Achja und ich kanns nicht lassen, deinen gepriesen Max-Plank-Gott noch etwas mehr zu sezieren...
Aus der Neuen Solidarität Nr. 27/2001:
Markls bioethische Großoffensive:
Was wird aus der Menschenwürde?
Lebenswissenschaften. Prof. Hubert Markl, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, machte bereits im Januar von sich reden, als er sich für eine Absenkung der Weltbevölkerung auf ein bis zwei Milliarden Menschen aussprach.
Achso ein Eugeniker also... Das sagt schon sehr viel über den Menschen aus...
Ein Mann mit solchen Ansichten schien uns in einer für die wissenschaftliche Forschung derart richtungsweisenden Position fehl am Platze. Markl mag Kritik aber nicht hören und versucht derzeit wohl auch mit juristischen Mitteln, unbeqemen Widersachern den Mund zu verbieten.
Darin verteidigte er die Freigabe der "Forschung an und mit menschlichen Embryonen und mit Zellkulturen aus solchen Embryonen bis hin zum therapeutischen Klonen in den ersten zwei Lebenswochen"
Andererseits lobt Markl in derselben Rede die Legalisierung der Euthanasie durch das niederländische Parlament, wobei er die "Freiheit des Menschen, über sich selbst zu entscheiden", mit "Menschenwürde" gleichsetzt (siehe Dokumentation). Auch in diesem Punkt widersprach er dem Bundespräsidenten, der die niederländische Euthanasiepraxis ausdrücklich angeprangert hatte (siehe Dokumentation).
Es fragt sich nur, wie glaubwürdig sie [seine Formulierungen] sind aus dem Munde eines Mannes, der die Schrumpfung der menschlichen Weltbevölkerung um zwei Drittel zu seinen Wunschvorstellungen zählt, der ein Buch über die "Droge Fortschritt" veröffentlicht hat und namentlich zum medizinischen Fortschritt sehr seltsame Auffassungen vertritt.
Bedeutet diese grenzenlose Achtung vor dem Leben also wirklich, daß die Fortschritte in der biomedizinischen Technik Menschen... erbarmungslos zu einem Leben um jeden Preis verurteilen? Und sei es nur zur Verlängerung eines Vegetierens oder gar als Vorwand, um den von der medizinischen Wissenschaft ermöglichten Apparat am Laufen zu halten... An welchem Punkt verwandelt sich die gute Tat nicht nur in eine teure Last, sondern in einen umgedrehten Moloch, der nicht durch das Verschlingen seiner Opfer fett wird, sondern durch ihr Weiterleben?" (
http://www.h-quandt-stiftung.de/english/kolloq/10.htm)
Und zweitens erwächst hieraus die Frage: Wenn Markl den medizinischen Fortschritt zu teuer findet und im Kreise der Quandt-Stiftung auch zur Debatte stellt, "welche möglichen medizinischen Dienstleistungen mit welcher Begründung welchem Patienten bei welchen Erkrankungen vorenthalten werden sollen", um das System finanzierbar zu halten, warum setzt er sich dann mit derart glühendem Eifer für die äußerst kostspielige Reproduktionsmedizin (operative Eizellenentnahme, In-vitro-Befruchtung, PID, Einpflanzung u.U. mehrmals) ein?
Genau darum geht es hier doch: Forscher und Pharmakonzerne begehren Zugriff auf potentielles menschliches Leben, um für die daraus gewonnenen Produkte lukrative Patente anzumelden! Die Argumentation um die Einnistung als Grenze zur "Menschwerdung" zielt darauf ab, den gesamten dieser willkürlichen Grenze vorgelagerten Bereich dem Geltungsbereich von Embryonenschutz und Menschenwürde zu entziehen - und zwar definitiv und nicht so widersprüchlich wie beim Abtreibungsparagraphen 218. Nur dann wäre es möglich, dieses äußerst gesuchte "Material" für die medizinische Forschung, genetische Experimente und schließlich in der Biopharmaindustrie verbrauchend zu nutzen.
Über diese Konsequenzen sprach Markl aber nicht. Und als er die Einnistung so wortreich als Grenze zur "Menschwerdung" hinstellte, verschwieg er, wie fieberhaft bereits daran geforscht wird, den mütterlichen Uterus durch künstliche Apparaturen oder Tierleiber zu ersetzen.
