Meditieren VS. LSD

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( (( {-_{-_-}_-} )) )
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Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von ( (( {-_{-_-}_-} )) ) »

BuddhaNature hat geschrieben:Andere Möglichkeiten sind vielleicht das nur Stehen, nur Spülen oder das nur Furzen (wenn das auf Dauer nicht zur Belastung für den Darm und damit zu gesundheitlichen Problemen führt)
na also mit dem furzen scheine ich ja etwas in die welt gesetzt zu haben... *autsch* xD


@diskussion
danke capa, langsam aber sicher erweitert sich mein verständnis vom zazen... scheint dem vipassana tatsächlich ähnlich zu sein... wobei der werte herr goenka schon in aussicht stellt, dass das üben des vipassana zum gleichmut führt. was ja wiederum eine absicht ist... hmm... jedoch frage ich mich immer noch, ob sich tatsächlich je irgendjemand ohne absicht oder beweggründe dem zazen zugewendet hat bzw. wie das wohl passiert sein mag... sich etwas zuzuwenden oder zu praktizieren ist doch eine absicht.... selbst wenn man dabei die absicht hat, keine absichten zu haben.... abichtslose absichten find ich langsam echt verwirrend... ; )
Capablanca

Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von Capablanca »

( (( {-_{-_-}_-} )) ) hat geschrieben:jedoch frage ich mich immer noch, ob sich tatsächlich je irgendjemand ohne absicht oder beweggründe dem zazen zugewendet hat
Ich denke, jeder hatte Beweggründe zumindest als er damit anfing. Doch im Laufe der Zeit kann man lernen, d.h. an seiner Einstellung arbeiten, Zazen ohne Absicht oder Beweggründe zu praktizieren. Es liegt aber in der Hand des einzelnen, ob er das tut.

Und hier kommt der religiöse Aspekt ins Spiel.
Du sagst:
( (( {-_{-_-}_-} )) ) hat geschrieben:abichtslose absichten find ich langsam echt verwirrend.

Und das trifft nicht nur auf dich zu, sondern auf jeden, der es mit dem Verstand zu erfassen versucht. Selbst ordinierte Zen-Meister wie z.B. Brad Warner (im Video oben zu sehen) sagen, dass es das schwierigste überhaupt im Zen ist. Deshalb wird oftmals empfohlen, es gar nicht versuchen zu verstehen, sondern einfach darauf zu vertrauen, was wiederum Glaube und dadurch auch Religion ist.

Ein Zen-Dichter, dessen Name mir im Moment entfallen ist, schrieb mal:
Vertrauen muss man haben.
Blüten welken, verglühen, jede auf Ihre Art.


In Verbindung mit Zazen wird häufig "Vertrauen" erwähnt. Vertrauen, dass es nicht "sinnlos" ist.

Wenn uns jemand sagen würde, es existiert eine Verständnisebene in der es keinen Unterschied zwischen Sein und Nicht-Sein gibt, würde man das auch nicht aus unserer Verständnisebene heraus verstehen können (zumindest nicht ohne eine größere Menge LSD :D ). Wir hätten die Wahl darauf zu vertrauen oder es zu verwerfen.

Ich für meinen Teil glaube (vertraue), das Zazen eine sinnvolle Sache ist, und die halbe Stunde am Tag zu opfern, tut nicht wirklich weh. Ich hätte aber Schwierigkeiten zu erklären, warum das sinnvoll ist (abgesehen vom Vertrauen). Es ist eine Art Intuition, die ich nicht beschreiben kann.

Oder um es in Buddhas Worten auszudrücken: "Es kann nicht durch Worte ausgedrückt werden" :lol:

Ich denke aber, die wichtigste Sache an der absichtslosen Absicht (oder dem weglosen Weg, wie Zen oftmals bezeichnet wird) ist, dass man sich nicht hinsetzt und das Ergebnis oder ein mögliches Ergebnis der Übung im Unterbewusstsein fixiert (ist zwangsläufig der Fall, wenn man sie intellektuell an ein Ziel knüpft).

