"Sucht" ist die Abwesenheit von Spiritualität

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Taiph00n
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"Sucht" ist die Abwesenheit von Spiritualität

Beitrag von Taiph00n »

So, mich würde eure Haltung/Meinung zur im Titel erwähnten Prämisse.

Habt ihr Erfahrungen damit? Falls ja, was für welche.

Die Behauptung kommt aus der Erfahrung und Forschung meiner Prozessbegleitung welche ich hier namentlich nicht nennen möchte.

Schöne Festtage euch allen.

Lg,

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Leuchtherz
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Re: "Sucht" ist die Abwesenheit von Spiritualität

Beitrag von Leuchtherz »

Sucht und Spiritualität sind für mich in der Intensität und in der Form nicht eindeutig definierte Begriffe.
Die Sucht kann sich ja in verschiedensten Formen zeigen. Begeisterung kann auch eine Art Sucht sein.

Ich verstehe aber den Ansatz des Gedankens. Übernimmt eine Sucht einen unumstösslichen Stellenwert in einem Leben ist sie meist für vieles Hinderlich, nicht nur für die Spiritualität. Jedoch vermag die Sucht genau auch eine Unausgeglichenheit offenbaren.
Wenn jemand seine "Süchte" und deren Intensität kennt
ist für ihn festellstellbar wenn sie sich intensivieren.
Mit dieser oder änlichen "Orientierungshilfen" kann jeder selbst seinen Seelenzustand und seinen Lebensfluss im Auge behalten.
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Taiph00n
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Re: "Sucht" ist die Abwesenheit von Spiritualität

Beitrag von Taiph00n »

Wie vergleichst du die "Intensität" von Spiritualität und Sucht? Sucht und Spiritualität sind sehr klar definierte Worte, das kann dir der Duden sicher näher bringen.
Die Aussage Sucht ist die Abwesenheit von Spiritualität lässt jedoch kein Spielraum offen über die "Form" (Ausprägung) der Sucht und welcher Teil der oder die Süchtige genau betroffen ist, sondern beinhaltet jegliche "Süchte". Oder siehst du da einen Unterschied? Ist Sucht ungleich Sucht?

Spiritualität oder spirituell sein, da können wir uns wohl länger darüber zu unterhalten, zumal wir wohl alle mehr oder weniger süchtig sind und nach obiger Aussage mehr oder minder an "Spiritualität" mangeln.

Ansonsten scheinst du die Intention meiner Aussage bezüglich der Sucht begriffen zu haben. I'm impressed!
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Re: "Sucht" ist die Abwesenheit von Spiritualität

Beitrag von Leuchtherz »

Also was meiner Meinung nach Spiritualität sicherlich im Wege steht sind Dogmen wie "Sucht ist abwesenheit von Spiritualität". Und nein Sucht mag vielleicht in einem Buch wie dem Duden klar definiert sein, beim Menschen ist es ganzheitlich Betrachtet nie eine klare Grenze.
Es wär mal schön wenn Du wenigstens die Art der Sucht definieren würdest. Materielle Süchte (Konsumsucht für die Sinnesbefriedigung), Drogensucht (flucht aus der Realität), Gefühlssucht (nach Anerkennung, Liebe, Zuneigung).
Auch Spiritualität ist so eine Sache. Das innere geistige Wesen. Aber warum? Um Gott näher zu sein, um sich näher zu sein, um irgendwelche Energien zu spüren, um Bewusst zu leben um und und und? Da wählt der Mensch doch selber "warum" er "Spirituell" sein möchte. Um Glücklich zu werden? Um ganz zu werden? Spiritualität als Sucht nach dem Glücklichfühlen, sich besser fühlen, sich erhabener fühlen?

Man mag mit solchen Prämissen für sich einen neuen Weg erahnen. Und meist endet die Erkenntnis einer Prämisse in der man sich ihr hingibt, sie durchlebt und dadurch erkennt wie sie sich selbst im Weg steht.

Ich möchte Dirs mal auch so sagen. Spiritualität in stufen wiw mehr oder weniger und in höher weiter usw einzustufen halte ich persönlich auch für einen Hund der sich in den eigenen Schwanz beisst.
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Taiph00n
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Re: "Sucht" ist die Abwesenheit von Spiritualität

Beitrag von Taiph00n »

Wir müssen uns klar an die Definitionen halten, sonst wird die Kommunikation eher schwierig, da die Bedeutungen der einzelnen Wörter ja keine klare Schwingung mehr hätten, was ja absurd ist, da diese ja das klarste am Wort selber ist.

