Das mit dem Diesseits und Jenseits bezüglich der Schöpfungstheorie hat was. Es ist einfacher sich nur auf eine Sache zu konzentrieren, die einigermassen beobachtbar ist, und die andere Sache auszuklammern, die – zumindest mit technischen Mitteln – nicht beobachtbar ist. Dadurch wird eine winzig kleine Wahrscheinlichkeit im Diesseits im Vergleich zu einer winzig kleinen Wahrscheinlichkeit im Diesseits UND Jenseits natürlich vergleichsweise wahrscheinlicher.
Allerdings würden bekennende Theisten da einwerfen, das Gott alles andere als Jenseitig, sondern enorm Diesseitig ist. Schliesslich ist gemäss theistischer Auffassung alles Gott und „er“ ist sagen wir mal, ebenfalls Teil dieses „alles-was-ist“. So ähnlich wie der Planet Erde einerseits „nur“ die Bühne für alles ist, was auf ihr abgeht, und dennoch auch Teil dessen was auf ihr abgeht.
Will jetzt aber nicht über Definitionen von Theismus debattieren.
ich will damit nur sagen, dass wenn Gott tatsächlich Teil des diesseitigen – materiellen – Universums ist, und nicht NUR Teil des Jenseits, so würde die Wahrscheinlichkeit eines Schöpfers wieder an Wahrscheinlichkeit gewinnen.
Was die Rosenkreuzer meines Erachtens nicht erkennen ist die folgende Überlegung: nach ihrer Ansicht ist das Ziel die Überwindung des Lebens/Sterbens.-Kreislaufs - Also ein „rausgehen“ aus der gesamten Materiellen Welt (die als Illusion verunglimpft wird) und ein „hineingehen“ in den wahren Gott, der auf deistische Weise ausserhalb des Universums irgendwo rumgeiert. Sie sprechen der Realität damit jeglichen "Wert" ab.
Was aber, wenn eben dieses (materielle) Universum genau das ist, woraus Gott besteht? Diese Sichtweise vertreten ja lustigerweise nicht nur die Theisten sondern AUCH die Atheisten und die Materialisten. Das Universum ist „all-you-can-get“. Gott ist „all-you-can-get“. So unterschiedlich sind die Auffassungen der Theisten und der Atheisten also gar nicht. Beide glauben, dass das was existiert, die Gesamtheit aller Dinge IST. Beide Philosophien sind Diesseitig.
BRAUCHT denn das überhaupt einen Plan? Soweit wir es verstehen, wissenschaftlich formuliert, funktioniert alles mehr oder weniger wie ein Uhrwerk. Eins von denen, die keine Batterien brauchen, sondern durch Schwung des Handgelenks immer wieder aufgeladen werden. Die Dunkle-Materie-Freaks sind nun der Ansicht, dass das eigentlich gar nicht funktioniert, und dass es dunkle Materie braucht, damit es weiterläuft. Irgendwie logisch, sie wittern ja auch einen Nobelpreis
Die Theisten wiederum verweisen (stets
) auf den freien Willen. Alles was göttlich ist, oder engelhaft etc. DARF nicht in die Schöpfung eingreiffen, weil das Bewusstsein des Individuums auf Teufel komm raus gewahrt wird. Ohne wenn und aber. So gesehen also die Antwort, warum nicht dauernd irgendwelche Engelsgestalten am Himmel erscheinen, sondern nur so hin und wieder, um die Leute bei Laune zu halten.
Das war jetzt etwas fies. Ist aber nicht böse gemeint.
(ganz im Gegenteil)
Jedenfalls unterscheidet sich die Universums-Sicht der Theisten, atheistischer Materialisten und der Deisten gar nicht so sehr. Vielmehr unterscheiden sie sich, wenn es um die Frage des Bewusstseins geht.
Ich glaube nicht, dass ich Angst davor habe, dass die Wissenschaft Gott entmystifizieren könnte. Ich kann aber nicht für andere sprechen.
Ich sehs eher so, dass die Wissenschaft Gott beweist.
Was mich jedoch durchaus wurmig macht, ist, wenn aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse (siehe Justitians „philosophische“ Diskussionsrunde zum Thema Inkarnation, und deren Folgen) Schlussfolgerungen gezogen werden, die dann als ABSOLUTE Wahrheit proklamiert werden, was nach sich zieht, dass andersdenkende ausgegrenzt oder lächerlich oder schlimmstenfalls tot gemacht werden.
Das ist nämlich genau das, was alle Weltreligionen in ihrer blutigen Vergangenheit getan haben. Müssen sich gebildete Forscher wirklich genauso verhalten? Ich denke nicht, und spreche jedem Forscher der das tut ins Gewissen:
Erare Humanum Est.
