Ist der Glaube an etwas wichtiger, als Moralvorstellungen

[Fallen Angel 3]

Was Bill Gates angeht - jaa es hat den Anschein, als wäre es durchaus die freie Wahl, wie jemand Geld verdient, freie Marktwirtschaft und so. Tatsächlich aber hat sich in den letzten 40 Jahren eine seltsame Verküngelung von Politik und Wirtschaft im IT-Bereich ergeben, die weit von dem entfernt ist, von dem die damaligen Hacker träumten. Ich finde das bedauerlich, denn es wäre auch anders möglich gewesen. IT als Heilmittel für die Wirtschaft? Warum nicht. Es war eine neue Idee, und in den Anfängen ganz neu umgesetzt, es wäre möglich gewesen, einen Paradigmenwechsel im Denken der Wirtschaft zu ermöglichen. Bill Gates (und andere, aber er war der eindeutige Auslöser, mit seinem unseeligen Brief) hat diese Möglichkeit vernichtet, er war Eifersüchtig und neidisch und wollte seinen Anteil für sich behalten. Na schön, soweit nur die übliche Gier, die unsere Wirtschaft ausmacht. Aber, wie man sieht ooxml, hörte es bzw. er dort nicht auf.

Und so was soll in irgendeiner Form Moralisch gerechtfertigt sein und durch Gesetze und "Sitten" geschützt?

Die Gesetze sollten die Schwachen schützen. Und im Grunde genommen tun sie das auch. Zum Beispiel ist ja das Copyright eine wirklich geniale Idee, um die Rechte von meistens eher armen Künstlern zu schützen. Irgendwie hat sich aber in den letzten Jahren eine Entwicklung in die Gesellschaft eingeschleust, die der Grundidee solcher Gesetze widersprechen. Copyright Organizations "vertreten" die Rechte von Künstlern - sagen sie - in Wahrheit vertreten sie eher die Anliegen derjenigen, die sich an den Künstlern eine goldene Nase verdienen. Mit freundlicher Unterstützung der Politik. Da läuft was Krumm, finde ich.

[u.s.l.]

http://www.20min.ch/news/stgallen/story/18018741

[abraxas]

http://www.20min.ch/news/stgallen/story/18018741

ein typischer bullshit-artikel, geschrieben von jemandem, der keine ahnung von der materie hat

[u.s.l.]

was mich erfreut, denn dann wird uns wohl jemand, der von der materie ahnung hat, erklären, wie materie so ist und was dahintersteckt

[abraxas]

hehe


es ist ganz normal dass man sicherheitslücken anschaut, demonstriert, analysiert und zeigt. denn man kann sich nicht verteidigen, wenn man nicht weiss, wie die hacks funktionieren. das ist eine völlig normale und auch legitime vorgehensweise in der it-security. an der demonstration von sicherheitslücken ist nichts illegales oder verwerfliches dabei, ausser man zeigt das direkt live an einer website, deren betreiber davon nichts wissen oder damit nicht einverstanden sind.

gehts um zero day exploits (bisher unveröffentlichte sicherheitslücken in applikationen) ist das thema umstrittener. im artikel ist aber nicht klar worum es genau geht. es wird der eindruck erweckt, dass es nicht nur fragwürdig sondern beinahe kriminell sei, wenn man anderen zeigt, wie man sich in webseiten hackt. und das ist kompletter schwachsinn. erstens sind solche informationen nicht nur frei verfügbar im internet, es ist sogar wichtig und im sinne der förderung der sicherheit, dass webseitenbetreiber, systemadministratoren (zu denen gehöre ich, nur dass da keine falschen eindrücke entstehen) oder andere solche lücken und techniken kennen. ich sehe überhaupt nichts schlimmes an der verbreitung der information. bedenklich ist es erst, wenn dieses wissen dazu benutzt wird schaden anzurichten.

[u.s.l.]

nun - ich kann den fall nicht wirklich beurteilen. meine vermutung läuft jedoch darauf hinaus, das einige diesen kurs besucht haben, die sich nicht bloss zu schützen gedenken und vermuten darf man wohl. oder ist dies kriminell?

manchmal nimmt mich schon wunder, wer sich so ins mf "hineinschleichen" tat - und wozu?

von privaten pcs schweige ich an dieser stelle. ich will keine lawine lostreten. das wäre kontraproduktiv.

seid lieb zu einander und vergesst die moral nicht

[abraxas]

nun - ich kann den fall nicht wirklich beurteilen. meine vermutung läuft jedoch darauf hinaus, das einige diesen kurs besucht haben, die sich nicht bloss zu schützen gedenken und vermuten darf man wohl. oder ist dies kriminell?

naja, so what? ich bin der meinung, dass das verbreiten solchen wissens am schluss der security zuträglich ist. abgesehen davon halte ich wissen an sich für neutral. es kommt darauf an, wie dieses wissen eingesetzt wird.
ich befürworte full disclosure