Leides Thema
Leides Thema
Zürich, 16.01.2006 / Auszug aus der Zeitung 20 Minuten, Seite 9:
***BERN - Die Zahl der Drogentoten ist in der Schweiz im letzten Jahr um ein Fünftel oder 35 Personen gestiegen. Mit 212 Toten wurde der höchste Stand seit acht Jahren erreicht (!). Der Blick auf die Kantone zeigt, dass Zürich mit 63 auch im letzten Jahr die meisten Opfer übermässigen Drogenkonsums verzeichnete, gefolgt von Bern, St. Gallen, Tessin, Basel-Stadt, Waadt und Genf. Deutlich mehr Drogentote als im Vorjahr hatten die Kantone Waadt, Genf, St. Gallen und Zürich zu beklagen. Fachleute zeigen sich besorgt und haben für die sprunghafte Zunahme keine Erklärung.***
Habt ihr eine Erklärung?
***BERN - Die Zahl der Drogentoten ist in der Schweiz im letzten Jahr um ein Fünftel oder 35 Personen gestiegen. Mit 212 Toten wurde der höchste Stand seit acht Jahren erreicht (!). Der Blick auf die Kantone zeigt, dass Zürich mit 63 auch im letzten Jahr die meisten Opfer übermässigen Drogenkonsums verzeichnete, gefolgt von Bern, St. Gallen, Tessin, Basel-Stadt, Waadt und Genf. Deutlich mehr Drogentote als im Vorjahr hatten die Kantone Waadt, Genf, St. Gallen und Zürich zu beklagen. Fachleute zeigen sich besorgt und haben für die sprunghafte Zunahme keine Erklärung.***
Habt ihr eine Erklärung?
Ich finde nicht, Jenny, dass dein Thread gelöscht werden sollte. Jeder hat nun mal seine Meinung, die er auch kundtun soll/darf. Manche sind dafür, andere dagegen. Ist doch mit allem so . Ich persönlich finde das Thema überhaupt nicht fehl am Platz - steht ja unter der Rubrik Drogen - und soll den Leuten auch in Erinnerung bleiben. Es ist immer wieder aktuell.
ich finds auch nicht langweilig..sondern eher traurig wie sich das ganze entwickelt.
übrigens meli...meine frau ist im zusammen hang mit drogen gestorben und der grösste teil meiner freunde von früher und heute sind wegen drogen gestorben!!!
freie meinung hin oder her solche aussagen wie die deinen sind zum kotzen!!
übrigens meli...meine frau ist im zusammen hang mit drogen gestorben und der grösste teil meiner freunde von früher und heute sind wegen drogen gestorben!!!
freie meinung hin oder her solche aussagen wie die deinen sind zum kotzen!!
Tja, liebe Leute, ich vermute, irgendwo ins Fettnapferl getreten zu sein . Bei dir anscheinend nicht Max, denn du scheinst meine Sprache zu verstehen. . (Tut mir aufrichtlg leid wegen deiner Freundin). Ca. 4 gute Freunde/innen von mir gingen leider wegen Drogen bachab. Für immer! Heute noch schmerzt mich dies nachts in meinen Träumen oder wenn es mir auf einer Party wieder mal besonders gut geht.
Es waren eben alles phantastische Menschen, keine Scheissjunkies oder Aehnliches sondern vollgeile, unersetzliche kleine Wunder in Fleisch und Blut. Jetzt sind sie dem Universum überlassen. Ich hoffe sehr, dort gäbe es keine Drogen (wird auch nicht mehr nötig sein).
Ich bin generell keine Moral-Martha; es geht mir nur um den traurigen Verlustschmerz der in solchen Fällen hinterbleibt. Nix Krankheit, nix Verkehrsunfall, nix Absturz in den Bergen oder so, sondern schlicht und einfach Drogen waren es, die den Killermantel trugen und genannte Leute reinzogen und auch eliminierten.
Als ich vergangenen Samstag im Kulti abshaken ging, bot sich mir wieder einmal ein ganz schöner Anblick: Ausserordentlicher Weise war ich mit meiner viel jüngeren, power Cousine unterwegs. Sie stellte mir ca. 20 ihr bekannte Leute vor, alle um die 20 - 25 Jahre alt. Während dem ich ca. 10 Std. freudig am tanzen war, stoben sie allesamt immer wieder ab, vollgepackt mit weiten Augen und vollen Taschen. Von Tanzen und Musik hatten sie alle höchst wenig mitbekommen. Dafür waren sie ja alle in Megastimmung und mit viel Wichtigerem beschäftigt. Drei von ihnen waren dermassen düre, dass sie ihr Auto nicht mehr fanden, der Rest ging wortlos ab an die nächste Party und meine liebe Cousine war nicht mehr aufzufinden. Nach drei Stunden Suche gab ich auf. Es war nicht die Musik, die diese Leute interessierte, es war etwas Anderes.