Die Wirkungsweise aller Suchtformen ist demnach immer die gleiche, unabhängig davon, welche Ebene im Menschen selbst direkt angeschwungen ist, sei es nun körperlich, emotional, mental oder spirituell (um die 4 Körper des Menschen mal erwähnt zu haben). Übrigens ist die Drogensucht eine körperliche, also materielle, nicht?

Spiritualität wäre doch das fliessen lassen des Ureigenen "Potenzials", nicht? Also unabhängig all unserer irdischen Prägungen und Süchten?
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Re: "Sucht" ist die Abwesenheit von Spiritualität

Beitrag von Leuchtherz »

Ok Sucht gemäss Duden ist:

1. krankhafte Abhängigkeit von einem bestimmten Genuss- oder Rauschmittel o. Ä.
2. übersteigertes Verlangen nach etwas, einem bestimmten Tun; Manie
3. (veraltet) Krankheit

Wer also nicht solch einer Intensität von Verlangen gemäss Duden (Definition wie Du Dir sie wünschst) unterliegt ist gemäss dieser Definition nicht süchtig.
Was ja gemäss Deiner Prämisse heissen würde das Menschen die diese Definition nicht erfüllen "spiritueller" wären. Ich hoff Du verstehst jetzt worauf ich aus bin.
Taiph00n hat geschrieben:Spiritualität wäre doch das fliessen lassen des Ureigenen "Potenzials", nicht? Also unabhängig all unserer irdischen Prägungen und Süchten?
Spiritualität, die Geistlichkeit hat doch nichts mehr mit einem Logos zu tun, mit einer Absicht. Sie entspricht eher dem einfachen Sein als einem haben.

Die Betrachtungsweise ist mir "Kopflastig". "Fliessenlassen" erfolgt meist dann wenn nicht gestaut wird und nicht wenn man will das es fliesst.
Der Wille allg. ist doch auch etwas was den Fluss stören kann.
Im übrigen sind es die Definitionen, die Fixierungen die eine Schwingung nicht mehr schwingen lassen und sie ihrer wirk-lichkeit "berauben" ;)
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Taiph00n
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Re: "Sucht" ist die Abwesenheit von Spiritualität

Beitrag von Taiph00n »

Ich sehe kein problem mit der Definition von Sucht im Duden, ausser dass sie exakter sein dürfte. Die Intensität stimmt ja weitesgehend, da die Definition einer Sucht in dieser sehr eindeutig ist. Wenn wir die Wahrnehmung und Erfahrungsreferenz von "Sucht" kennen, ist das etwas klares mit eigener Form und Schwingung, oder siehst du das anders?
Demzufolge hast du mitunter recht, du könntest sagen, dass jemand ohne Süchte spiritueller ist als jemand mit, wenn du wertend sein möchtest. Du könntest aber die quantitative/qualitative Analyse auf die lineare Sucht richten, was wiederum passen würde wenn wir die Prämisse annehmen, jeder Mensch sei ein spirituelles Wesen. Ich gehe mal davon aus, dass du mit mir Übereinstimmen wirst, dass wir Menschen spirituelle Wesen sind.

Daher hast du in deiner folgenden Erklärung die Antwort auf deine eigene Frage wo der Logos/Wille in der Gleichung zum tragen kommt selbst schon beantwortet:
Leuchtherz hat geschrieben:
Taiph00n hat geschrieben:Spiritualität wäre doch das fliessen lassen des Ureigenen "Potenzials", nicht? Also unabhängig all unserer irdischen Prägungen und Süchten?
Spiritualität, die Geistlichkeit hat doch nichts mehr mit einem Logos zu tun, mit einer Absicht. Sie entspricht eher dem einfachen Sein als einem haben.

Die Betrachtungsweise ist mir "Kopflastig". "Fliessenlassen" erfolgt meist dann wenn nicht gestaut wird und nicht wenn man will das es fliesst.
Der Wille allg. ist doch auch etwas was den Fluss stören kann.
Im übrigen sind es die Definitionen, die Fixierungen die eine Schwingung nicht mehr schwingen lassen und sie ihrer wirk-lichkeit "berauben" ;)
Die Sucht ist ja das willentliche verfolgen einer Staung des Flusses des "Potenzials". Demzufolge ist ja das fliessen lassen die unterlassung der willentlichen Stauung dieses "Potenzials", also dem inneren spirituellen Wesen des Menschen.

