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LSD-Einsatz in der Psychiatrie

Verfasst: Sa 27. Okt 2007, 15:03
von parabellum
momentan beschäftige ich mich mit meiner maturarbeit über das thema 'lsd-einsatz in der psychiatrie'.
nach den heutigen asichten von fachpersonen sind das verbot von lsd in psychiatrischen institutionen und die damit verbundenen hemmnisse 'das ergebnis einer überholten drogenpolitik, die damals überdies nicht auf die forschung abzielte'. diese meinung vertrete auch ich. trotzdem sieht eine breite allgemeinheit noch immer nur negative aspekte.
jetzt würde mich interessieren, wie 'illegale' lsd-konsumenten dazu stehen, denn meiner meinung nach sind beurteilungen von personen, welche persönliche erfahrungen mit lsd gemacht haben, von grosser bedeutung.
soll lsd in der psychiatrie eingesetzt werden dürfen? was spricht dafür, was dagegen?

Verfasst: Sa 27. Okt 2007, 15:29
von Fallen Angel 2
Die Frage die sich abseits der (allgemeinen) Legalisierung stellt (diese wird in den nächsten 50 Jahren sicherlich nicht kommen), wenn man es für den psychiatrischen Bereich einsetzen möchte: Was soll damit erreicht werden?

LSD regt die DMT-Produktion an, ist also so ähnlich, wie im wachen Zustand träumen (wobei diese Beschreibung es auch nicht ganz trifft). Die Wirkung, die im illegalen Bereich erzielt wird, ist die, dass man "anders" denkt, als vorher. Diese Wirkung hält nicht für immer an, aber für eine Weile nach dem Konsum.

Welche Art von Patient soll also mit LSD behandelt werden, wo ist es nötig, "anders" zu denken, um etwas zu begreiffen oder zu heilen?

Im Gegensatz zu Iboga, das sozusagen automatisch dazu führt, dass man Suchtverhalten jeglicher Art reduziert, sehe ich bei LSD keine solche "direkte" Wirkung - im heilenden Bereich.

Allerdings kenne ich auch nicht allzu viele Psychologische Probleme. Wenn die Psychiater der Ansicht sind, dass man damit etwas heilen kann, wird es vermutlich auch so sein.

Dagegen spricht allerdings auch: im Psychiatrischen Bereich werden die Patienten onehin schon mit Drogen jeglicher Art vollgepumpt. Muss man dieses Spektrum unbedingt erweitern? Statt im Pharmazeutischen Rahmen nach Lösungen zu suchen, wäre es vielleicht mal an der Zeit die Behandlungsmethoden in der Psychiatrie zu hinterfragen und evtl. zu optimieren.

Die illegale Anwendung reicht von «Spass haben» bis zu «etwas erleben» oder sogar «Erkenntnisse über sich selbst gewinnen». Bei einigermassen "gesunden" Leuten (psychisch gesehen), können diese Wirkungen erreicht werden. Doch bei psychisch kranken Menschen, wäre die Belastung meines Erachtens grösser, als der Nutzen. Das wird insofern auch im illegalen Bereich dadurch belegt, alsdass der Konsum von LSD in einem Gefühlszustand von grosser Trauer, Wut oder Einsamkeit nicht unbedingt zu empfehlen ist. Die Wirkung ist zwar meistens erkenntnisreich, aber andererseits auch sehr, sehr mühsam. Ich war schon in der Situtation, dass ich nur dank einer einzelnen Person, die sich fast einen Tag lang um mich gekümmert hat, wieder einigermassen zu mir selbst finden konnte. Eindeutig, weil ich zu dem Zeitpunkt der Einnahme, unter mehreren Problemen litt.

Unter diesem Gesichtspunkt, würde ich eher für eine allg. Legalisierung, als für eine Ausnahmeregelung für die Psychiatrie einstehen. Wenn es legal wäre, könnte man die Konsumenten besser informieren, wann von einem Konsum abzusehen ist. Ferner würde ich es im psychiatrischen Rahmen sogar verbieten.