Wenn man sich zum Üben hinsetzt, dann übt man. Fertig.
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Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von BuddhaNature »

Capablanca hat geschrieben:Das ist ein gutes Beispiel für was ich weiter oben mit "explizit meditieren" gemeint habe.
Man hat Meditationsobjekte, wie das Metta (Freundlichkeit, aktives Interesse an Anderen, Liebe, Freundschaft, Sympathie) und meditiert darauf, in dem man sich in eine mehr oder weniger abstrakte Idee vertieft.
metta betrachte ich auch nicht als passive meditation.

ich dachte mir fast, dieser angebliche zen-lehrer von welchem du das video gepostet hast, sich lediglich auf dies fixiert.

solche verallgemeinerungen bringen grosse missverständnisse und wirken trennend für die letztendlich gleiche sache.
Capablanca hat geschrieben:Und es wird ein Ziel verfolgt:

nur weil damit positive resultate erzielt werden, heisst dies noch lange nicht dass damit ein ziel verfolgt wird.

sonst müsstest du deine aussage mit der absichtslosen absicht genauso in frage stellen.
Capablanca hat geschrieben:Ich für meinen Teil glaube (vertraue), das Zazen eine sinnvolle Sache ist,
das ist eine gute basis.

was mich betrifft, vertraue ich nicht blindlings auf nur eine einzige sache. ich würde eher sagen ich vertraue meinem weg.
und dieser weg steht nicht unter einer glaubensrichtung.

deshalb bin ich auch offen für metta, yoga, psychotherapie, tanzen oder was auch immer.

wer glaubt nur seine glaubensrichtung sei die ursprüngliche oder wahre (was ich dir damit aber jetzt nicht unterstelle), haftet schlussendlich.

lieber prüfe und hinterfrage ich die angeblichen worte anderer, auch wenn sie von jesus, buddha oder sonstwer kommen.
das betrachte ich als religion. stur und blind einer glaubensrichtung nachzurennen.

natürlich brauchts auch eine gewisse beharrlichkeit und ausdauer. sonst sucht man ja stets was anderes wenns ungemütlich wird. aber irgendwie weiss man selbst wann die zeit für einen neuen lehrer oder was auch immer gekommen ist.

@capa
hast du metta denn schon mal ausprobiert?

ich mache dies viel zu selten, denn es ist sehr befreiend. ich hatte dies mal in einem retreat gemacht unter anleitung. mir ists jedenfalls damit gelungen aus feinden, freunde zu machen. jetzt nicht durch suggestives einreden sondern eher durch mitgefühl und verständnis.
in kombination mit achtsamkeitsmeditation, ein sinnvolles werkzeug.
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Capablanca

Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von Capablanca »

BuddhaNature hat geschrieben:@capa
hast du metta denn schon mal ausprobiert?
Das werde ich tun, wenn ich das Gefühle bekomme, dass mir Liebe, Selbstliebe und Mitgefühl fehlt ;)

Ansonsten weiß ich nicht so recht, wie ich auf deinen restlichen Post reagieren soll, da ich darin eine Menge unterschwelliger Anschuldigungen finde. Du scheinst mich in eine Schublade gesteckt zu haben, bloß weil ich versuchte das Wesen und den Ursprung einer fernöstlichen Philosophie und Religion zu erklären, mit der ich mich beschäftige. Gut, ich bin von ihr begeistert, aber muss ich mich jetzt deshalb schlecht fühlen? Schlecht fühlen, dass ich nicht so weit bin wie manch ein anderer es ist, und keine Begeisterung mehr habe oder sie sogar geschickt verstecken kann, um solche Belehrungen zu vermeiden?

Ich denke nicht, ich nehme deine indirekten Belehrungen dankend an!

ABER:
Bloß weil ich etwas vertraue, heißt es nicht, dass ich unfähig zum Zweifel bin und allem anderen misstraue. Und ob Zazen Meditation ist oder nicht, es ist egal? Ich dachte, das hätten wir geklärt.

In der Mahakasyapa-Linie war es das nicht. Am treffendsten drückt es der angebliche Zen-Meister Dogen aus:
Zazen ist keine Meditationstechnik - es ist das Dharmator großer Zufrieden- und Gelassenheit. (Zitat aus Fukanzazengi)

Ich habe Metta nicht als etwas schlechtes oder sinnloses dargestellt, sondern nur differenziert. Vielleicht war der Vergleich mit dem Christentum daneben, aber ich dachte, du als Bedingungslose-Liebe-Fanatiker würdest es verstehen :P ;)

Wie dem auch sei, wünsche dir einen liebevollen Tag /color
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Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von BuddhaNature »