Wenn Definitionen und Fixierungen nicht schwingen oder eine Schwingung ihrer Schwingung erlauben, so löscht sie sich aus, existiert nicht mehr. Da wir diese aber beschreiben, schwingt sie, oder? (Prämisse alles ist Schwingung?)
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Re: "Sucht" ist die Abwesenheit von Spiritualität

Beitrag von Leuchtherz »

Taiph00n hat geschrieben:Demzufolge hast du mitunter recht, du könntest sagen, dass jemand ohne Süchte spiritueller ist als jemand mit, wenn du wertend sein möchtest.
Ich möchte das eben diese Dinge von einander nicht abhängig bewerten werden. Deine Prämisse ist doch "Sucht ist die Abwesenheit von Spiritualität" und ich halte diese Prämisse auch für wertend.
Warum ich das nicht möchte ist, das ich gemäss der Dudendefinition ganz viele nicht süchtige Menschen kenne die aber bei weitem weniger mit Spiritualität am Hut haben als solche die gewisse Süchte haben. Das ist so, meine Erfahrung wenn ich das auch mal so sagen darf. Und wie auch schon erwähnt ist für mich die Prämisse "Weniger Sucht = mehr Spiritualität" ein Dogma wie es viele gibt "Weniger Sex = mehr Spiritualität", "Weniger Weltliches= mehr Spiritualität" usw usf.
Das mag für ein Individuum sogar stimmen, deshalb der Hinweis das solche Prämissen zu er- und durchleben sind. jedoch ist auch diese "Formel" nicht Wahrheit.
Andere Blickwinkel sind auch Sucht=Suchen und ein spiritueller Mensch ist auch immer ein Sucher ;)
Oder Suchtmittel, allen voran "Spirituosen" aber auch andere sind für die "Geistliche Welt" zuständig.
Es gab auch spirituelle Menschen die gewissen Substanzen nicht abgeneigt waren.
Oder gewisse Schamanen bekamen auf dem Drogenrausch die Antworten für ihr Leben und ihren Stamm.
Jetzt kann man sagen der war nicht "süchtig". Aber die Dudendefinition der Manie erfüllt dies alle mal. Also ich brauch den Drogenrausch (Verbindung mit den Spirituellen Wesen, Naturwesen, Urahnen usw) um Antworten für das reale Leben zu bekommen.
Desshalb ist Drogensucht auch nichts Materielles. Nur weil man mit "Substanzen" etwas Materielles zu sich nimmt heisst dies noch lange nicht das es eine materielle Sucht ist. Die meisten Drogen (mit einzelnen Ausnahmen) wirken sich immer auch oder hauptsächlich auf den Geist aus, bzw das Bewusstsein aus.
Taiph00n hat geschrieben:Die Sucht ist ja das willentliche verfolgen einer Staung des Flusses des "Potenzials". Demzufolge ist ja das fliessen lassen die unterlassung der willentlichen Stauung dieses "Potenzials", also dem inneren spirituellen Wesen des Menschen.
Ich glaube nicht das Sucht etwas mit willen zu tun hat. Wollen kann man ganz viel und ich halte es für ein riesigen Irrtum nicht Erreichtes dem "nicht Wollen" oder "zu wenig Wollen" zuzuordnen. Wäre der Wille oberste Prämisse bräuchte es keine Ethik und Moral mehr und jeglicher Erfolg könnte einfach dem Wollen und dem Erreichen bemessen werden. ah sorry, wird da nicht zunehmens praktiziert? ;)
Taiph00n hat geschrieben:Wenn Definitionen und Fixierungen nicht schwingen oder eine Schwingung ihrer Schwingung erlauben, so löscht sie sich aus, existiert nicht mehr. Da wir diese aber beschreiben, schwingt sie, oder? (Prämisse alles ist Schwingung?)
Das stimmt so nicht. Wenn ein Auto fährt oder stehenbleibt ist es immer existent. Die frage ist was will ich damit tun. Will ich es messen so ists besser wenns steht. Wie es schwingt, wie es sich aber anfühlt zum fahren finde ich nur raus wenn ich damit fahre und nicht wenn ich es messe. Schliesslich ist ein Auto, ein Fahrzeug gemacht um zu fahren und nicht um es zu messen ;) ich verweise nochmals darauf Prämissen selber zu er-und durchleben um sie zu bemessen ;)

Und da wir Lebewesen mit einem Spirit sind und uns ziemlich individuell entscheiden können scheinen Prämissen nicht das geeignete den Menschen zu beschreiben.
Mir scheinen im Leben vielmehr Tendenzen vorzukommen als Prämissen. Besonders was das Geistliche/Spirituelle betrifft.
Das sich jeder Mensch die Finger an der heissen Herdplatte verbrennt scheint mir eine materielle, logische Prämisse zu sein.
Das dies jeder Mensch gleich scheisse empfindet sich zu verbrennen halte ich hingegen eher für eine Tendenz. ;)
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Taiph00n
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Re: "Sucht" ist die Abwesenheit von Spiritualität