Allerdings muss ich auch sagen, dass mir das zuvor geschilderte Erlebnis, mithilfe dieser Person, langfristig gesehen tatsächlich geholfen hat, einige dieser Probleme aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Ich kann somit nicht eindeutig dafür oder dagegen sein. Es müsste abgeklärt werden, ob der Patient und ob der Arzt wirklich fähig sind, damit umzugehen, bevor man es anwendet.

tjo, hoffe das hilft dir weiter.

Verfasst: Sa 27. Okt 2007, 15:38
von Janosch
Im Gegensatz zu Iboga, das sozusagen automatisch dazu führt, dass man Suchtverhalten jeglicher Art reduziert, sehe ich bei LSD keine solche "direkte" Wirkung - im heilenden Bereich.
Sorry for big offtopic: aber wie kommt es dann, dass Emok (Iboga Records) jede party so verstrahlt ist...?;)

Verfasst: Sa 27. Okt 2007, 18:26
von dalamascus
heheh..

I=Ich
B=bin
O=oft
G=....
A=....

Verfasst: So 28. Okt 2007, 16:12
von Fallen Angel 2
andersch geil, hehe :-D

Dalamascus, Du überraschst einen immer wieder... *g*

dennoch: schreibt denn niemand was zum topic? lol - kann ja eigentlich nicht sein, dass alle der gleichen Ansicht sind, wie ich? :-D

Wär ein Novum. Bild

Verfasst: Mo 29. Okt 2007, 07:10
von dalamascus
@Flying Angel

Du überascht mich auch immer wieder damit das du die ganze Meinung des Forums in deinen Beiträge nieder schreibst... ;)

Re:

Verfasst: So 4. Nov 2007, 20:53
von Psychedelicious
Janosch hat geschrieben: Sorry for big offtopic: aber wie kommt es dann, dass Emok (Iboga Records) jede party so verstrahlt ist...?;)
willst du damit sagen dass er die ganze zeit auf iboga rumspringt??
wage ich mal stark zu bezweifeln... iboga macht mit der zeit schon recht schlapp, es sei denn er dosiert sehr niedrig-dann würde er aber nicht so verstrahlt herumlaufen

@topic

http://www.maps.org/research/#LSD schau mal da rein evtl. hilft dir das

Re: LSD-Einsatz in der Psychiatrie

Verfasst: Di 6. Nov 2007, 15:33
von Silversurfer604
Hallo suchender


Kleiner Literatur Tipp:

Samuel Widmer (*24. Dezember 1948) ist ein schweizerischer Arzt, Psychiater, Psychotherapeut und Autor. Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie (FMH), tätig in eigener Praxis. Er lebt und arbeitet in Lüsslingen in der Nähe von Solothurn (Schweiz).

# Ins Herz der Dinge lauschen. Vom Erwachen der Liebe; über MDMA und LSD; die unerwünschte Therapie. Nachtschatten-Verlag, Solothurn 2002, ISBN 3-907080-03-3

Grüsse

Re: LSD-Einsatz in der Psychiatrie

Verfasst: Do 22. Nov 2007, 14:50
von psycedelia brasil
Ich erachte die Idee des Einsatzes von LSD in psychiatrischer Behandlung eigentlich als sinnvoll. Der klare Unterschied zu dem Trip den wir kennen, findet sich in der dauernden Begleitung des Trips von einem Psychiater. LSD wurde vor dem Verbot in den USA und schlussendlich auch in Europa als Therapiemittel genutzt und war bezogen auf Depressionen sehr erfolgreich. Laut Studien soll eine Heilung von 90Prozent erreicht worden sein, wahrscheinlich gerade weil LSD einen sehr direkten Kontakt zum Unterbewusstsein herstellen kann. Dies ist unvergleichlich mit den Ergebnissen von Antidepressiva, welche vorallem viel langfristiger genutzt werden müssen. Statt die Syntome zu mildern setzt LSD bei den Ursachen an. Das setzt natürlich auch voraus, dass die Behandlung sehr anstrengend für einen Patient sein kann. Auch jetzt noch wird in einzelnen fällen von Psychologen oder Psychiatern illegal als Therapiemittel benutzt, dies jedoch nur in sehr seltenen Fällen. Ich empfehle dir den Dokfilm über Albert Schweizer zu sehen. Dort werden einige Informationen dieses Themas bezüglich übermittelt.

