Wenn Mama Drogen nimmt...

Hier kannst Du Erfahrungsberichte verfassen (MF übernimmt keine Haftung oder Verantwortung bei den Angaben)
Benutzeravatar
mrs.krababbel
Silver Member
Silver Member
Beiträge: 88
Registriert: Mo 11. Okt 2010, 12:58
Kontaktdaten:

Wenn Mama Drogen nimmt...

Beitrag von mrs.krababbel »

Für viele ist es eine sorglose Zeit , die man gerne geniessen möchte und sich selten bewust ist, welchen Seiltanz man vollführt. Jeder Mensch soll selbstbestimmt handeln..doch wenn Kinder betroffen sind.. endet so eine "ich habs im Griff"-Zeit in einem Desaster für das Kind..für die ganze Familie..

Dazu ist ein Buch erschienen, Platzspitzbaby - Meine Mutter , ihre Drogen und ich_

Es wird beschrieben, wie Kinder die Eltern auch in sogenannt nüchternen Zustsand als "anders" wahrnehmen und die Veränderungen Psychisch wie physisch bereits in jüngsten Jahren hautnah miterleben...und nicht mehr vergessen können..
Anbei der Link zum Buch, was denkt ihr darüber und vor allem..seht ihr hin und nicht weg, wenn ihr soetwas beobachtet?

http://www.woerterseh.ch/index.cfm?navid=2&buchId=52
Benutzeravatar
Master Yoda
Silver Member
Silver Member
Beiträge: 89
Registriert: Di 2. Okt 2012, 13:08

Re: Wenn Mama Drogen nimmt...

Beitrag von Master Yoda »

Der Tagi hat hierzu einen kleinen Auszug veröffentlicht:

"Bald verbrachte ich die Tage mehrheitlich auf mich allein gestellt. Papas Idee, mich auf die Baustelle mitzunehmen und in den Unterkünften der Arbeiter unterzubringen, erwies sich nicht als dauerhafte Lösung, und manche Fragen forderten Antworten, die er nicht geben konnte: Wo ist deine Frau?

Nach wochenlanger Abwesenheit kehrte sie jeweils in desolatem Zustand zurück, den ich nicht zu deuten wusste, der für mich aber nichts mehr mit meiner Mutter zu tun hatte. Trotzdem liebte ich sie weiterhin und geriet – wie ich im Nachhinein sagen muss – in ein starkes Abhängigkeitsverhältnis, blieb ihren Manipulationen, den Drohungen, der Vernachlässigung machtlos ausgeliefert. Jahrelang glaubte ich, die Hauptschuld an einem Unglück zu tragen, von dem ich nicht wusste, ob es tatsächlich existiert, und hätte ich den Verrat begangen und meinen Kummer hinausgeschrien: Der Preis für mein Wohlergehen wäre der Tod derjenigen gewesen, die mich geboren hatte.

Schweizer Zeitungen berichteten schon früher regelmässig von den katastrophalen Zuständen auf dem Platzspitz, und nachdem ausländische Medien auf die offene Drogenszene mit Tausenden von verelendeten Schwerstsüchtigen aufmerksam geworden waren, sorgte der «Needle-Park» auch weltweit für Entsetzen. Mutter hatte in dieser Hölle gefunden, was sie zum Leben benötigte: Sämtliche Drogen waren rund um die Uhr erhältlich und konnten an Ort und Stelle sofort konsumiert werden.

Die Abgabe steriler Spritzen war von einem politisch bürgerlichen Lager indes heftig bekämpft worden. Einen solchen Akt betrachtete man als offizielle Anerkennung einer Problematik, der man überfordert gegenüberstand und mit Repression beizukommen versuchte. Mit schlimmen Konsequenzen für jene, die längst durch alle sozialen Raster gefallen waren. Die stumpfen Spitzen der hundertmal verwendeten Injektionsnadeln wurden an einem Schmirgelpapier angeschliffen, danach fanden sie Verwendung in Dutzenden von Armbeugen und Kniekehlen.