Capablanca hat geschrieben:Wie dem auch sei, wünsche dir einen liebevollen Tag /color
danke, wünsche ich dir auch.

und will dich sicherlich nicht anschuldigen oder belehren.
lehrreich ist's ja primär für mich. hab einfach ne andere vorstellung davon. bin aber interessiert andere ansichten anzunehmen (über zen, meditation usw). und da hilfst du mir.
weiss auch dass ich zuwenig kenntnisse über zen habe. sollte mir vielleicht mal mehr infos davon holen, aber kommunikation bildet ja auch /bigs
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Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von Capablanca »

BuddhaNature hat geschrieben:bin aber interessiert andere ansichten anzunehmen (über zen, meditation usw). und da hilfst du mir.
Doch warum willst du andere Ansichten annehmen? Reicht es nicht, sie lediglich zu verstehen?

Ich verstehe durchaus deine Ansicht für den Sinn von Metta (z.B.). Oder das viele Wege nach Rom führen und man durchaus häufig wechseln bzw. sie parallel betreiben kann.

Meine Ansicht widerspricht nicht mal dem ... sie geht nur so weit, das Zazen alleine bereits ausreichend ist.
Ich weiß von Menschen, die sehr lange praktizieren und kann an ihnen weder das Fehlen von Liebe oder Mitgefühl, noch irgendeine Form von Unfreundlichkeit oder Anhaftung feststellen. Es scheint vollkommen auszureichen. Jetzt ist es dem einzelnen überlassen, ob er sich nur auf eine Sache auf seinem Weg konzentriert oder viele verschiedene gleichzeitig betreibt.

Nebenbei muss ich noch erwähnen, dass Zazen mehr Yoga als Meditation ist :-)
Das liegt daran, weil die Praxis des Shikantaza mehr an eine Yoga-Übung erinnernt , da man ausschließlich mit dem Körper (in Wahrheit nur ein Aspekt des Geistes) arbeitet und versucht die Balance zu halten. Zur täglichen Praxis werden aber auch andere Yoga-Übungen empfohlen, gerade solche, die die Haltung unterstützen.

Und natürlich hat Zazen eine Menge Effekte ... aber die sind nicht so extrem wichtig, dass man sich unbedingt an ihnen aufhängen muss ... bzw. sich mit ihnen schmücken sollte.

Das größte Geschenk überhaupt ist die Möglichkeit der Übung selbst.
Capablanca

Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von Capablanca »

@BuddhaNature
Da man jetzt viel über Zen gesagt hat, wäre es interessant eine andere Meditationsart kennenzulernen.
Du sagtest, du hättest mal an einem Metta-Retreat teilgenommen. Könntest du kurz diese Meditationstechnik beschreiben?
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Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von BuddhaNature »

ui, nun das liegt schon mind. 15 jahre zurück, und könnte es nicht mehr im detail rezitieren.

aber es war eine geleitete 'meditation'. zuerst den focus auf sich, dann auf seine freunde, dann verwandte, dann feinde und schlussendlich allen menschen.

war auch im sinne von vergeben da alles auf ursachen basiert. während der geführten meditation gab es kleine pausen um ursachen für andere zu ergründen zu versuchen.

soviel ich erinnere war metta erst nach dem 6. tag eingeführt worden.
yoga war täglich im programm frühmorgens glaube um 5-6 uhr.
vielleicht stehen auf deren site mehr infos
http://www.watkowtahm.org/

....

aber aktuell beenden wir die theravada gruppenmeditation stets mit:
Möge Frieden auf Erden sein.
Mögen die Herzen aller Menschen für sie selbst und füreinander offen sein.
Mögen alle des Lichts ihrer wahren Natur gewahr werden.
Möge die ganze Schöpfung gesegnet und selbst ein Segen sein für alles Seiende.

Mögen alle Wesen Glück erfahren und die Ursachen des Glücks.
Mögen alle Wesen frei sein von Leid und den Ursachen von Leid
Mögen alle in Gleichmut leben, ohne allzu viel Anhaften und allzu viel Abneigung.
Und mögen sie leben im Wissen um die Gleichheit von allem, was lebt.
im grunde genommen eine leicht abgeänderte form der metta-sutta der lehrrede buddha über liebende güte.

mir persönlich hat dies schon gut geholfen im retreat. ich hatte zu dieser zeit wirklich 'feinde' die ich danach neutraler betrachten konnte.

worte und gedanken haben enorme kraft. sieht man ja tagtäglich wie medien uns beeinflussen.
und ich bin beeinflussbar darauf. vermutlich ist dies auch mitgrund dass ich den fernseher aus der wohnung stellte und zeitung abbestellte.

