Ersti Begegnig mit LSD

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highvibration
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Re: Ersti Begegnig mit LSD

Beitrag von highvibration »

@Master Yoda: Ich bin weit kein Guru was das betrifft. Dann ist mein letzter ganzer Trip ziemlich lange her und ich praktiziere oder versuche diese ganze Geschichte auch ohne Trips und so.
Master Yoda hat geschrieben:hedonistisch unterwegs war, gerade beim Musikmachen die ersten 3-5 Tage nach einem Trip massiv kreativer bin als sonst
'hedonistisch unterwegs', das hört sich ja verdammt aufregend an.
Aber Du bestätigst, dass Du in diesen Tagen ja was Richtigs diesbezüglich machst. Finde heraus was das genau ist und dann das weiter praktizieren, mit allen Dir möglichen zur Verfügung stehenden Mitteln.

Mitteln wie z.B. bestimmte Musik hören um Dich damit in die gewünschte Stimmung zu versetzen oder eine Erinnerung abrufen um damit so quasi diese Stimmung bzw. Gefühl 'herunterzuladen' und zulassen, Erinnerungen auch aus einem Trip!, aufregende Bilder anschauen usw.

Aber um ganz allgemein Dein Fokus zu trainieren, wäre so gut wie möglich Dich auf ein positives Gefühl zu konzentrieren bzw. Deine Aufmerksamkeit nur auf dieses Gefühl lenken und alles andere ignorieren, Gefühle wie 'Aufregung', 'Wertschätzung' oder 'Zuversicht'.
Oder einfach pick Dir den ersten besten Gedanken/Gefühl und konzentriere Dich bewusst darauf so gut es geht für einige Sekunden und andere Gefühle womöglich noch bessere werden sich anmelden und dann wieder das selbe usw.
Und dass ich es nicht vergesse, dabei es nicht forcieren, sondern zulassen, loslassen, entspannen, geniessen und spielen.
Und vielleicht mach draus eine Routine wie 10 min pro Tag und reite auf der Welle sollte sich eine ergeben die Dich ständig höher hieven möchte.

Aber die 2 grössten Mühen die Du dabei möglicherweise haben wirst werden wohl diese sein (weiss aus eigener Erfahrung):
- Zulassen
- und womöglich Deine allfällige Gewohnheit, die Aufmerksamkeit ständig negativen Gedanken gegenüber, wie erniedrigender Selbst-Urteile, Zweifel und so.
Die beste Medizin hierfür ist: Umzugewöhnen es einfach NICHT zu machen.

Hoffe das könnte eine Hilfe sein. Aber Übung macht bekanntlicherweise den Meister.
Allerdings muss ich warnen, dass könnte Dein Leben überhaupt ziemlich verändern /bigs

Aber ganz nebenbei: Was machst Du für Musik?
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dreamsharing
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Re: Ersti Begegnig mit LSD

Beitrag von dreamsharing »

Dass psychedelisches Erleben die Kreativität fördert, ist ziemlich gut bekannt. Aber "psychedelisches Erleben" kann weit mehr sein als ein substanzinduzierter Trip. Wenn du wirklich Kreativität gezielt herbeiführen willst, schau dir mal deine Träume näher an. Die angeführten LSD-Beispiele sind eins - aber viele Leute haben über Träume ebenfalls weltbewegende (!) Erkenntnisse gehabt. Ein Beispiel, das mir gerade im Kopf herumschwebt, ist Kékulé - ein Chemiker der noch beinahe alchemistischen Zeit, der sich ewiglang mit Kollegen an der Struktur des Benzols die Zähne ausgebissen hat. Und sie dann geträumt hat - wo sie immer nach einer Kette gesucht haben, war da plötzlich ein Ring, auf den keiner jemals gekommen wäre.
Ist wie gesagt nur eines von vielen Beispielen ;) man kann natürlich nicht einfach irgendeinen Traum nehmen, da wird die Trefferquote gering. Aber man kann Träume (zu bestimmten Themen) durchaus erzeugen, jedenfalls mit etwas Übung.
illusion
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Re: Ersti Begegnig mit LSD