Endlich fand ich wenigstens meine Jacke in dem Saupuff. Ueberall war's dreckig, kleberig, düster, vertrampelt. Es stank nach Schweiss, Bier und allem Möglichen sonst. Nichts wie RAUS! Mir wurde speiübel. Früher sah die Kulti anders aus. Ich weiss nicht. Werde ich langsam alt oder kapier ich die Jugend nicht mehr ganz? Motz. Motz. Ich will nicht motzen. Ich sehne mich einfach nach mehr Glück, Anstand und Feeeling zurück.
Bin ich deswegen eine dumme Pute, die über "Drögeler" lästert? Habt ihr eine Ahnung! Ich lästere erst wenn zu viel Heu vom Stock am Boden aufprallt. Und genug ist nun mal genug.
Plötzlich kam dieser Druck in der Brust in mir wieder auf, genannt Angst . Mit meinem mentalen Rennpferd galoppierte ich danach schnurstracks aus diesem Stall hinaus. In die Freiheit und an die frische Luft mit dem CD-Player in den Ohren.
Bye Bye Bye
Es waren eben alles phantastische Menschen, keine Scheissjunkies oder Aehnliches sondern vollgeile, unersetzliche kleine Wunder in Fleisch und Blut. Jetzt sind sie dem Universum überlassen. Ich hoffe sehr, dort gäbe es keine Drogen (wird auch nicht mehr nötig sein).
Ich bin generell keine Moral-Martha; es geht mir nur um den traurigen Verlustschmerz der in solchen Fällen hinterbleibt. Nix Krankheit, nix Verkehrsunfall, nix Absturz in den Bergen oder so, sondern schlicht und einfach Drogen waren es, die den Killermantel trugen und genannte Leute reinzogen und auch eliminierten.
Als ich vergangenen Samstag im Kulti abshaken ging, bot sich mir wieder einmal ein ganz schöner Anblick: Ausserordentlicher Weise war ich mit meiner viel jüngeren, power Cousine unterwegs. Sie stellte mir ca. 20 ihr bekannte Leute vor, alle um die 20 - 25 Jahre alt. Während dem ich ca. 10 Std. freudig am tanzen war, stoben sie allesamt immer wieder ab, vollgepackt mit weiten Augen und vollen Taschen. Von Tanzen und Musik hatten sie alle höchst wenig mitbekommen. Dafür waren sie ja alle in Megastimmung und mit viel Wichtigerem beschäftigt. Drei von ihnen waren dermassen düre, dass sie ihr Auto nicht mehr fanden, der Rest ging wortlos ab an die nächste Party und meine liebe Cousine war nicht mehr aufzufinden. Nach drei Stunden Suche gab ich auf. Es war nicht die Musik, die diese Leute interessierte, es war etwas Anderes.
Endlich fand ich wenigstens meine Jacke in dem Saupuff. Ueberall war's dreckig, kleberig, düster, vertrampelt. Es stank nach Schweiss, Bier und allem Möglichen sonst. Nichts wie RAUS! Mir wurde speiübel. Früher sah die Kulti anders aus. Ich weiss nicht. Werde ich langsam alt oder kapier ich die Jugend nicht mehr ganz? Motz. Motz. Ich will nicht motzen. Ich sehne mich einfach nach mehr Glück, Anstand und Feeeling zurück.
Bin ich deswegen eine dumme Pute, die über "Drögeler" lästert? Habt ihr eine Ahnung! Ich lästere erst wenn zu viel Heu vom Stock am Boden aufprallt. Und genug ist nun mal genug.
Plötzlich kam dieser Druck in der Brust in mir wieder auf, genannt Angst . Mit meinem mentalen Rennpferd galoppierte ich danach schnurstracks aus diesem Stall hinaus. In die Freiheit und an die frische Luft mit dem CD-Player in den Ohren.
