Eine Geschichte vom Tag
Verfasst: Sa 3. Nov 2007, 15:08
Es gibt Menschen, die irgendwann aus dem Traum erwacht sind. Einem Traum, den sie ihr Leben lang träumten. Einem Traum von sich selbst. Sie träumten sie seien so wie sie sind. Sie träumten, sie seien ihr "ich". Sie haben geträumt, dass sie klug, oder schlank, oder lustig seien. Sie träumten davon ein Manager, ein Arbeitsloser, ein Proffessor zu sein. Sie träumten ihr leben lang, ihre Hülle seien sie selbst. Ihre Kleidung definierte, wer sie sind. Sie kauften sich andere Kleider, um anders zu sein, um mehr sich selbst zu sein, wie sie es nannten. Sie träumten sie seien jemand.
Und dann wachten sie auf.
Und sie erkannten, ihr Körper ist eine Art Auto, worin sie sitzen, um irgendwo hin zu kommen. Sie erkannten, die Augen noch reibend, dass ihre Kleidung nur Stofffetzen sind, die sie sich um ihren Körper gehüllt haben. Und sie erkannten darin den Schein. Sie sahen auf einmal, dass ihr Verstand nicht etwa das ist, was sie sind, sondern dass er nur so eine Art Werkzeug ist, um Dinge zu analysieren, zu kategorisieren, sich das Leben etwas einfacher zu machen. Sie erforschten ihre Gefühle, und sie spürten, dass es wahr ist: sie sind mehr als das. Nicht höher oder besser, sondern ganz einfach. Sie waren hinter den Kulissen, sie zogen die Fäden, und die Marionette, das war ihr Ich.
Sie spürten, dass sie nicht länger ein Ich sein mussten. Sie vergassen sich selbst. Für eine Weile. Sie merkten, dass ihr Wahres Ich, ihre Seele, ihr Herz weitaus weiter waren, als all die Kategorien, die sie ihr Leben lang glaubten, vorspielten.
Anfangs weckt das eine gewisse Verzweiflung. Wo ist denn dann der Sinn in diesem Leben, wenn alles nur Show ist? Gibt es denn keine Echtheit und Authentizität? Sind sie denn gar nicht da? Wo sind denn sie? Was soll das alles, diese Kriege, diese Spiele, diese Politik, diese Masken, diese Höflichkeiten, die das Leben zu ersticken drohen?
Sie waren nun hellwach - und sie waren zornig. Zornig oder Traurig über den Zustand dieser Welt, über sich selbst, wie sie mitspielten.
Und dann eines Tages, wurden sie müde. Und sie ruhten sich aus. Wurden lockerer, sahen es einfach ein, akzeptierten dies alles als eine Art gottgewollter Resignation. Und während sie also resigniert dasassen, und nochmals ihr Leben reflektierten, und sich überlegten, was sie alles erlebt hatten, da wurde ihnen klar: alles passt irgendwie zusammen. Der Traum in dem sie lebten, war ein Traum, den sie träumen mussten, um daraus aufzuwachen. Sie verziehen sich selbst. Sie umarmten sich innerlich, umarmten das Ego, sagten: "es ist schon gut, so schlimm war ich nicht, ich habe mich gern"
Und so vereinten sie ihr Herz mit ihrem Verstand, versöhnten ihr wahres Selbst mit dem Ego. Vollständig, nicht länger halbiert, suchten sie nach anderen, die so waren. Und sie fanden sie. Und sie erkannten sich. Die einen träumten noch den einen oder anderen Traum, und auch sie selbst wussten, dass noch nicht alles ausgeträumt war, doch sie wussten auch, all dies spielt keine Rolle. Sie haben sich gefunden, mal irgendwo im Wald, mal auf einem Hügel.
Denn sie sind nicht ihre Rolle - sie sind der Schauspieler.
Nachdem sie nun erkannten, dass alle Kleidung nur Stoff, dass alle Ideologie nur Kategorie, dass alle Vorurteile nur Entscheidungsgrundlagen waren - fanden sie ihren Spieltrieb wieder. So trugen sie einfach mal die Kleider, die sie wollten, oder auch neue Kleider, um vielleicht mal eine andere Rolle zu spielen. Sie glaubten Dinge, nicht wegen der Dinge, sondern um an etwas zu glauben, auf diese Weise waren sie mit ganzem Herzen bei der Sache.
Und so lebten so mit ganzem Herzen, voller Elan, voller Kraft, ihr eigenes Leben. Gemeinsam mit anderen.
Manche der Träumer bezeichnen sie als 'Echte', als 'Goaner', als 'Menschen die sich selbst sind', als 'schön', sie etikettieren und kategorisieren und analysieren sie noch, weil sie nicht anders wissen damit umzugehen, weil sie noch in ihrem Traum gefangen sind. Sie träumen von einer "besseren" Welt, von Ideologien, sie träumen von Gutem und Bösem, von echten Menschen und unechten, sie irren und ver-zweifeln. Bis auch diese Menschen eines Tages aufwachen, und merken, dass auch sie nicht ihre Rolle sind.
