Das Dilemma der Gesellschaft

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Dragonfly

Das Dilemma der Gesellschaft

Beitrag von Dragonfly »

Ich mache mir momentan extrem viele Gedanken bezüglich meiner Identität. Ich bin 21...nach Rudolf Steiner ein Alter des Umbruchs, in dem man in eine neue Lebensphase eintritt. Und dieser Umbruch ist geprägt von der ewigen Frage: Wer bin ich? Und wer bin ich im Zusammenspiel mit der Gesellschaft, mit dem Umfeld?
Unsere Gesellschaft sollte eigentlich schnellstens einen grundlegenden Wandel durchmachen. Doch dieser Wandel ist schwierig zu bewerkstelligen, weil die Gesellschaft an Normen und Regeln festhält. Vieles davon sind ungeschriebene Gesetze.

Sagen wir es mal so: Es gibt überall "Konsumverweigerer". Der Begriff ist recht dehnbar. Aber darunter stelle ich mir einen Menschen vor, der irgendwie glaubt, begriffen zu haben, dass er nicht dauernd muss neue Kleider kaufen, nicht dauernd muss die neusten technischen Errungenschaften haben, also schlussendlich nicht immer konsumieren muss. Die Steigerung davon ist der "Aussteiger". Der sagt sich eines Tages "fuck the society" und wandert aus...in den Dschungel oder in die Steppe, nach Grönland oder meinetwegen nach Goa, liegt dort unter eine Palme, lässt sich die Haare wachsen und nennt sich irgendwann Goa Sepp...oder so.

Aber ist das die Lösung? Stellt euch vor alle würden das machen. Bei der Masse an Menschen die auf der Erde leben, wäre das Resultat wohl ziemlich...strange.

Machen wir einen Vergleich mit Tieren: In einer Kuhherde sehen alle etwa gleich aus. Natürlich gibt es da andere Fleckenmuster, andere Farben etc. aber im Grunde sind alle gleich. Es wäre undenkbar, dass plötzlich eine Kuh sich die Hörner irgendwo abrammt und fortan ein Leben ohne Hörner führen will. Der Vergleich ist blöd, denn Tiere sind ja keine Menschen. ABER ich finde, in gewissen Bereichen wäre es überlegenswert, sich an Tieren zu orientieren. Immerhin scheitert der Mensch daran, im Einklang mit der Natur zu leben. Tiere haben damit kein Problem, sie sind ja Teil der Natur.

Also stellt euch vor, der Mensch würde sich am Riemen reissen und zurück gehen zur Natur, all die ach so tollen Errungenschaften hinter sich lassen, schamanische Rituale veranstalten, all das Esoterik-Zeug nicht nur lesen, sondern auch leben. Rein die Vorstellung...das kann nicht gehen...unmöglich.
Also anders. Aber wie? Weiterentwicklung der Technologien in Richtung dimensionenübergreifende Energienutzung? Alles ist ja Energie. Die Barriere zwischen dieser Erkenntnis und dem Übergang zu einer solchen Energienutzung gründet in Zeit und Raum. Aber würden wir soweit kommen, wäre das ebenfalls eine Art Konsumverweigerung. Und ich glaube nicht, dass dafür alle Menschen bereit wären. Denn wie sieht ein Dasein als multidimensionales Wesen wohl aus? Womöglich würde man dann einfach als undefinierter Energiefluss irgendwo im All umhergondeln. Das Denken wäre wohl dermassen abstrakt, dass wir es uns nicht vorstellen können und ob eine Ich-Erkenntnis noch vorhanden ist, ist auch fraglich. Es wird wohl eher eine Alles-Erkenntnis sein. Unmögliche Vorstellung.

Aber das ist alles recht abgehoben und ich will mich nicht noch mehr verzetteln.

Fragen über Fragen...
Vor allem frage ich mich: Lebe ich mein Leben so weiter wie bisher, wie werde ich mich fühlen nach dem Tod? Ich werde wohl grenzenlos verwirrt sein. Klar: Wieso sollte man sich das fragen? Was zählt ist das Leben. Aber das Leben dauert nur eine gewisse Zeitspanne und was danach kommt ist gar nicht mehr zeitrelevant oder anders: unendlich.

Die Zeit in der ich mich völlig mit den Goafreaks (konkreter: mit ihrem Äusseren) identifiziere ist auch langsam vorbei. Denn was bringt es, sich die Haare wachsen zu lassen und verfilzen zu lassen? Klar, ich sehe dann anders aus und alle können sehen "aha, das ist ein Freak, der ist anders, der denkt anders als die anderen, der wird wohl weiter sein als ich." Wobei wohl viel öfters "aha, wieder so ein stinkender Goaner. linkes, grünes Lumpenpack. Haben alle keinen Job und nehmen Drogen" gedacht wird. Man grenzt sich also ab von der ach so dummen Gesellschaft und scheitert dann hie und da, weil Menschen Vorurteile haben und Bilder im Kopf haben von stinkenden Goanern, die an Umpf Umpf-Parties abstürzen, in das Drogenmilieu abrutschen und irgendwann als verwahrloste Gestalten auf der Strasse enden.
Nicht dass ich so denken würde. Ich finde tatsächlich, dass viele Menschen in der Goaszene weiter denken, als der 0815-Schweizer-Bürger.

Aber manchmal stelle ich mir so vor: Lieber den anderen Vorgaukeln, ein Teil der Herde zu sein und somit deren Akzeptanz und Respekt erhalten, jedoch innerlich versuchen, über die Herde hinauszuwachsen.
Denn was zählt ist ja nicht das Äussere, sondern das Innere. Das wissen wir ja alle eigentlich ziemlich gut.

Aber das Dilemma geht weiter auf einer nächsten Stufe: Denn innerlich möchte ich mich endlich erheben, aufsteigen, erleuchten. Die Gesellschaft jedoch lebt ein sehr materialistisches Weltbild vor. Konsum, Konsum, Konsum! Als Teil der Herde nehme ich automatisch daran Teil und unterstütze somit unseren Untergang. Ich habe ja Internet, ich habe ja einen MP3-Player und ich habe Kleider und ich produziere ja Müll und brauche Atomstrom und lasse mich andauernd von der Werbemaschinerie beeinflussen, wodurch ich unbewusst den Willen entwickle, mehr zu wollen. Mehr Geld, mehr Macht, mehr Einfluss, mehr Konsum. Und wenn ich mehr Geld habe, will ich ein grösseres Haus, einen schnelleren Computer, schönere Kleider. Das ist kaum aufzuhalten.