Bye Bye Bye
ich wiederhole mich nocheinmal:
ich denke...wie eine gesellschaft mit drogen umgeht ist ein spiegel der gesellschaft. drogen hat es schon immer gegeben, aber wie die leute damit umgegangen sind, war immer wieder anders. nun leben wir halt in einer konsumgesellschaft...(kapitalismus lässt grüssen) kein wunder ist da die vernunft weit und die geschwollenen egoträume nah. das zuviel nicht gut ist, ist ja klar......aber eben...die probleme..liegen nicht bei den drogen..sondern in unserem allgemeinen konsumverhalten...think about it!! und zudem macht sich eine grosse identitätslosigkeit unter den jugendlichen breit (ist auch bei vielen älteren so, nur suchen die meisten dann ihre identität irgendwo anders), wo man halt nach zugehörigkeit und geborgenheit sucht, viele jugendliche finden diese bei den drogen.
darum finde ich immer noch, dass man die drogen nicht verteufeln sollte, sondern wie schon eve und rave sagt: Just say know. Aufklärung ist wichtig und die probleme in unsere gesellschaft versuchen bei der wurzel zu packen ---->konsumverhalten.
ich denke...wie eine gesellschaft mit drogen umgeht ist ein spiegel der gesellschaft. drogen hat es schon immer gegeben, aber wie die leute damit umgegangen sind, war immer wieder anders. nun leben wir halt in einer konsumgesellschaft...(kapitalismus lässt grüssen) kein wunder ist da die vernunft weit und die geschwollenen egoträume nah. das zuviel nicht gut ist, ist ja klar......aber eben...die probleme..liegen nicht bei den drogen..sondern in unserem allgemeinen konsumverhalten...think about it!! und zudem macht sich eine grosse identitätslosigkeit unter den jugendlichen breit (ist auch bei vielen älteren so, nur suchen die meisten dann ihre identität irgendwo anders), wo man halt nach zugehörigkeit und geborgenheit sucht, viele jugendliche finden diese bei den drogen.
darum finde ich immer noch, dass man die drogen nicht verteufeln sollte, sondern wie schon eve und rave sagt: Just say know. Aufklärung ist wichtig und die probleme in unsere gesellschaft versuchen bei der wurzel zu packen ---->konsumverhalten.
- Traumtänzer
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Fingeni es Hammer-Post vom Consch, meh gits für mi nid ds säge.
(\__/)
(O.o )
(> < ) <-- This is Bunny. Copy Bunny into your signature to help him on his way to world domination.
http://www.discogs.com/user/Tatsu
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- chandrani
- Silver Member
- Beiträge: 96
- Registriert: Fr 4. Nov 2005, 10:24
- Wohnort: Olten
- Kontaktdaten:
Was dieser Text an Enthüllungen über ein vom öffentlichen Bewußtsein verdrängtes Elend innerhalb unserer Gesellschaft liefert, erscheint mir wichtiger als zahlreiche einschlägige Analysen sozialwissenschaftlicher Experten.
Ich denke man sollte einmal anfange zu verstehen das Drogensucht - nicht von außen gemacht wird, sondern mitten aus unserer Gesellschaft heraus entsteht.
In unseren Familien, in unseren Schulen, in den jedermann zugänglichen Clubs entspringt, was die meisten immer noch für eine eingeschleppte exotische Seuche halten.
Es sind nicht die Tollheiten einer Sonderkategorie primär abartiger Kinder und Jugendliche die zu Drogen führen, sondern eine Vielzahl miteinander verzahnter Probleme von inhumanem Wohnen, Unterdrückung der kindlichen Spielwelt, Krisen in der Zweierbeziehung der Eltern, allgemeine Entfremdung und Isolation innerhalb der Familie wie in der Schule, u.s.w.
Seit dem Abklingen der Jugendrebellion wiegen sich die meisten in der Illusion, wir hätten es nunmehr- abgesehen von den Terroristen und deren Gefolge - mit einer konfliktfrei gesellschaftlich integrierten Jugend zu tun.
Diese Einbildung ist das Produkt einer hartnäckigen Verdrängung.
So musste ich erst vor kurzer Zeit hören, wie eine ältere Frau zu mir sagte:
"Solange ihr uns in unserer Welt nicht stört, mögt ihr euch in irgendwelchen absonderlichen Lebensformen und Jugendkultur ergehen, bis ihr einsehen werdet, das ihr mitfunktionieren müsst, um in unserer unerbittlich durchorganisierten Gesellschaft nicht unter zu gehen."
Diese eher verbitterte Haltung der Masse der integrierten Älteren verkannte die demonstrierte Gleichgültigkeit und Distanzierung vieler Kinder und Jugendlicher als ursprüngliches In-Ruhe-Gelassen-werden und Für-sich-sein-Wollen.
Aber das war seitens der Älteren nur eine erwünschte projektive Selbsttäuschung.