Beitrag von Taiph00n »

Lieber Leuchtherz

Was ich nicht verstehe, ist wie du darauf kommst ein spiritueller Mensch sei ein suchender?
Per deiner eigenen Definition ist ja das der Süchtige, da Sucht=Suchen. Oder ist jetzt spirituell=süchtig, da spirituell=suchen und sucht=suchen?
Ich blick da nicht durch. Wenn wir die Diskussion noch auf Suchtmittel und Spirituosen und Drogen ausweiten wird es mir zu viel, ich möchte wieder zu den Basics zurück.

Dazu diesen Thread: http://www.mysticalforum.ch/viewtopic.php?f=29&t=23090
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Re: "Sucht" ist die Abwesenheit von Spiritualität

Beitrag von Leuchtherz »

Taiph00n hat geschrieben:Was ich nicht verstehe, ist wie du darauf kommst ein spiritueller Mensch sei ein suchender?
da komm ich so auch nicht drauf :D ich sagte ein spiritueller Mensch ist auch ein Suchender. ;)
Spirituell sein ist ja kein Ziel sondern der Weg. ;)
Taiph00n hat geschrieben:Per deiner eigenen Definition ist ja das der Süchtige, da Sucht=Suchen. Oder ist jetzt spirituell=süchtig, da spirituell=suchen und sucht=suchen?
Das war ein Blickwinkel das Sucht auch eine Suche sein kann und keine endgültige Definition ;) und besonders nicht in Deiner Prämisse das Sucht und Spiritualität mit einander in klarer Abhängigkeit stehen. eben nicht.
Ich habe nie gesagt das der Süchtige sicher ein Suchender ist und somit sicher spirituell.
Die verschiedenen Betrachtungsweisen sollten aufzeigen das die Prämisse wohl nicht standhält und somit die Abhängigkeit von Sucht und Spiritualität so nicht klar definierbar ist.
Taiph00n hat geschrieben:Ich blick da nicht durch. Wenn wir die Diskussion noch auf Suchtmittel und Spirituosen und Drogen ausweiten wird es mir zu viel, ich möchte wieder zu den Basics zurück.
hä, zu erst sagst Du das Sucht ganz klar im Duden definiert ist. Und dort ist unter der aller ersten Auswahl die "krankhafte Abhängigkeit von einem bestimmten Genuss- oder Rauschmittel o. Ä." genannt, also Drogen.
Nachher kommst Du und sagst Du willst die Diskussion nicht auf Suchtmittel ausweiten?
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dreamsharing
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Re: "Sucht" ist die Abwesenheit von Spiritualität

Beitrag von dreamsharing »

Das Medizinlexikon verweist beim Begriff "Sucht" auf den von der WHO bevorzugten Begriff der "Abhängigkeit".

Dazu steht:
Abhängigkeit: Unwiderstehlicher Drang, ein Suchtmittel einzunehmen, um entweder ein Gefühl des Wohlbefindens zu erzielen oder um Missempfindungen auszuschalten; der Begriff der A. sollte nach Empfehlungen der WHO den Begriff der Sucht ersetzen. Folgende Stoffgruppen können zu einer Abhängigkeit führen: Morphine, Barbiturate u.Alkohol, Kokain, Cannabis, Amphetamine, Kat (Khat), Halluzinogene, Schnüffelstoffe; ausserdem Medikamente wie z.B. Benzodiazepine. Es wird zwischen körperlicher (Symptome variieren je nach Droge) und seelischer A. unterschieden; zur A. gehören Toleranzsteigerung u. körperliche Entzugssyndrome beim Absetzen sowie ein gesteigertes Verlangen mit zentriertem Denken, das vorwiegend um die Droge kreist. Die Übergänge zwischen Missbrauch u. A. sind fliessend. Zum Entstehen einer A. bedarf es u.a. einer persönlichen Disposition, eines speziellen materiellen u. sozialen Umfeldes u. Millieuveränderungen als Auslöser von Krisen.
Wollen wir bei der medizinischen Definition bleiben, so wie sie im Lexikon steht, oder die Definition selbst in die Hand nehmen?
Nur als Frage - nicht als Herausforderung ;)
Und bitte: Zerpflückt die Definition nicht. Darüber zu diskutieren, ob diese Definition nun richtig oder falsch oder teilrichtig oder nichts von alldem ist, bringt nicht wirklich was.