Viel Glück

Re: LSD-Einsatz in der Psychiatrie

Verfasst: Sa 1. Dez 2007, 16:43
von skamster19
ich denk, acid als therapie-droge wär schon ganz gut, wenn man es richtig und vernünftig nutzt.
also in begleitung des psychiaters, mit guter vorbereitung, nicht zu viel, etc..
die erfahrungen, die ich unter anderem bei meinen trips gemacht hab, is, das man extrem weit in sich gehen kann und so evt das problem, welches evt. vorher ned bekannt war, erkennen und lösen kann.

mir hat's jedenfalls bei einigen psychischen sachen geholfen, halt alà eigentherapie. obwohlich meine lösung ned für die beste halte. naju.. :D

Re: LSD-Einsatz in der Psychiatrie

Verfasst: Fr 14. Dez 2007, 08:08
von Zauberwelt
Habe da soeben ein Info-Mail der Gaia Media Stiftung bekommen, vielleicht ist das was interessantes:

LSD-Studie in der Schweiz bewilligt

Am 5. Dezember hat Dr. med. Peter Gasser die Bewilligung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) für seine Pilotstudie «LSD-unterstützte Psychotherapie bei Personen mit Angstsymptomatik in Verbindung mit fortgeschrittenen lebensbedrohenden Erkrankungen» erhalten. Damit darf er ab sofort mit der LSD-unterstützten Psychotherapie beginnen. Seit 1972 (Richards, Grof, Goodman und Kurland) dürfte es nun nach 35 Jahren Unterbruch zum ersten Mal wieder möglich sein, legal mit LSD-Unterstützung Psychotherapie durchzuführen.

Peter Gasser hat uns in einem Rundbrief folgendes mitgeteilt: «Ich freue mich sehr und es erfüllt mich mit Stolz, dass Barbara Speich und mir diese Möglichkeit eröffnet wird. Ich möchte diese Arbeit Albert Hofmann, dem Entdecker – er würde sagen dem Finder – von LSD, widmen. Ich habe ihn angerufen und ihm die erfreuliche Nachricht mitgeteilt. Auch für ihn ist es eine grosse Genugtuung, dass nach Jahren der Ächtung seines ’Sorgenkindes’ LSD nun eine Chance besteht unter Bedingungen, die dem heutigen wissenschaftlichen Anspruch genügen, zu zeigen, dass LSD-unterstützte Psychotherapie sicher und wirksam durchgeführt werden kann. Dies zu zeigen wird die Aufgabe meiner Pilotstudie sein und dass dies gelingen wird, davon bin ich überzeugt, aber doch unvoreingenommen genug, um gespannt zu sein, was die Studie für Resultate bringen wird.»



Die Gaia Media Stiftung ist sehr erfreut über diese positive Entwicklung und gratuliert Peter Gasser. Am Welt Psychedelik Forum werden wir ausführlich über diese und andere geplante oder laufende Studien mit Psychedelika berichten.

Gruess
Andi

Re: LSD-Einsatz in der Psychiatrie

Verfasst: Fr 14. Dez 2007, 08:17
von dalamascus
=D> Ab id behandlig =D>

Re: LSD-Einsatz in der Psychiatrie

Verfasst: Mi 19. Dez 2007, 21:08
von Equirel
8-[ läuft gerade bei 10vor10 : Das Comeback des Lsd.

Voll krass und sie ziehen es nicht einmal in den Dreck :-D

Re: LSD-Einsatz in der Psychiatrie

Verfasst: Do 20. Dez 2007, 06:22
von abraxas
wurde auch zeit!

Re: LSD-Einsatz in der Psychiatrie

Verfasst: Do 20. Dez 2007, 16:26
von %A%
Irgendeinisch müässä d Sachä ja a richtig Ort fallä. :-#

War schön gesprochen in 10 vor 10 : .. ~"der Platz von LSD in der Menschlichen Heilkunde"
*dark smile*