Einziges Bedürfnis: Heroin

Die Räumung des Platzspitzes fand 1992 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion statt. Die Vertreibung der Schwerstsüchtigen geschah ohne die Schaffung eines entsprechenden Hilfsangebots. Vorübergehend entstand in Hinterhöfen und Häusern rund um das Zürcher Langstrassenquartier eine versteckte Szene, später formierte sie sich beim stillgelegten Bahnhofareal Letten, mit ähnlich desolaten Zuständen wie vorher auf dem Platzspitz.

Nebst dem Methadon konsumierte Mutter bald täglich Heroin oder Kokain, oft auch beides miteinander, und obwohl die Preise in der Zwischenzeit gefallen waren, bedeutete dies monatliche Ausgaben in der Höhe von rund 6000 Franken. Der Zerfall ihrer Schönheit schritt voran und brannte sich für immer in meinem Herzen ein: Ihr Gesicht verlor die scharfen Konturen von einst. Der Blick, den ich geliebt hatte, früher war er aufgeweckt und neugierig, dann aggressiv und nervös, war nun immer öfter von einer irritierenden Teilnahmslosigkeit.

Müsste ich sie heute mit einem Wort beschreiben, ich würde ihren Zustand als »leer« bezeichnen. Befreit von allen Gedanken und Gefühlen, nur noch einem einzigen Bedürfnis verpflichtet: dem Heroin. Ich verlor meine Mutter, erkannte in ihr den Menschen nicht mehr, dem ich als Zweijährige als Zeichen meiner ewigen Liebe ein selbst gepflücktes Blümlein überreicht hatte. Doch die Selbstzerstörung, der mangelnde Respekt dem eigenen Leben gegenüber, hatte den Tiefpunkt noch lange nicht erreicht. Im Nachhinein entpuppten sich diese frühen Jahre als harmloser Auftakt für alles, was noch kommen sollte.

Mutter verschwand immer häufiger. Zu Fuss oder per Autostopp, entschied sie, bei Wind und Wetter, auch in tiefster Nacht, wegzugehen. Wenn sich meine Eltern erbitterte Kämpfe lieferten, fiel nun öfter der Begriff Letten. Ich kannte die Bedeutung nicht, ahnte aber, dass Mutters Abwesenheit – und ihre Rückkehr – mit diesem magischen Wort verbunden sein musste.

Vater suchte sie. Nacht für Nacht. In den frühen Morgenstunden kehrte er zurück, arbeitete zehn Stunden auf dem Bau, versuchte am Abend für mich zu sorgen, um Stunden später erneut wie eine Marionette aus dem Haus zu laufen und wegzufahren: Richtung Zürich. Richtung Letten. Die offene Drogenszene und die dort herrschenden unvorstellbaren Zustände wurden zu einem Teil seines Lebens. Was er hasste und fürchtete, musste er genau beobachten, weil es sich bei jeder dieser Gestalten um seine Frau hätte handeln können.

Die erzwungene Konfrontation mit den Details einer Hölle, die an Verwahrlosung und Grausamkeit nicht zu überbieten war, veränderte auch sein Wesen für immer. Die Aktionen verliefen fast immer erfolglos, und im Gegenzug begann die verzweifelt Vermisste ihren ganzen Hass auf jenen Menschen zu lenken, der ihr Tun nicht kritiklos akzeptierte, ihre Raserei nicht einfach in Kauf nahm, sich ihrem kompletten Zerfall mit allem, was er zu bieten hatte, entgegenstellte, sie kontrollierte, ihr nachspionierte und das offenbar Unmögliche – die Abstinenz – forderte.

Die blinden Polizisten

Im Rausch entwickelte Mutter unglaubliche Aggressionen, und die Handgreiflichkeiten arteten immer häufiger aus. Unter meinem Hochbett versteckt, hielt ich mir die Ohren zu, doch die Schreie der Eltern hallten tagelang in meinem Innern nach, als wäre meine Seele der Resonanzboden eines Instrumentes. Mehr als einmal gerieten gewalttätige Kämpfe ausser Kontrolle: Durch die verzweifelten Hilferufe meines Vaters alarmiert, lief ich eines Nachts ins Elternzimmer und verständigte auf sein Geheiss die Polizei.

