Was denkt ihr darüber eure einschtellung

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Nicolas
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Beitrag von Nicolas »

Für mich gilt dasselbe. Nur lass ich das LSD weg... :kiff:
"Frieden wird in die Herzen der menschen kommen, wenn sie ihre Einheit mit dem Universum erkennen."
Black Elk, Lakota Medicine Man
alcide
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bo

Beitrag von alcide »

Ich finde interessant wie die verschiedene leute mit lsd umgehen.
zum Beispiel hab ich kollegen die relativ viel lsd konsumiert haben, mit denen auf lsd war irgendwie anders.

Lachen, Sehr viel reden, spass haben und absolut kein problem mit angstzustaende oder paranoia während die reise.
Gleichzeitig wenige "psychedelische interpersonale" und "magische wirkungen".

Ich habe dann nachgedacht, was eigentlich besser ist.
Wenn man locker und "stärker" ist als die droge und diese gut kontrolliert habe ich das gefühl das mann auch gleichzeitg wenige "magische wirkungen" erlebt.
In gegenteil wenn mann sehr psychologisch und interpersonal wird, erlebt man sehr stärkere wirkungen, mann kommt aber irgendwie näher an die dunkle seite, auch für immer wenn schlecht kommt.

Deswegen habe ich grossen respekt von diese droge,
ich bin auch auf drogen wie alk umgestiegen, ich finde diese besser kontrollierbar, und fühle mir auch besser, allgemein.
Ich finde das solche starke und unterschätzten drogen wie lsd, als teenager, das leben nur komplizieren, vorallem in unsere gesellschaft. Und das als "hobby hippie" unser Hintergrund und unsere Erfahrung nicht reicht, um wircklich etwas rauszuholen.
Meinder meinung als spassdroge zu stark und ungeignet, als psychedelische droge auch

gruss
Shmahu
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Re: bo

Beitrag von Shmahu »

alcide hat geschrieben: Deswegen habe ich grossen respekt von diese droge,
ich bin auch auf drogen wie alk umgestiegen, ich finde diese besser kontrollierbar, und fühle mir auch besser, allgemein.
Ich finde das solche starke und unterschätzten drogen wie lsd, als teenager, das leben nur komplizieren, vorallem in unsere gesellschaft. Und das als "hobby hippie" unser Hintergrund und unsere Erfahrung nicht reicht, um wircklich etwas rauszuholen.
Meinder meinung als spassdroge zu stark und ungeignet, als psychedelische droge auch

gruss
hmmm.... :-k

ich han uf lsd au scho wüki krassi horrortrips erläbt, willich mitem kontrollverlust und de dunkle siite i mir nüme zrächt cho bin. willi eifach vo verdrängte gfühl und vo mine ängscht überschwämmt worde bin. das isch bi trips passiert, woni elei oder au mit änge fründe zäme gno han.
ich han dämonischi stimme i mim chopf ghört, bin mim tod begägnet, han wüki gmeint, ich werdi wahnsinnig, han panikattacke und hüülchrämpf gha und bin de feschte überzügig gsi, dass jetzt mis letschte stündli gschlage hät. wiemer merkt, bini no da, und das sogar no umes stückli fröhlicher..:lol:
wäni so zruggdänk, dänn ghöred die "horrortrips" zu minere entwicklig dezue. und es sind zum teil so elementari erläbnis gsi, dassi mit überzügig chan säge: ohni si würi nöd a dem punkt staa, woni hüt staa. und de punkt gfallt mer zimli guet. ich fühl mi um einiges freier, stärcher, glücklicher und au "ganzer", wili mi mine dunkle siite gstellt han (han gar kei wahl gha) und willi denäbed natürli au no sehr schöni erläbnis han dörfe ha.

das isch mini gschicht. ich chan navollzieh, dass es für mänsche mitere andere gschicht nöd so guet chan usecho, ganz bsunders, wämmer mit dene erläbnis ganz elei dastaat. ich chan mich glücklich schätze, das ich mänsche gha han, wonich han chöne drüber rede oder wo mich während some trip begleitet händ, au wänns mer nöd wüki händ chöne hälfe. wämmer das nöd hät, dänn chas schwirig und sogar gföhrlich und kontraproduktiv si.

e spassdroge isches uf kein fall, aber e droge, wo eim chan d auge für d schönheit vom läbe öffne.
alcide
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Beitrag von alcide »

Ich selber han no nie en richtige krasse horror trip ka, hab nie sehr viel auf einmal konsumiert. Kann mir aber vorstella, wie s'konnt sie.
Ich denke auch das so ne Erlebnis konnt opper stärker macha, wie auch jede schlechte Erfahrung in Leben.
Han au erfahrig mit drogen, es geht mir guet und geniesse des leben, kann aber sicher nicht säge wie ich jetzt wär falls ich nüt konsumiert hätti.