Die Gesellschaft ist ein Teufelskreis. Es gibt kaum eine Lösung, kaum einen Ausweg. Als einzelner Mensch kann man kaum etwas tun. Man kann sich wie gesagt von der Herde abgrenzen. Doch je mehr man das tut, desto mehr wird man von der Herde ausgegrenzt und landet irgendwann an einem Punk, an dem man alleine ist. Und das ist definitiv nicht erstrebenswert. Denn alleine kommt Mensch heutzutage kaum mehr klar.

Eine Lösung wäre wohl, wenn sich grundlegende Veränderungen in Regierungen entwickeln. Die ganze bio-ökö-alternativ-weg von Erdöl-Welle ist sicherlich eine gute Entwicklung.

Hmmm, also: Gibts ein Fazit?
Vielleicht so: Go with the flow. :-D Lass es fliessen, lass dich treiben. Krampfhaft gegen den Strom zu schwimmen bringt nichts. Kommt Zeit, kommt Rat. Ohren steif halten, sich einsetzen für eine bessere Welt, den Gedankenapparat am laufen halten und neue Ideen blühen lassen.

Momentan ist es wohl am Besten, sich nicht zu sehr von der Herde zu entfernen, insbesondere wenn man sich tagtäglich in ihr befindet. Eines Tages kommt ein umfassender Bruch...und das wird nicht mehr allzu lange dauern. Schlussendlich ist es ja eigentlich egal. Wir sind unendlich. Was wir mit unserer kurzen Zeitspanne, die wir Leben nennen machen, ist uns überlassen. Natürlich sollten wir uns dann und wann bewusst machen, dass wir eines Tages sterben und dass wir uns dann mit einem neuen Abschnitt vertraut machen müssen. Aber bis dann sollten wir vielleicht einfach auch mal geniessen. Denn im Genuss, im Gefühl der unendlichen Freiheit gründet das grösste Potential für neue Welten. Weg mit der Angst, weg mit Sorgen, Nöten, Beklemmnissen.

Die Frage meiner Identität habe ich aber immernoch nicht geklärt. Ich bin Mensch. Aber was für ein Mensch? Ich wäre gerne ein Übermensch. Aber krampfhaft danach zu streben bringts auch nicht. Wahrscheinlich ist das auch eine Entwicklung, die irgendwann mal kommt.

Boah, das wird ein langer Text. Aber während dem Schreiben kommen mir irgendwie die meisten Einfälle. Und ich glaube ich habe die Lösung gefunden. Also: Gelassen sein, sich treiben lassen und erst wenn das Gefühl einer unendlichen Unbeschwertheit und Freiheit eintrifft, haben wir das Potential zum Übermenschen. Das beinhaltet auch, dass wir unsere Neigungen, unsere Gedanken zu jedem Moment vorbehaltlos akzeptieren. Eben: Go with the flow.
Das könnte es sein. Ich weis es nicht, aber ich werde es mal ausprobieren.

Ich wäre eben gerne ruhiger und unbeschwerter, völlig frei von Angst und Sorgen. Wer will das nicht. Dazu braucht es Akzeptanz, Liebe, Respekt...und eben auch Gemeinschaft! Abgrenzung ist keine Lösung.

Wie war das nochmal? PLUR!

Womit wir wieder bei den Hippies wären. /doof
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Nichtlustig
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Re: Das Dilemma der Gesellschaft

Beitrag von Nichtlustig »

Ich mache mir momentan extrem viele Gedanken bezüglich meiner Identität. Ich bin 21...nach Rudolf Steiner ein Alter des Umbruchs, in dem man in eine neue Lebensphase eintritt. Und dieser Umbruch ist geprägt von der ewigen Frage: Wer bin ich? Und wer bin ich im Zusammenspiel mit der Gesellschaft, mit dem Umfeld?
Unsere Gesellschaft sollte eigentlich schnellstens einen grundlegenden Wandel durchmachen. Doch dieser Wandel ist schwierig zu bewerkstelligen, weil die Gesellschaft an Normen und Regeln festhält. Vieles davon sind ungeschriebene Gesetze.
Du beschreibst die Gesellschaft und sie beschreibt Dich. Das ergiebt zwei dicke Bücher, welche sich gegenseitig bedingen. Die Geschichten werden sich verändern im Laufe der Zeit. Wird am einen Buch geschrieben, so verwandeln sich gleichzeitig die leeren Seiten im anderen zu zwischen den Zeilen stehenden Worten. Das ist der Zauber, der in den Dingen der Wandlungen und Interpretationen liegt.

Sagen wir es mal so: Es gibt überall "Konsumverweigerer". Der Begriff ist recht dehnbar. Aber darunter stelle ich mir einen Menschen vor, der irgendwie glaubt, begriffen zu haben, dass er nicht dauernd muss neue Kleider kaufen, nicht dauernd muss die neusten technischen Errungenschaften haben, also schlussendlich nicht immer konsumieren muss. Die Steigerung davon ist der "Aussteiger". Der sagt sich eines Tages "fuck the society" und wandert aus...in den Dschungel oder in die Steppe, nach Grönland oder meinetwegen nach Goa, liegt dort unter eine Palme, lässt sich die Haare wachsen und nennt sich irgendwann Goa Sepp...oder so.
Da gibt es auch andere: Die lebten einst in der Steppe oder im Dschungel, liessen sich die Haare lang wachsen und nannten sich umpaumpa(was jetzt lustigerweise wieder eine Verbindung von Urvölkern und dem heutigen Sound an Goapartys in sich birgt...). Dieser fing an seinen Nichtkonsum zu verweigern. Er fing an sich ständig neue Kleider zu kaufen und neue technische Errungenschaften zu haben. Die Steigerung davon ist der "Einsteiger". Der sagt sich eines Tages "fuckthesociety" und wandert aus...nach Amerika oder in die Schweiz...und was tut er dort? legt sich unter eine UV-Palme, lässt sich die Haare wachsen und nennt sich Goasepp...
Aber ist das die Lösung? Stellt euch vor alle würden das machen. Bei der Masse an Menschen die auf der Erde leben, wäre das Resultat wohl ziemlich...strange.
/pille /happy


[Hmmm, also: Gibts ein Fazit?
Vielleicht so: Go with the flow. Lass es fliessen, lass dich treiben. Krampfhaft gegen den Strom zu schwimmen bringt nichts. Kommt Zeit, kommt Rat. Ohren steif halten, sich einsetzen für eine bessere Welt, den Gedankenapparat am laufen halten und neue Ideen blühen lassen.