...

tut man zwischen dem zazen nicht auch geh/-steh meditation machen?
oder sitzt man tatsächlich normalerweise tagtäglich ununterbrochen?
GEH DEN WEG DES HERZENS

Capablanca

Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von Capablanca »

BuddhaNature hat geschrieben:worte und gedanken haben enorme kraft.
Das ist wahr. Kürzlich habe ich eine Rede von einem deutschen Politiker gelesen, die den Titel Alle Gewalt geht vom Worte aus hatte. Und daran ist was dran.
BuddhaNature hat geschrieben:tut man zwischen dem zazen nicht auch geh/-steh meditation machen?
Jupp. In unserem Dōjō machen wir zwischen zwei 30minütigen Zazen-Perioden einmal Kinhin etwa 5 bis 10 Minuten. Dies ist ebenso eine Achtsamkeitsübung, die zudem für die Durchblutung der Beine sorgt. Am Ende wird das Herz-Sutra rezitiert. Ich persönlich bin kein Fan von dem ganzen zeremoniellen Quark, aber das gehört nun mal dazu, und man macht mit so gut es geht.

Das Dōjō geht von dem Tempel der buddhistischen Sōtō-Zen-Tradition Kosan Ryumon Ji (Frankreich) aus, das der Association Zen Internationale angehört, die von Zen-Meister Mokudō Taisen Deshimaru gegründet wurde. Dort kann man die Zen-Praxis in Retreats und Sesshins vertiefen. Zwischen dem 4. und 11. Dezember findet dort das traditionelle Rohatsu-Sesshin statt, im Andenken an Buddhas-Erleuchtung, die am 8. Dezember stattfand. Dies ist dann wesentlich härter. Es beginnt bereits um 4 Uhr Morgens mit 2 Doppelperioden (dazwischen immer Kinhin) noch vor dem Frühstück (es wird jedoch 40 Minuten pro Periode meditiert), insgesamt 8 Doppelperioden pro Tag. Also insgesamt fast 11 Stunden pro Tag reines Zazen und das 8 Tage lang. Das habe ich mir noch nicht gegeben und ich denke, dass ich das nicht durchhalten würde. Außerdem bin ich ein Neuling in der Zazen-Praxis :oops:

... ich habe mich zunächst mit dem Buddhismus aus rein philosophischen Interesse beschäftigt und entwickelte mit der Zeit das Interesse es selbst zu versuchen. Dies habe ich recht lange falsch gemacht. Erst durch ausführliche Erläuterungen aus diesen beiden Werken
- http://www.amazon.de/Hardcore-Zen-Monst ... y_eb_img_c
- http://www.amazon.de/Sit-Down-Shut-Up-C ... 792&sr=8-1
begann ich das Wesen von Zazen zu verstehen.

Unbedingt zu empfehlen, wenn man sich für den Buddhismus interessiert. Kaum ein Autor erklärt den Buddhismus in einer so klaren, ehrlichen und zeitgemäßen Weise. Er ist übrigens ein weltweit anerkannter Rōshi, offiziell in der japanischen Sōtō-Schule ordiniert, und nicht bloß ein "angeblicher" Zen-Lehrer ;-)

Sorry, für die viele Information.
Capablanca

Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von Capablanca »

What is Zazen good for?

The answer is simple: Zazen is not good for anything. We are always looking for something: Money, love, success in school or carriers in our lives. Finally, what we are longing for is the "happiness" that we are lacking right now. But running after that "happiness", haven't we lost sight of ourselves and the reality of our lives right now?

Looking around for "happiness", we don't even really know what "happiness" is, and we can't realize that real happiness exist nowhere but in this precise moment, that we have lost sight of.

