Das Konzept und die Freiheit

Mysteriöse Erfahrungen, Weisheiten, Rätselhaftes.
Fallen Angel 3
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Re: Das Konzept und die Freiheit

Beitrag von Fallen Angel 3 »

Die Suche nach dem Beweis kann zu einem Gefängnis werden, insofern ja. (zB. ob 9/11 ein Insidejob war)
Allerdings kann ein gefundener Beweis auch wieder vieles ins Rollen bringen. (zB. das Higgs Teilchen)
Wir stehen hier in einem Spannungsverhältnis aus Beweisen, Kreativität, Freiheit, und Zwang.
Manche erachten Balance als die Zerschlagung dieses gordischen Knotens.
...ich bin mir da nicht so sicher...
Denn Balance zu halten ist zum einen schwer - zum anderen auch wieder ein Konzept davon, wie man es "richtig" macht.
Schön und gut, aber wie ich vor ein paar Jahren schrieb: Früher oder später wird dieses Konzept umgeworfen. Meist früher.
Das ist diese Sinuskurve, das Auf und Ab, die Wogen des Lebens selbst.
Auch Buddha und die Natur haben das verstanden.
Das was wir brauchen, das was wir geben - das sind wir.
Leuchtherz
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Re: Das Konzept und die Freiheit

Beitrag von Leuchtherz »

/color sehr inspirierend, danke...

da fällt mir einfach gerade ein Gedankenblitz durch den kopf den ich mal im Thomas evan. gelesen habe:
Wenn sie euch fragen: „Was ist das Zeichen eures Vaters in euch?“, sagt zu ihnen: „Es ist Bewegung und Ruhe.“
(sorry fürs einlinken von "religiösem" nur liegt mir das chr. näher als Buddha und ich hab nur den chr. Link in meinem Kopf gsucht für die "balance" O:) )

Balance... dies wäre ja auch eine "Gegenbewegung".
manchmal habe ich das Bild eines "Wellenrittes" in mir, auf der "Welle" zu gleiten, Balance zu halten und durch Aufmerksamkeit die nächste Welle nicht verpassen. und trotz Abhängigkeit von Wellen fühlt sich das Reiten als frei an.

vielleicht schlummert das Konzept der Freiheit in der Freiwilligkeit sich der Freiheit hinzugeben?
Verzweifle nicht an der Gewichtigkeit der Dinge,
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SchMetteRlinge

(Harry Pegas)
Fallen Angel 3
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Re: Das Konzept und die Freiheit

Beitrag von Fallen Angel 3 »

Es erscheint mir zwangsläufig so zu sein, dass die Freiheit etwas ist, der sich "hinzugeben", die einzige Möglichkeit ist, sie zu erlangen.
Nur sind wir Menschen eben nicht nur mit dem Wunsch gesegnet, frei und ruhig zu sein, ausgeglichen also, sondern eben auch mit der Fähigkeit ausgestattet, Pläne, Ziele, Ideen, Ideologien und Regeln, ja sogar Gesetzmässigkeiten zu suchen - oder zu erfinden. Dieser Drang erscheint mir ein wesentlicher Bestandteil von Forschung, aber auch der Philosophie zu sein. Wir *mögen* Konzepte. Sie sind etwas, das uns am Herzen liegt, und das obwohl es ja meist unser Hirn ist, das diese Konzepte "erstellt". Warum ist das so, wenn das Ziel doch wäre, frei zu sein? Konzeptlos also. Wird Freiheit überbewertet?

no worries, die christl. Mystik ist durchaus sehr interessant und ich hab nicht halb so viel Ahnung von Buddha wie es womöglich den Anschein macht. ;)
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Leuchtherz
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Re: Das Konzept und die Freiheit

Beitrag von Leuchtherz »

das hab ich mich auch schon oft gefragt ob sie nicht "überbewertet" wird... dann kam jedoch auch die Frage auf lässt Freiheit sich überhaupt bewerten? wenn sie ja bewertet wird bekommt sie "messbare" Grössen und klar lässt sie sich dort an Gegebenheiten binden. Freie Meinungsäusserung, freiheit in der Mobiliät, freiheit in der Handlungsweise. dort kann man "Beschränkungen" je nach dem mehr oder weniger erleben. so mancher fühlt sich unfrei in den westlichen Staaten, fühlt sich eingeengt, strukturiert und zu gewissen handlungsweisen gedrängt. andere in repressiven staaten können da nur lächeln und wünschten sich unsere freiheit.