Ich bleibe ansonsten bei meiner Meinung wie im Doppelthread geäussert. Wer süchtig ist, der sucht etwas - und zwar Erleichterung von seinem Leiden. Aber das hat meiner Ansicht nach in den allermeisten Fällen mit Spiritualität noch nichts oder nicht besonders viel zu tun, sondern mit sehr konkreten und weltlichen Lebensproblemen, egal ob in der Vergangenheit oder der Gegenwart der betroffenen Person.
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Re: "Sucht" ist die Abwesenheit von Spiritualität

Beitrag von FTisch »

Ich kann mit der Aussage Sucht ist die Abwesenheit von Spiritualität nicht viel anfangen. Da es meiner Meinung nach zwei "Grössen" sind, die sich nur sehr bedingt ins Verhältnis setzen lassen. Bei Spiritualität geht es um die Suche nach dem Sinn, des Lebens, des Seins, des Kosmos etc.
Sucht ist letztlich das Ergebnis einer Flucht und wird erlernt. Es geht darum die Dopaminausschüttung anzuregen, egal ob mit gamen, kaufen, Sport oder Drogen. Man kann höchstens sagen, kommen wir mit der Sinnsuche auf keinen grünen Zweig, lernen wir, dass Dopamin der Sinn unseres Lebens sein kann = wir brauchen den "Kick", kommen dann noch andere Faktoren dazu, wie z.B. ein nicht verarbeitetes Trauma o.ä. wird der Menschen süchtigt. Spiritualität kann von daher (muss aber nicht) ein guter Schutz vor Sucht sein.
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Re: "Sucht" ist die Abwesenheit von Spiritualität

Beitrag von illusion »

sucht ist doch eine suche. manchmal weiss ich nicht, wonach ich suchte, und erreicht habe ich damit vielleicht genau das Gegenteil dessen, was ich unterbewusst wollte.

Spiritualität ist doch auch nur die suche, vielleicht nach einem höheren sinn.

meine spirituell angehauchten Erfahrungen sind aber irgendwie zwangsläufig mit sucht verbunden, und ich wüsste ohne sucht vermutlich gar nicht, wie man Spiritualität überhaupt schreibt.

das wäre dann kondizionierung, aber die Verbindung von mir und dem Universum klappt nicht immer, und ohne hilfsmittel noch viel seltener.

ausserdem hat es so seine Vorteile, ein Konzept zu haben, welches einem erlaubt, sich wichtiger und besonderer vorzukommen, als man das ehe schon ist.

ich bin teil des grossen ganzen hat so seine tücken, also widersprüche, aber ich bin mit dem Universum verbunden schliesst die sucht nicht aus. die ist doch genauso teil von mir, wie vom Universum.

mittler weile bin ich aber gar nicht mehr so spirituell, weil ich sowas von getrennt bin von meinem stuhl, und der Bildschirm ist nicht der stuhl, auch dann nicht, wenn wir alle im selben raum zur selben zeit weilen.

ich kann aber leicht reden. ich brauchte nie einen prozessbegleiter, und bis auf ein paar nahtoderfahrungen und wirre Gespräche mit noch wirreren Individuen über Gott, die welt, Karma, die hölle auf erden, Freimaurerei, und die neuesten finger-nagel-lack-Trends, habe ich nichts vorzuweisen.

und das sind alles so dinge, die nicht zur Nachahmung geeignet sind, weil sie für jemand anderen alles andere als richtig sein könnten 8-[
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Re: "Sucht" ist die Abwesenheit von Spiritualität

Beitrag von Friedensfeder »

Hey ihr alle,

also abgesehen davon, dass Sucht - und damit meine ich wirklich jede Form der Sucht - schädlich ist, weil sie den Menschen in Abhängigkeit stürzt, finde ich auch, dass man gerade bei solchen Themen Dogmen wie "Sucht ist die Abwesenheit von Spiritualität" vermeiden sollte. Was den Einzelnen bzw. die Einzelne in eine Sucht treibt, vermag man ja im Zweifel einfach nicht zu beurteilen. Und Menschen, die leider dieses Problem haben zu unterstellen, sie würden nicht über Spiritualität verfügen, finde ich auch sehr hart und ein wenig diskriminierend. Ich glaube, über die negativen Auswirkungen von Süchten kann man sich schnell einig werden, aber solche Fazits wie den Thread-Titel sollte man vielleicht noch einmal reflkektierter betrachten.

Viele Grüße,
Friedensfeder
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