Spiritualität?

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altered
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Beitrag von altered »

hmm, habe im moment nicht viel zeit drum nur eine sehr kurze fassung von meiner meinung:

Es gibt wirkliche spiritualität, welche ich auch so änlich verstehe wie es in der Wiki-definition beschrieben ist. Hauptmerkmal der Spiritualität ist für mich dass man Phänomene aus dem Bewusstseinsstrom (sein eigene wahrnehmungen, begriffe, farben...) mit etwas sich selbst übersteigendem (höherem) in beziehung setzt und dieses höhere so "erfahrbar" macht. Häufig ist das Gott oder Gaia oder die anderen... Solche (schon fast religiöse) Ansichten finde ich jedoch etwas zu romantisch. Sie lassen ferner auch, wie das schon gesagt wurde auch sehr viel platz für den missbrauch offen (nämlich die rechtfertigung von Drogenkonsum), da sie keine wirklichen Erkenntnisse liefert bzw nur subjektive Anmsichten.
"spirituelle Erfahrungen" die transzendenten charakter haben sind meiner meinung nach erkenntnistheoretisch wertlos (sie haben aber insofern wert als sie als kunst gelten könnten und als sie ein schöner beweis für die grenzenlose phantasie des menschen sind, jedoch nur wenn der der sie hat sie auch als fiktionen interpretiert und sie nicht mit wahrheiten verwechselt). Schlussendlich sind Spirituelle erfahrungen meist durch introspektion gegeben und introspektion ist sehr subjektiv.


Man kann spiritualität aber auch anders verstehen (etwas progressiver). Wenn man mal garnicht daran denkt das man dursch seine eigenen erfahrungen mit gott, einer äüsseren welt oder ähnlichem in kontakt tritt, so könnte man doch eine spirituelle erfahrung haben die nicht von solchen äusseren dingen handelt sondern von einem selbst. wenn man einsieht das man in den meisten Phänomenen des bewusstseinstroms vorallem sich selbst erkennt (und nicht irgendwelche dritten sachen) so ist einem der weg zur inneren perzeption (innere wahrnehmung) geöffnet. Diese art von spiritualität ist aber eher reflexiv wahrnehmbar (dh durch nachdenken und logisches ausschliessen), aber im gegensatz zur introspektion (innere beobachtung) objektiv.

Drogen können auf beiden wegen etwas beitragen, jedoch zur inneren perzeption weniger als zur introspektion.

(to be continued and ratified...)
Dieser Beitrag ist an jene gerichtet die Wissenschaft von Satire zu unterscheiden wissen.

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:-)
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-Zoz-
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Beitrag von -Zoz- »

ich denke drogenkonsum und generelles "drauf sein", auch nur fürs party stimmung, "kann" sehr wohl eine teil des spiritual life/path sein... da ist aber nichts in meine leben das ich tue das nicht spiritual ist, alles hat seine spiritual grund und ursache... nicht alles ist gesund aber :)

und ja, hallucinogenen haben mir eine grosse sichtweite aüsserhalb meine normales wahrnehmen gegeben... aber das kunst, philosophie, müstik & musik auch... und wenn ich mich nicht meines ganze leben lang für solches sache interessierte dann würde ich wie (offenbar) die meisten menschen unfähig das ganze zu interpretieren und seine energie positiv in meine leben einzusetzten.

peace und was für ne vernünftige, tolle diskussion! respekt!
zoz
Monsoon

Beitrag von Monsoon »

Spirit = Geist.
parabits

beängstigende entwicklung

Beitrag von parabits »

wir leben tatsächlich in einer abgebrühten und mechanisierten welt. Gerade dieser umstand lässt einen verstärkten drogengebrauch als ganz natürliche reaktion erkennen.
Während in indien das religiöse in der luft liegt, finden wir hier eine rationale funktonierende welt, so weit säkularisiert, dass das religiöse belächelt wird und angst und gier gefördert werden.
Deshalb würde ich nicht zu hart ins gericht gehen, mit menschen die über drogen zu spiritualität finden, denn es ist tatsächlich so, dass viele nur über drogen zu spirituellen erfahrungen kommen, wenigstens am anfang, was aber eher ein gesellschaftliches als persönliches phänomen ist, in einer materialistischen, konsumistischen Welt.
Drogen können dir gott zeigen, aber du kannst nicht mit ihnen zu ihm gelangen, sagte mal ein klügerer als ich.
Sie sind eine art schlüsselloch, doch durch die tür kommen wir nie mit drogen. Es ist tragisch dies nicht zu wissen.
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industrialsun
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Beitrag von industrialsun »

@Shpongleyes + abraxas

merci für eure beiträge, welche die diversen aspekte dieses themas ansprechen, welche auch mir dazu durch den kopf gingen.

ausserdem liebe ich wörter (und deren sinn) wie subjektiv und relativ! :wink:



@parabitis
basierend auf meinem (keinesfalls kompletten oder abschliessendem) wissen zur vergangenheit und geschichte denke ich nicht, dass die säkularisierung der gesellschaft oder des staates der religion als "glauben" abtrünnig ist/war. oder besser gesagt, dass die nicht-säkularisierung eines staates der religion im sinne von glauben ausschliesslich zuträglich ist. (verschtoht me was i meine? s isch mändig... :wink: )

ich bin schon mit dir einverstanden, dass gewisse leute in der heutigen welt (brauche dazu jetzt mal keine weiteren adjektive) einzig über drogen einen zugang zu "spirituellen erfahrungen" (im weitesten sinn :wink: ) haben können. aber ich denke, wer sich nicht grundsätzlich (d.h. auch bereits vor irgend welchem konsum) mit sich und der welt auseinandersetzt, wird längerfristig keine weiterführenden erkenntnisse aus einer drogeninduzierten spirituellen erfahrung ziehen ausser der erfahrung an sich.
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