Momentan ist es wohl am Besten, sich nicht zu sehr von der Herde zu entfernen, insbesondere wenn man sich tagtäglich in ihr befindet. Eines Tages kommt ein umfassender Bruch...und das wird nicht mehr allzu lange dauern. Schlussendlich ist es ja eigentlich egal. Wir sind unendlich. Was wir mit unserer kurzen Zeitspanne, die wir Leben nennen machen, ist uns überlassen. Natürlich sollten wir uns dann und wann bewusst machen, dass wir eines Tages sterben und dass wir uns dann mit einem neuen Abschnitt vertraut machen müssen. Aber bis dann sollten wir vielleicht einfach auch mal geniessen. Denn im Genuss, im Gefühl der unendlichen Freiheit gründet das grösste Potential für neue Welten. Weg mit der Angst, weg mit Sorgen, Nöten, Beklemmnissen.

Die Frage meiner Identität habe ich aber immernoch nicht geklärt. Ich bin Mensch. Aber was für ein Mensch? Ich wäre gerne ein Übermensch. Aber krampfhaft danach zu streben bringts auch nicht. Wahrscheinlich ist das auch eine Entwicklung, die irgendwann mal kommt.

Boah, das wird ein langer Text. Aber während dem Schreiben kommen mir irgendwie die meisten Einfälle. Und ich glaube ich habe die Lösung gefunden. Also: Gelassen sein, sich treiben lassen und erst wenn das Gefühl einer unendlichen Unbeschwertheit und Freiheit eintrifft, haben wir das Potential zum Übermenschen. Das beinhaltet auch, dass wir unsere Neigungen, unsere Gedanken zu jedem Moment vorbehaltlos akzeptieren. Eben: Go with the flow.
Das könnte es sein. Ich weis es nicht, aber ich werde es mal ausprobieren.

Ich wäre eben gerne ruhiger und unbeschwerter, völlig frei von Angst und Sorgen. Wer will das nicht. Dazu braucht es Akzeptanz, Liebe, Respekt...und eben auch Gemeinschaft! Abgrenzung ist keine Lösung.

Wie war das nochmal? PLUR!

Womit wir wieder bei den Hippies wären.
Das tönt irgendwie...gut =D>

Mein Fazit: war wohl ein bisschen zu "sauer" :lol:
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BuddhaNature
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Re: Das Dilemma der Gesellschaft

Beitrag von BuddhaNature »

toller offener post von dir!
Dragonfly hat geschrieben:Als einzelner Mensch kann man kaum etwas tun
wer das glaubt und nicht ändern kann, wird stets ein opfer äusseren umständen sein und bleiben. ich würde mal das gegenteil behaupten, nur persönlich kann man etwas bewirken.
Dragonfly hat geschrieben:Gibts ein Fazit?
Vielleicht so: Go with the flow. Lass es fliessen, lass dich treiben.
der weg des geringsten widerstandes. was mich betrifft habe ich diesen weg zu lange betreten.
was mich betrifft schwimme ich lieber gegen den strom um an die quelle zu gelangen. lieber möchte ich alles ihrer wahren natur erkennen, als in
einer illusion steckenzubleiben.
Dragonfly hat geschrieben:Abgrenzung ist keine Lösung.
glaube ich auch nicht.
aber irgendwo gibt es einen weg der mitte. der ist für jedermann wohl anderst.
es wird dir niemand sagen können, genau dies ist der weg den du gehen sollst. du musst ihn selbst finden und auch gehen. egal ob er "richtig" oder "falsch" war, du kannst daraus erkenntnisse ziehen. und danach deinen weg erneut prüfen und ändern wenn er nicht optimal zu diesem zeitpunkt erscheint.

wichtig ist genau der prozess den du jetzt gehst. stets zu reflektieren und das bestehende zu hinterfragen. manchmal brauchts dann viel mut und kraft eine änderung mit ungewisser zukunft zu machen. aber ich glaube es lohnt sich immer. wer bewusst/unbewusst eine art vision/ziel/idee sich stets vor auge führt (ohne der erwartung sie einmal zu erreichen), wird sich derer stets nähern.
hinderlich wäre jedoch in diesem hinterfrageprozess steckenzubleiben. egal welches leid dich gerade beschäftigt (ob gesellschaft oder sonstwas) es zeigt dir deinen weg. du wirst den weg wählen den du genau zur jetzigen zeit brauchst. mein tip in diesem post wäre vielleicht ... geh ihn einfach. und bleib nicht sitzen, sodass du jahrelang dich über diese gesellschaft aufregst und nicht weiterkommst.

abgrenzung und mit dem flow gehen führen längerfristig in eine sackgasse. aber kurzfristig kann dir beides gut dienen und schöne erkenntnisse geben.
GEH DEN WEG DES HERZENS

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Re: Das Dilemma der Gesellschaft

Beitrag von Fallen Angel 3 »

Stellt euch vor alle würden das machen. Bei der Masse an Menschen die auf der Erde leben, wäre das Resultat wohl ziemlich...strange.
Stell Dir vor, von heute auf Morgen würden alle aussteigen, zu erst einmal würden alle no-name mayonaisen ausverkauft, und Migros und Coop bekämen hunderte von Briefen, worin sich die Leute beklagen, dass die beiden Nestlé Produkte verkaufen. Sie hätte aufgrund der Brieflawine keine Zeit mehr, Bestellungen aufzugeben. Zudem wäre die Hälfte der Belegschaft in einem gekündeten Arbeitsverhältnis, weil sie der Ansicht sind, sie hätten keine Lust mehr für einen Grossbetrieb zu arbeiten, der die Reformhäuser und Drogerien kaputt macht. Vor diesen Geschäften würden sich lange schlangen bilden und die bislang schon recht ausgestiegenen Verkäuferinnen, würden erstmal eine Woche Raiki Urlaub machen, um sich von den vielen Energien zu erholen. Die Menschen würden keine E-Produkte mehr kaufen, (also im Grunde genommen gar nichts mehr) und auch Fleisch endgültig von den Tellern verbannen. Bis schliesslich die Fleischproduzenten verstehen, dass auch die Grossverteiler keine Bestellungen mehr aufnehmen, und sich gewaltige Viehherden über die Europäischen Grassländer hermachen, unter anderem deshalb, weil niemand Lust hat Tiere umzubringen. Alle Menschen würden ihr Geld von der Bank abheben und zwar gleichzeitig, was zu einem völligen Kollaps der gesamten Weltwirtschaft führt, weil alle Kredite auf einmal nichts mehr wert sind, es aber andererseits auch niemanden mehr gibt, dem all die Häuser und Produktionsmaschinen gehören (schliesslich sind die Banken ja Pleite). Dies führt zu einem Run auf die Pensionskassengelder und nachdem das Geld auch aufgebraucht ist, und die gesamte Welt in den Händen raffgieriger Reformhausbesitzer liegt (die ihr Reformhaus vom ersparten gekauft hatten), beginnen die Leute, die noch nicht an Hunger krepiert sind, weil sie das mit der Lichtnahrung nicht hinbekommen haben, daran zu zweifeln, dass Geld überhaupt einen Wert hat, wenn niemand mehr welches besitzt. Wobei sie (selbstverständlich) nicht in dem Sinn Zweifeln, sondern nur darüber nachdenken. Das wird mir ja ein lustiges 2013. :D