Oft sind es nun gerade hochsensible, verwundbare und zugleich stolze Kinder oder Jugendliche, die aus den abschreckenden Defekten der Elterngeneration die Konsequenzen ziehen, sich durch Abtauchen gegen die "normalen" Anpasungszwänge abschirmen und sich vor jener Selbstaufgabe bewahren zu wollen, die ihnen die älteren vorleben. Es ist trostlos zu verfolgen, wie diese kleinen, gebrechlichen Wesen in ihren Gruppen irgendeine ihren tiefen Bedürfnissen entsprechende Traumwelt um Untergrund verwirklichen wollen - und letztlich darin scheitern müssen.
Hier ist der eine Punkt, der zu den praktischen Lehren führt, die dieser beklemmende Bericht vermitteln sollte: Fast immer verläuft das Abgleiten als ein allmählicher, langdauernder Prozess, der Eltern und Lehrern an sich nicht genügend Anhaltspunkte dafür liefern könnte, sich hilfreich einzuschalten.
Ich denke mir diese Unterstellung ist völlig falsch, das Kinder und Jugendliche sich erst mit ihrem Abtauchen in die "Szene" ausweglos Isolieren. Die Isolation bestand immer schon vorher.
Es ist vielleicht nicht die derart krasse Isolation, die später einmal mit großer Sicherheit auftauchen wird, sondern eher im Kindergartenalter das Isolieren von gegenseitiger Ungleichheiten der anderen Kindern bei denen alles anders Scheint als bei sich selber.
Ich denke man sollte einmal anfange zu verstehen das Drogensucht - nicht von außen gemacht wird, sondern mitten aus unserer Gesellschaft heraus entsteht.
In unseren Familien, in unseren Schulen, in den jedermann zugänglichen Clubs entspringt, was die meisten immer noch für eine eingeschleppte exotische Seuche halten.
Es sind nicht die Tollheiten einer Sonderkategorie primär abartiger Kinder und Jugendliche die zu Drogen führen, sondern eine Vielzahl miteinander verzahnter Probleme von inhumanem Wohnen, Unterdrückung der kindlichen Spielwelt, Krisen in der Zweierbeziehung der Eltern, allgemeine Entfremdung und Isolation innerhalb der Familie wie in der Schule, u.s.w.
Seit dem Abklingen der Jugendrebellion wiegen sich die meisten in der Illusion, wir hätten es nunmehr- abgesehen von den Terroristen und deren Gefolge - mit einer konfliktfrei gesellschaftlich integrierten Jugend zu tun.
Diese Einbildung ist das Produkt einer hartnäckigen Verdrängung.
So musste ich erst vor kurzer Zeit hören, wie eine ältere Frau zu mir sagte:
"Solange ihr uns in unserer Welt nicht stört, mögt ihr euch in irgendwelchen absonderlichen Lebensformen und Jugendkultur ergehen, bis ihr einsehen werdet, das ihr mitfunktionieren müsst, um in unserer unerbittlich durchorganisierten Gesellschaft nicht unter zu gehen."
Diese eher verbitterte Haltung der Masse der integrierten Älteren verkannte die demonstrierte Gleichgültigkeit und Distanzierung vieler Kinder und Jugendlicher als ursprüngliches In-Ruhe-Gelassen-werden und Für-sich-sein-Wollen.
Aber das war seitens der Älteren nur eine erwünschte projektive Selbsttäuschung.
Oft sind es nun gerade hochsensible, verwundbare und zugleich stolze Kinder oder Jugendliche, die aus den abschreckenden Defekten der Elterngeneration die Konsequenzen ziehen, sich durch Abtauchen gegen die "normalen" Anpasungszwänge abschirmen und sich vor jener Selbstaufgabe bewahren zu wollen, die ihnen die älteren vorleben. Es ist trostlos zu verfolgen, wie diese kleinen, gebrechlichen Wesen in ihren Gruppen irgendeine ihren tiefen Bedürfnissen entsprechende Traumwelt um Untergrund verwirklichen wollen - und letztlich darin scheitern müssen.
Hier ist der eine Punkt, der zu den praktischen Lehren führt, die dieser beklemmende Bericht vermitteln sollte: Fast immer verläuft das Abgleiten als ein allmählicher, langdauernder Prozess, der Eltern und Lehrern an sich nicht genügend Anhaltspunkte dafür liefern könnte, sich hilfreich einzuschalten.
Ich denke mir diese Unterstellung ist völlig falsch, das Kinder und Jugendliche sich erst mit ihrem Abtauchen in die "Szene" ausweglos Isolieren. Die Isolation bestand immer schon vorher.
Es ist vielleicht nicht die derart krasse Isolation, die später einmal mit großer Sicherheit auftauchen wird, sondern eher im Kindergartenalter das Isolieren von gegenseitiger Ungleichheiten der anderen Kindern bei denen alles anders Scheint als bei sich selber.