Problematisch find ich die beziehung Gesellschft und Lsd.
Sehr jungi luet konnt droge kaufe fast wie im supermarket, zum teil sehr starki droge. Denn machen sottigi starki Erfahrige, zum teil sehr früh, sogar bevor mol kse händ was es heisst schaffa und s'essa könna kaufa.
Die meische leben no im Traumwelt, wont uf asie go reise, kennen aber nit amol guet de Berge i de schwiz.

Das isch eben s'probelm find ich vo de hüttige jugend, die konnt alles ha, und vergessen mängisch das schöni erfahrige mängisch gar nit so gross, krass und weit weg sind.

gruss und sorry für mini schriftfehler
Shmahu
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Beitrag von Shmahu »

alcide hat geschrieben: Problematisch find ich die beziehung Gesellschft und Lsd.
Sehr jungi luet konnt droge kaufe fast wie im supermarket, zum teil sehr starki droge. Denn machen sottigi starki Erfahrige, zum teil sehr früh, sogar bevor mol kse händ was es heisst schaffa und s'essa könna kaufa.
Die meische leben no im Traumwelt, wont uf asie go reise, kennen aber nit amol guet de Berge i de schwiz.
de punkt wo du da asprichsch, findi sehr intressant.

ich ghör au zu dene, wo lang inere traumwält gläbt händ (die traumwält isch immer no feste bestandteil vo minere reatlität, aber ebe: nur en bestandteil) und sich lieber mit reise, trippe und mystische erfahrige befasst hät, als mitem gedanke, en job müese z sueche und mis ässe z chaufe.
ich glaub, die unluscht sich mit eusre realtität z befasse hangt demit zäme, dass mir ine wält gebore werdet, wo sich um rein materielli güeter kümmeret. mer mues en job sueche, damit s gäld i eusre gsellschaft wiiter zirkuliert. ob de job sinnvoll isch oder nöd, das isch debi keis thema. ob mer sini talänt chan debi verwürkliche au nöd. und obs im läbe ächt um no meh gaat, als um gäld und leistig, sowieso nöd.
ich verstah jede jugendlichi, wo i dem system kein sinn dehinder gseht und sich nöd wott druff ilah. klar chamer jetzt säge, dass das verwöhnti bängel sind... das isch ja irgendwie au so, di meiste chönd sichs leischte, es paar jahr vo ihrem läbe z verkiffe und sich ziit mitere entscheidig zlaa. i anderne länder isch das undänkbar. aber so ischs nun mal bi eus... d frag isch, was mer degäge chan mache. d lösig liit für mich inere grobe umwälzig vo eusne gsellschaftliche wert. dadrin spiled eusi jugendlichi e grossi rolle. die chönds aber nur wahrnää, wämmer ihne s rächt dezue git. das heisst, i zgestaa, dass öppis falsch lauft und ihne grüens liecht zunere umstrukturierig und veränderig zgä.

phuu... weiss nöd, obi jetzt z fescht am thema verbii gred han...hoff, ich han mi einigermasse verständlich gmacht.
( (( {-_{-_-}_-} )) )
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Beitrag von ( (( {-_{-_-}_-} )) ) »

wie gross ist denn der anteil der "heutigen jugend" die überhaupt eine umstrukturierung wollen?

es lebe die jung-svp :P
Shmahu
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Beitrag von Shmahu »

huii, ich glaub, das sind vill... und es werdet immer meh, wämmer di grösser gwaltbereitschaft und de übermässig drogekonsum mal nöcher aluegt... für mich sind das botschafte wo eusere gsellschaft säged: so gaaz nüme wiiter! lueged, wo mir eus anebeweged! mir haltets nüme us! mir bruched veränderig!!