btw. Dragonfly: mega genialer Thread/Beitrag. Find Deine Gedanken wirklich genial und wunderschön, wie Du es auf den Punkt bringst. Wären alle so wie Du... tja, dann wär schon viel erreicht... =D>
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Nichtlustig
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Re: Das Dilemma der Gesellschaft

Beitrag von Nichtlustig »

wer das glaubt und nicht ändern kann, wird stets ein opfer äusseren umständen sein und bleiben. ich würde mal das gegenteil behaupten, nur persönlich kann man etwas bewirken.
Die Frage ist, was man bewirken möchte. Kann es nicht auch sein, dass man am meisten bewirkt, wenn man gar nichts versucht zu bewirken und in einem Zustand der Bewirkungslosigkeit verweilt? Wobei sich hier die Frage stellt, ob dieses nichts bewirken wollen nicht auch schon wieder eine Form des Bewirkens ist?
der weg des geringsten widerstandes. was mich betrifft habe ich diesen weg zu lange betreten.
was mich betrifft schwimme ich lieber gegen den strom um an die quelle zu gelangen. lieber möchte ich alles ihrer wahren natur erkennen, als in
einer illusion steckenzubleiben.
Geringe Widerstände sind manchmal weniger gering als weniger geringe Widerstände, da gebe ich Dir recht. Allerdings dem Strom eines reissenden Flusses trotzen zu können ist wohl eine Illusion - ausser Du wirst selbst zum Fluss...

wer bewusst/unbewusst eine art vision/ziel/idee sich stets vor auge führt (ohne der erwartung sie einmal zu erreichen), wird sich derer stets nähern
Ich stelle mir gerade unbewusst vor, wie ich mir die Vision vor Augen führe, nichts mehr erreichen zu müssen...

hinderlich wäre jedoch in diesem hinterfrageprozess steckenzubleiben. egal welches leid dich gerade beschäftigt (ob gesellschaft oder sonstwas) es zeigt dir deinen weg. du wirst den weg wählen den du genau zur jetzigen zeit brauchst. mein tip in diesem post wäre vielleicht ... geh ihn einfach. und bleib nicht sitzen, sodass du jahrelang dich über diese gesellschaft aufregst und nicht weiterkommst.

abgrenzung und mit dem flow gehen führen längerfristig in eine sackgasse. aber kurzfristig kann dir beides gut dienen und schöne erkenntnisse geben.
Schön geschrieben, bin ich einer Meinung.

....ausser...
geh ihn einfach. und bleib nicht sitzen, sodass du jahrelang dich über diese gesellschaft aufregst und nicht weiterkommst.
Mir haben sie gesagt, dass ich nur weiter kommen würde, wenn ich sitzen täte... ;)

Ich sass also jahrelang einfach nur da, während sich ein Bekannter über die Gesellschaft aufregte - keiner von uns beiden ist weitergekommen, nicht einmal der Dritte, welcher seinen Weg gegangen war, wir alle traffen uns am gleichen Ort wieder und mussten feststellen, dass wir uns wohl im kreis drehten und unser Weg genau in diesem sich im Kreis drehen bestanden hatte...
Dragonfly

Re: Das Dilemma der Gesellschaft

Beitrag von Dragonfly »

@ Nichtlustig: :-D Deine Texte sind irgendwie einfach immer genial. Die könnte man als moderne Kunst verkaufen. Du solltest vielleicht Jurist werden, die verdrehen und verschachteln Wörter und Sätze auch immer so, dass schlussendlich keiner mehr nachkommt. So in etwa: "Das Betätigen des Feuererzeugungsknopfes des Utensils, das Sie unter anderem zur Entzündung tabakenthaltender Papierröhrchen mit Zellulosefilter benutzen, erzeugt einen plasmaförmigen Zustand, der in Verbindung mit Produkten aus der Forstwirtschaft teilweise schlecht kontrollierbare Hitze-Dynamiken hervorruft, die nur unter Aufsicht von Personen mit dem nötigen Verständnis und der nötigen Vernunft anzustreben sind."

(Manchmal denke ich, Goethe war auch ein Jurist, denn wenn man sich Faust I zu Gemüte führt, hat man oftmals auch das Gefühl, dass vieles, was der da auf 10 Seiten zusammengestiefelt hat eigentlich auch auf nur einer Seite gesagt werden könnte)

Aber kommen wir zurück zum Thema:
@ Buddha Nature: Ja, du hast in Vielem recht. Aber mir kommt einfach alles zu schwammig vor. "Geh deinen Weg.", "Suche und finde oder suche nicht und finde." "Entwickle dich weiter und du wirst sehen." Blablabla. Wieso sollen wir denn nach etwas suchen, wo es nix zu finden gibt? Das menschliche Suchen ist in den meisten Fällen eine Sackgasse. Der Mensch findet nur zur Quelle, wenn er sich auf die Suche macht nach der aboluten Wahrheit. Und die liegt jenseits unserer Dimension.

Wisst ihr, ich finde das Leben an sich langweilig. Irgendwie wiederholt sich alles. Ich bin zwar erst 21, aber irgendwie habe ich das Gefühl, das Leben in- und auswendig zu kennen. Klar, ich war nie ausserhalb Europa, ich war nie auf einer Achterbahn, nie in einem Flugzeug, nie auf dem Mount Everest. Ich kann nicht Auto fahren, kenne den Geschwindigkeitsrausch nicht (ausser auf dem Traktor mit 30 km/h um die Kurve, das liebe ich wie ein kleines Kind!!! BRUUUUMMMMM :-D ), ich wurde noch nie von der Polizei verfolgt, hatte noch keine Schlangen als Haustier und hatte kein Nahtoderlebnis. Aber irgendwie kann ich mir alles vorstellen...ausser vielleicht das Nahtoderlebnis.