Als die Beamten endlich auftauchten, flaute der Streit bereits ab, doch das verwüstete Zimmer sprach Bände, und Vater lag übel zugerichtet auf dem Bett. Mutter lamentierte tränenreich, tischte den Polizisten unglaubliche Lügengeschichten auf und verlangte – ohne dass sie ein gekrümmtes Haar vorweisen konnte – die sofortige Inhaftierung des Gewalttäters. In Erinnerung an die eindeutige Geräuschkulisse während meines Anrufes wurde sie dieses eine Mal in die Schranken gewiesen.

Bei allen anderen Gelegenheiten gaben die Ordnungshüter dem gepeinigten Geschlechtsgenossen zu verstehen, er sei selbst schuld, wenn er eine solche Furie geheiratet habe. Vater wollte sich auf keinen Fall auf das Niveau seiner süchtigen Frau einlassen, dies auch im Wissen, dass eine einfache Ohrfeige sofort zu einer erfolgreichen Strafanzeige gegen ihn geführt hätte.

Meine ganze Kindheit hindurch machte ich die Erfahrung, dass manche Behörden und Helfer einer Frau, die behauptet, es sei ihr Unrecht geschehen, blind Glauben schenken und im Mann ebenso kritiklos den Schuldigen sehen.

In jener Nacht verschwand Mutter einmal mehr und kehrte erst Tage später zurück. Verdreckt, nach Urin stinkend, die Haare verfilzt, das Gesicht aufgedunsen, konnte sie sich kaum auf den Beinen halten, wankte ins Bett und schlief zehn Stunden am Stück.

Die folgende Woche verbrachte sie – mit einem gebunkerten Drogenvorrat und einer Familienpackung Joghurt – im abgedunkelten Schlafzimmer. Unansprechbar. Sie nahm nichts mehr wahr, und wenn sie mich bei seltenen Gelegenheiten anschaute, glaubte ich in ihrem Blick eine grösser werdende Abneigung wahrzunehmen. Ich wurde zu einem Übel, das bereits Dankbarkeit empfand, wenn es ignoriert wurde. Denn genauso unbegründet und masslos, wie ihr Missfallen über mich hereinbrach, fielen ihre Liebesbezeugungen aus. Sie küsste mich ab, hielt mich mit eisernem Griff umschlungen, flüsterte Koseworte in mein Ohr. «Du bist mein Liebstes, und wenn du nicht mehr bei mir bist, gibt es für mich keinen Grund mehr, zu leben.»

Vater versuchte zu retten, was zu retten war, eine Trennung kam für ihn nicht infrage. Er wusste, Mutter würde alles daransetzen, um mich in ihre alleinige Obhut zu bringen. Nachdem er sich eines Nachts – Mutter hatte den erneuten Gang in die Szene angekündigt – mit seinem Armee-Sturmgewehr im Badezimmer verschanzt und, einem Nervenzusammenbruch nah, damit gedroht hatte, er schiesse sich eine Kugel in den Kopf, wenn sie gehe, realisierte ich zum ersten Mal bewusst, dass ein Leben ohne meinen Vater zu einer Gefahr für mich wurde. Schluchzend und bettelnd sass ich vor der Tür, versprach ihm sogar den Plüschbären und war auch nicht zu beruhigen, als er unversehrt in den Korridor trat, mich in den Arm nahm, mich zu trösten versuchte.

Mein Vater nahm nun seine Suchaktionen erneut auf, und eines Tages beschloss er, mich mitzunehmen. Über den mit dieser Entscheidung verbundenen Erziehungsversuch kann man sich streiten. Andererseits trug der Schock, den ich als Neunjährige erlitt, vielleicht dazu bei, dass ich im Gegensatz zu vielen anderen Kindern, die bei abhängigen Elternteilen aufwachsen, nie in die harten Drogen abgestürzt bin. Schweigend rasten wir die Autobahn entlang, vorbei an Wäldern, die sich schemenhaft im Regen abzeichneten, und beinahe unvermittelt tauchten wir in den Glanz der Grossstadt ein. Vater kannte den Weg blind. Ich hörte das Rauschen des Flusses.