Beitrag von illusion »

mein erster war so einer:

https://www.google.ch/search?q=purple+o ... CXYQsAQIHg

leider - nie wieder begegnet: ich würde ihn kaufen, einrahmen, und an die wand hängen.

gegen einen vierfachen miraculix eigentlich wie leitungswasser 8-[

vielleicht finde ich mal den mut, darüber zu berichten. war nichts für schwache nerven :oops:
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Aylon
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Re: Ersti Begegnig mit LSD

Beitrag von Aylon »

illusion hat geschrieben: vielleicht finde ich mal den mut, darüber zu berichten. war nichts für schwache nerven :oops:
Wäre interessant :-)
illusion
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Re: Ersti Begegnig mit LSD

Beitrag von illusion »

8-[

ach, es liest ja so wieso niemand mit, also ist es so intim, wie alleine nackt duschen ohne Google earth.

frühester August, 1995

in irgendeinem alternativ-schuppen in Luzern, stieg einst eine dieser berühmt-berüchtigten raves , einer jener längst in Vergessenheit geratenen orte, wo sich dreissigjährige, gestandene Männer nicht länger weigerten, ihrer Solidarität dem weibsvolk gegenüber zu frönen, besser geschrieben: unverschrieben auch mal die pille zu nehmen, weisse handschühchen im nervenden Stroboskoplicht leuchten zu lassen, einen nuggi kaputt zu beissen, und eine Mischung aus ärmellosen vogelfeder- und bärenpelz-Oberteile zu tragen, untermalt von Untersätzen wie selzen, auch bekannt also "buffulo`s". Nein; da würde ich keineswegs hinpassen. deswegen kam ich auch nicht dorthin. mein antrieb war ein anderer, denn vom hören sagen müsste irgendwo eine afterhour stattfinden, völlig in freier Wildbahn, also versuche ich mich mit meinen kollegen schlau zu machen, wo wie womit wohin. wir landen in einem reisecar, mit dem wir uns gut und gerne bis nach Thailand hätten fahren lassen können. die Stimmung ist ausgelassen, jedoch nicht störend, und schon gar nicht zu laut. einen sitz vor mir sitzt einer, den ich vom sehen her kenne, und ich fange mit dem ein oberflächliches Gespräch an. die Themen reichen von Gott&die Welt, Buddhismus, den Luxus der Klimaanlage, und schlussendlich auch von dieser gemeingefährlichen Substanz, kurz; LSD. Er war geschätzt vierzig, jedoch fühlte ich mich keineswegs herabgesetzt, nicht ernst genommen, oder in irgendeiner weise unwissend oder zu jung, und mitten auf dem weg nach alpnach, dorthin, wo wände eher eine ausnahme waren, fand ich mich in besitz eines dieser überteuerten löschpapierchen wieder, zuvor gewarnt, ich solle nur die hälfte davon nehmen, und jederzeit kommen, wenn was komisch sein sollte. was dieses komische zeichen zu bedeuten hatte, das drauf abgebildet war, würde ich erst einiges später erfahren - vielleicht auch viel später. um das kleine ding nicht in meinen Händen kaputt zu machen, weit und breit keine schere in sich, und viel zu kurze fingernägel, beschliesse ich schon mal das ganze, scheinbar harmlose ding in den mund zu nehmen, es mit der Zunge hin und her zu wälzen, zu zerbeissen, um es dann irgendwann völlig in ruhe zu lassen, und zu vergessen. ich fand heraus, weshalb acid acid getauft wurde. jedenfalls dachte ich das, denn in Zeiten, wo Internet schon längst erfunden war, jedoch noch nirgends anzutreffen, waren Informationen über Substanzen nicht so einfach auf der strasse anzutreffen, oder in einem uralten Fernsehfilm über die rolling Stones, oder am Kiosk zu kaufen. ich war also alles andere als vorinformiert, bis auf das, was wir mal in der primarschule präventativ mit auf den weg bekamen, und ein paar berichten über hängengebliebene Jesuse, die psychiatrische Anstalten von innen heraus zu sichereren plätzen machten - in folge nicht zwingenden Mutterkorn, Pilze, oder auch übersäurter papierchen. aus dem car steigend hörte ich ein eher angenehmes, nicht zu lautes boxengedröhne, und vernahm in der Dunkelheit einige menschliche umrisse, wobei einige von ihnen eher schlichte bauernkleider trugen, in denen sie vermutlich zuvor zum heuen prädestiniert waren, und es ergab sich ein wunderschöner