Ursprung der Erfüllung

Mysteriöse Erfahrungen, Weisheiten, Rätselhaftes.
Fallen Angel 3
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Re: Ursprung der Erfüllung

Beitrag von Fallen Angel 3 »

@Buddhanature
in einigen Punkten stimme ich voll und ganz mit Deiner Ansicht überein.

@Psychobella
Warum ist es das wichtigste, an sich selbst keinerlei Bedingungen zu stellen?

Mal eine provokante Frage an die "Bedinungslose Liebe"-Fraktion in diesem Forum:
Ist Liebe, die keine Bedinungen stellt, überhaupt wirklich Liebevoll?
ist es wirklich Liebevoll wenn man die Augen verschliesst von potentiell selbstzerstörerischem, schädlichen, und lethargischem Verhalten (so als Beispiel)? Vielleicht ist diese Bedinungslosigkeit eben gerade wieder das gleiche, wie mit der Gleichgültigkeit, die oftmals bei Menschen zu beobachten ist, die optimistisch eingestellt sind. "äs chunt scho guät" - was wenn nicht? Was wenn es etwas oder jemanden braucht, der Veränderung, allenfalls sogar Zerstörung bewirkt, damit es besser, freier, selbstbestimmter und liebevoller wird? Manche Dinge in der Geschichte der Menschheit, liebgewonnene Überzeugungen der Gesellschaft mussten zerstört werden, und ich bin weiss Gott froh, dass diese Dinge zerstört wurden. (Sklaverei, Unterdrückung der Frauen etc.) [wobei es das leider immer noch gibt, global gesehen, das darf man natürlich nicht vergessen, ein Aufruf, liebgewonnene "Traditionen" endgültig zu zerstören, ungeachtet kultureller Unterschiede, und ähnlicher Ausreden]
ausserdem finde ich es ansatzweise egoistisch, wenn man erstmal sich selbst liebt, bevor man anfängt, den Rest der welt zu lieben.
Liebe ist erst dann Liebe, wenn sie alles tut, um verwirklicht und erfüllt zu werden.
Davor ist es allenfalls Schwärmerei.
Oder Ablenkung.

@Capa
Dass das Böse irgendwie "auch gut" sei, ist eine sehr moderne Auffassung, die womöglich nicht ganz stimmt. Es gibt ja diesen Spruch, "das Raffinierteste was der Teufel jemals gemacht hat, ist das Gerücht zu streuen, dass es ihn nicht gibt", oder so ähnlich. Andererseits könnte es auch sein, dass so ziemlich alle dualistischen Religionen das mit Gott und Teufel einfach verkehrt herum verstanden haben. Soweit ich das nachvollziehen kann, ist Gott meist ein riesen Arsch (siehe Hiob, Sintflut etc.) während der Teufel sich um die Menschen kümmert.
Das was wir brauchen, das was wir geben - das sind wir.
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Re: Ursprung der Erfüllung

Beitrag von Goa_Meitli »

nur kurz (eigentlich wollte ich diesen thread auslassen, weil das thema so endlos ist, dass das mitschreiben - obwohl endlich mal wieder etwas, das vielleicht nicht nur nonsense meinerseits hervorbringen könnte - so viel zeit in anspruch nehmen würde, die ich lieber mit der erfüllung meines lebens zubringen würde und das benutzen des internets für andere zwecke als informationsbeschaffung für die ausbildung meines erachtens nur in geringem masse der erfüllung dient, aber jetzt schreibe ich halt doch was dazu... 8-[ ) zum thema bedingungslose liebe.
behauptung:
bedingungslose liebe ist möglich. ist erfüllend. es ist die liebe, die alles ausfüllt, die einfach ist, die schmerz und enttäuschung zulässt. deren verletzungen sie zurückweichen lässt, ohne ganz zu verschwinden. die liebe, die den wunden zeit gibt, zu verheilen. die liebe, die in schrecklichen/bös wahrgenommenen/schmerzhaften taten anderer menschen deren verzweiflung sieht und sie deshalb nicht verurteilt. die liebe, die annimmt und sich hingibt. die weiss, dass fehler menschlich sind, dass verzeihen göttlich ist. die liebe, die alles durchströmt, die essenz allen seins, und deren sich doch nur wenige wirklich wahrhaftig bewusst sind (so nehme ich das wahr).
beziehung ohne bedingung ist unmöglich. regeln des zusammenlebens sind notwendig. viele beachten diese regeln, ohne dass ihnen bewusst ist, dass es sich um regeln handelt, einfach, weil sie spüren, was richtig ist (natürlich könnte man diskutieren, was denn richtig und was falsch ist, ob es überhaupt richtig und falsch gibt, aber dieses thema überspringe ich mal lieber, sonst wird es dann doch nicht so kurz...). manchmal braucht es kompromisse, abmachungen, um ein zusammenleben zu ermöglichen, bei dem sich niemand auf dauer unterdrückt, ausgenutzt oder überfordert fühlt.
so... bi dänn mal wider wäg O:)
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Re: Ursprung der Erfüllung