e konservativi gägebewegig, wo us angscht a de alte wert festhebt, giz immer... :wink:
Psymäleon
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Beitrag von Psymäleon »

Shmahu hat geschrieben:huii, ich glaub, das sind vill... und es werdet immer meh, wämmer di grösser gwaltbereitschaft und de übermässig drogekonsum mal nöcher aluegt... für mich sind das botschafte wo eusere gsellschaft säged: so gaaz nüme wiiter! lueged, wo mir eus anebeweged! mir haltets nüme us! mir bruched veränderig!!

e konservativi gägebewegig, wo us angscht a de alte wert festhebt, giz immer... :wink:
Es ist zwar nicht mehr nahe am eigentlichen Thema, aber wenn sich die Diskussion in diese Richtung bewegt, dann klinke ich mich doch gerne ein. Ich finde es ja grundsätzlich schön, wenn man die Möglichkeit einer so radikalen gesellschaftlichen Veränderung als realistisch einschätzt. Ich tue das aber nicht. Drogenkonsum und Gewaltbereitschaft mögen zwar ein Zeichen von Unzufriedenheit sein. Genauso gut kann man es aber auch als Zeichen der Resignation und Gleichgültigkeit bezeichnen. Wenn du positive Dinge herausstreichst, dann kann man da ohne Probleme 1000 negative Argumente erwidern. Die Solidarität nimmt ab, Materialismus und Egoismus nehmen zu, Oberflächlichkeit ist wichtiger den je und das in allen Gesellschaftsschichten... auch bei den Jugendlichen.
Es ist nicht wenig Zeit die wir haben. Sondern viel Zeit, die wir nicht nutzen.
Shmahu
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Beitrag von Shmahu »

Psymäleon hat geschrieben: Wenn du positive Dinge herausstreichst, dann kann man da ohne Probleme 1000 negative Argumente erwidern.
und was nützt uns das?

ich glaube, meine einschätzung ist durchaus realistisch. eine veränderung ist immer möglich und ich glaube daran, dass es nur einen gewissen prozentsatz an menschen braucht, die in ihrem kopf diese veränderung bereits vollzogen haben, um im kollektiven bewusstsein einen quantensprung auszulösen. das funktioniert aber nicht, wenn wir uns mit negativen einstellungen und mit resignation blockieren.

wann hast du aufgehört zu kämpfen, psymäleon?
wann hast du resigniert?
Psymäleon
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Beitrag von Psymäleon »

Shmahu hat geschrieben:und was nützt uns das?

ich glaube, meine einschätzung ist durchaus realistisch. eine veränderung ist immer möglich und ich glaube daran, dass es nur einen gewissen prozentsatz an menschen braucht, die in ihrem kopf diese veränderung bereits vollzogen haben, um im kollektiven bewusstsein einen quantensprung auszulösen. das funktioniert aber nicht, wenn wir uns mit negativen einstellungen und mit resignation blockieren.

wann hast du aufgehört zu kämpfen, psymäleon?
wann hast du resigniert?
Mir ist absolut bewusst, dass es nichts nützt. Ich habe mir aber bereits vor einiger Zeit eingestehen müssen, dass ich jedenfalls nicht im eigentlichen Sinn für eine Sachen kämpfen kann, für die ich immer mehr die Hoffnung verloren habe. Man kann es als gewissen Selbstschutz sehen, oder auch als Resignation. Ich habe einfach gemerkt, dass mich die ganze gesellschaftliche Situation so verdammt heruntergezogen hat, da ich immer helfen, kämpfen und verändern wollte und alles trotzdem immer schlimmer wurde. Ich habe das Negative der Gesellschaft immer stärker auf mich projeziert und habe mich dadurch beinahe selber zerstört. Ist es da nicht verständlich, dass man sich plötzlich auf sich selber zurückbesinnt?
Trotzdem ist es für mich nicht, oder zumindest eine gemässigte Resignation. Denn ich kämpfe vielleicht nicht so wie es andere tun und glaube auch nur bedingt daran, dass sich etwas Grundlegendes in naher oder fernen Zukunft zum Besseren wenden wird, was aber nicht heisst, dass ich aus diesem Grund nicht an meinen Prinzipien festhalte, für die ich früher gekämpft habe. Ich tue es einfach, weil ICH es für richtig halte, weil ich fühle, dass es der "richtige" Weg ist. Mich aber für ein aus meiner Sicht unrealistische Gesellschaftsumwälzung aufzuopfern, davon bin ich weggekommen. Du kannst es als egoistisch betrachten, aber ich und mein Leben sind mir nun mal wichtiger, als für einen kollektiven Traum zu kämpfen, der vielleicht gar nicht der Traum einer Mehrheit ist.