Wir blickten nach unten: Auf dem mir riesig scheinenden Brachland herrschte emsiges Treiben. Zerlumpte Gestalten bahnten sich murmelnd und schimpfend den Weg durch Müll und Dreck. Menschen, die in meiner Wahrnehmung wie Bettler aussahen, stachen sich Nadeln in die Arme, andere starrten mit leerem Gesicht in ein Feuer. Später fiel mein Blick unvermittelt auf einen Mann und eine Frau. Mein Vater zwang mich, genau hinzusehen: Seltsam verrenkt lagen die beiden im Dreck, und zu meinem Entsetzen liefen zwei Ratten zögerlich schnuppernd über die besinnungslosen oder toten Menschen, die niemanden zu interessieren schienen.

Im ewigen Fegefeuer

Schwindel und Übelkeit ergriffen mich. Hatte ich mein eigenes Sterben verpasst und befand mich nun bereits im ewigen Fegefeuer, das den Menschen unsägliche Qualen auferlegt, wie ich es in der Sonntagsschule gelernt hatte? Die Antwort längst wissend, fragte ich: »Macht Mama das auch?« Vater nickte. Er weinte. Er sagte, ich dürfe niemals so enden und müsse mit ihm über alles sprechen, sollte ich jemals in Versuchung geraten. Ich versprach es. An diesem Tag fanden wir Mutter. Mein inständiges Flehen und Betteln bewog sie dazu, ins Auto zu steigen und mit uns nach Hause zurückzukehren."

Den Artikel gibt's hier: http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesel ... y/31353066

Meine Meinung: kaufen und lesen!
When you look at the dark side, careful you must be ... for the dark side looks back.

Size matters not,... Look at me. Judge me by size, do you?
Alex604
Gold Member
Gold Member
Beiträge: 218
Registriert: Mi 12. Dez 2012, 22:26

Re: Wenn Mama Drogen nimmt...

Beitrag von Alex604 »

Ein bekanntes Gesicht an Goa-Parties, ehemaliger "Musicstar" und nun auch noch Schriftstellerin, bravo! :-)
ehem. dideldum.ch / biberfreund
Benutzeravatar
juerg
Platin Member
Platin Member
Beiträge: 935
Registriert: Di 1. Aug 2006, 12:36
Wohnort: agra

Re: Wenn Mama Drogen nimmt...

Beitrag von juerg »

..mann sagt doch auch "was eim nicht umbringt, stärkt eim"

aus den wenigen sätzen die ich hier gelesen hab, scheint dies in Michelle's Fall, nicht zuzutreffen..
aus den paar Sekunden vom Buchwerbeclip, kommt Sie mir auch nicht ehrlich, als wollte Sie damit wirklich ein Mahnmal setzen rüber...
Meineserachtens hat sie ne Journalistin angeheuert um mit ihrer Geschichte
einen Bestseller a la "Wir kinder vom Banhof Zoo" zu erziehlen.
Franziska K. Müller ist Journalistin und Mitbegründerin des Pressebüros Dufour. Für den Wörterseh Verlag schrieb sie unter anderem »Wanna Waki«, »Leben!« und »Mutanfall« – alle drei Bücher wurden Bestseller. Als der Verlag sie anfragte, ob sie ein Buch über eine junge Frau schreiben wolle, die bei einer schwer drogenabhängigen Mutter aufgewachsen war, sagte sie in Erinnerung an die furchtbaren Zustände auf dem Platzspitz und nach einer ersten Begegnung mit Michelle Halbheer zu und tauchte in den folgenden Monaten in deren Leben und in die tabuisierten Zustände eines Universums ein, in welchem es viele stille Mitwisser gab.
Die Buchauszüge scheinen mir auch keine realistische Darstellung von Kindeserfahrungen
eher eine Schilderung aus infos von damaligen einseitigen Medienberichten
und genau auch wieder, in der selben Art verfasst...
Die erzwungene Konfrontation mit den Details einer Hölle, die an Verwahrlosung und Grausamkeit nicht zu überbieten war, veränderte auch sein Wesen für immer.
Im Rausch entwickelte Mutter unglaubliche Aggressionen...
..wohl eher auf Entzug ;)
über grosse Szenenerfahrung verfügen anscheinend beide wirklich nicht..