Und hat man erst einmal Zugriff auf die menschliche Keimbahn, wie lange wird es dauern, bis irgendwo genmanipulierte Wesen geboren werden, die bestimmter Defizite oder Zusätze wegen nicht mehr der gleichen Gattung Mensch angehören?
Gerade in dem Moment, da die Welt durch schnelle Flugzeuge und noch schnellere elektronische Kommunikation immer kleiner wird und sich trotz neorassistischer Kampagnen allmählich die Erkenntnis durchsetzt, daß es zwar Menschen unterschiedlicher Hautfarbe und Kultur gibt, aber doch nur eine Menschheit - ausgerechnet jetzt laufen wir Gefahr, daß die Menschheit durch künstliche genetische Veränderungen aufgespalten wird!
Freiheit gebraucht Markl streckenweise gleichbedeutend mit Willkür, denn diese sei nichts anderes als "Willen zur Urteilskraft und zur ,Kür', d.h. zur Auswahl zwischen Entscheidungsalternativen".
Damit eng verknüpft ist eine irrige Vorstellung von Vervollkommnung, die auf Aussortieren des Unvollkommenen beruht, so wie man ein Beet verschönert, indem man das Unkraut ausjätet, oder aus einem Anzuchttöpfchen die überzähligen Keime pikiert. Was im Umgang mit Pflanzen gut und richtig ist, wird im Umgang mit Tieren bereits brutal
[...]
Wenn es Menschen betrifft, so führt das Konzept des Aussortierens in letzer Konsequenz zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Es ist ein Verdienst der christlichen Kultur, das Prinzip des Aussortierens vom Ansatz her überwunden zu haben, indem an dessen Stelle das Prinzip der Nächstenliebe, des Helfens und Heilens trat. Dies ist auch dem medizinischen Fortschritt zugute gekommen, während der ideologische Ansatz der Ausmerzung des Schadhaften dem medizinischen Erfindergeist sehr abträglich ist.
Ein Mensch, der daran gehindert wird, sein Menschsein zu verwirklichen, ist unfrei und wird sich meistens auch so fühlen.
Davon leiten sich auch die unveräußerlichen Menschenrechte ab. Elementar sind das Menschenrecht auf Leben, das Recht auf körperliche Unversehrtheit und alle Rechte, die mit den physischen Lebensbedingungen zusammenhängen.
Solange der Mensch lebt, kann er neue Erkenntnisse hinzugewinnen oder sich auf andere Weise vervollkommnen. Wie ein Mikrokosmos kann er lernen, den Makrokosmos erkennend und begreifend in sich abzubilden und die Erkenntnisse und Entdeckungen von großen Menschen vergangener Generationen um eigene, neue zu bereichern.
Aber nicht erst das realisierte Potential macht den Menschen zum Menschen, sondern bereits das Potential selbst - noch ganz unentfaltet in der befruchteten Eizelle oder schon mehr oder weniger erloschen im todkranken, vielleicht bewußtlosen Kranken. Der einzelne Mensch soll dazu ermutigt und erzogen werden, seine Freiheit zu nutzen und sein Potential zu entfalten; aber auch wenn er es nur mangelhaft tut, erkennen wir ihm deswegen sein Menschsein nicht ab. "Mensch" ist kein "kulturbezogener Zuschreibungsbegriff", wie Hubert Markl behauptet, sondern der Name unserer zum Glück noch ungeteilten Gattung.
Weil aber der Menschengeist nicht nur mit dem Körper und in besonderer Weise mit dem Gehirn verknüpft ist, sondern ganz sicher auch auf bislang völlig unverstandene Art und Weise mit der Erbsubstanz, so ist es auch für Nicht-Christenmenschen einsehbar, daß die menschliche Keimbahn für ebenso unantastbar gelten muß wie das menschliche Leben selbst.
http://www.solidaritaet.com/neuesol/2001/27/markl.htm
Damit dürftest du genügend Denkanstösse haben, bevor du wieder über Risi's
Modell!, das ganz am Anfang steht, herziehst...
Danke
Ps. Die Smith&Wesson kommt bei mir selbst erst zur Anwendung, wenn es Leuten wie Markl gelingt, die Welt komplett zu beherrschen. Solange dies nicht der Fall ist, kämpfe ich gegen solch dämonische Ideologie an.