Über Gefühle, Emotionen und das Mensch sein

[Leuchtherz]

ich hab da neulich ein Buch gelesen. "Zeit für Gefühle" heisst es.
Darin wird beschrieben, oder besser gesagt, es wird differenziert, zwischen Gefühlen und Emotionen.
Kurz beschrieben geht es darum das Menschen Gefühle haben und wenn sie diese direkt zum Ausdruck bringen ,das sich Menschen so auch verstehen. Dann gibt es aber noch die Emotionen, das seien auch Gefühle, aber solche aus der Vergangenheit die nie richtig zum Ausdruck gebracht wurden. sie offenbaren sich sobald ein Mensch in ähnliche Situationen gerät wie damals als er die Gefühle unterdrückte und "in sich frass". viele unterdrückte Gefühle (also Emotionen) werden mit der Zeit "sauer" in einem, und genau so äussern sie sich dann auch. wenn man in den emotionen ist, ist man destruktiv, voreingenommen, verschlossen, geängstigt usw. Gefühle wiederum machen einem offen, konstruktiv und zu einem verletzlichen Wesen.
es werden im Buch auch Situationen und Beispiele genannt, zB wenn in einer Paarbeziehung beide seiten in den Emotionen gefangen sind und ihre tiefsten Ängste in der Form offenbaren,dass keiner mehr sich öffnen will. viel streit und unverständnis ist die folge, ein Gefühl des Abstandes und des Getrenntseins.und dies ist auch nicht verwunderlich, da die Emotionen ja aus vergangenen Erfahrungen stammen und eigentlich mit der momentanen Situation wenig zu tun haben. Meist wird gestritten bis einer der beiden Seiten "zusammenbricht". Dann werden die wahren, jetzt geltenden Gefühle zum ausdruck gebracht. und so wird das Gegenüber sofort auch aus der Emotion gelöst und kann nun die Gefühle des Menschen wieder versteht, ihm nahekommen und ihn verstehen.
mir war bis anhin diese Differenzierung von Gefühlen und Emotionen nicht bekannt.
ich bin jetzt seit einigen Wochen diese "Theorie" am "verfolgen", sie in mir zu prüfen. und es hat was, das Gefühle und Emotionen nicht das selbe sind. ob nun Emotionen nur etwas "negatives" sind, bin ich mir noch nicht sicher (bei mir) , ich denke das die Emotionen die immer wieder zum vorschein treten einfach die sind die "negativ" auffallen.

mich würde Eure Gefühle, Gedanken und Erfahrungen dazu interessieren.

[Ah Q]

Für mich ist das "Gefühl" der König, und das "Denken" der Fürst.

Ich glaube, egal wieviel Wissen und Macht man in dieser Welt hat, wenn du traurig bist, ist es ein "Gefühl"
das deine Welt erfüllt. Alles Denken und Grübeln nützen nichts wenn das Herz schwach und trübe ist.

Was ist Wissen von Wert, wenn man es nicht leben kann?

Danke für diesen Thread Leuchtherz, ich glaube das könnte vielen anderen weiterhelfen, weiter so

[Weltenseglerin]

