die mutter aller filme (also für mich Pulp fiction) beantwortet so ziemlich alle fragen.
man braucht sich nur irgendwie ein wenig in die Charaktere hineinzuversetzen, um herauszufinden, als welcher Charakter man gerne im Universum leben würde.
"Der Pfad der Gerechten ist zu beiden Seiten gesäumt mit Freveleien der Selbstsüchtigen und der Tyrannei böser Männer. Gesegnet sei der, der im Namen der Barmherzigkeit und des guten Willens die Schwachen durch das Tal der Dunkelheit geleitet. Denn er ist der wahre Hüter seines Bruders und der Retter der verlorenen Kinder. Und da steht weiter ich will große Rachetaten an denen vollführen, die da versuchen meine Brüder zu vergiften und zu vernichten, und mit Grimm werde ich sie strafen, dass sie erfahren sollen: Ich sei der Herr, wenn ich meine Rache an ihnen vollstreckt habe."
und das ausgerechnet vom oberfussmeister. dummer weise sieht der darin gottes Vorsehung, das ihn kurz darauf keine kugel trifft. er beschliesst wenigstens, sein leben zu ändern.
Vincent vega, der glaubt das sei gequatsche, aber er selbst quatscht nicht minderwertigeres zeug, à là: "Lö big Macke", legt sich auch noch mit dem boxer an, weil er sich für den stärkeren (oder zu mindenst den cooleren) hält. er wähnt sich in dessen Wohnung in Sicherheit, geht aufs Töpfchen, und thats it.
honey-bunny-pärchen versucht auf boney und clide zu machen, was ziemlich misslingt.
dann gibt es noch die dubiose gestalt namens wolf, der eigentlich ganz gut davon lebt, die Probleme anderer zu lösen. ausserdem kann er es mit jedem raser der gesamten innerschweiz aufnehmen.
die kleine mit dem vielen blei im gesicht, die weiss genau, wer sie eigentlich ist, also akzeptiert sie es einfach, ihrem rothaarigen freund die Säckchen zu bringen, weil die mini-grips ausgegangen sind.
der rothaarige weiss alles über dope, also ist er einfach einer von der DEA, oder er verkauft sich ziemlich gut darin, deutsches heroin als das teuerste und beste anzupreisen. wir wissen aber mittler weile, das jenes der konkurenz fast doppelt so scheisse sein muss, weil es 5- statt 300 piepen kostet. ausserdem möchte er nicht vom auto-Telefon angerufen werden.
Zett ist Polizist, mit ein wenig komischen Neigungen, und noch komischeren kollegen, und einem verdammt heissen ofen unterwegs, den er aber an den boxer abgeben muss.
merilyn und Buddy holly sind die perfekten service-düsen-Archetypen, selbst wenn sie nicht sich selbst sein können, weil sie in einem film jemanden spielen, der/die niemals länger am leben sein konnte, als der film überhaupt erfunden worden war.
umma thurman versucht nicht den kill zu billen, nein, diesmal versucht sie es mit sich selbst.
Fazit: ganz egal, wie man es dreht und wendet, die kleine Kügelbauch-fronsössin tut mir als einzige irgendwie leid. sie ist dermassen sensibel, dass sie zu weinen anfängt, obwohl bruce willis ihr versichert, das die Uhr eine menge scheisse erlebt hat, sie ihm aber gar nicht soooo wichtig ist.
ob jetzt nun die ausserirdischen all ihr Geld in das projekt Menschheit gesteckt haben, oder Gott die Vorsehung hatte, mich zu erfinden, nur damit ich mal Pulp fiction schauen kann, das würde selbst dann nichts daran ändern, wenn ich es wüsste, weil ich in beiden fällen ein hühnchen mit denen zu rupfen hätte. was fällt denen eigentlich ein? ausserdem kann ich mit ziemlicher Sicherheit ausschliessen, das die - sollte es sie wirklich geben - auch nicht hundertprozentig sicher sein könnten, ob sie nicht in einer Matrix von jemand oder etwas anderem gestrandet sind, ergo: der selbe schlammassel, den ich habe.
nach so einem film bin einfach froh, das ich ich bin, weil ich mit niemandem gerne tauschen würde. selbst wenn ich könnte