wünsche aber Michelle doch, eine wirkliche Aufarbeitung Ihrer sicher prägenden Kindeserfahrung!
(bezweifle das Ihre reine Schilderungen an der Journalistin ausreichen, ist aber sicher einen Versuch)

vielleicht kommt Sie ja auch einmal zur Erkenntniss, dass man ev. seine Eltern doch selber ausgesucht hat, weil man genau diese spezifischen Erfahrungen benötigt
um persönlich dadurch "wachsen" zu können.
In den Momenten, in denen es uns gelingt, zu sein, was wir sind, ohne zu fragen,
was wir sein sollten, funkelt unser Lebenslicht wie ein heller Stern.

Liebe das Leben
aber lebe die Liebe.

***G L O B A L I Z E *** LOVE
Benutzeravatar
Taiph00n
Gold Member
Gold Member
Beiträge: 222
Registriert: Mi 5. Dez 2007, 15:15

Re: Wenn Mama Drogen nimmt...

Beitrag von Taiph00n »

@ jörg:

Sie hat das buch selbst geschrieben ...
Be. Soul. Body. Heart. Mind. Potential. Consciousness.
Benutzeravatar
mrs.krababbel
Silver Member
Silver Member
Beiträge: 88
Registriert: Mo 11. Okt 2010, 12:58
Kontaktdaten:

Re: Wenn Mama Drogen nimmt...

Beitrag von mrs.krababbel »

ZITAT:
..wohl eher auf Entzug ;)
über grosse Szenenerfahrung verfügen anscheinend beide wirklich nicht..----


ANTWORT: Wenn Menschen über zu lange Zeit Heroin und Kokain im Mischkonsum zu sich nehmen, werden leider diese Menschen oft sehr agressiv. Kokain konsum allein kann Menschen schon sehr agreissiv machen. ( Falls du schonmal mit einem agressiven Kokser zu tun gehabt hättest..wäre dir dies geläufig) Ebenfalls ist es nachgewiesen dass Kokainkonsum das agressionspotential um ein vielfaches steigert und Paranoia wie auch Egomanie stark begünstigt.

SEELENPLAN
Wenn man sein Leben und die damit verbundenen Schiksalsschläge nicht annimt (nicht als seinen Seelenplan erkennt), wäre man nicht fähig sich in einer so tiefen und vor allem detaillierten Weise mit seiner Geschichte auseinander zu setzten. Man kann sein Leben auch annehmen und daraus etwas machen. Anstatt das erlebte einfach zu ignorieren. Anscheinend wollte diese Seele in ihrem SeelenPlan, ihr erlebtes in einem Buch, für andere Kinder und Eltern festhalten. Es gibt viele Wege seiner Seele und deren Weg zu folgen.
Liebe & Licht fühlt euch geherzt.
The Dude

Re: Wenn Mama Drogen nimmt...

Beitrag von The Dude »

Kokain konsum allein kann Menschen schon sehr agreissiv machen. [...] Ebenfalls ist es nachgewiesen dass Kokainkonsum das agressionspotential um ein vielfaches steigert und Paranoia wie auch Egomanie stark begünstigt.
Je nach Dosis...
http://ultimativefreiheitonline.wordpre ... o-junkies/

;)
Benutzeravatar
mrs.krababbel
Silver Member
Silver Member
Beiträge: 88
Registriert: Mo 11. Okt 2010, 12:58
Kontaktdaten:

Re: Wenn Mama Drogen nimmt...

Beitrag von mrs.krababbel »

Je nach Dosis..

..Wie im Buch gut geschildert, geht es um excessiven über Jahre hinweg Masslosen Konsum (Mischkonsum)
Benutzeravatar
juerg
Platin Member
Platin Member
Beiträge: 935
Registriert: Di 1. Aug 2006, 12:36
Wohnort: agra

Re: Wenn Mama Drogen nimmt...