freiheit braucht platz, brauch raum. ich denke wenn man diesen schafft, dann kommt sie automatisch. also ich dreh den Gedanken noch ein wenig. freiheit wäre immer da, man braucht sie nicht zu suchen, nur ihr raum zu geben. irgendwie ist es als würde man dann dem "wesen" der freiheit entsprechen und ihr bedingungslos raum gebe ohne absicht, anforderung und erwartung an sie, was sie einem bringt wenn man ihr raum gibt.

und hier nochmals ein Gedanken link... so sehr wir auch die Freiheit suchen, so sehr fürchten wir sie auch.
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(Harry Pegas)
The Dude

Re: Das Konzept und die Freiheit

Beitrag von The Dude »

Fallen Angel 3 hat geschrieben:ausserdem sehe ich den zusammenhang zwischen joytopia und diesem thread nicht wirklich, so gesehen hast du zeit aufgewendet um eine antwort zu schreiben, die im grunde genommen gar nicht das ist, worum es in diesem thread geht. es geht ja nicht um ein konzept der freiheit - sondern um die gegenüberstellung von freiheit und von den konzepten die wir uns machen, damit wir uns sicher fühlen. die freiheit wird hier eher als antithese zu den konzepten dargelegt, sie zwingt uns hin und wieder unsere konzepte zu vergessen, bzw. wir glauben, ein konzept der freiheit gefunden zu haben, was illusorisch ist.

somit: schreib lieber einen abschnitt mit fünf zeilen, der halt dann nicht so vollständig und complete ist wie ein ganzer thread, den du verlinkst - dafür aber genau das was du in diesem moment denkst. das KANN einfach nicht mehr zeit in anspruch nehmen.
Auch wenn deine Intention eine etwas andere war, sag ich Dir jetzt in MEINEN GEDANKEN UND WORTEN, dass eben Joytopia sehr wohl etwas damit zu tun hat, weil es eben eines dieser seltenen Konzepte ist, mit denen tatsächlich die ganze Menschheit Freiheit finden können... Vielfalt in Einheit, und dies absolut gleichwertig und gleichberechtigt... aber ja.. es ist also absolut nicht illusorisch, aber es heisst wohl auch nicht umsonst JoyTopia... leider ... wen wunderts, wenn sich die Menschen dafür kaum interessieren, im Vergleich zu anderem untenhaltenden... :(

Just my 5 cents :-D

Ps. Hast Post ;)
Alex604
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Re: Das Konzept und die Freiheit

Beitrag von Alex604 »

Betreffend der Freiheit, Neue Zürcher Zeitung vom 26.11.2013, Seite 6:
Die Freiheit gerät ins Hintertreffen

Laut einer Studie des John-Stuart-Mill-Instituts der Hochschule Heidelberg ist im letzten Jahr die Wertschätzung der Deutschen für die Freiheit weiter zurückgegangen. Immer beliebter ist hingegen der betreuende Staat.

Ulrich Schmid, Berlin

Freiheit ist ein Wert, der laut jüngsten Erhebungen in Deutschland immer geringer geschätzt wird. Seit 2011 erhebt das John-Stuart-Mill-Institut der Universität Heidelberg zusammen mit dem Institut für Demoskopie Allensbach und dem Institut für Publizistik der Universität Mainz den sogenannten Freiheitsindex. In seiner neuesten Publikation für das Jahr 2013 ist das Institut nun aufgrund einer repräsentativen Befragung der Bevölkerung und einer quantitativen Medieninhaltsanalyse überregionaler Printmedien zum Schluss gekommen, dass die Wertschätzung der Freiheit in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr leicht abgenommen hat.

Esst gutes Essen!