Und dass Etiketten und Bezeichnungen, die sie anderen aufkleben, dem eigentlichen Wesen der Beklebten gar nie gerecht werden.
Du Bist erwacht. Mit aller Kraft
Mit grosser Macht. In aller Pracht.
Leben wächst. Für Dich und Mich.
Im Sonnenlicht.
Schiller - Der Tag... Du bist erwacht.
Und dann wachten sie auf.
Und sie erkannten, ihr Körper ist eine Art Auto, worin sie sitzen, um irgendwo hin zu kommen. Sie erkannten, die Augen noch reibend, dass ihre Kleidung nur Stofffetzen sind, die sie sich um ihren Körper gehüllt haben. Und sie erkannten darin den Schein. Sie sahen auf einmal, dass ihr Verstand nicht etwa das ist, was sie sind, sondern dass er nur so eine Art Werkzeug ist, um Dinge zu analysieren, zu kategorisieren, sich das Leben etwas einfacher zu machen. Sie erforschten ihre Gefühle, und sie spürten, dass es wahr ist: sie sind mehr als das. Nicht höher oder besser, sondern ganz einfach. Sie waren hinter den Kulissen, sie zogen die Fäden, und die Marionette, das war ihr Ich.
Sie spürten, dass sie nicht länger ein Ich sein mussten. Sie vergassen sich selbst. Für eine Weile. Sie merkten, dass ihr Wahres Ich, ihre Seele, ihr Herz weitaus weiter waren, als all die Kategorien, die sie ihr Leben lang glaubten, vorspielten.
Anfangs weckt das eine gewisse Verzweiflung. Wo ist denn dann der Sinn in diesem Leben, wenn alles nur Show ist? Gibt es denn keine Echtheit und Authentizität? Sind sie denn gar nicht da? Wo sind denn sie? Was soll das alles, diese Kriege, diese Spiele, diese Politik, diese Masken, diese Höflichkeiten, die das Leben zu ersticken drohen?
Sie waren nun hellwach - und sie waren zornig. Zornig oder Traurig über den Zustand dieser Welt, über sich selbst, wie sie mitspielten.
Und dann eines Tages, wurden sie müde. Und sie ruhten sich aus. Wurden lockerer, sahen es einfach ein, akzeptierten dies alles als eine Art gottgewollter Resignation. Und während sie also resigniert dasassen, und nochmals ihr Leben reflektierten, und sich überlegten, was sie alles erlebt hatten, da wurde ihnen klar: alles passt irgendwie zusammen. Der Traum in dem sie lebten, war ein Traum, den sie träumen mussten, um daraus aufzuwachen. Sie verziehen sich selbst. Sie umarmten sich innerlich, umarmten das Ego, sagten: "es ist schon gut, so schlimm war ich nicht, ich habe mich gern"
Und so vereinten sie ihr Herz mit ihrem Verstand, versöhnten ihr wahres Selbst mit dem Ego. Vollständig, nicht länger halbiert, suchten sie nach anderen, die so waren. Und sie fanden sie. Und sie erkannten sich. Die einen träumten noch den einen oder anderen Traum, und auch sie selbst wussten, dass noch nicht alles ausgeträumt war, doch sie wussten auch, all dies spielt keine Rolle. Sie haben sich gefunden, mal irgendwo im Wald, mal auf einem Hügel.
Denn sie sind nicht ihre Rolle - sie sind der Schauspieler.
Nachdem sie nun erkannten, dass alle Kleidung nur Stoff, dass alle Ideologie nur Kategorie, dass alle Vorurteile nur Entscheidungsgrundlagen waren - fanden sie ihren Spieltrieb wieder. So trugen sie einfach mal die Kleider, die sie wollten, oder auch neue Kleider, um vielleicht mal eine andere Rolle zu spielen. Sie glaubten Dinge, nicht wegen der Dinge, sondern um an etwas zu glauben, auf diese Weise waren sie mit ganzem Herzen bei der Sache.
Und so lebten so mit ganzem Herzen, voller Elan, voller Kraft, ihr eigenes Leben. Gemeinsam mit anderen.
Manche der Träumer bezeichnen sie als 'Echte', als 'Goaner', als 'Menschen die sich selbst sind', als 'schön', sie etikettieren und kategorisieren und analysieren sie noch, weil sie nicht anders wissen damit umzugehen, weil sie noch in ihrem Traum gefangen sind. Sie träumen von einer "besseren" Welt, von Ideologien, sie träumen von Gutem und Bösem, von echten Menschen und unechten, sie irren und ver-zweifeln. Bis auch diese Menschen eines Tages aufwachen, und merken, dass auch sie nicht ihre Rolle sind.
Und dass Etiketten und Bezeichnungen, die sie anderen aufkleben, dem eigentlichen Wesen der Beklebten gar nie gerecht werden.
Du Bist erwacht. Mit aller Kraft
Mit grosser Macht. In aller Pracht.
Leben wächst. Für Dich und Mich.
Im Sonnenlicht.
Schiller - Der Tag... Du bist erwacht.