We have to stop looking around for a moment. Zazen does not mean to try to become something. It rather means to stop trying to achieve something by one's own force. Instead, we throw ourselves into Zazen, leaving everything to Zazen. Thus Zazen manifests Zazen. It is not us, but Zazen that performs Zazen. In that moment, we become really ourselves for the first time, living ourselves by ourselves through ourselves.
http://antaiji.dogen-zen.de/kimyou/ruten/e1.html
tripeltrapel
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Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von tripeltrapel »

Ich habe mir im vorfeld nicht den aufwand betrieben alle beiträge durch zu lesen. Nun denn,
Ich hatte auf einer gewissen zeitspanne regelmässig lsd konsumiert und medietiert, manchmal tat ich beides einzeln manchmal auch beides zusammen. Mitlerweile hab ich den regelmässigen lsd konsum eingestellt.
Ich konnte in tief meditativen zuständen und auf sehr hohen dosen lsd gewisse extrem ähnliche zustände erfahren. Warum und wieso dem nun so ist möchte ich hiermit nicht tiefgehender erfassen, ich weiss es abgesehen davon auch nicht.

Dass die gleichen botenstoffe dabei freigesetzt werden kann ich nicht bestätigen aber ich gehe nun mal davon aus. Somit denke ich dass es nicht möglich ist den ganz genau SELBEN effekt zu erziehlen. Man müsste wissenschaftlich gesehen ja die genau gleiche mänge lsd konsumieren wie in der meditation ausgeschütteten botenstoffe. Dies dürfte schwer werden, da man diese zahlen meiner meinung nach nicht erfassen kann. abgesehen davon ist es relativ da die anzahl mikrogramm nur relativ sind und flash zu flash wieder sehr unterschiedlich sind.
Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer herausfindet, warum und wozu das Universum da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch noch etwas Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt.
Es gibt eine andere Theorie, die besagt, dies sei schon lange geschehen.
Capablanca

Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von Capablanca »

"A Wandering Mind Is an Unhappy Mind"
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 06,00.html
Capablanca

Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von Capablanca »

Zwei interessante Fragen (für dieses Thema relevant) wurden kürzlich in Warners Blog beantwortet.
Wir haben sie zwar auch hier erörtert, aber hier noch mal durch eine qualifizierte Quelle.

Frage 1:
Ich möchte dich etwas zur Motivation meine Zazen-Praxis fortzusetzen fragen.

Ich sitze seit ungefähr 5 Jahre fast täglich Zazen und habe in letzter Zeit das Gefühl, dass es sehr einfach geworden ist. Witzigerweise ist es so, dass je einfacher es wurde desto schwieriger ließen sich Gründe finden meine Übung fortzusetzen. Ich meine am Anfang war es irgendwie cool wenn ich es geschafft hatte 20 Minuten die Wand anstarrend zu sitzen, aber nun finde ich es schwierig einen Beweggrund zu finden weiterzumachen. Ich habe mich nur gewundert ob du etwas Schlaues zu diesem Thema zu sagen hättest.


Antwort:
Diese ist eine der Fragen die ich mehr als alle anderen gestellt bekomme. Wie beginnt man mit der Zen-Praxis? Wie bleibe ich dran?

Für gewöhnlich endet es damit, dass die Fragenden nach Motivation suchen. Aber ich frage mich ob Motivation wirklich das ist was wir brauchen.

Der erklärte Zweck eines Dharmavortrages ist üblicherweise Ermunterung. Der Vortrag soll die Hörer mit der Motivation versorgen weiterzumachen mit dieser oftmals schwierigen und scheinbar fruchtlosen Übung. Wenn diese Dharmavorträge dann öfters – so wie meine es oft tun – Phrasen wie Kodo Sawakis berüchtigtes “Zazen ist für nichts gut!” beinhalten, dann bekommt man oft den Eindruck sie würden ihren Zweck verfehlen. Warum sollten wir mit etwas weitermachen wenn es für nichts gut ist?

Die einzige Art und Weise wie ich diese Frage beantworten kann, ist zu probieren rauszukriegen warum ich damit weiter mache. Ich nehme an, dass ich hierfür ein guter Testfall bin, denn ich habe diese sinnlose Übung über gut und gerne zwanzig Jahre durchgehalten und habe keine Absicht damit aufzuhören. Dennoch wundere ich mich des Öfteren darüber warum ich es tue, selbst während ich da auf einem zusammengerollten Handtuch mit dem Gesicht zur Wand irgendeines Hotelzimmers mitten in einem fremden Land sitze, während Sirenen draußen plärren oder Gebetsrufe aus der örtlichen Moschee meine Trommelfelle zerfetzen, nach frühem Aufwachen und dem Verschiebem des Frühstücks, nur um diesen Kram tun zu können.