Beitrag von juerg »

habs ja oben schon zitiert..
anscheinend habt ihrs nicht gelesen..darum nochmals das zitat aus http://www.woerterseh.ch/index.cfm?navid=3&autorId=27
Als der Verlag sie anfragte, ob sie ein Buch über eine junge Frau schreiben wolle, die bei einer schwer drogenabhängigen Mutter aufgewachsen war, sagte sie in Erinnerung an die furchtbaren Zustände auf dem Platzspitz und nach einer ersten Begegnung mit Michelle Halbheer zu und tauchte in den folgenden Monaten in deren Leben und in die tabuisierten Zustände eines Universums ein, in welchem es viele stille Mitwisser gab.
und aus http://www.art-tv.ch/10423-0-Drogenkind ... zbaby.html
Die Geschichte von Michelle Halbheer wurde von der Journalistin und Ghostwriterin Franziska K. Müller aufgearbeitet.
somit hat nicht Michelle das Buch geschrieben, sondern "nur" die Story dazu geschildert ;)
...Nebst dem Methadon konsumierte Mutter bald täglich Heroin oder Kokain, oft auch beides miteinander, und obwohl die Preise in der Zwischenzeit gefallen waren, bedeutete dies monatliche Ausgaben in der Höhe von rund 6000 Franken....
Wie kommt ein Kind zu solchen informationen?

hab nun auch noch weitergegoogelt und mir auch noch das angehört http://www.telezueri.ch/talktaeglich/platzspitzbaby

nun scheint mir Ihr Grundgedanken doch lobenswert und ehrlich.
doch vermasselt es meineserachtens die Journalistin mit Ihrer bestseller Schreibweise ein wenig.

So wird das Buch aber sicher mehr verkauft und gelesen!

Ob nun ev. nicht zu oft, bei vermeintlichen Beobachtungen seitens von "sensibilisierten" Buchleser,
unnötig Ämter eingeschaltet werden, sei mal dahingestellt...
In den Momenten, in denen es uns gelingt, zu sein, was wir sind, ohne zu fragen,
was wir sein sollten, funkelt unser Lebenslicht wie ein heller Stern.

Liebe das Leben
aber lebe die Liebe.

***G L O B A L I Z E *** LOVE
Benutzeravatar
Taiph00n
Gold Member
Gold Member
Beiträge: 222
Registriert: Mi 5. Dez 2007, 15:15

Re: Wenn Mama Drogen nimmt...

Beitrag von Taiph00n »

Ich hatte das mit dem selber schreiben bei einem telefonat mit ihr falsch verstanden. Michelle hat aber ihr Herz am richtigen Fleck
Be. Soul. Body. Heart. Mind. Potential. Consciousness.
Benutzeravatar
dreamsharing
Silver Member
Silver Member
Beiträge: 72
Registriert: So 21. Apr 2013, 07:34

Re: Wenn Mama Drogen nimmt...

Beitrag von dreamsharing »

Ob nun ev. nicht zu oft, bei vermeintlichen Beobachtungen seitens von "sensibilisierten" Buchleser,
unnötig Ämter eingeschaltet werden, sei mal dahingestellt...
Ganz bestimmt. Manche Menschen denken, schon 2, 3 Joints am Wochenende seien ein bedenklicher Drogenkonsum und man könne "so" kein verantwortlicher Elternteil sein.
Aber so läufts immer... an der einen Stelle wird Panik geschoben und aus lauter Helfertrieb unheimlich viel Schaden angerichtet, während an der anderen, wos wirklich brennt, fleissig weggeschaut wird... derlei Beispiele gibt es viel zuviele -.-
The Dude

Re: Wenn Mama Drogen nimmt...

Beitrag von The Dude »

dreamsharing hat geschrieben:Aber so läufts immer... an der einen Stelle wird Panik geschoben und aus lauter Helfertrieb unheimlich viel Schaden angerichtet, während an der anderen, wos wirklich brennt, fleissig weggeschaut wird... derlei Beispiele gibt es viel zuviele -.-
Schön gesagt! Wobei man "zuviele" auch in "unzählige", und "Helfertrieb" auch in "Herdentrieb" ändern könnte - passt beides bestens. :?
Benutzeravatar
juerg
Platin Member
Platin Member
Beiträge: 935
Registriert: Di 1. Aug 2006, 12:36
Wohnort: agra

Re: Wenn Mama Drogen nimmt...