Kontrast zwischen den eher leuchtenden Ravern, acid-haus-Rockern, den trancern, den rave garden und grodoonia und oxus-fuzzies, zu den eher unaufälligeren "goanern" der innerschweiz, die zahlentechnisch durchaus alles andere als in der überzahl waren. ich kann mich nicht an den gespielten musikstil erinnern, jedenfalls würden viele die damals goatrance spielten, durchaus auch acid oder Trance oder manche progressivehouselieder nicht deutlich von goa zu unterscheiden in der lage gewesen sein, aber es hat sich nie jemand darüber beklagt, weil musik einfach noch musik war, und live-acts weit und breit am musikalischen schweizer Technokultur Horizont noch ein paar Lichtjahre entfernt lagen. acid war acid, weil es sich tief in meine Zunge und meinen speichel hineingesäuert hatte, und mit der zeit (vielleicht eine halbe stunde nach der ersten Begegnung) eigentlich in jeder meiner Körperzellen manifestiert hatte. mein Rückgrat war alles andere als stabil, auch nicht für einen siebzehnjährigen, denn egal, wie sehr ich mich dagegen auflehnte, nicht in der warmen Sommernacht innerlich zu erfrieren, oder mich vor der bösen welt im aussen zu drücken, in dem ich einen krummen rücken einer stolz geschwellten brust vorzog, durchströmten mich immer von neuem beängstigende schauer, tief bis ins Knochenmark hinein. die boxen waren riesig, mit freier sicht auf das innere, was aussah wie zwei riesiege magneten, die irgendwie vibrierten, und die hochtöner waren oben an der boxe festgeschraubt, vergleichsweise klein, und nichts anderes als ein stück Metall, welches klänge von sich gab, von denen ich nicht einmal für möglich gehalten hätte, das sie überhaupt existieren könnten. ich kann mich noch wage daran erinnern, das ich mich eine Zeitlang knapp davor platzierte, und dieses mir bis dahin unbekannte Weltwunder studierte, das so wunderbar meinen ehe schon spärlichen mageninhalt aufwühlte. so langsam wurde mir das komische treiben um mich herum irgendwie suspekt, und so sehr ich auch irgendwie stets bemüht war, so zu tun, als könnte auch ich so wie der rest der kleinen partywelt tanzen, so krasser wurde ich irgendwie in den boden gewurzelt, als könnte ich mich gar nicht mehr bewegen. dazu erschwerte mir das gelände jegliche Fortbewegung, weil es alles andere als gerade war, und in der Dunkelheit schon psychisch kontakt mit mir suchend, war es körperlich kein wunder, das mich der mut verliess, mir nicht einen knöchel zu verstauchen, sobald ich einen schritt in irgendeine Richtung zu wagen. meine drei kollegen waren in einem ganz anderen film, soweit ich das beurteilen konnte, der eine mitten in der love Story, der andere wie Vincent vega in Pulp fiction, der dritte in einer Komödie aus der zeit von Charlie Chaplin, und wenn ich sie mal kurz zusammen sichtete, kamen sie mir vor, als seien sie die Reinkarnation von the three stoodges. nur ich - ich hing im horrorstreifen fest, mit dem titel: "nicht ohne mich!" jedoch genau so gut hätte er heissen können: "nicht mit mir!" und es tat mit mir. es entführte mich auf eine reise tief in meine innere angst, ich sei klein, unbedeutend, scheu, verwirrt, hässlich, nicht so, wie ich gerne wäre, und so wieso nicht einmal in der lage, ein kleines stücklein Löschpapier zu geniessen, an einem wunderschönen ort, jenseits der grossstadtprobleme, fernab jeglichen Einflusses meines langweilig gewordenen umfeldes. etwas in mir fühlte sich blossgestellt, oder zumindest transparent, als hätte das ich angst davor, durchschaut zu werden, oder wegen etwas völlig aus der luft gegriffenem von den Mitmenschen verurteilt zu werden. als könnten alle sehen, in was für einem Kino sie sich befanden, indem sie nur kurz in meine Richtung blickten. keinen schimmer, wie, aber ich fand trotz allem den weg zum kleinen feuer, welches von einem in die jahre gekommenen mann liebevoll am brennen gehalten wurde. die flammen hatten es in sich. jedenfalls genug, um über ein jahrzehnt später folgendes noch zu hinterlassen, also brennt es noch immer irgendwo vor meinem geistigen auge, und hat weder an kraft, noch an wärme verloren:

viewtopic.php?f=25&t=10869&p=112394&hilit=lodernde#p112394

ist nicht so wichtig - wichtig ist der in die jahre gekommener mann, der mir selbstlos sein chillum reichte, wortlos, als hätte er als einziger geschnallt, dass es in jenem Moment keinen sinn gehabt hätte, eine Konversation mit mir anzufangen. es kam mir vor, wie ein ruf aus einer weit entfernten Galaxie, ich solle wieder ins hier und jetzt zurückkehren, was mir dann auch für eine Zuglänge gelang. vielleicht auch für die zwei folgenden Minuten. oder waren es Sekunden? keine Ahnung. raum war nicht mehr raum, zeit nicht zeit, und am wenigsten war ich ich, so wie bis dahin, weil ich vermutlich nie mehr ich war, als in jener nacht. und ich war fasziniert, von dem mann, der es in aller ruhe schaffte, mich nicht hilflos der kälte einer durchaus südlichen nacht in den schweizer bergen, auszuliefern. stunden vergingen. und ich war überall, und doch nirgends, und langsam wurde es komisch hell, was aber keineswegs hiess, das ich die Morgenröte in mir wirken lassen könnte. vielmehr änderte die dunkle Realität in eine noch dunklere, was jedoch nichts damit zu tun hatte, das ich unbewusst anfing zu registrieren, wo ich unter welchen umständen mit welchen Erdenbürger/innen gestrandet war. mein inneres fühlte sich an, als hätte ich ein halbes atommüll-Endlager geschluckt, und durst bewog mich endlich dazu, die paar an der Feuerstelle anwesenden geschöpfe hinter mir zu lassen, um nach trinkbarem zu suchen. weit und breit keine bar in sicht. vergessend, was ich suchen wollte, fand ich mich mitten auf der Tanzfläche wieder, und kam gar nicht mehr aus dem staunen heraus. dutzende, lachende, liebevolle Kreaturen, die wortlos mit einander kommunizierten. ganz lustig anzusehen, weil die eine komischer als die andere aus der wäsche guggte, und sich noch komischer bewegte. alles im takt. scheinbar im sonst unsichtbarem takt des Universums, welches an jenem ort zu jener zeit eine unbekannte sprache in sein Bewusstsein rief, um einige daran zu erinnern, dass das leben durchaus auch schön sein könnte. Ein etwa mitt-zwanziger-raver, der tatsächlich aussah, wie eine Mischung aus Federvieh, einer Hebamme, und buffallo-riese, hinterliess eines der prägendsten bilder meiner ganzen party-karriere. ich sehe ihn noch verschwommen, aber erinnere mich noch genau daran, das ich fasziniert war, ihm zuzusehen, wie er in sein pelzfeder-Oberteil ohne Ärmel tanzte, die weissen handschühchen im takt richung erde bewegte, den kopf weit nach vorne gebeugt, und die dünnen arme hin und her bewegte. er sah aus, wie ein ausserirdischer vogel Strauss - wenn es etwas derartiges überhaupt gab. auch wurde ich von einem der drei stoodges darauf aufmerksam gemacht, der gefiederte sei vom anderen ufer, also solle ich nicht länger lächelnd in seine Richtung schauen, doch das ging mir am arsch vorbei, weil ich unter all den normal wirkenden menschen einen in der menge ausgemacht hatte, der den mut hatte, anders zu sein als alle anderen, und vermutlich war dieser mensch mehr sich selbst, als ich mit meinem old-school-hop-hop-trainer-jäckli und den Jeans jemals gewesen war. dann waren noch zwei Damen da, die knapper nicht bekleidet gewesen sein könnten, und ich vergass meine damalige, dorgenbedingte, intollerante Haltung dem anderen Geschlecht gegenüber, und musste einfach nur glotzen. man oh man - das war mal ne ansage. die eine hatte einen rock an, den man erst noch suchen musste, wenn es ihn überhaupt gab, und die andere eine kurze hose, die die viel zu rund geratenen pobäcklein gravitationstechnisch am platzen zu hindern schienen, weil sie sie von oben