Wie Professorin Ulrike Ackermann, die Leiterin der Studie, sagte, landet die Freiheit 2013 auf einer Skala, die sich von –50 bis +50 erstreckt, bei –2,7. Im Vergleich mit konkurrierenden Werten wie Gleichheit, Gerechtigkeit oder Sicherheit befindet sie sich damit klar im Hintertreffen. Mehr Staat ist erwünscht, Darling der Deutschen ist laut den Forschern jedoch klar der «betreuende», der sich «kümmernde» Staat, der im Unterschied zum «liberalen» Staat als gerechter, wohlhabender, menschlicher und lebenswürdiger angesehen wird. Zwischen Ost- und Westdeutschland scheinen sich die Mentalitäten langsam anzugleichen. Dem Satz «Jeder ist seines Glückes Schmied» stimmten 2013 im Westen 50, im Osten 46 Prozent der 1548 Befragten zu – eine eher geringe Differenz. In den Jahren nach der Wende war sie noch grösser.
Was die Deutschen hingegen mögen, sind Verbote, wobei diese Sparte mit saftigen Überraschungen aufwartet. Wenig überraschend ist, dass 84 Prozent (2 Prozent mehr als im Vorjahr) harte Drogen wie Heroin oder Kokain verboten sehen möchten. Auch, dass das Klonen von Menschen nicht toleriert wird (76 Prozent möchten staatliche Verbote) und dass 71 Prozent finden, rechtsradikale Parteien gehörten verboten, kann nicht wirklich verblüffen. Bemerkenswert ist allenfalls, dass die Akzeptanz gegenüber linksradikalen Parteien grösser ist, denn nur 42 Prozent sind der Ansicht, auch Linksradikalen sollte legales Wirken verunmöglicht werden.
Dass allerdings nicht weniger als 64 Prozent der Befragten finden, gesundheitsgefährdende Lebensmittel sollten verboten werden, hatte man nicht unbedingt erwartet, nachdem die Grünen, die im Wahlkampf einen «Veggie-Day» ins Spiel gebracht hatten, nach Ansicht politischer Analytiker bei der Bundestagswahl für diesen Ausflug in die Bevormundung hart bestraft worden waren. Die «Gesinnungspolizei» findet also durchaus Anklang in Deutschland, das miserable Abschneiden der Grünen muss auch andere Gründe haben.

Akzeptierte Sterbehilfe

Rund die Hälfte der Deutschen (49 Prozent) möchte die Darstellung von Gewalt in Videos, Computerspielen und Filmen staatlich überwacht und nötigenfalls verboten sehen. In die Zone relativer Toleranz haben es die Pornografie («nur» 32 Prozent möchten sie verbieten), das Glücksspiel (26 Prozent sind für ein Verbot), der Verkauf hochprozentiger Alkoholika (19 Prozent) und die Sterbehilfe geschafft, die nur 13 Prozent verbieten möchten – ein deutliches Signal an die politisch Handelnden, die bisher sehr restriktive deutsche Praxis auf diesem Gebiet zu lockern.
Überraschend für viele kommt wohl der Befund, dass die Medien noch weit freiheitsfeindlicher sind als die Bevölkerung insgesamt. In der Untersuchung werden in der Mediendarstellung der «Verbotsframe», der «Freiheitsframe» und der «Gleichheitsframe» unterschieden, es wurde, mit andern Worten, danach gefragt, ob ein Gegenstand unter der ordnenden Perspektive des Verbots, der Freiheit oder der Selbstbestimmung abgehandelt wurde. Hier war der Trend klar. Der Anteil der Beiträge, in denen der Freiheitsframe gegenüber dem Zwangsframe dominierte, ging um 18 Prozentpunkte zurück, der Anteil der Beiträge, in denen der Freiheitsframe gegenüber dem Gleichheitsframe dominiert, reduzierte sich um 30 Prozentpunkte, und der Anteil der Beiträge, in denen der Freiheitsframe gegenüber dem Verbotsframe dominierte, sank um 27 Prozentpunkte. In den Medien ist der Glaube an den Segen staatlicher Verbote ungebrochen.
Was sich hier ausdrückt, ist der alte Glaube, Verbote könnten in allen Fällen auch das Problem selber beheben. Diese Haltung hat in den deutschen Medien derzeit tatsächlich Hochkonjunktur. Was sie besonders besorgniserregend macht, ist die Tatsache, dass der Wert der Freiheit oft nicht nur einfach in Abrede gestellt wird, sondern dass freiheitlich Argumentierende selber diffamiert werden. Ein gutes Beispiel dafür sind die «Debatten» in den Medien über das Verbot der rechtsextremistischen NPD oder über das Prostitutionsgesetz. Man wünscht sich Neonazis und Menschenhandel weg und ruft deshalb praktisch unisono und sehr laut nach Verboten. Dabei übersieht man nicht nur, dass so die Probleme nicht verschwinden, man verunglimpft auch nicht selten die, die für eine freiheitlichere Lösung eintreten, als Neonazis oder Freunde von Zuhälterei und Ausbeutung.
Besonders im Fokus der Forscher standen in diesem Jahr das Europa-Bild der Deutschen und ihr Verhältnis zur Europäischen Union. Angesichts «eines strukturellen Demokratiedefizits und der schleichenden demokratischen Delegitimierung, der Erosion rechtsstaatlicher Prinzipien, zunehmender Zentralisierungsdynamiken, Uniformisierung und Bürokratisierung, Regulierungswahn und Paternalismus» erachtete das John Stuart Mill Institut die Untersuchung dieses Verhältnisses als besonders wichtig. Zu einem dramatischen Befund kam man allerdings nicht. Auffallend ist, dass das Vertrauen der Bevölkerung in die EU im Verlauf des letzten Jahrzehnts deutlich abgenommen hat und dass nebst positiven Aspekten auch auffallend viele negative Begriffe wie «Bürokratie», «Vorschriften», «Einmischung» oder «Zerstrittenheit» mit dem Stichwort Europa verknüpft werden.