Beitrag von Capablanca »

Psychobella hat geschrieben:Bedingungslose Offenheit finde ich 'gefährlich', denn sie würde auch negative Energien zulassen.
Mit negativen Energien meine ich Einflüsse in Abwesenheit von Liebe.
lässt denn die bedingungslose Liebe nicht auch negative Energien zu? Und wenn nicht, ist sie dann noch bedingungslos? Bedingungslos heißt doch, dass sie keine Bedingungen und Erwartungen an jemanden oder etwas stellt. Und das bedeutet, nicht zu werten oder zu (ver)urteilen, sondern einfach nur zu lieben.

So lange nicht alle die bedingungslose Liebe verwirklicht haben, kann sie auch ein einzelner nicht verwirklichen, es sei denn, er liebt auch die Abwesenheit von Liebe - nur dann kann man von etwas Bedingungslosem sprechen.

Die bedingungslose Offenheit nimmt dagegen alles an, wie es ist. Sie verschließt sich nicht gegenüber der Realität, in der es so viel Leid, Verachtung, Misstrauen, Neid, Hass und Gier gibt.

Bedingungslose Offenheit heißt aber nicht bedingungslose Ignoranz, sondern erlaubt durchaus einen Weg zu gehen, um das Leid auf dieser Welt zu mindern. Sie erkennt nur das Leid als das, was es ist, und nimmt es ganz an.

Der Unterschied zwischen bedingungsloser Liebe und bedingungsloser Offenheit besteht darin, dass die erste eine romantische Schwärmerei ist und die zweite eine greifbare Wirklichkeit :P
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Re: Ursprung der Erfüllung

Beitrag von Modulator »

Ist das streben nach Erfüllung, meiner Meinung nach, nicht das gefährlichste was es gibt? Immer auf der suche nach dem Perfekten da sein, seine so genannte Bestimmung zu erfüllen. Ohne Rücksicht auf Verluste, seiner Erfüllung näher zu kommen. Dabei zieht man sein Innerstes in den tiefsten Abgrund, somit geht auch die Liebe verloren. Den es ist kein Platz mehr für anderes, als sein eigenes erfülltes Leben. Kaum ist jemand zu nahe, gerät man aus der Bahn und vergisst seine Ziele oder auch nicht. Somit kann ein erfüllter Mensch nicht bedingungslos Lieben. Was ist also die Erfüllung?

So wie USL es beschrieben hat, man kann ihr nicht gerecht werden ohne andere damit zu verletzen. Ein erfülltes Leben gibt es einfach nicht, man will immer irgendwas. wird dieses Etwas unterbrochen oder nicht geliefert, steht man vor einer Wahl. (Ich oder Du) Capas Antwort auf die Erfüllung ist Sein, bin ich eindeutig deiner Meinung. Doch für das Sein ist kein Platz für andere.

(Der Tod bringt die Erfüllung)?