Beitrag von juerg »

...und vor allem..seht ihr hin und nicht weg, wenn ihr soetwas beobachtet?
persönlich hinsehen und ev. Hilfe jeglicher Art anbieten, find ich angebracht
einfach irgend ein Amt einschalten, kann meineserachtens sogar kontraproduktiv sein..

Eigenverantwortung delegieren wird uns ja leider, in allen möglichen bereichen immer mehr eingetrichtert ;)

Ich kenne persönlich auch einige Kinder, die bei zeitweise auch harten Drogen konsumierenden Eltern aufgewachsen sind, wo aber nun zu ganz starken Individuen-Persönlichkeiten herangewachsen sind.
Sicher haben die ab und zu Streit, ausgelöst durch konsumnebenwirkungen, mitterlebt.
Ansonsten "bekamen" sie aber mehr Nestwärme als in vielen sogenannt ansehlichen "normalen" Familien.

Einige Mütter gehen z.b. den ganzen tag ihrem Traumkarrierenjob nach, abends holen sie müde und gestresst noch schnell die "kleinen" im Hort ab, auf dem Heimweg schnell ein Fertiggericht kaufen
dies zu Hause schnell in den Mikrowellenofen "knallen" um dadurch Zeit zu gewinnen
um in den Socialmedias auch noch Ihre Kontakte pflegen zu können...
Andere sind, allein schon durch die Kinderbetreuung so hergenommen und rasten dadurch genauso wie z.b. Michelle's Mutter wegen Substanzen aus...
da werden aber keine Ämter mobilisiert

Entweder werden die eigenen prägenden Kindheitserfahrungen aufgearbeitet
und man kann dadurch freier und bewusster, eine allfällige eigene Elternrolle angehen,
ansonsten kann man meist nur weitergeben was mann selber vorgelebt bekommen hat ;)
In den Momenten, in denen es uns gelingt, zu sein, was wir sind, ohne zu fragen,
was wir sein sollten, funkelt unser Lebenslicht wie ein heller Stern.

Liebe das Leben
aber lebe die Liebe.

***G L O B A L I Z E *** LOVE
Benutzeravatar
dreamsharing
Silver Member
Silver Member
Beiträge: 72
Registriert: So 21. Apr 2013, 07:34

Re: Wenn Mama Drogen nimmt...

Beitrag von dreamsharing »

juerg hat geschrieben:Ich kenne persönlich auch einige Kinder, die bei zeitweise auch harten Drogen konsumierenden Eltern aufgewachsen sind, wo aber nun zu ganz starken Individuen-Persönlichkeiten herangewachsen sind.
Sicher haben die ab und zu Streit, ausgelöst durch konsumnebenwirkungen, mitterlebt.
Ansonsten "bekamen" sie aber mehr Nestwärme als in vielen sogenannt ansehlichen "normalen" Familien.
Kenne auch so eine Familie. Da würde ich sagen, sind die Eltern sogar ein ziemlich gutes Vorbild, wie man mit Drogen umgehen sollte. Konsumieren, wissen aber ganz genau, was sie konsumieren, welche Risiken sie auf sich nehmen und wieviel Pause sie brauchen, um nicht abzurutschen. Und kommen eben auch problemlos ohne aus, können auch ohne feiern. Die haben ihren Kindern auch ziemlich viel Eigenverantwortung mitgegeben - nicht nur darüber geredet, sondern ihnen direkt vorgelebt.
Wär schön, würde es überall so laufen.

Ich kenne kein Beispiel, wo es schiefläuft - zum Glück.
Ich würde auf jeden Fall hinschauen. Wie ich handeln würde... keine Ahnung. Dafür gibts kein Patentrezept.
Benutzeravatar
conscience
Beiträge: 12
Registriert: Mo 27. Jan 2014, 14:24

Re: Wenn Mama Drogen nimmt...

Beitrag von conscience »

Es ist gut wenn verantwortungsvoll damit umgegangen wird, das ist alles! Und vor allem so, dass Kinder das entweder nicht mitbekommen oder wenn dass man dann offen darüber spricht ... ist halt generell ein sehr heikles Thema! Aber nun ja, so ists eben.
Antworten