Europa hält sich gut

Alles in allem aber hat sich das Europa-Bild der Deutschen trotz der Staatsschuldenkrise weniger drastisch verändert, als man angesichts der Berichterstattung hätte vermuten können. Der Begriff Freiheit wird dabei durchaus mit Europa assoziiert; es ist nicht so, dass eine Orientierung am Wert der Freiheit mit einer überdurchschnittlichen Skepsis gegenüber dem europäischen Einigungsprozess einherginge. Die Europäische Einigung wird von den Deutschen nach wie vor als ein Prozess gesehen, der zwar Gefahren für Wohlstand und soziale Gerechtigkeit birgt, gleichzeitig aber auch Fortschritte in Bezug auf Sicherheit und Freiheit mit sich bringt.
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The Dude

Re: Das Konzept und die Freiheit

Beitrag von The Dude »

Alex604 hat geschrieben:
Die Freiheit gerät ins Hintertreffen

Laut einer Studie des John-Stuart-Mill-Instituts der Hochschule Heidelberg ist im letzten Jahr die Wertschätzung der Deutschen für die Freiheit weiter zurückgegangen. Immer beliebter ist hingegen der betreuende Staat.
https://dudeweblog.wordpress.com/2013/1 ... enkolonie/

https://dudeweblog.wordpress.com/2013/1 ... -dummheit/
Alex604
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Re: Das Konzept und die Freiheit

Beitrag von Alex604 »

The Dude, deine Ignoranz ist echt haarsträubend. Ich werde niemals auf einen Link zu deinem Blog klicken, begreif das endlich. Und den meisten andern hier geht's genauso. Wenn dir etwas am Austausch dient, dann schreib hier ins Forum.
ehem. dideldum.ch / biberfreund
The Dude

Re: Das Konzept und die Freiheit

Beitrag von The Dude »

@biberalex

Deine Dämlichkeit ist echt haarsträubend! Ich werde dem degenerierten Gesoxx dieses Forums niemals meine hochkarätige Arbeit als Perlen zum Frasse vor die Füsse vorwerfen, begreif das endlich. Wenn Dir also etwas an wahrer Bildung liegt, solltest Du die Links besser anklicken und meine Artikel lesen...

https://dudeweblog.wordpress.com/2013/1 ... s-teil-ii/

Ihr habt's euch hier mit mir schon längst versaut... dass ich das Bildungs- & Info-Portal Dudeweblog eröffnet habe, lag hauptsächlich an den Geschehnissen der letzten ca. 1-2 Jahre hier...

Ps. Und einige die Regel bestätigende Ausnahmen hier wissen meine ehrenamtliche Qualitätsarbeit jenseits von Geld, die beim ganzen Geplapper im Netz ihresgleichen sucht, durchaus zu schätzen.
Alex604
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Re: Das Konzept und die Freiheit

Beitrag von Alex604 »

Die Geschehnisse gründen vielleicht gerade darin, dass nur du deine Beiträge für hochkarätig hältst, ob hier oder anderswo.
ehem. dideldum.ch / biberfreund
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