das buch "zeit für gefühle" hab ich vor einiger zeit gelesen. für mich war es in vielerlei hinsicht eine bestärkung, weiter, und noch vermehrt, auf meine intuition zu hören.
manchmal kommt es vor, dass ich, wenn ich wütend bin, knurre, fauche oder zische. irgendwie fand ich das komisch als ich das buch las und bei der entsprechenden stelle angelangt war, musste ich grinsen und fühlte mich doch ein wenig erleichtert, dass ich nicht unbedingt einfach nur total durchgeknallt bin deswegen. der drang, nach draussen an die frische luft zu gehen, zu joggen, in den boxsack zu boxen oder wild zu tanzen, wenn mich etwas aufregt, wird auch schön beschrieben und so das bisher eher intuitiv begriffene auch noch in worte gefasst. dass es uns nicht gut tut, bauchweh machen kann, wenn wir dinge nicht aussprechen, herunterschlucken, ist uns wohl allen bekannt. wir haben bestimmt alle schon die erfahrung gemacht, dass es befreit, konflikte anzusprechen und dinge zu erledigen, seelisch wie physisch ballast abzuwerfen.
ich denke, man könnte den inhalt auf viel weniger seiten reduzieren, doch manchmal ist es vielleicht auch hilfreich, etwas ausführlicher beschrieben zu lesen. die themen, um die es geht, kennen wohl alle, und auf einer (teils unbewussten) ebene sind wir wohl alle mit den "lösungen" vertraut, im buch wird all das, das wir manchmal möglicherweise nicht so recht kognitiv erfassen können, anschaulich in worte gefasst. hilfreich ist es, dass nicht nur theoretisch referiert wird, sondern auch tips für die umsetzung gegeben werden. die unterscheidung von emotionen und gefühlen finde ich sehr treffend und nachvollziehbar.
diana richardson und ihr mann michael haben, teilweise alleine, teilweise gemeinsam, noch weitere bücher geschrieben. "zeit für weiblichkeit" habe ich gelesen und es hat mir gut getan, mich ebenfalls bestärkt darin, dass ich nicht falsch bin, wenn ich mit der "herkömmlichen" sexualität, wie sie uns in der gesellschaft durch medien etc präsentiert wird, irgendwie nicht das finde, worum es mir wirklich geht. ich habe bestätigung gefunden, dass ich nicht falsch bin, wenn ich mich nach mehr sehne, nach seelischer befriedigung, nach erfüllung und mich das, was uns als sexualität verkauft wird, eher traurig und leer macht. es gibt noch die bücher "zeit für männlichkeit" und "zeit für liebe", die wohl beide inhaltlich etwa dasselbe besprechen, jedoch einfach aus unterschiedlichen perspektiven.
die bücher von diana und michael richardson finde ich sehr empfehlenswert für alle, die eine sehnsucht nach erfüllung, wahrhaftiger liebe, erdverbundenheit und höhenflügen spüren. wie bei (fast?) allen büchern bin ich auch bei diesen nicht mit allem einverstanden und nehme für mich einfach das heraus, was sich für mich stimmig anfühlt. zum beispiel finde ich sie manchmal etwas gar kitschig, manchmal sieht der alltag eben etwas anders aus. nicht alle können sich einfach so mal eben einen tag lang zeit nehmen, um gemeinsam den tag im bett zu verbringen. ich habe das gefühl, dass sie auch keine kinder haben, doch vielleicht täusche ich mich. mit kindern gibt es doch noch einmal ein paar themen mehr. alles in allem durchaus lesenswerte bücher.

[Leuchtherz]

intuition danke weltenseglerin auch für die weiteren Auskünfte über die Bücher ich kam auch durch eine Frau zu diesem Buch, und durch "intuition" und interessanterweise funktioniert diese Intuition beim Thema Bücher wunderbar... seit vielen Jahren begegnen mir die "richtigen" bücher zum richtigen "Zeitpunkt"... ich finde intuition auch noch interessant zum beobachten. wo sie "klappt" und wo sie fast muster artig versagt sie zu beobachten hilft auf jeden Fall sich nicht mehr um "Dinge" zu kümmern die einfach "funktionieren" und die aufmerksamkeit eher auf das zu lenken was noch nicht so "funktioniert"

[Ah Q]

Gefühle sind Wahrnehmungen
Emotionen sind die verarbeiteten Informationen der Gefühle
könnte man auch sagen, oder auch Interpretationen der Gefühle.
Emotion ist eine Energieform, wie Leuchtherz es erklärte: Unterdrückte Gefühle.
Dies führt oft zu Blockaden des Energieflusses(Chi, Lebensenergie oder auch Odem genannt).
Wird der Druck zu gross, bricht es aus wie bei einer Patrone, PENG!!, daraus können Trauer, Wut, Begeisterung oder Frohsinn entstehen.
Bei Menschen auf Entzug von irgendwelchen Substanzen, durchleiden oft eine sehr schmerzhafte Hürde. Von angestauten, durch Rauschmittel
gehemmte Gefühle brechen wie ein Tsunami über sie her. Bei Leuten die sehr starke Drogen nehmen, kann dies zu einem Schockzustand bis
zu Herzversagen führen. Bei "leichteren" Sachen ist es nicht so extrem, und nach einer Woche ist das Schlimmste meist überstanden, und man entdeckt
ein neues Lebensgefühl das um einiges mehr "einfährt" als irgendwelche Substanzen. Das sind dann die befreiten Emotionen die oft dann zu den glücklichsten
Momenten des Lebens führen. (Klar, der Vorrat an Glückshormonen ist wieder aufgefüllt, und belohnt den Körper für den Entzug).

Emotionen sind gewissermassen gespeicherte Gefühle.
Diese gespeicherten Gefühle haben Auswirkung auf unsere Gesundheit und Wohlbefinden.
Emotionen werden auch von unseren Organen, aber in anderen "Räumen" verdaut.
Sprüche wie, "Ist dir ne Laus über die Leber gelaufen" oder "Das geht einem an die Nieren", wie "Dieser Mensch trägt das Herz auf der Zunge"
kommen eigentlich aus der westlichen (fast vergessengegangene) Säftelehre die eng mit der traditionellen chinesischen Medizin verwandt sind.