MfG
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Re: Ursprung der Erfüllung

Beitrag von Goa_Meitli »

Capablanca hat geschrieben:Der Unterschied zwischen bedingungsloser Liebe und bedingungsloser Offenheit besteht darin, dass die erste eine romantische Schwärmerei ist und die zweite eine greifbare Wirklichkeit :P
veto...bedingungslose liebe anerkennt, wenn ein mensch zu verletzt ist, um die liebe zu zeigen. bedingungslose liebe sieht die liebe in allem, auch wenn es noch so schmerzvoll ist, noch so grausam und hasserfüllt erscheinen mag. bedingungslose liebe verschliesst die augen nicht vor dem schmerz, sondern geht durch ihn hindurch, akzeptiert ihn als teil des ganzen. die offenheit verstehe ich eher so als akzeptieren und sehen von dem was ist, wohingegen bei der bedingungslosen liebe das gefühl dazukommt. obwohl...gefühl vielleicht nicht das passende wort ist. vielleicht verstehst du unter bedingungsloser offenheit, was ich als bedingungslose liebe bezeichne. manchmal fehlen mir die worte...
unsere sprache ist etwas wunderbares als mittel zum ausdruck, wenn wir lernen, sie behutsam und präzise zu verwenden (und oftmals reicht es, einfach draufloszuplappern... /grim ), doch letztenendes sind buchstaben und worte so überflüssig wie ein abstand nach drei punkten, wenn wir uns auf anderen ebenen zu verstehen in der lage sind.
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Re: Ursprung der Erfüllung

Beitrag von Capablanca »

Goa_Meitli hat geschrieben:vielleicht verstehst du unter bedingungsloser offenheit, was ich als bedingungslose liebe bezeichne.
ich glaub, das tue ich. denn unsere definitionen überlappen sich. und ein gefühl? was ist schon ein gefühl? ist das nicht bloß chemie? gefühle sollten nicht überbewertet werden ... die anhaftung an dieses romantische wohlsein hat doch nichts mit echter liebe zu tun ... das ist nur pubertär

@Modulator
Erfüllung heißt nicht nach Perfektion zu streben, könnte nämlich genau das Gegenteil heißen: die Illusion der Perfektion aufgeben. Und es heißt auch nicht, andere zu ignorieren: ein erfülltes Leben könnte auch eins sein, in dem man hilft und teilt ..... und liebt (hachje ... diese Romantik)
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Re: Ursprung der Erfüllung

Beitrag von BuddhaNature »

Psychobella hat geschrieben: uns selber bedingungslos zu lieben
Schattenseiten liebevoll annehmen
Bedingungsloses Vertrauen
Leiden, um Erkenntnis zu gewinnen
aus Liebe heraus zu denken und zu handeln
wir haben jederzeit die Wahl
Verständnis für andere Lebewesen
Hab Deine Kernaussagen demontiert -> Tolle Aussagen!
Capablanca hat geschrieben:ich plädiere für bedingungslose Offenheit - sich selbst und anderen gegenüber
bedingungslose Liebe klingt kitschig
Offenheit finde ich gut. Wichtig find ich noch Wahrheit, und ich glaube ihr habt primär eigentlich dies "mit sich selbst sein" gedacht.
Und tät's mich Fragen welche Bedingungen ich für eine Beziehung hätte, tät ich antworten mit Offenheit und Wahrheit wahrt man die Liebe.

Und wegen kitschig... Der Winter ist so kalt, aber der Frühling kommt balt :)

@USL
Ich schreib hier auch nur mit weil's mich selbst interessiert. Recht oder Unrecht hat eh niemand, Wahrheit ist ziemlich subjektiv. Ich hinterfrage gerne meine Ansichten. Und andere Meinungen geben mir Gelegenheit darüber zu reflektieren, um daran zu wachsen. Mit Überzeugung hat das wenig zu tun.

ups. muss wieder arbeiten
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Re: Ursprung der Erfüllung

Beitrag von Goa_Meitli »

Capablanca hat geschrieben:und ein gefühl? was ist schon ein gefühl? ist das nicht bloß chemie? gefühle sollten nicht überbewertet werden ... die anhaftung an dieses romantische wohlsein hat doch nichts mit echter liebe zu tun ... das ist nur pubertär
hehe.. du erinnerst mich an unseren bio-psycho-dozenten: verhalten ist lediglich eine funktion des gehirns. seele - gibts nicht. du magst ja recht haben, vielleicht bin ich versunken in einer elenden kitsch-romantik-welt inkl. rosaroter brille /doof :lol: deshalb hab ich ja geschrieben "gefühle" ist nicht so das richtige wort...es hat ne...andere qualität. schwierig, das wort zu finden. es ist etwas erfüllendes, das ich bei einer "puren" offenheit (was ich darunter verstehe) nicht so wahrnehme...
Capablanca hat geschrieben:Erfüllung heißt nicht nach Perfektion zu streben, könnte nämlich genau das Gegenteil heißen: die Illusion der Perfektion aufgeben. Und es heißt auch nicht, andere zu ignorieren: ein erfülltes Leben könnte auch eins sein, in dem man hilft und teilt ..... und liebt (hachje ... diese Romantik)
=D>