Andauernd strebe ich innerlich nach unendlicher Freiheit und werde immer wieder eingefangen vom Gedanken, dass ich nicht frei bin. Ich stehe morgens auf, gehe in den Stall, gebe den Kühen Heu, tränke die Kälber und so weiter, verbringe den Tag mit schuften und gehe am Abend wieder ins Bett und am nächsten Tag dasselbe. Ich kann nicht einfach sagen "Heute gehe ich mal schnell nach Japan, dann schaue ich mir die Tiefsee an, dann mache ich einen Spaziergang auf dem Mond, dann würde ich gerne mal eine Reise zu den Grenzen des Universums unternehmen..." Nein! Ok, das war jetzt bisschen gar utopisch. Aber unser Leben ist gebunden an Arbeit, an mühsames Geldverdienen, krampfen bis 65 und dann vor lauter Langeweile verrecken oder Alkoholiker werden.
Bah!
Ich habe ja schon eine Perspektive. Ich würde gerne Umwelttechnologe werden. Und da bin ich mit diesem Einjahres-Vorpraktikum auf einem Bauernhof sicher auf einem guten Weg und eigentlich habe ich ja alles was ich brauche und eigentlich gehts mir ja gut und so und was jammere ich eigentlich die ganze Zeit? Naja...es ist halt eben alles so leer und vorhersehbar. Vielleicht werde ich ja mal ein erfolgreicher Geschäftsmann und mache einen Haufen Kohle. Dann habe ich eine sexy Frau an meiner Seite, einen teuren Schlitten in der Garage.......aber glücklich wäre ich sicher nicht.
Es scheint Menschen zu geben, die damit glücklich sind.

Ich will doch nur Antworten! Ich will endlich wissen, was WIRKLICH abläuft. Wir können doch nicht einfach nur so dahinwurschteln und uns einen feuchten Dreck darum kümmern, was nach diesem Leben mit uns passiert, was mit der Menschheit überhaupt passieren soll.

Am wohlsten fühle ich mich, wenn ich träume. Denn dann sind Dinge möglich, die im richtigen Leben nicht möglich sind. Und ich liebe meine Träume. Sie sind immer extrem abstrakt, farbig, manchmal visionär...und zuweilen scheinbar frei von Kausalität und Raum-und-Zeit-Begrenzungen. Manchmal träume ich nur von irgendwelchen Energiebahnen, die aus dem Nichts kommen und wieder im Nichts verschwinden, von irgendwelchen wabbernden, gelben Spiralen, die sich durch rote Tunnels schrauben.
Letzte Nacht habe ich geträumt, ich würde mit dem Traktor (schon wieder) durch den Wald fahren. Plötzlich sah ich einen Dinosaurier im Gebüsch. Einen der kleinen, die in Jurassic Park ein kleines Mädchen verspeisen. Während ich das Vieh betrachte, verwandelt es sich in einen Velociraptor und sogleich in ein komisches Ding mit zwei Beinen, sehr gross und extrem dürr, mit riesigen Glubschaugen. Dann war mein Traktor plötzlich ein roter Jeep und ich fahre eine steile Bergstrasse runter. Und plötzlich verändert sich meine Wahrnehmung und ich habe irgendwie eine Vision von einem verpixelten Totenkopf. Mehr weis ich leider nicht mehr.

Ich wünschte mir, es würde sich eine Parallelgesellschaft bilden, die sich wieder viel mehr mit Spiritualität, mit der Geisterwelt, mit höheren Dimensionen beschäftigt. Aber das gibts ja anscheinend schon...und womöglich ist das eben doch mein Weg: Aussteigen aus dieser verfickten Gesellschaft.
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Re: Das Dilemma der Gesellschaft

Beitrag von Nichtlustig »

@ Nichtlustig: Deine Texte sind irgendwie einfach immer genial. Die könnte man als moderne Kunst verkaufen.
Danke O:)

Du schreibst auch super Texte, vor allem machst Du Dir viele(und vor allem:eigene) Gedanken über die Gesellschaft, über Dich selbst, über das Universum in denen eine grosse Fantasie zum Ausdruck kommt =D>
Du solltest vielleicht Jurist werden, die verdrehen und verschachteln Wörter und Sätze auch immer so, dass schlussendlich keiner mehr nachkommt.
Wollte weder Verwirrung noch irgendetwas anderes stiften, wenn ichs mir recht überlege, wollte ich nicht einmal etwas wollen - ausser dem, was Du in meine Zeilen oder in die leeren stellen dazwischen hineininterpretierst, natürlich nur, sofern Du das überhaupt willst...

...weswegen ich wohl auch kein guter Jurist wäre :D
Wisst ihr, ich finde das Leben an sich langweilig. Irgendwie wiederholt sich alles. Ich bin zwar erst 21, aber irgendwie habe ich das Gefühl, das Leben in- und auswendig zu kennen. Klar, ich war nie ausserhalb Europa, ich war nie auf einer Achterbahn, nie in einem Flugzeug, nie auf dem Mount Everest. Ich kann nicht Auto fahren, kenne den Geschwindigkeitsrausch nicht (ausser auf dem Traktor mit 30 km/h um die Kurve, das liebe ich wie ein kleines Kind!!! BRUUUUMMMMM ), ich wurde noch nie von der Polizei verfolgt, hatte noch keine Schlangen als Haustier und hatte kein Nahtoderlebnis. Aber irgendwie kann ich mir alles vorstellen...ausser vielleicht das Nahtoderlebnis.
Mit Nahtoderlebnissen würde ich aufpassen, die können nämlich sogar dazu führen, dass man sich die Langeweile herbeisehnt und lernt, sie als Luxus zu betrachten... ;)

Mich hat die Langeweile gelernt achtsamer durchs Leben zu gehen und die Aufmerksamkeit eher auf Dinge zu richten, welche mir gut tun oder welche mir die Kraft geben, Dinge, welche mir oder anderen Menschen weniger gut tun, anzunehmen, zu bekämpfen oder auch ganz einfach loszulassen...