Naja, ich hätte mich wohl heute nicht zu diesem Thema äussern sollen, da zu stark die Melancholie in der Luft liegt. Zudem wäre es eher geeignet, um darüber in einem Dialog zu sprechen und nicht in der Form eine Forums-Auseinandersetzung.
Es ist nicht wenig Zeit die wir haben. Sondern viel Zeit, die wir nicht nutzen.
Shmahu
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Beitrag von Shmahu »

Psymäleon hat geschrieben:
Naja, ich hätte mich wohl heute nicht zu diesem Thema äussern sollen, da zu stark die Melancholie in der Luft liegt. Zudem wäre es eher geeignet, um darüber in einem Dialog zu sprechen und nicht in der Form eine Forums-Auseinandersetzung.
wenn melancholie in der luft liegt, dann sind wir meistens doch empfänglicher für das, was in uns selbst vorgeht... :wink:
und ich finde es wichtig, das im forum zu besprechen, weil es immer menschen gibt, die mitlesen und sich in der einen oder anderen haltung wiederfinden. wenn es dir aber zu persönlich wird, dann können wirs auch lassen.

trotzdem noch kurz:

wenn ich deine posts lesen, dann spüre ich das, was du gerade beschrieben hast, sehr genau heraus. ich schätze dich als sehr feinfühligen menschen und idealisten ein, der unter der unzulänglichkeit der welt leidet. dass du dir diesen schutzpanzer zugelegt hast und dich lieber "um dein eigenes leben" kümmern willst, kann ich daher verstehen. aber bist du damit glücklicher? geht es dir tief im inneren besser? ich kann es mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen. denn ich bin der tiefen überzeugung: die liebe zur übrigen menschheit ist riesig, auch wenn es nicht immer den anschein danach macht. und das, was uns am glücklichsten macht, ist der dienst an die menschheit und an die erde. ich entdecke das immer und immer wieder an mir selber.

auch wenn ich manchmal darunter leide, dass ich meinen beitrag für eine veränderung als zu klein erachte oder die welt noch nicht bereit dafür ist und sowieso alles so verdammt langsam geht... es geht letzten endes um den beitrag selbst.

es würde mich freuen, noch ein wenig mit dir darüber zu reden...
alcide
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Beitrag von alcide »

positiv denken kann sicher viel ändern.
Wer etwas mehr machen möchte, hat eigentlich viele möglichkeiten (rotes kreuz, etc). Diesen weg, aus meiner persönliche Erfahrung, haben eher leute genommen wo in der gesellschaft "integriert" sind und vorallem Ihre Träume wircklich materialisiert haben.
Akzeptanz finde ich auch sehr wichtig, mann sollte nicht leute einstufen, bevor man diese gut kennt. Bekleidung macht wenig aus, denn ein super freakige LSD dealer bezieht am schluss seine ware beim gleichen Mensch mit Kravatte und Anzug, der auch Waffen und Frauen dealt.

Wir als mögliche zukünftige Eltern können mit unsere Erfahrungen, unsere Kinder viel positives beibringen.

gruss
Psymäleon
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Beitrag von Psymäleon »