oder aber anzuerkennen, dass perfektion ihre macken und ecken und kanten hat. makelloses ist (meiner meinung nach) nicht perfekt.
Modulator hat geschrieben:Verluste
vieles mag auf den ersten blick als verlust erscheinen. oder auch tatsächlich verlust sein. meine bescheidenen erfahrungen haben mir immer wieder gezeigt, dass - mit ein wenig zeitlicher distanz - die verluste notwendig waren für gewisse einsichten, für gewisse schritte in richtung erfüllung. zum beispiel der verlust eines nahe stehenden menschen: er ist betäubend, kann traumatisierend sein, schmerzhaft und die folgen der verletzung noch jahre danach auswirkungen auf unser leben haben, wir können uns selber am weiterleben hindern. bis wir den verlust akzeptieren, annehmen und lernen, unser leben dennoch zu leben, bis wir uns vom schuldgefühl, das ein tod eines nahestehenden menschen, auslösen kann. während unseres lebens werden wir unzählige verluste erleiden, manchmal schwerwiegende, manchmal kaum zu bemerkende. daran wachsen wir, wenn wir uns nicht verkriechen und uns nicht schuldig fühlen, dass wir leben, dass wir freude haben, dass wir geniessen, während es anderen vielleicht nicht so gut geht (es würde ihnen nichts helfen, wenn wir selbst nur traurig wären).
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Re: Ursprung der Erfüllung

Beitrag von Psychobella »

Fallen Angel 3 hat geschrieben:@Psychobella
Warum ist es das wichtigste, an sich selbst keinerlei Bedingungen zu stellen?
Weil ich erst dann fähig bin, andere bedingungslos zu lieben.

Eine Bedingung bedeutet für, mich, etwas zu müssen oder zu sollen, heisst ich setze mich unter Druck, weil ich ablehne, was ist.
Je mehr ich etwas ablehne und mich darüber ärgere, desto mehr bekomme ich davon.
Mich bedingungslos zu lieben, bedeutet für mich, mich anzunehmen, wie ich momentan bin und jederzeit die Wahl zu haben, mich ändern zu können, wenn ich das möchte.
Fallen Angel 3 hat geschrieben:Ist Liebe, die keine Bedinungen stellt, überhaupt wirklich Liebevoll?
Versteh ich nicht. Was meinst du in dem Zusammenhang mit 'liebevoll'? Liebe-voll...voll Liebe... #-o
Eine Bedingung zu stellen, bedeutet für mich, dass jemand anders mir geben soll, was ich mir selber nicht geben kann. Das ist ein Abhängigkeitsverhältnis, keine Liebe.
Fallen Angel 3 hat geschrieben:ist es wirklich Liebevoll wenn man die Augen verschliesst von potentiell selbstzerstörerischem, schädlichen, und lethargischem Verhalten (so als Beispiel)?
Nein...es zur Kenntnis nehmen (statt die Augen verschliessen und es dadurch abzulehnen) ermöglicht mir, dieses Verhalten zu ändern.
Fallen Angel 3 hat geschrieben:Vielleicht ist diese Bedinungslosigkeit eben gerade wieder das gleiche, wie mit der Gleichgültigkeit, die oftmals bei Menschen zu beobachten ist, die optimistisch eingestellt sind. "äs chunt scho guät" - was wenn nicht?
Ist für mich nicht dasselbe.
Gleichgültigkeit ist Angst...sich mit sich selbst und den Menschen auseinander zu setzen.
Fallen Angel 3 hat geschrieben:ausserdem finde ich es ansatzweise egoistisch, wenn man erstmal sich selbst liebt, bevor man anfängt, den Rest der welt zu lieben.
Liebe ist erst dann Liebe, wenn sie alles tut, um verwirklicht und erfüllt zu werden.
Du hast recht, ich habe mich nicht korrekt ausgedrückt: Man darf sich gleichzeitig so lieben wie den Rest der Welt. Das hat nichts mit Egoismus zu tun, denn ich stelle mich und den Rest der Welt auf dieselbe Ebene.
Egoismus ist Angst....Angst, weniger zu kriegen als andere (und somit würde ich mich über sie stellen).