Doch selbst während ich mich darüber wundere warum ich es tue, mache ich einfach weiter. Selbst wissend, dass es für nichts gut ist, sitze ich weiter. Bin ich ein Idiot? Vielleicht. Und womöglich ist es genau das was es braucht.

Ich habe mal Zazen gemacht weil ich eine Erleuchtungserfahrung haben wollte. Schlicht und einfach. Ich habe nicht mit dieser Motivation begonnen, aber ziemlich bald nach dem ich mit Zazen angefangen hatte las ich Philip Kapleaus Drei Pfeiler des Zen mit seinen umwerfenden Beschreibungen von echten Erleuchtungserfahrungen und so was wollte ich auch. Es zeigte sich, dass dies eine miserable Motivation ist weil es einfach nicht passierte. Und so gab ich es auf.

Erst als ich mit Zazen aufhörte entdeckte ich die einzige Form von Motivation die wirklich je funktionierte. Ganz einfach, ich fühlte mich scheiße wenn ich mit dem Zazen aufhörte. Die ersten paar Mal als ich mit der Übung aufhörte habe ich nicht wirklich verstanden warum ich mich so beschissen fühlte. Dann als ich wieder anfing, wurde alles ein wenig besser. Es war keine gewaltige Verbesserung. Aber es war besser als wenn ich es nicht machte. Also kehrte ich zur Übung zurück.

Ich habe dies öfter gesagt als ich es zählen kann und bin mir sicher, dass es in der einen oder anderen Form in den meisten meiner Bücher steht. Und ich weiß, dass es auch schon einige Male in diesem Blog stand. Doch die Leute fragen mich immer noch nach Motivation...

Ich kann ein paar Sachen sagen die vielleicht helfen. Das Eine ist, es wird besser. Es sind wirklich Momente der Einsicht und Transzendenz zu haben. Du kannst durch einigen Müll durchbrechen, der dich bisher zurückgehalten hat. Vielleicht hast du sogar eine dieser so genannten “Erleuchtungserfahrungen”.

Ich bestehe nicht darauf, dass diese Dinge nicht passieren. Sie tun es. Und sie haben einen gewissen Wert. Sicher. Doch wie ich sagte, Erleuchtung ist für Weicheier. Es ist nicht der Sinn der Praxis. Es ist nicht das Ziel.

Letztendlich müssen wir uns alle unsere eigene Motivation liefern. Was mich motiviert mag für dich nicht funktionieren. Hoffentlich wird dies dir helfen deine eigene zu finden.

Frage 2:
Du bemerkst, dass du deinen Geist auf nichts Bestimmtes fokussierst, du lässt deine Aufmerktsamkeit dahin gehen wo sie hin geht, aber du achtest darauf, dass deine Haltung korrekt ist.

Es ist meine Erfahrung, dass jeder Lehrer die Haltung beim Zazen leicht unterschiedlich lehrt. Die Handrücken ruhen auf den Oberschenkeln, die Hände so, dass die kleinen Finger auf dem Bauch knapp unterhalb des Nabels ruhen, wäre ein Beispiel.

Aber nun kommt die richtige Frage: Wenn Zazen “aufsteht und umhergeht” wie Kobun Chino Otogawa behauptet dass es das gelegentlich tut, wie stellst du sicher das die Haltung korrekt ist?
Antwort:
Dies werde ich ebenfalls häufig gefragt. Eine beliebte Variation ist: Wie bewahre ich den Zazen-Geist wenn ich nicht auf dem Kissen sitze? Und wieder kann ich nur aus meiner eigenen Erfahrung antworten.

Ich habe früher an solchen Sachen gearbeitet. Als ich anfing zu sitzen hatte ich einen Teilzeitjob als Briefträger. Wenn ich meine Routen ging achtete ich also auf die Gefühlsempfindungen, darauf, dass ich meinen Rücken gerade hielt und meine Brust öffnete während ich ging und auf die Farbe des Himmels und die Geräusche um mich herum. Solche Sachen. Ich las davon in einem Buch, glaube ich. Wahrscheinlich kein Zen-Buch.

Heutzutage mache ich das nicht wirklich. Beziehungsweise mache ich das nicht bewusst. Vielleicht habe ich das verinnerlicht und zur Gewohnheit gemacht. Ich weiß es nicht.

