@Gsichtli
zum ersten teil deines posts, kann ich dir insofern recht geben, dass es immer noch offene fragen gibt.
aber aufgrund der tatsache, dass sich evolutionäre prozesse innerhalb kurzer zeit "reproduzieren" lassen (stand irgendwo in einem der artikel), dass sie logisch schlüssig ist, und das einfach viele kleine teile zu einem einheitlichen logischen ganzen führen, welches von unzähligen überzeugenden argumenten (experimenten, funde, beobachtungen, messungen) nur so wimmelt, finde ich die bestehenden offenen fragen zu wenig, um mir daran, als suchender, hoffnungen zu machen.
besser ist es man akzeptiert es einfach.... anstatt sich also an den offenen fragen und noch bestehenden kontroversen aufzuhängen. besser ist es finde ich in den fragen einen schritt weiter zurückzugehen ... wie z.b. die frage: warum benötigt das universum bewusstsein überhaupt. woher kommt dies? warum ist geist? das reicht ... evolution hin oder her
und zum zweiten teil deines posts:
kann so gesehen das denken wirklich eine "funktion" des gehirns sein? kann
sich das gehirn als "organ" mit einer bestimmten "funktion" entwickelt haben?
ich kann es mir vorstellen. ich würde sogar sagen, mit einem ganzen arsenal von funktionen.
darin steckt eigentlich auch die quintessenz der evolutionen: durch zufall entwickeln sich ständig
neue funktionen, die der natürlichen selektion unterworfen sind. der mensch hat es, nüchtern betrachtet,
nur deshalb so weit geschafft, weil unsere vorfahren das glück hatten, die richtigen mutationen aufzuweisen,
die funktionen produzierten bzw. darstellten, die dem überleben, wie wir sehen, sehr förderlich sind.
wenn ja, wie kam es dazu, dass diese funktion über ihre eigentliche funktion (integration von
verschiedenen reizen und errechnen einer adäquaten antwort) hinauswächst?
wie so eben beschrieben.
und nochmal die frage, kann es aus sich "heraustreten" um über sich selbst aussagen zu machen?
vieles spricht dafür. ein kind wächst ja auch langsam heran und irgendwann mal hat es ein ich. klar, es hat die biologische grundlage dafür. aber direkt nach der geburt, kann man ihm kein ich unterstellen. die erlangung eines reflektierenden bewusstseins scheint doch ein natürlicher prozess zu sein. diese erlangung des bewusstseins (bzw. erhebung zum bewussten denken) ist das von dir beschriebene "herausstreten", dazu noch folgendes:
das wöre genau genommen unlogisch, wenn das denken eine reine funktion des gehirns wäre.
finde ich jetzt nicht. zumindest nicht aus dem standpunkt der informatik. wenn das denken aus funktionen besteht, dann ist das bewusstsein lediglich eine besondere funktion, die alle anderen funktionen beobachtet. ein konzept was nahezu jedes stück software irgendwo inne hat. es gibt sozusagen eine master-funktion, die zwar selbst nicht denkt, aber sich den gedanken bewusst ist.
wir alle "wissen" doch, dass es immer eine übergeordnete ebene/instanz braucht, von der aus
etwas anderes betrachtet werden kann.
jupp. die besagte master-funktion
ich glaube aber sehr gut zu verstehen, was du sagen willst. und die gleichen gedanken und fragen die du hier aufwirfst, habe ich mir auch schon 100 mal gestellt und mit anderen diskutiert. das phänomen bewusstsein bleibt vorerst mal ein rätsel.
btw:
sagt dir die gamma-aktivität oder die gamma-wellen was?
manche hirnforscher vermuten, dass die gamme-wellen die lang gesuchte "funktion" war, die die ganzen reize im gehirn verknüpft und bewusstsein schafft. bewusstsein kann man sich übrigens auch sehr gut als strahlung vorstellen .... der körper hat als gesamtheit so eine art strahlung und diese empfinden wir als bewusstsein. sie stellt sozusagen das bewusste erleben dar. die frage ist nur, ob diese strahlung empirisch erfassbar ist oder transzendiert ...
... eine interessante frage ist das auf jeden fall:
selbst wenn wir den kosmos erklären werden können, können wir dann auch
erklären, wie wir dazu kommen ihn zu beobachten und überhaupt die frage nach ihm
oder der evolution zu stellen?
ich denke nicht. zumindest nicht mit gängigen methoden.