Ich habe es anfangs so geschrieben, weil ich bei mir selber immer wieder feststelle, dass ich denn Rest der Welt zu lieben versuche und dabei mich selbst vergesse...vergesse, dass auch ich zum Rest der Welt gehöre :wink:
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Re: Ursprung der Erfüllung

Beitrag von Modulator »

Ich auf meiner Seite helfe, teile und liebe was ich kann, doch musste ich viele male erfahren durch Eifersucht und Hinterlist, dass genau das Gegenteil zurück kommt. Mir ging das eigentlich am A.... vorbei, doch überlegte ich mir wo der beste Platz wäre für solche Offenheiten. Klar, klingt wie ich irgendetwas zurück haben möchte, doch das einzige was ist zurück haben möchte, ist Nix. Leider habe ich den Ort noch nicht gefunden. Oder gibt es den perfekten Ort dafür? Darum meine ich ein erfülltes Leben kann also nur einem alleine gehören, also muss der Tod die Erfüllung sein. Was man auch tut oder nicht tut, immer irgendwas als Reaktion zurück kommt.

Doch wenn man jeglichen Kontakt beendet, sein inneres so einstellt, damit man völlig unabhängig leben kann, ist für mich die wahre Erfüllung, Sie zeigt einem das wahre Leben, doch auch in der Unabhängigkeit, mit der Liebe zu jedem Lebewesen, ist ein Hindernis zu überleben. Denn um zu überleben, ohne irgendeinem Lebewesen zu schaden, sollte sich als sehr schwierig erweisen.

Sind die Ziele zur Erfüllung viel zu hoch? Denke genau das ist der Punkt....die Erfüllung gibt es nicht, aber man kann sehr nah ran kommen.......


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Re: Ursprung der Erfüllung

Beitrag von BuddhaNature »

Modulator hat geschrieben:Ist das streben nach Erfüllung, meiner Meinung nach, nicht das gefährlichste was es gibt? Immer auf der suche nach dem Perfekten da sein, seine so genannte Bestimmung zu erfüllen. Ohne Rücksicht auf Verluste, seiner Erfüllung näher zu kommen.
Ich vergleiche das Leben oftmals mit dem Pferd reiten. Hälst du die zügel zu locker, geht der Gaul nicht. Hälst du die Zügel zu streng bockt er und bleibt stehen.
Modulator hat geschrieben:Ein erfülltes Leben gibt es einfach nicht, man will immer irgendwas.
Obwohl ich davon entfernt bin, glaub ich daran, das dies sehr wohl möglich ist.
Natürlich schwer zu erreichen wenn man keine Hoffnung hat oder keinen Glauben hat.

Ich glaube es ist doch ein Bestreben eines jeden Glück zu erfahren. Und hat man Glück gefunden, möchte man diesen Zustand ständig wahren (Anhaftung, oder wie GoaMeitli sagt Verlust). Und sitzt man tief im Loch unten, möchte man möglichst diesen Zustand wieder weg haben (Aversion, Abneigung).
Genau aus diesen Zuständen entsteht soviel Leid. Doch man kann lernen diesen mit Gleichmut zu begegnen, ohne in die Leidvolle Spirale hineinzugehn. Es ist möglich auch weniger "schöne" Ereignisse einfach so zu nehmen wie sie sind. Man kann auch diese Taten mit liebevoller Güte betrachten. Nicht aufgesetzt, sondern wirklich so empfindend. Dazu jedoch Bedarf es einer Anstrengung in uns.
Modulator hat geschrieben:Ich auf meiner Seite helfe, teile und liebe was ich kann, doch musste ich viele male erfahren durch Eifersucht und Hinterlist, dass genau das Gegenteil zurück kommt.
Wenn du wirklich Bedingungslos gibts, ohne jegliche Erwartungen, ist dies sehr edel. Prüfe dich selbst. Ich weiss von mir, das ich viel zu oft eine Bedingung daran hafte.... und sei es nur ein Dankeschön
Modulator hat geschrieben:Doch wenn man jeglichen Kontakt beendet, sein inneres so einstellt, damit man völlig unabhängig leben kann, ist für mich die wahre Erfüllung,
Das finde ich ein geeignetes Mittel für Erkenntnisse zu erfahren. Daraus entstehen könnten die Erkenntnisse das alles voneinander abhängig ist und alles zusammengehört.
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Re: Ursprung der Erfüllung

