wie nennt man das, was du beschreibst, herr doktor? konditionierung, wenn ich mich recht erinnere. selbstmotivation baut ja auch darauf auf (klassisch vor dem spiegel stehen am morgen und sagen "du packst das"). geht in dieselbe richtung. ich glaube aber beim krieg hört die konditionierung auf, weil es etwas ist, was überhaupt nicht in unser macht steht. ob es krieg gibt oder nicht bestimmt nie das volk, sondern immer einige wenige machthaber. und die wissen ihre massen zu instrumentalisieren.
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Hhm, also ich weiss nicht, ob du das Wort Konditionierung richtig verstehst, ich denke nicht! Das was du zu Beginn beschreibst ist eher autosuggestives Training und gerade dann, wenn du beschreibst, dass die Konditionierung aufhört, beginnt sie eigentlich. Denn wenn Menschen Dinge tun, ohne wirklichen (bewussten) Einfluss darauf zu haben, sondern (von woher auch immer) gesteuert sind und eine x-beliebige Reaktion darauf zeigen, dann wäre das viel mehr Kondition. Ja gerade beim Krieg beginnt die Kondition: Die Bushregierung muss nur mit dem Glöggli "Nationale sicherheit" oder "Terror" klingeln und eine ganze Nation rennt mit euphorischem Geschrei in den Krieg, das ist Kondition und Benützen der Kondition des Volkes!
Und ich meine, wer macht das schon?, morgens vor dem Spiegel stehen und sich sagen: "Ich pack das!", das ist doch was für kleine Kinder. Von Innen her an sich selbst zu glauben, oder es sich von aussenher vorzumachen zu versuchen, das sind schon zwei verschiedene Dinge, finde ich. ALso ich stand noch nie vor dem Spiegel und hab mir solche Dinge vorgemacht, da käm ich mir albern vor. Vielleicht habe ich auch das Glück, zu wissen, wer ich bin, daher muss ich mir auch nicht sagen, wer ich sein könnte, in der Hoffnung ich würde es dann glauben. Obwohl der Umstand interessant ist, dass das Selbst anscheinend annimmt, was man ihm vormacht.
Ja und mein lieber Abraxas, stell dir mal vor, die Machthaber sagen es ist Krieg, und das Volk geht nicht hin? Bist du dir ganz sicher, dass die Machthaber bestimmen? Ist nicht das Volk der Staat? Also bin ich oder jedes ich letztlich der Staat? Und ich soll keine Macht haben, NEIN zu sagen?, das glaubst du ja selbst nicht.
Also ich glaube es steht immer in meiner Macht, ob es für mich Krieg gibt, oder nicht und ich glaube das ist bei jedem einzelnen auch so, die Frage ist nur, ob man die Verantwortung übernimmt, selbst zu denken, oder nicht? Es steht sogar immer in unserer Macht, ob es Krieg gibt oder nicht aber viele sind sich das leider nicht bewusst und sind gerade darum so einfach zu instrumentalisieren, wenn nicht zu sagen zu konditionieren. Der Bush klingelt mit dem Glöggli und alle gehen in den Irak, das ist Konditionierung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Konditionierung
Im Übrigen wird das Wort "Konditionierung" auch für "geistiger Zustand oder Fitnesss" verstanden und eine solche Kondition hat jeder Mensch, also auch du. Oder wie meintest du das mit der Kondition
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viele viele menschen haben zum beispiel gegen einen irakkrieg demonstriert. passiert ists trotzdem. die motive waren von anfang an äusserst scheinheilig, ja offensichtliche lügen. spielt überhaupt keine rolle. die soldaten sind immer noch dort.
klar, würde ich denken krieg sei verhinder- und unvorstellbar, dann würde ich mehr energie in eine allfällige kriegsverhinderung investieren, als wenn ich denke ich sei machtlos. janu. anlügen kann ich mich trotzdem nicht, oder will ich nicht. wenigstens nicht absichtlich
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Grundsätzlich denke ich, ist ein Weltkrieg etwas ganz anderes, als das, was im Irakkrieg abgelaufen ist und es sind z.T. auch andere soziopsychologischen Phänomene am Wirken. Ausserdem habe ich direkte und eigene Erfahrungen mit dem Irakkrieg gemacht, weil ich ja damals in Montréal Canada am Arbeiten war und unser Betrieb für die Amerikaner z.T. Rüstunsteile hergestelt hat. Im Übrigen habe ich mich geweigert, Teile für die Rüstung herzustellen, und so meine Anstellung und Existenz riskiert. (Was ich übrigens immer noch tue!)
Jetzt kannst du mit dem Argument kommen, dass der Krieg ja trotzdem stattgefunden hat aber wir wissen beide, wie unsinnig und oberflächlich es wäre, dies anzubringen.
Instrumentalisieren kann man nur, was sich instrumentalisieren lässt.
Was hat jetzt die Macht? Die Macht, oder das Instrument? Hat nicht nur Macht, dem ich die Macht gebe?
Und wie ist es um den Menschen bestellt, wenn sich statt der Wahrheit, die Lüge als solche, sich zu ihm gesellt?
Ja die Verzweiflung ist noch viel grösser, wenn sich verwechseln, Interpretation und Definition.
Und wie weit sind wir schon gekommen, wenn Lüge als Wahrheit genommen, aber was macht das schon?
Nichts tun zu können, das glaubst du ja selber nicht,
Das ist ja die grösste Lüge des Selbst zu sich,
Oder nicht?
Also ich glaub, da ist dir ein Interpretationsfehler unterlaufen, wenn du die Wahrheit als Lüge nimmst und die Lüge als Wahrheit. Aber das macht ja nichts: Sich selbst zu belügen, ist die am besten entwickelte Eigenschaft des Menschen.
Ich will dich nicht direkt angreifen, aber Ausdrücken mölchte ich es trotzdem: Deine Einstellung empfinde ich als etwas oberflächlich und verantwortungslos, aber vielleicht verstehe ich dich auch gar nicht richtig, , wer weiss das schon, und auch im Charakter dürfte man sich letztlich unterscheiden, nicht?
(sorry, das mit dem Zitieren hat irgendwie nicht funktioniert)
Diejenigen, die nicht wissen, sind viel mächtiger, als die, die wissen, aber sie wissen es nicht!
Gruess Dr. Acid
Hier noch etwas interessantes zum Irakkrieg: