Auch ich mache ab und an etwas Kreatives. Und ich könnte unter einem Druck nie so ein gutes Resultat machen, wie wenn ich es einfach laufen lasse. Oder zur Ruhe finde. Ich meine hier die Ideen kann man nicht konstruieren, die kommen aus ... ok sagen wir mal aus dem nichts und allem. Bei mir beim laufen, radfahren, joggen, meditieren, oder auf dem Klo aber am wenigsten am Schreibtisch wenn ich danach fordere. Ich sehe die Ideenfindung als ein sich öffnen und nicht verschliessen.
Da sprichst Du wahre Worte. Es ist (ergänzend gesagt) nach meiner Erfahrung aber auch so, dass wenn man sich geradezu meditativ in eine Arbeit hineinchnünlet – was meines Erachtens nur dann geht, wenn man diese spezielle Arbeit unglaublich gern macht, weil sie sozusagen der Stoff ist, aus dem die eigene Seele gemacht wurde (sozusagen) – dass das Resultat dann immer eine Art Kunstwerk wird, etwas besonderes. Vielleicht so eine Art Ritual, bei dem man vollumfänglich mit dem verschmilzt, was da an kreativer (schöpferischer) Kraft zwischen den Quarks rumdüst. Wie wenn man sich mit dem Internet verbindet. Nur dass es kein Computersystem ist, sondern irgendwas anderes.
Es wäre also sozusagen beides denkbar, der spontane Einfall – wie auch der Einfall, der aufgrund dieses Verschmelzungsrituals hervorkommt.
Ich glaube anzunehmen dass das Ziel eines Jeden ist Glück zu erfahren. Um dieses Ziel zu erreichen benötigen wir nichts von draussen, keine Wissenschaft, kein System oder was auch immer, sondern nur uns selbst. Wir sind alleinig in der Lage das Leben ohne Berg- und Talfahrt mit Leid und Freud leben zu lernen und zu leben. Alles was wir dazu benötigen steckt bereits in uns. Um diesen Baukasten zu verstehen brauchen wir keine Biologie sondern die Erfahrung. Selbsterkenntnis. Exaktes, liebvolles Betrachten und Untersuchen unser Selbst.
Das mit dem Glück… seh ich anders. Aber das würde jetzt zu weit führen. Einigen wir uns auf Erfahrungen sammeln? In diesem Fall stimme ich Dir zu, dass es dafür kein System, keine Wissenschaft etc. braucht, denn die Fähigkeit Erfahrungen zu sammeln, liegt in unserer Natur. Menschen sind von Natur aus, Geschichtenerzähler und Geschichtenhörer. Alles was wir tun, gründet auf einer Geschichte. Wer besonders überzeugende Geschichten erfinden kann, beeinflusst das Denken der anderen. Daraus entstehen Systeme und die kriegt man – ähnlich einem Sirup – nur schwer wieder los. Dieser Sirup ist sozusagen die Geschichte eines anderen. Nicht die eigene. Unser System, Finanzen, Bildung all der Kack halt, ist ein sehr sehr klebriger Sirup, und sich davon zu befreien, bedeutet Reinigung mit Scheuerlappen. Dieser Scheuerlappen kann natürlich durch Erfahrungen gebildet werden, womit wir wieder am Anfang stehen. Gerade negative Erlebnisse (Jobverlust, tödliche Unfälle, Liebeskummer) haben die Kraft, einen Menschen aus seinem Alltagstrott zu befreien. Natürlich gilt das auch für die schönen Dinge (frisch verliebt sein, ein Kind bekommen, befördert werden). Alles was nicht „normal“ ist, ist somit befreiend. Bedauerlicherweise ist es inzwischen so, dass die Mehrheit der Menschheit lieber den Alltagstrott hat, also liebend gern im Sirup versinkt. Denn das ist einfacher, sicherer und weniger nervenaufreibend.
Hier ein Beispiel aus meinem eigenen Leben: letztes Jahr wollte ich unbedingt aus dem Sirup raus. Ich kaufte mir also ein Ticket nach Indien und wollte sozusagen Hippiemässig Erfahrungen sammeln. Das ganze war jedoch schwieriger als ich dachte. Mein Sicherheits- und Wohlbefindungsbedürfnis, antrainiertes Verhalten wie „sich über jeden Scheiss ärgern“ und „warm duschen“, also Verhaltensweisen, die in unserem System völlig normal sind und hier auch gefördert werden, habe ich derart fantastisch kultiviert, dass ich selbst in Indien, nicht davon losgekommen bin und nach fünf Wochen wieder zurückkam. Warum? Und war es ein Scheitern? Natürlich war es nicht ganz das, was ich mir erhoffte, und ja ich bin auch etwas enttäuscht von mir selbst. Aber andererseits war es dennoch „nicht normal“ und diese Reise hat mir mehr gezeigt, als ich anfangs dachte. Nicht zuletzt lernte ich etwas über Anhaftungen. Zivilisatorisch bedingte.
Und was wäre eine neue Weltordnung dazwischen? dem Weg der Mitte
Es deutet halt schon allzuviel daraufhin, dass es eine Wende mit erweitertem Bewusstsein geben könnte. Zumindest kann ich dies bei mir und Euch auch schon beobachten.
Das bestehende System funktioniert doch nur deshalb weil es alle unterstützen. Doch uns geht der Saft schon langsam aus. Wie erklären wir denn den Chinesen z.B. ... sorry ihr könnt nicht einen ähnlichen Lebensstandard wie wir führen, es gibt gar nicht genug Rohstoffe.