Wobei sich hier die Frage stellt, ob man schlussendlich Dinge, die den Anschein machen, dass sie einem gut täten, nicht auch loslassen müsste um glücklich zu werden?

Oder ob ich sogar diese Frage loslassen müsste...

Oder das Loslassen müssen...
Andauernd strebe ich innerlich nach unendlicher Freiheit und werde immer wieder eingefangen vom Gedanken, dass ich nicht frei bin. Ich stehe morgens auf, gehe in den Stall, gebe den Kühen Heu, tränke die Kälber und so weiter, verbringe den Tag mit schuften und gehe am Abend wieder ins Bett und am nächsten Tag dasselbe. Ich kann nicht einfach sagen "Heute gehe ich mal schnell nach Japan, dann schaue ich mir die Tiefsee an, dann mache ich einen Spaziergang auf dem Mond, dann würde ich gerne mal eine Reise zu den Grenzen des Universums unternehmen..." Nein! Ok, das war jetzt bisschen gar utopisch. Aber unser Leben ist gebunden an Arbeit, an mühsames Geldverdienen, krampfen bis 65 und dann vor lauter Langeweile verrecken oder Alkoholiker werden.
Bah!
Ich habe ja schon eine Perspektive. Ich würde gerne Umwelttechnologe werden. Und da bin ich mit diesem Einjahres-Vorpraktikum auf einem Bauernhof sicher auf einem guten Weg und eigentlich habe ich ja alles was ich brauche und eigentlich gehts mir ja gut und so und was jammere ich eigentlich die ganze Zeit? Naja...es ist halt eben alles so leer und vorhersehbar. Vielleicht werde ich ja mal ein erfolgreicher Geschäftsmann und mache einen Haufen Kohle. Dann habe ich eine sexy Frau an meiner Seite, einen teuren Schlitten in der Garage.......aber glücklich wäre ich sicher nicht.
Es scheint Menschen zu geben, die damit glücklich sind.
Solange Du Dir eine Vorstellung davon machst, wie Glück zu sein hätte, so lange trennst Du Dich ab vom Glück, denn Du(Subjekt) bist der Betrachter des Glücks(Objekt), was in etwa die Vorstellung eben beschriebener Sorte Mensch zu sein scheint, welche Dir ja anscheinend widerstrebt... ;)

Mit der Freiheit verhält es sich ähnlich...
Ich will doch nur Antworten! Ich will endlich wissen, was WIRKLICH abläuft. Wir können doch nicht einfach nur so dahinwurschteln und uns einen feuchten Dreck darum kümmern, was nach diesem Leben mit uns passiert, was mit der Menschheit überhaupt passieren soll.
Es gibt drei Möglichkeiten:

a)Das Leben verarscht uns, indem es sich nicht in seiner Ganzheit offenbart...

b) Wir verarschen das Leben, indem wir uns überhaupt fragen, was das Ganze soll...

c)Beide Antworten führen uns in die richtige Richtung, welche dahin geht, dass es im Leben gar keine Richtungen gibt, ausser gerade beschriebene, was Antwort c) ausschliesst...

Wichtige Dinge gibt es natürlich trotzdem, zum Beispiel, dass es uns nicht egal ist, was mit uns und unseren Mitmenschen(oder auch mit der Natur...) geschieht oder auch, dass man sich Gedanken darüber macht, wieso das Leben so ist, wie es ist oder auch, wie es sein könnte...
Am wohlsten fühle ich mich, wenn ich träume. Denn dann sind Dinge möglich, die im richtigen Leben nicht möglich sind. Und ich liebe meine Träume. Sie sind immer extrem abstrakt, farbig, manchmal visionär...und zuweilen scheinbar frei von Kausalität und Raum-und-Zeit-Begrenzungen. Manchmal träume ich nur von irgendwelchen Energiebahnen, die aus dem Nichts kommen und wieder im Nichts verschwinden, von irgendwelchen wabbernden, gelben Spiralen, die sich durch rote Tunnels schrauben.
Letzte Nacht habe ich geträumt, ich würde mit dem Traktor (schon wieder) durch den Wald fahren. Plötzlich sah ich einen Dinosaurier im Gebüsch. Einen der kleinen, die in Jurassic Park ein kleines Mädchen verspeisen. Während ich das Vieh betrachte, verwandelt es sich in einen Velociraptor und sogleich in ein komisches Ding mit zwei Beinen, sehr gross und extrem dürr, mit riesigen Glubschaugen. Dann war mein Traktor plötzlich ein roter Jeep und ich fahre eine steile Bergstrasse runter. Und plötzlich verändert sich meine Wahrnehmung und ich habe irgendwie eine Vision von einem verpixelten Totenkopf. Mehr weis ich leider nicht mehr.
Das tönt alles andere als langweilig /ohaa

Träume übrigens auch sehr gerne, da kann man soviele symbole und Zeichen erkennen, welche einem im Alltag oder bei der "Selbstfindung" unterstützen können...
Ich wünschte mir, es würde sich eine Parallelgesellschaft bilden, die sich wieder viel mehr mit Spiritualität, mit der Geisterwelt, mit höheren Dimensionen beschäftigt. Aber das gibts ja anscheinend schon...und womöglich ist das eben doch mein Weg: Aussteigen aus dieser verfickten Gesellschaft.
Mir haben sie gesagt, dass ich nur weiter kommen würde, wenn ich sitzen täte...

Ich sass also jahrelang einfach nur da, während sich ein Bekannter über die Gesellschaft aufregte - keiner von uns beiden ist weitergekommen, nicht einmal der Dritte, welcher seinen Weg gegangen war, wir alle traffen uns am gleichen Ort wieder und mussten feststellen, dass wir uns wohl im kreis drehten und unser Weg genau in diesem sich im Kreis drehen bestanden hatte...
Was ich damit sagen will(ausser dich zu verwirren... ;) ):

Es gibt immer nur einen Weg - du entscheidest, welchen Du nehmen
möchtest... :? :arrow: :idea:

Zum Gesellschaftssystem:

Gewisse Dinge finde ich scheisse(Gier, Machtstruktur, Hierarchie, Entmystifizierung, Ausbeutung, Konsum usw.), andere finde ich gut(Justiz, Sozialsystem, Sicherheit, usw.). Wichtiger finde ich aber, dass man sich durch die ganzen Dinge, welche auf der Welt passieren , nicht davon abhalten lässt, sich mit sich selber auseinanderzusetzen...
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Re: Das Dilemma der Gesellschaft