Eine Absolute Wahrheit innerhalb eines relativen Universums WIDERSPRICHT der Wissenschaft.
zB wir bestehen aus Atomen, absolut wahr. Nur wie diese Atome ganz genau aussehen, das wird durch das gängige Bild eines Mittelpunkts mit ein paar Elektronen rundherum, das jeder sofort im Kopf hat, wenn er das Wort Atom hört, eigentlich verfälscht. Mit der Begründung, dass die Leute eh nicht kapieren würden, wie es „wirklich“ ist. "Nun ja, das mit den Leuten", würde ein Zyniker einwerfen, "mag stimmen, aber dass die Atome so aussehen, stimmt nicht ganz. Ist also nur relativ wahr".
Und so ist es mit sehr vielen wissenschaftlichen Theorien, die alle mehr oder weniger auf irgendwelche Laborberechnungen hinauslaufen. Nicht dass das Falsch wäre, ganz im Gegenteil! Wenn das Higgsteilchen es tatsächlich fertigbringt, die Materie genauer zu erklären: nur her mit der Erklärung. Vermutlich würde ich sie nicht ganz kapieren, aber es ist doch schön, wenn 2-3 Leute auf diesem Planet verstehen wie das Universum beschaffen ist. Keine schlechte Leistung für ein Lebewesen, dass nur per Zufall entstanden sein soll. Immerhin ist das Universum doch ziemlich gross.
Ich finde es lobenswert, diese Einstellung zu lesen, dass Wissenschaft Spiritualität beinhalten kann. Bedauerlicherweise werden solche offenen Wesenszüge von Dogmas häufig zunichte gemacht. Gute Ideen haben in Etwa die gleichen Überlebenschancen wie diese mutierten zwei Säugetiere damals
drum überleben sie ja auch hin und wieder.
Das Problem ist so gesehen eher, wie Du sagst, dass viele aufgrund von neuen Erkenntnissen gewisse andere Erkenntnisse völlig ausblenden. Sich quasi enttäuscht davon abwenden. Hier kommen dann Gruppen wie die Rosenkreuzer ins Spiel, die den Menschen einen Ausweg aus dem Dilemma bieten, und ihnen mit wortgewandter Logik die von Spiritualität nur so trieft, ein Weltbild überstülpen worin es WEDER für Gott NOCH für Evolution Platz hat. Mit dem lakonischen Beisatz, dass halt die meisten Menschen in dem Leben/Sterben gefangen sind, und SIE den einzigen Weg wüssten ein paar Erleuchtete daraus zu befreien.
Von solchen Heilsversprechungen halte ich nicht viel. Viel wichtiger wäre eine "wissenschaftliche" Untersuchung der Theorien dieser Gruppen, die ihr Wissen ja irgendwoher haben. Mir gehts nicht darum, zu sagen, die einen oder die andere haben Recht oder Unrecht, sondern ein Zusammenfügen, all dessen was die Menschheit in Vergangenheit und Gegenwart (und in Zukunft) an Wissen zusammengetragen hat.
Also ein Zusammenfügen von Erkenntnissen. Statt die ganze Schöpfung als Illusion zu betrachten, wäre es doch eigentlich ganz nett, wenn wir das Universum als Schöpfung betrachten.
Ok, das war jetzt ein bisschen suggestiv *grins*
Also anders gesagt; ich glaube einfach, dass es möglich ist, bestimmte Theistische Sichtweisen wissenschaftlich zu beweisen. (Das sind grosse Worte aber Papier ist ja bekanntlich geduldig.) Indem wir uns auf die Grundsätzliche Frage besinnen:
Was IST Leben.
(und daraus abgeleitet: wie setzt es sich zusammen, woher kommt es, was macht es hier, wie entstand und entsteht es, und wohin geht es, wenn es endet)
Nun kann eine Wissenschaftliche Erforschung dieser Sachverhalte aber nicht zustande kommen, wenn wir von vornherein gewisse Dinge ausschliessen. Solch ein Vorgehen ist das Umgekehrte einer These. Eine Antithese sozusagen.
Ich denke Vereinigung von Thesen – Fusion von Erkenntnis, nicht deren Spaltung – ist die Lösung für die festgefahrenen Parteien im Evolution /Kreation Streit. Ausformuliert: Eine gewollte, ungeplante, materialistische Evolution, die den göttlichen Samen der Kreation in sich trägt.
Das ist doch mal ein Satz
Aber ich mach mit dem Satz einen Fehler: es geht nicht um die Antwort, es geht um die Frage! Wir müssen die Frage richtig stellen. Nicht: Wie beweise ich These A oder B oder wie widerlege ich These A oder B, sondern: wie finde ich heraus was hier abgeht?
Das was wir brauchen, das was wir geben - das sind wir.