Und falls das Finanzsystem komplett kollabiert, warum sollte der Mensch wieder so etwas Ähnliches aufbauen wollen?
Mit einem erweiterten Bewusstsein werden wir womöglich die Einheit sehen. Das alles mit allem vernetzt und abhängig ist.
Der Weg der Mitte. Weisst Du warum China das Reich der Mitte genannt wurde, bevor die Mao-Spinner das Ruder übernahmen? Wegen dem Taoismus. Wer sich ein bisschen mit Laotse beschäftigt wird einiges verstehen, denn der gute Mann sagt so Dinge wie, „wer nur im Tempel betet, und sich für die Arbeit auf dem Feld zu Schade ist, wird das Tao nicht erreichen, wer seine Äcker bestellt und die Spiritualität in sich kultiviert, kriegt so viele Waschmaschinen wie er tragen kann“. Also so was Ähnliches hat er mal gesagt. Jedenfalls ist das Tao eine interessante Sache. Es geht da um Ying und Yang und die Vereinigung dieser beiden. Oder auch, dass beides im Grunde genommen die umgekehrte Ausprägung des anderen ist, und sich beide enthalten.
Warum sollte der Mensch so was wie das Finanzsystem wieder aufbauen wollen. Weil es funktioniert. Es funktioniert nur nicht, wenn Einzelne es benutzen um ihren eigenen Einfluss auf unmenschliche Weise auszudehnen. Solange jeder, ob Reich oder Arm, innerhalb des Finanzsystems seinen Zweck erfüllt, funktioniert das System perfekt. Vielleicht etwas unmenschlich, seelenlos und gefühlskalt, aber es funktioniert. Da wir kein System brauchen, um Erfahrungen zu sammeln, spielt es auch keine Rolle, in was für einem Finanzsystem wir leben.
Eine Rolle spielt es allerdings, wenn wir nicht nur die eigene Weiterentwicklung im Auge haben, sondern uns der Welt als ganzes zuwenden. Ich persönlich vertrete die unpopuläre Ansicht, dass die Menschheit eine Aufgabe hat, innerhalb der Schöpfung. Wir haben die Fähigkeit und die Möglichkeit eine bestimmte Veränderung innerhalb der Schöpfung zu kreieren, die zum Ziel hat, das Dunkel und das Licht zu vereinen, und eine Art „neue“ Form der Energie/Materie zu schaffen. Dies machen wir auch eifrig, aber offensichtlich ein bisschen zu einseitig. Die Materie haben wir ziemlich im Griff – und sie uns auch. Das mit der Energie haben wir jedoch grösstenteils verlernt. Dahingehend besteht Entwicklungspotential.
Das vernetzte Bewusstsein würde diese Problematik auf einen Schlag lösen. Wenn jeder mit jedem in einer Art bewusster Verbindung stünde, nun ja… schwuppdiwupp. Allerdings scheint es diesbezüglich noch einige Schwierigkeiten zu geben, sonst hätten wir das ja längst. Allenfalls ist eine der Schwierigkeiten darin zu finden, dass unser Sirup uns lähmt.
Für was braucht man denn eine Zeitung? zum all den Horror zu lesen und sich selbst damit in Resonanz zu bringen?
Genau.
Dafür braucht man Zeitungen.
Jetzt möchtest Du wahrscheinlich wissen, was das bringen soll?
Das Negative, dieser Horror, wird aufgelöst durch Leiden.
So wie im Magen mit der Salzsäure Materie in Energie verwandelt wird, so wird in unserer Resonanz des Herzens mit dem Horror das Negative umgewandelt, sodass es an Kraft verliert.
Gäbe es keine Zeitungen, die nichts weiter darstellen, als Erzählungen, also anders gesagt, gäbe es keine Erzählungen und Geschichten vom Horror, dem Dunkel und oftmals auch dessen Auflösung, so hätte sich die Menschheit längst gegenseitig ausgelöscht und jede Form von Liebe, Toleranz, Mitgefühl und so weiter wäre nie entstanden.
Du meinst glaub aber was anderes.
Stimmt, in meinem letzten Beitrag meinte ich, dass Natels, Email, Internet usw. durchaus für Dinge verwendet werden können, die ein gemeinsames Bewusstsein geradezu erschaffen. Beobachte, wie die Leute so um die 20 mit diesen neuen Medien umgehen, wie vernetzt sie sind. Man könnte hier bereits von einem Hive-Bewusstsein sprechen. Zwar noch einigermassen nach „Cliquen“ unterteilt, aber die Grenzen verschwimmen zusehends. Geh auf irgend ein x-beliebiges Myspaceprofil und betrachte die Freundeslisten. Was Du dort siehst, ist noch gar nichts im Vergleich zu den SMS, den Anrufen, dem persönlichen Kontakt, dem Austausch an Wissen, Gedanken etc. der dort stattfindet. Die Menschheit ist technologisch so weit, dass man bereits ansatzweise von Telepathie sprechen kann. Oder von Hive-Bewusstsein. Angenommen dies wird künftig noch mit einem energetischen Austausch ergänzt, wie ihn manche Weisen Mönche wohl bereits seit Jahrtausenden kennen – dann entsteht ein neues Zeitalter.
So long und Danke für Deine Beiträge
wirklich genial, was Du hier schreibst.