Beitrag von BuddhaNature »

Dragonfly hat geschrieben:Wieso sollen wir denn nach etwas suchen, wo es nix zu finden gibt? Das menschliche Suchen ist in den meisten Fällen eine Sackgasse.
vermutlich sag ich dies, weil ich das gefühl habe, mein mögliches potenzial aufgrund anerzogenen zwängen und muster nicht optimal genutzt sehe. oder ich könnte mich auch als suchender nach wahrheit betrachten.
Dragonfly hat geschrieben:aboluten Wahrheit. Und die liegt jenseits unserer Dimension.
ich bezweifle das es sowas überhaupt gibt. zumindest betrachte ich wahrheit immer individuell.
Dragonfly hat geschrieben:Ich will doch nur Antworten! Ich will endlich wissen, was WIRKLICH abläuft. Wir können doch nicht einfach nur so dahinwurschteln und uns einen feuchten Dreck darum kümmern, was nach diesem Leben mit uns passiert, was mit der Menschheit überhaupt passieren soll.
nun, du scheinst mir aber auch nach der wahrheit zu suchen ;)
Dragonfly hat geschrieben:Ich wünschte mir, es würde sich eine Parallelgesellschaft bilden, die sich wieder viel mehr mit Spiritualität, mit der Geisterwelt, mit höheren Dimensionen beschäftigt. Aber das gibts ja anscheinend schon...und womöglich ist das eben doch mein Weg: Aussteigen aus dieser verfickten Gesellschaft.
schöne wünsche! und der weg ist eine möglichkeit. man kann ja jederzeit wieder einsteigen.
Nichtlustig hat geschrieben:Mich hat die Langeweile gelernt achtsamer durchs Leben zu gehen und die Aufmerksamkeit eher auf Dinge zu richten,
toll. ich glaube auch langweilig zu egal was, sei es noch so banal, wirds erst wenn man nicht genug aufmerksam hinschaut. aufmerksamkeit kann man schulen, trainieren. denke vorallem die aufmerksamkeit führt zu einem besseren bewusstsein.
GEH DEN WEG DES HERZENS

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shivajanine
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Re: Das Dilemma der Gesellschaft

Beitrag von shivajanine »

Dragonfly hat geschrieben: Die Zeit in der ich mich völlig mit den Goafreaks (konkreter: mit ihrem Äusseren) identifiziere ist auch langsam vorbei.

:-k dann passt du dich aber auch wieder an die gesellschaft an, die dir ja irgendwie suspekt ist. Ich verstehe deinen zwiespalt, aber meine persönliche meinung ist, sei du selber und pass dich nicht den anderen an. Ich bin gern etwas freakig, durchgeknallt oder was auch immer crazyeye ich will nicht so sein wie die "anderen", ich bin ich und das ist auch gut so /happy
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Re: Das Dilemma der Gesellschaft

Beitrag von Dragonfly »

shivajanine hat geschrieben:
Dragonfly hat geschrieben: Die Zeit in der ich mich völlig mit den Goafreaks (konkreter: mit ihrem Äusseren) identifiziere ist auch langsam vorbei.

:-k dann passt du dich aber auch wieder an die gesellschaft an, die dir ja irgendwie suspekt ist. Ich verstehe deinen zwiespalt, aber meine persönliche meinung ist, sei du selber und pass dich nicht den anderen an. Ich bin gern etwas freakig, durchgeknallt oder was auch immer crazyeye ich will nicht so sein wie die "anderen", ich bin ich und das ist auch gut so /happy
Das Problem ist, dass ich momentan nicht mal weis, wer ich eigentlich bin. Ich befinde mich, wie du sagst, tatsächlich in einem enormen Zwiespalt. Auf der einen Seite weis ich, dass ich ein Teil der Gesellschaft bin und die Gesellschaft wie gesagt gewisse "Anforderungen" stellt und ich denen ein Stück weit Folge leisten muss, um in dieser Gesellschaft weiterhin leben zu können. Andererseits kackt mich diese Gesellschaft die wir hier haben aufs extremste an und ich würde sie am liebsten auf den Mond schiessen.
Wenn ich mir die Goaszene ansehe, dann sehe ich jene, die sich ein Stück weit an die Gesellschaft angepasst haben, aber nur so weit, dass sie es mit ihrem Anderssein vereinbaren können. Diese Menschen scheinen recht gut in ihrem Leben klarzukommen. Dann gibts aber noch jene, die durch sämtliche Maschen fallen und innerlich wie äusserlich scheinbar nicht anpassungsfähig sind an ein Leben umgeben von Technik, Stress, materialistische Verblendung etc.
Eine Anekdote: Bei meinem Vater hat mal etwa zwei Monate lang ein Typ gewohnt namens Henning Andersen. Er ist etwa 60, sieht aus wie der Nikolaus (oder wie Goa Gil), kommt ursprünglich aus Schweden, trägt immer extrem schräge Kleidung, hat meistens irgend ein Küchentuch oder einen anderen Hudel um den Kopf gewickelt und scheint irgendwie von einem anderen Stern zu kommen. Er ist oftmals in Basel am Hauptbahnhof anzutreffen. Diejenigen die oft dort sind, werden ihn wohl auch schon gesehen haben. Er fährt immer mit einem Microscooter-Trottinet herum, an dessen Lenkstange er unzählige Plastikbeutel angehängt hat (der Typ bewahrt alles auf was ihm in die Hände kommt, von Zeitungen über Telefonbücher zu Speiseverpackungen etc.). Jedenfalls ist der so unumgänglich, dass mein Vater ihn nach zwei Monaten rauswerfen musste.

Und ganz ehrlich: Würde ich 100%ig mich selbst sein, es würde in eine ähnliche Richtung gehen. Gut, ich bezeichne mich als eher umgänglich, aber komme halt wie gesagt nicht klar mit der Tatsache, dass vieles eben so läuft wie es läuft.
Ich habe immer wieder das Gefühl, ich muss mich wie neu erden und mich selbst auf den Boden der Tatsachen zurückholen, auch wenn ich mich dadurch immer ein Stück weit von meinem eigentlichen Selbst entferne. Eigentlich wäre ich ein absoluter Freak, ja, und ich würde wirklich gerne eine Alternativgesellschaft auf die Beine stellen oder einfach mal mit ein paar netten Leuten irgendwohin ziellos losziehen und die Welt entdecken, mich einer Hippiekommune in Portugal anschliessen.