herab herunter drückten, ohne sie herunterdrücken zu können. ein platzender granatapfel ist ein scheiss dagegen - das versichere ich euch. ich entdeckte auch, wo der Ursprung des komischen lärms war, nämlich den Hang runter, etwa zehn höhenmeter unter mir - wobei ich nicht garantieren könnte, ob es nur zwei meter gewesen sein könnten, und zehn meter in der vertikale. ein unterstand aus mehr schlecht als recht zusammengenagelten Holzbrettern, der beim feinsten windstoos leicht hätte umkippen können. ich beschloss, mir die Konstruktion mal aus der nähe anzuschauen, und ich staunte nicht schlecht, als ich zwei bekannte auf dem tisch entdeckte, welche aus der 1210er-kollektion, jedoch erstmals mit Concords ausgestattet, welche im gegensatzt zu den eher mittelalterlich anmutenden Tonabnehmern interessant anzusehen waren. die platte, die sich um die eigene achse drehte, hatte ein Bildchen einer frau drauf, die andere ein muster, welches aussah, als sei sie dem vorbild des Universums nachempfunden, welches sich schnell um ein schwarzes loch dreht. nach ein paar Minuten drehte ich mich um, versuchte wieder ein bisschen mit den anderen mitzuwippen, da gumpte irgend eine junge frau vor mir hin und her, als sei sie ein Kaugummi im mund dieser musikalischen Veranstaltung. sie hatte ein grinsen im gesicht, als hätte sie soeben im Lotto gewonnen - sieben mal. sie frug mich, weshalb ich so grosse augen hätte, und ich staunte, weshalb sie dies nicht schon wisse, so transparent ich auch unterwegs war. etwas später stellte sich heraus, das die junge frau dem dj versprochen war, obwohl sie kurz nach seinem auftritt nichts mehr fürs tanzen übrig hatte. um mich nicht länger dieser bösen illusionswelt auszusetzen, holten mich die drei ab, es sei schliesslich schon halb elf, also zeit für die heimreise. gerne wäre ich noch ein bisschen geblieben, jedoch war ich schon genug verwirrt, um nicht in panik zu verfallen, wenn ich schon daran dachte, alleine zurück in die Realität zu müssen. hundert meter Luftlinie von den Geschehnissen entfernt, die die vergangenen stunden meines jungen lebens geprägt hatten, fand ich sogar meine sprache wieder, jedenfalls den teil davon, der aus mehr als zwei wörtlein bestand, und nicht ehe schon keinerlei sinnvoller Reihenfolge folge geleistet hatten. ich tanzte zur musik weiter, obwohl ich sie nur noch als echo nachhalte, irgendwo tief im ohr meiner optischen Wahrnehmung meiner durcheinander geratenen sinne. die stoodges lachten mich aus, es war mir aber egal. die waren nicht minder lustig unterwegs, der eine sogar auf dem selben trip wie ich, einfach nur der hälfte davon. ich staunte über die pacht der farben, die grosse bäume in die Landschaft zeichneten, und grün war nicht nur grün, es waren eher tausende, verschiedene grüns, und keineswegs stabil, weil, das eine grün wurde zum anderen, der eine baum, den ich aus der ferne versuchte auszumachen, ward plötzlich ein anderer, und die Trennlinie zwischen den felsen, den Bergseen und dem wald waren verwischt, als sei alles teil eines riesiegen Organismus. selbst der himmel und die wolken. ein Gemälde, welches dem damals gesehenen auch nur in die nähe käme, müsste noch erfunden werden. im zug lief weiterhin goa, aber dieser war von der sbb produziert, kam von allen seiten, die räder und die schienen klapperten taktvoll miteinander, und irendwo hörte ich stimmen, vermutlich am andern ende der Abteilung. der schock kam dann im Luzerner Bahnhof. ich sah stumme menschen, die völlig in ihrem eigenen trip waren. ausdrucklose gesichter, die keinerlei Freude zuliessen. graues haar vor grauer halle im Hintergrund.