Beitrag von Psychobella »

Modulator hat geschrieben:Ich auf meiner Seite helfe, teile und liebe was ich kann, doch musste ich viele male erfahren durch Eifersucht und Hinterlist, dass genau das Gegenteil zurück kommt. Mir ging das eigentlich am A.... vorbei
Eigentlich? Aber...?
Ich nehme an, alle von uns kennen solche Erlebnisse auch allzu gut. Mach dir immer wieder bewusst, dass 'Liebe leben' viel Neid und Missgunst auf den Plan ruft.
Diese Menschen und ihre Ängste annehmen und verstehen (nicht zwingend verzeihen)...akzeptieren, dass sie (noch) nicht so weit sind wie du...ihnen trotzdem oder gerade deswegen weiterhin in Liebe zu begegnen...es ist schlichtweg überwältigend, was eines schönen Tages 100fach zurückkommt :ove:

Es ist da der klitzekleine Unterschied (der sich oftmals so gut versteckt, dass man ihn gar nicht bewusst wahrnimmt), ob man bedingungslos Gutes tut, oder ob man Gutes tut in Erwartung einer Gegenleistung (z.B. um gemocht zu werden). Letzteres ist eben dann wieder an eine Bedingung/Erwartung geknüpft und zieht Verletzungen nach sich.

Der beste Ort ist nirgends und überall...der beste Ort ist in deinem Herzen!
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Re: Ursprung der Erfüllung

Beitrag von Fallen Angel 3 »

also moment mal Neid muss ja nicht bedeuten, dass man diejenigen ablehnt auf die man neidisch ist, ganz im gegenteil kann das durchaus auch eher ziemlich auf das selbst bezogen sein (ob das nun egoistisch oder im sinn der selbsterkenntnis geschieht, sei mal dahingestellt), also dass man halt auch gerne so liebevoll und so weiter, wäre. also ich seh's jedenfalls so. etwas sein zu wollen ist jedoch eurer ansicht nach (? oder nicht ?) nicht gut, zumindest wenn es ein ideal ist, das im äusseren liegt (wie zum beispiel die "anderen" bedingungslos liebenden menschen) weil man nicht nach idealen streben, sondern in seinem inneren irgendwie die antwort finden soll. ja was denn nun? das ideal der bedinungslosen liebe, oder offenheit - oder doch einfach so bleiben wie man ist?

und drum find ich eben, dass ich keine lust mehr habe selbstfindung zu betreiben, weil es eh nur verwirrt und letztlich unerreichbar bleibt. ich mein' nehmen wir einfach mal irgendeine theorie und behaupten mal (just for the discussion) das wäre die absolute endgültige wahrheit. also zb jeder mensch ist eine scherbe "gottes" und somit unsterblich weil sowieso nur ein teil von allem oder so. na gut. so gesehen könnte es mir tatsächliche egal sein, wenn jemand mit einer lanze versucht dieses "leben" zu beenden, weil ich dann ja wüsste, dass ich nur ein teil von gott bin oder so. andererseits würde es mich dennoch ärgern, endlich am ziel der erkenntis angelangt zu sein, und dann abgemurkst zu werden.
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Re: Ursprung der Erfüllung

Beitrag von BuddhaNature »

Fallen Angel 3 hat geschrieben:und drum find ich eben, dass ich keine lust mehr habe selbstfindung zu betreiben, weil es eh nur verwirrt und letztlich unerreichbar bleibt.
Erinnert mich an die Geschichte....
Ging ein Deutscher der kein französisch konnte nach Frankreich. Nach 3 Monaten kam er enttäuscht zurück und sagte... Die franzosen sind alles komische Leute mit denen man gar nicht reden kann.