Aber eben, wie ist das mit den Menschen, die einen anderen Weg wählen? Menschen, die sich sagen "fuck the society", sich nicht um ihren Berufsweg kümmern und auf das ganze Drecksgeld scheissen? Die rutschen ab, werden an den Rand der Gesellschaft gespült und verenden dort kläglich in den Drogen oder in der Perspektivenlosigkeit.
Gut, heute werden solche Menschen noch aufgefangen und es wird versucht, sie zurückk in den Strom zu werfen. Aber wenn es so weitergeht mit der Welt wie es sich bisher entwickelt hat, dann wird es das bald nicht mehr geben. Dann werden die Menschen auf ihrem Geld hocken und es gierig zusammenkratzen, soziale Einrichtungen werden geschlossen, damit irgendwelche Bankenbosse immer noch ihre Milliönchen absahnen können. Dann werden einige wenige auf einem Haufen Geld sitzen und zusehen, wie die Bevölkerung elendiglich verreckt. Überall wird gespart werden, auch in der Bildung, Kultur, alles was eine Gesellschaft zusammenschmiedet, alles auf Kosten der Geldgier von einigen Erzkapitalisten.
Was passiert dann mit denjenigen, die sich von der Gesellschaft abgewendet haben? Entweder sie sind Überlebenskünstler....oder sie krepieren.

Handkehrum.....ich sehe immernoch das Gute im Menschen und was wäre wenn....was wäre, wenn der Mensch sich in einem Zustand des totalen Zusammenbruches besinnen würde und einen neuen Zusammenhalt finden würde, ein neues System erstellen würde, das alle Menschen gleich berücksichtigt (Grundeinkommen?)
Ich glaube ehrlich gesagt kaum mehr daran, aber hoffen kann man immer. Und wenn dem so wäre, dann wäre es jetzt eigentlich genau das Richtige, mit gutem Beispiel voranzugehen und dem Scheiss den Rücken zu kehren.

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siu
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Re: Das Dilemma der Gesellschaft

Beitrag von siu »

Sehr gut geschrieben und schön, dass du so offen bist..
Dragonfly hat geschrieben:Der Vergleich ist blöd, denn Tiere sind ja keine Menschen.
Menschen aber Tiere. /bigs
Dragonfly hat geschrieben:Aber manchmal stelle ich mir so vor: Lieber den anderen Vorgaukeln, ein Teil der Herde zu sein und somit deren Akzeptanz und Respekt erhalten, jedoch innerlich versuchen, über die Herde hinauszuwachsen.
Meiner Meinung nach, macht dich das bloss kaputt, hast ja selber gesagt:
Dragonfly hat geschrieben:Aber das Dilemma geht weiter auf einer nächsten Stufe: Denn innerlich möchte ich mich endlich erheben, aufsteigen, erleuchten. Die Gesellschaft jedoch lebt ein sehr materialistisches Weltbild vor. Konsum, Konsum, Konsum! Als Teil der Herde nehme ich automatisch daran Teil und unterstütze somit unseren Untergang. Ich habe ja Internet, ich habe ja einen MP3-Player und ich habe Kleider und ich produziere ja Müll und brauche Atomstrom und lasse mich andauernd von der Werbemaschinerie beeinflussen, wodurch ich unbewusst den Willen entwickle, mehr zu wollen. Mehr Geld, mehr Macht, mehr Einfluss, mehr Konsum. Und wenn ich mehr Geld habe, will ich ein grösseres Haus, einen schnelleren Computer, schönere Kleider. Das ist kaum aufzuhalten.
Und das wäre ja auch nicht das Wahre.. Man wird von der Geburt an auf den Kapitalismus ausgelegt und zu viele geraten in diesen Teufelskreis, was so schade ist. Aber jeder einzelne, der gegen den Strom schwimmt zählt.
"Sie meinen, ihre stimme zählt nicht? dann addieren sie mal alle, die genauso denken." vergesse vo wem
BuddhaNature hat geschrieben:aber irgendwo gibt es einen weg der mitte. der ist für jedermann wohl anderst.
Denke ich auch und dieses "anderst" muss jeder selber finden; so wie ich nicht für jemanden anderen essen kann, hätte er auch nichts davon.
Dragonfly hat geschrieben:Am wohlsten fühle ich mich, wenn ich träume. Denn dann sind Dinge möglich, die im richtigen Leben nicht möglich sind. Und ich liebe meine Träume. Sie sind immer extrem abstrakt, farbig, manchmal visionär...und zuweilen scheinbar frei von Kausalität und Raum-und-Zeit-Begrenzungen. Manchmal träume ich nur von irgendwelchen Energiebahnen, die aus dem Nichts kommen und wieder im Nichts verschwinden, von irgendwelchen wabbernden, gelben Spiralen, die sich durch rote Tunnels schrauben.
Am besten liest du das Buch von Frederick E. Dodson "Die Illumination des Träumens" Hier geht es um Klarträumen, google doch einfach mal nach dem Begriff, ich denke das wäre etwas für dich. Denn in den Träumen kann man genauso "schön leben", wenn nicht viel schöner. Hier noch ein Link: http://www.klartraumforum.de/forum/show ... p?tid=8034
Dragonfly hat geschrieben:Aber eben, wie ist das mit den Menschen, die einen anderen Weg wählen? Menschen, die sich sagen "fuck the society", sich nicht um ihren Berufsweg kümmern und auf das ganze Drecksgeld scheissen? Die rutschen ab, werden an den Rand der Gesellschaft gespült und verenden dort kläglich in den Drogen oder in der Perspektivenlosigkeit.
Ein Bisschen "Anpassung" fürs Geld wäre nicht schlecht, es gibt alternative und schöne Berufe und man muss auch nicht das grosse Geld haben, denn Bescheidenheit ist wohl das Beste..

mfg siu
Auch in den Tümpeln, den Lachen, den Mistpfützen spiegeln sich die Sterne. Vergiss das nicht!
Friedrich Georg Jünger
The Dude

Re: Das Dilemma der Gesellschaft

Beitrag von The Dude »

Mann Leute... wieso lasst ihr so nen Thread versanden, sodass ich ihn erst jetzt entdecke?

Wenn ich das allerdings heute noch lese, platzt mir die Birne crazyeye

Peace out 8-)

EDIT: WoW, nach dem Lesen bestätigt sich: Der Thread ist wirklich so sackstark, wie mir meine Intuition nach dem sehr sehr groben Überfliegen geflüstert hat! O:)
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