den teil, wie ich drei stunden an der Reuss wartete, bis ich mich bei meiner mamma blicken lassen wollte, den lasse ich mal bewusst aus.

die von mir geschilderten Personen sind keine fiktion - und sie leben noch. die einen besser, die anderen weniger schön. sie werden auch dann noch in meiner Erinnerung leben, wenn sie vor mir das weite suchen sollten. irgendwo verloren im Universum. oder in einer anderen Dimension. oder einfach als wasser, wenn nur das und ein paar Atome von ihnen übrig bleiben werden. und sollten wir einander jemals in einem schwarzen loch wieder entdecken, dann schmeisse ich eine Party. versprochen!

danke fürs nichtlesen /yo
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illusion
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Re: Ersti Begegnig mit LSD

Beitrag von illusion »

der noch interessantere war hoffman am 31.12.1996. jedenfalls hatte der zur folge, das ich seit dann als Individuum unterwegs war, was manche Schwierigkeit für meine eigene, innere harmonie mit sich brachte, und liebe alles andere, als leichter machte. für die Ausartung der rituale hatte ich seit jener nacht nicht viel übrig, für sekten so wieso nicht, und niemand würde mir glauben, wen ich alles inzwischen kennengelernt habe, und wie verschieden diese menschen eigentlich sind, obwohl sie sich gar nicht so fest von einander unterscheiden. manche haben einfach immer verrücktere Weltanschauungen geerntet, immer trennendere rituale erfunden, grössere Kollegenkreise aufgebaut, manche sind süchtig nach Bestätigung geworden, andere dekorieren hallen, oder spielen mit dem feuer 8-[ oder sie schmeissen mittler weile die grössten Festivals, oder was auch immer.

seit jener nacht wundert mich gar nichts mehr. weder, das die christen im nirvana enden, noch das spirituelle keinen Spirit haben - vielleicht nicht einmal eine seele, oder das Buddhisten in der hölle schmoren werden, einfach, damit sie auch jene Erfahrung machen, bevor sie in die nächste Dimension aufsteigen, ohne jemals wieder geboren zu werden.

jedenfalls hatte ich rausgefunden, das jeder mensch, dem ich an einer Party begegne, auch ein mensch ist, dem ich an einer Party begegne. thats it. Gruppenbildungen waren seither fern von meinem Interesse, weil ich dann niemals mich selbst hätte sein können, wenn ich mich gegen die einen oder anderen verschlossen hätte - ergo: nie die Erfahrung gemacht hätte, manche überhaupt jemals kennenzulernen. und all die unnötigen Gespräche, "was redest du mit dem?", "was machst du an der Party?", "bist du noch immer mit dieser frau zusammen?" "findest du die musik nicht schrecklich?" u.s.w. waren seither lustig, aber irgendwie überflüssig, weil niemandem etwas entging, wenn er mich ausschloss - am wenigsten mir selbst :-D
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