Man verschwendet keine Gedanken daran sondern ist es.
Ja, dann IST man bewusst. Doch um dorthin zu kommen, braucht es womöglich wirklich eine Art "aktives Bewusstsein".
Gewissen... ist womöglich nur ein Ableger dieses aktiven Bewusstsein(s). Es erinnert einen daran, dass man "auch mal bewusst" sein könnte. Mitgefühl wiederum wäre ...die Fähigkeit zur Empathie. Über das "eigene" Dasein hinauszudenken, und sich in andere Rassen, Geschlechter, Spezies, usw. "einzufühlen" wodurch man merkt, «hey das würde ich also nicht wollen, wenn ich die wäre».
Sobald man seine Handlungen anfängt mit dem Hirn und dem Herz zu "analysieren", merkt man, dass viele dieser Handlungen häufig un-bewusst, also automatisch ablaufen. Insofern kann man hier keinen "Schuld"-Begriff anwenden.
Doch ungeachtet von Schuld (und Reue?), ist es (meines Erachtens) sinnvoll, sein Bewusstsein zu aktivieren, auch wenn - ja gerade wenn! - das mitunter weh tut. Sich selbst auch mal konfrontieren. Nicht immer nur die anderen...
Die Suffragetten - um ein Beispiel der Unterdrückung aufzunehmen - sie, haben sich so lange Gehör verschafft, bis die Herrscher - also die Männer, damals - sie einfach nicht mehr ignorieren konnten. Sie haben sich in einem Bewusstsein der Klarheit befunden. Für sie stand ohne Zweifel fest: sie als Frauen haben den gleichen Anspruch, die gleiche Freiheit und die gleichen Rechte, wie die Herrscher. Es ist heute unvorstellbar, dass man(n) jemals anders gedacht haben könnte. Und doch war es so. Weil es normal war. Diese Normalität haben die Suffragetten in Frage gestellt. Sie hatten etwas begriffen, hatten etwas erkannt, das bereits die Sklavenbefreier erkannt hatten: Freiheit gilt für alle - oder sie gilt für niemanden. Und diese Erkenntnis, konnten - und wollten - sie logischerweise nicht wieder verdrängen, sondern sie mussten sie anderen "aufzwingen", damit diese von ihrem Herrschaftsgebahren Abstand nehmen "konnten". Sie gaben ihnen die Möglichkeit sich Selbst zu
entscheiden, und nicht aufgrund von Traditionen automatisch zu handeln. Gegen die Unterdrückung der Frauen in diesem Fall.
Was bei der ganzen Sache (Unterdrückung) häufig zu wenig untersucht wird, ist das Abhängigkeitsverhältnis der
Herrschenden, gegenüber den Unterdrückten. Die Herrscher haben zwar mehr Macht, und nützen die Abhängigen aus. Doch ohne die Abhängigen brechen ganze Welten zusammen. Traditionen, gesellschaftliche Regeln, ja sogar Religionen, Ideologien, der Alltag, die Wirtschaft, die Politik - sie alle wurden von jeder einzelnen "Befreiung" (Abolitionismus) kräftig durchgeschüttelt. Dass die Frauen bis heute nicht den gleichen Lohn in allen Sparten haben - oder auch, dass die Väter heute komplett entrechtet sind - das sind die Nachwehen einer Veränderung, die noch nicht
ganz im Denken der Gesellschaft "implementiert" ist.
Trotzdem würde kein vernünftiger Mensch sich die Zustände zurückwünschen, wie sie vor 100 Jahren waren.
Es braucht meines Erachtens wirklich ein Bewusstsein dafür, dass Freiheit nicht bedeutet, etwas mehr Rechte zu haben - sondern dass sie bedeutet, voll und ganz, frei zu sein, sich zu entscheiden. Auch frei von jeglicher Form von Konstrukt. Frei von Religionen. Frei von Traditionen. Frei von Regeln. Frei von Sitten. Frei von Gebräuchen. Eine Entscheidung findet nur dann statt, wenn die Menschen ausreichend über alle Aspekte informiert sind. Wer diese Informationen nicht hat - sei es weil er sie nie gehört hat, oder weil er "unbewusst" weggehört hat - so ist das keine Entscheidung, sondern ein mitlaufen.
Was nicht selten darüber "kompensiert" wird, dass man IRGENDWEN unterdrückt - um sich nicht ganz so Ohnmächtig zu fühlen...
Stattdessen wäre es viel sinnvoller, sich seiner eigenen Macht bewusst zu werden: Der Macht über das eigene Leben. Der Macht darüber, sich Selbst zu entscheiden, was genau man tun will, was man unterstützen will (sei es auch passiv) - und was eher nicht.
Die Entscheidung kann einem niemand abnehmen. Kein Gesetz, keine Götter, keine Freunde können uns dahingehend "überzeugen". Wir selbst sind diejenigen, die uns dafür entscheiden müssen, entweder unser eigenes Leben in die eigenen Hände zu nehmen, uns tatsächlich über alle Aspekte zu informieren, oder vor diesen Aspekten davonzulaufen.
Das allerdings, gilt nur für die Freien Menschen des 21. Jahrhunderts.
Was ist aber mit all jenen Geschöpfen, die nach wie vor, die Freiheit dieser Entscheidung nicht haben?
Bewusst hinschauen? Oder bewusst wegschauen, weil es weh tun könnte?
Oder bewusst handeln, um dadurch einen Beitrag zu leisten für deren "Befreiung"...
Your choice...