Eigentlich sollte ich ja Anderes tun... aber irgendwie wurde ich von irgendjemandem, auf irgendeineweise angestachelt, doch noch einmal etwas zu schreiben. :wink: Weisst du Shmahu, es ging mir nie darum, dass es zu persönlich wird und deshalb das Forum nicht als ideale Plattform betrachte. Vielmehr ist es das dialoghafte, was mir fehlt. Eine Diskussion in einem Forum gleicht doch eher einer Verkettung einzelner Monologe, was bei einem solchen Thema nicht wirklich befriedigend ist. Du schätzt mich sicherlich richtig ein und doch nur teilweise. Man kann es zwar als eine Art Schutzpanzer betrachten, wenn man sich auf das eigene Leben konzentriert. Doch fängt dort nicht alle Veränderung an? Ich denke, dass wir das Ganze nicht einmal so unterschiedlich beurteilen, vielleicht nehmen wir eine unterschieldiche Ebene als Basis (und bestimmt bist du deutlich optimistischer, als ich es bin). Mein Ausgangspunkt ist die kleinste Einheit, das Individuum. Es braucht ein persönliches Umdenken und ein handeln nach diesen neuentstandenen Prinzipien. Ich wage mal zu behaupten, dass du das ähnlich siehst. Nur verfolgst du dieses Handeln wehementer, oder orientierst dich vor allem stärker an dessen Wirkung gegen aussen. Mir geht es dabei eher darum, dass ich mich dadurch mir selber annähere und meine eigene Ausgeglichenheit erreiche. Klar hat dies auch immer Auswirkungen gegen Aussen. Denn weil ich der Ueberzeugung bin, dass man gerade den lieben Menschen in seinem Umfeld immer helfen sollte, bekommen auch meine Mitmenschen immer wieder etwas von meinen Prinzipien ab. Machst du das aber immer und überall? Bist du immer nett und freundlich? Stehst du auch beim 100sten Mal wieder genauso hin, auch wenn vorher du 99 Mal in der selben Situation eins auf's Dach bekommen hast? Ich habe das längere Zeit gemacht, wurde verarsch, ausgenutz und das nicht nur innerhalb der bösen, annonymen Gesellschaft, sondern auch im näheren Umfeld. Nach vielen solchen Erfahrungen musste ich mir einfach auch eingestehen, dass ich das nicht will und manchmal eben auch das Schattenschwert schwingen darf. Das kommt bei mir zwar mehr als selten vor, aber es kommt vor. Und ich bin glücklich damit, denn ich finde es nicht nur gerecht, sondern eigentlich auch natürlich. Denn wo Licht ist gibt es auch Schatten und für mich sind wir Menschen keine Lichtgestalten. Negatives, ja vielleicht sogar Böses gehört eben auch zu uns. Ich denke, dass wir vor allem diese Menschenbildes eine etwas andere Sichtweise haben (und somit das ganze Thema hier etwas aus einer anderen Perspektive betrachten). Für mich ist der Mensch nicht ein uneingeschränkt solidarisches Wesen, voller Liebe für seine Mitmenschen. Dies ist sicherlich ein Teil von ihm. Ein anderer ist aber genauso seine Triebhaftigkeit und sein Egoismus, den man nicht nur der heutigen Gesellschaft und dem System zuschreiben kann.
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Beitrag von Kollegoli »

Für mich ist der Mensch nicht ein uneingeschränkt solidarisches Wesen, voller Liebe für seine Mitmenschen. Dies ist sicherlich ein Teil von ihm. Ein anderer ist aber genauso seine Triebhaftigkeit und sein Egoismus, den man nicht nur der heutigen Gesellschaft und dem System zuschreiben kann.
ich glaub nöd, dass de mensch so konkret böses in sich hät, ich würs eher unwüsseheit nenne. schlussendlich resultiered de egoismus und de wahnsinn wo herrscht, au nur usem wunsch glücklich zsii und schöni gfühl zerfahre. mensche, be dene die "böse" siite dominiered bzw. dass die gsellschaft böses an sich hät, isch reini unwüsseheit und zwar dunwüsseheit, dass die ebe so wahnsinig ersehnte guete gfühl uf duur nur gmeinsam erreichbar sind. das muss de lüüt klar gmacht werde.... wie, isch die ander frag...
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Beitrag von Psymäleon »

Kollegoli hat geschrieben:ich glaub nöd, dass de mensch so konkret böses in sich hät
Eben diese unterschiedliche Menschenbild meinte ich. Bist du denn der Meinung, dass der Mensch von Grund auf eigentlich nur gut und rein wäre? Und was böse ist, dass ist auch immer eine Definitionsfrage. Ist Egoismus böse, oder ist es einfach der natürlichste Trieb aller Lebewesen, der wir Menschen einfach bis zur äussersten Perversion überspannt haben? Ist nach dir demnach ein weltweites, glückliches Zusammenleben aller Menschen möglich, so dass alle mit allen solidarisch sind und auch an den hinterletzten denken und mit ihm mitfühlen?
Es ist nicht wenig Zeit die wir haben. Sondern viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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