nicht getroffen und bin nun auch soweit, dass ich’s einfach fliessen lasse. Wie gesagt, dass
es mich überhaupt stört ist genau:
- Zum Teil Eifersucht, dass er das jetzt einfach noch machen kann.
- Bedrängnis, dass er einfach in meine Szene kommt, obwohl was ist die Szene?
- Eifersucht und vielleicht bisschen Verslustangst, dass er nun auch Freunde hat, die NUR MEINE (so bööös und ego) Freunde waren/sind.
- Kopfschütteln, dass er eben doch nicht an dem gleichen Punkt im Leben steht wie ich. Also in dem Sinne ein Ent-Täuschung.

Jaajaa wir werden sehen. Wie gesagt ist ein Problem von mir und nicht von ihm.
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