Klingt mir irgendwie wie .... hat doch keinen Wert mehr, bringt eh nix -> Resignation?
Oder wie fest hast Du wirklich versucht Erkenntnis in dir zu erlangen? Und könnte es sein du hast deinen Weg einfach noch nicht gefunden?
Wenn ja, wäre es dann nicht ratsamer nach nem anderen Weg zu suchen, als zu sagen geht nicht.
Fallen Angel 3 hat geschrieben: nehmen wir einfach mal irgendeine theorie und behaupten mal (just for the discussion) das wäre die absolute endgültige wahrheit.
Gabs nicht man den Thread Therie vs. Praktika der auf dies eingeht.
Ich finde die ganze Wissensgesellschaft, die wir doch haben im letzten Jahrhundert, brachte uns nicht zum Glück.
Zumindest ich hab in der Schule ziemlich wenig wirklich zum Leben praktisches mitbekommen (jetzt mal den sozialen Aspekt ausgeklammert und eher den Schulstoff gemeint damit).

Wobei ich jetzt nicht unbedingt sagen will, dass dies nicht unmöglich wäre da draussen auch zu entdecken und zu erforschen. Denn ich wir werden nichts finden, was bereits in uns selbst steckt. Frage mich halt obs nicht einfacher gleich in uns selbst zu suchen als draussen.
Fallen Angel 3 hat geschrieben:andererseits würde es mich dennoch ärgern, endlich am ziel der erkenntis angelangt zu sein, und dann abgemurkst zu werden.
Wie besagt wird, wird man eben genau dann sich über nichts mehr ärgern müssen. Leidlos für alles. Unwertend.
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Re: Ursprung der Erfüllung

Beitrag von Capablanca »

Fallen Angel 3 hat geschrieben:andererseits würde es mich dennoch ärgern, endlich am ziel der erkenntis angelangt zu sein, und dann abgemurkst zu werden.
das wäre pech! :D

vielleicht bist du ja schon am ziel der erkenntnis?

oder: vielleicht gibt es sowas gar nicht?

wenn man erkennt, dass es nichts gibt, dem man hinterher rennen braucht, erfüllt einen das glück. das sagen zumindest die zen-anhänger. das problem ist nur, dass uns ständig vorgegaukelt wird, dass wir etwas hinterherrennen müssen - z.b. einem ideal

ein paar Zitate von Sawaki Kodo:

Im Zen sagt man: "Jeder Tag ist ein guter Tag!". Die Frage ist nur: Was musst du machen, damit jeder Tag wirklich ein guter Tag wird? Was musst du besitzen, um jeden einzelnen Tag wirklich genießen können? Und die Antwortet lautet: überhaupt nichts! Du musst überhaupt nichts tun oder besitzen, um glücklich zu sein. Du wirst nur ständig von der Idee an der Nase herumgeführt, dass du dies machen musst oder das haben willst. Wenn du endlich erkennst, dass diese Idee ein Hirngespinst war, wird jeder Tag wirklich ein guter Tag sein.


und noch eins zur erfüllung durch den tod:
Dir geht's mal gut, dir geht's mal schlecht - aber lohnt es sich denn, dich von der Laune des Tages verrückt machen zu lassen? Wenn du ganz loslässt, wirst du feststellen, dass das alles eigentlich ganz gleich ist. Du musst sterben, um ein glückliches Leben zu führen.

zur Offenheit:
Glück findet, wer durch eine harte Schule geht. Er versteht, dass eine Not nicht unbedingt eine Not und eine Freude nicht unbedingt eine Freude ist. Normalbürger machen ein großes Theater um nichts. Ständig drehen sie sich im Kreis, laufen dem nach, was sie mögen, und laufen vor dem davon, was sie nicht mögen - dabei besteht das große Glück darin, sich einfach auf alles einzulassen.

Du bist nie zufrieden: Nicht einmal mit dir Selbst bist du zufrieden, und deshalb tust du dein bestes, um ein anderer zu werden. Aber das ist genau der Punkt, an dem dein Irrtum anfängt: Du bist kein anderer als der, der in diesem Moment unzufrieden mit sich selbst sein Leben lebt. Keiner könnte das an deiner Stelle für dich sein. Und alles, was du in diesem Moment denkst und willst und tust, bist du selbst, unersetzbar so, wie du bist - das heißt, es gibt kein wahres, glückliches Selbst außer diesem unzufriedenen Selbst hier und jetzt.

Im Unglück, sei einfach unglücklich. Und wenn du stirbst, dann stirb!
(Ryokan, japanischer Zen-Dichter)
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