Ab einem gewissen Punkt, vielleicht nach einem Jahrzehnt oder so der Übung bemerkte ich etwas Sonderbares. Farben waren intensiver geworden, Klänge schärfer, mein Sehen irgendwie klarer, meine Sinne irgendwie erweitert. Es war als wurde ein großer Schleier schwarzer Gaze [sehr feinmaschiges Gewebe] der meinen ganzen Körper umwickelte entfernt und ich könnte nun die Dinge direkter sehen und erfahren. Das einzige andere Mal, dass ich so etwas Ähnliches gefühlt habe war als ich auf LSD war.

Was hatte das passieren lassen? Ich weiß es nicht. Über zehn Jahre Zazen jeden Morgen und Abend sowie massenhaft mehrtägige Zen-Retreats hatten sicherlich irgendwas damit zu tun. Aber es war nicht so das ich mich zu dieser Erfahrung angetrieben hätte.

Heutzutage fühle ich mich nicht richtig wenn ich mich in einen Sessel oder ein Sofa versinken lasse. Vor ein paar Jahren habe ich mein Sofa im Wohnzimmer (als ich ein Wohnzimmer hatte, welch Luxus!) abgeschafft weil ich es nicht mehr ertragen konnte darauf zu sitzen. Ich konnte mich auf nichts konzentrieren. Ich tauschte das Sofa gegen ein paar Kissen auf dem Fußboden.

Gerade jetzt sitze ich in einem Coffee Shop (Shaika, auf Sherbrooke in Montreals NDG Bezirk) und ich lehne mich nicht an den Stuhl weil wenn ich das tue fühlt es sich zu lasch und unkonzentriert an. Wenn ich Auto fahre stelle ich mir die Lehne des Sitzes fast ganz senkrecht, sonst fühle ich mich so als wäre ich nur halb wach.

Also wie bewahrt man sich den Zengeist während man etwas anderes macht? Genauso wie wenn du Zazen selbst machst, wenn du merkst, dass du wegdriftest kehre zurück zur richtigen Haltung. Wenn du merkst, dass du schon wieder wegdriftest, mache es wieder. Nach einer Weile wird dies zu einer neuen Gewohnheit und du wirst nicht mehr viel darüber nachdenken müssen.

In seinem Kommentar zum Herz-Sutra sagte Dogen: „Es gibt vier Fälle von Prajna die sich täglich ereignen; Gehen, Stehen, Sitzen und Liegen.” Prajna ist intuitive Weisheit. Also war für Dogen das ganze Leben Weisheit, alles war Zazen. Ob wir das bemerken oder nicht ist nicht so wichtig.

Gut? Gut.

http://hinsetzen.blogspot.com/
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Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von Leuchtherz »

ich finde, Thich Nhat Hanh eine grosse Inspiration was Zen betrifft.

viel spass und liebe dabei:
n-smile_1017.gif http://www.youtube.com/watch?v=-SSC0QTJVM0 n-smile_1017.gif



Zur Diskussion Meditation vs LSD kann ich nur dazu fragen:
wer schon meditiert und lsd genommen hat (egal in welcher reihenfolge und in welchen zeitlichen abständen, kann auch 10 Jahre sein), kann es nicht vergleichen. Denn wer sagt ihm, dass er dann im LSD Flash oder in der Meditation nicht Eindrücke des "anderen" Zustandes mitnimmt?
Verzweifle nicht an der Gewichtigkeit der Dinge,
neben Elefanten gibt's auch

SchMetteRlinge

(Harry Pegas)
Capablanca

Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von Capablanca »

„Ich rede von LSD und ähnlichen Drogen, die ... die einem vortäuschen, dass sie das Bewusstsein erweitern. Bei bestimmten rituellen Anlässen kann das, wie ich meine, sehr fruchtbar sein; aber ich rede von dem gewohnheitsmäßigen Genuss, so dass daraus eine Gewohnheit wie jede andere wird, und man sich selber betrügt, wenn man glaubt, dass irgendeine neue Erfahrung die frühere Erfahrung aufhellen wird. Es gibt nur eins, was die frühere Erfahrung erhellen kann, nämlich still dazusitzen und zuzusehen, wie die Gedanken vorbeiziehen. Das ist das einzige Mittel, um Klarheit zu gewinnen.“
(Leonard Cohen)
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