Bedingungslos

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Fallen Angel 3
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Re: Bedingungslos

Beitrag von Fallen Angel 3 »

Capablanca hat geschrieben:vielleicht sollte man ja unterscheiden zwischen

1) bedingungslos jemanden/etwas lieben

und

2) bedingungslose liebe

zu 1)
die liebe ist durchaus gerichtet und bedingt von etwas geliebtem, allerdings stellt sie keine weiteren
bedingungen - die einzige bedingung dieser liebe ist die existenz des geliebten wesens

zu 2)
die liebe ist unabhängig von etwas bedingtem ... sie ist gänzlich unbedingt und deswegen vollständig.
sie kann nie jemandem gegenüber stärker sein und einem anderen gegenüber schwächer. das meine ich mit echter bedingungslosigkeit. echte bedingungslose liebe unterscheidet gar nicht.
Das finde ich einen sehr interessanten Ansatz, 2) könnte man auch so beschreiben, dass es sich hierbei um einen Menschen handelt der "bedingungslos liebt" etwa so wie das Zaubermanu beschrieben hat, also quasi ein Mensch der (aufgelöst?) in Liebe lebt, oder sogar Liebe ausstrahlt. Einen solchen Menschen wie unter 1) beschrieben bedingungslos zu lieben dürfte sehr leicht fallen.

Liebe nur als Gefühl zu bezeichnen wird der Tragweite (ethisch-philosophisch) womöglich nicht ganz gerecht.
Das was wir brauchen, das was wir geben - das sind wir.
Capablanca

Re: Bedingungslos

Beitrag von Capablanca »

Fallen Angel 3 hat geschrieben:Liebe nur als Gefühl zu bezeichnen wird der Tragweite (ethisch-philosophisch) womöglich nicht ganz gerecht.
Ja, da magst du durchaus recht haben, aber die Liebe äußert sich nun mal in Form eines tiefen Gefühls.
Sie wird beschrieben, als eine starke Zuneigung, was auch wieder ein Gefühl ist. Aber aus einer ethisch-philosophischen Perspektive steckt da sicher noch mehr drin.

Nach Schopenhauer, der die Moral mit der Fähigkeit des Mitleid begründet hat, kann ein Mensch das Gefühl der Liebe nur dann entwickeln, wenn er zum Mitleid fähig ist. Damit meint er nicht, dass der Mensch mit irgendjemanden ständig Mitleid haben muss (ist ja eigentlich instinktiv/präreflexiv), schon gar nicht grundlos, aber diese Fähigkeit ist für die Liebe unabdingbar.

Irgendwas steckt in der Liebe, was genau die Fähigkeit der Empathie zu einem leidenden Wesen voraussetzt. Es gibt kein anderes Gefühl was freier von Eigennutz ist. Mitleid kann so stark werden, dass man das eigene Leben für jemanden opfern könnte. Es entstehen aus Mitleid Umweltorganisationen, Tierschutz-Vereine, Menschenrechtsbewegungen, Kinderschutzprogramme etc. ... ferner ist in seiner metaphysischen Auslegung des ethischen Urphänomens interessant zu lesen, dass die Fähigkeit des Mitleids ein starkes Indiz dafür ist, dass wir alle nur in der Erscheinung voneinander verschieden sind, doch metaphysisch eine unzertrennliche Einheit bilden, die er in Verbindung mit Kants Ding an sich gebracht hat.

Auch im Buddhismus existiert Verschiedenheit nur in der Erscheinung.
Fallen Angel 3
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Re: Bedingungslos

Beitrag von Fallen Angel 3 »

dass die Fähigkeit des Mitleids ein starkes Indiz dafür ist, dass wir alle nur in der Erscheinung voneinander verschieden sind, doch metaphysisch eine unzertrennliche Einheit bilden
genau, daher ist es auch unsinnig, zu sagen, dass man eigentlich gar kein mitleid haben kann, weil man ja nicht derjenige sei der leidet. wenn wir alle eine metaphysische unzertrennliche einheit sind, inklusive der tiere, pflanzen oder was auch immer, so können wir durchaus fühlen, was andere fühlen, denn andere sind wir selbst.

eine weitere frage wäre ob man jemanden bedingungslos lieben kann, den man eigentlich total doof findet (charakterlich oder vom aussehen her oder weil der irgendwie (nicht) so positiv/negativ ist wie man das gern hätte).

ich glaube: ja, das kann man durchaus. denn bedingungslose liebe ist nicht an die bedingung geknüpft, dass man die person "mag".

hinzu kommt: angenommen ich finde bestimmte personen hässlich - wenn ich jetzt schlaue bücher über die bedingungslose liebe lese, finde ich darin die weisheit, dass man nicht oberflächlich sein soll, und bla bla, also dass man gefälligst auch die leute schön finden soll, die man nicht schön findet. womit man zwangsläufig scheitert. hingegen, wenn man die personen trotzdem einfach liebt, auch wenn man sie nicht schön findet, so ist man bereits am ziel, und liebt bedingungslos. ohne dass man etwas behaupten müsste, dass einfach nicht stimmt. die oberflächlichkeiten aufzulösen ist ablenkung vom wesentlichen. negatives aufzulösen ist ablenkung vom wesentlichen. das wesentliche ist die liebe selbst. lernen zu lieben - nicht lernen, ein perfekter heiliger zu sein, was man sowieso nie sein kann. man kann sich allenfalls selbst belügen, aber letztlich sind wir menschen, und die sind nun mal nicht heilig oder perfekt, sondern menschlich. mit vorlieben und abneigungen - aber auch mit der fähigkeit empathischer liebe zu allem was es gibt. Was nicht an bedingungen geknüpft ist, wie jemand anderes oder man selbst werden müsste...

Liebe ist Präsens, nicht Konjunktiv.
Ich liebe - nicht: ich würde lieben, wenn ich mal so weit wäre und der so weit wäre und überhaupt...
Das was wir brauchen, das was wir geben - das sind wir.
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Re: Bedingungslos

Beitrag von Leuchtherz »

ich denke das Einzigartige an der Liebe ist das sie alle anderen Gefühle beherbergt /happy

Von der Liebe

Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr, sind ihre Wege auch schwer und steil.
Und wenn ihre Flügel dich umhüllen, gib dich ihr hin,
Auch wenn das unterm Gefieder versteckte Schwert dich verwunden kann.
Und wenn sie zu dir spricht, glaube an sie,
auch wenn ihre Stimme deine Träume zerschmettern kann
wie der Nordwind den Garten verwüstetet.
Denn so, wie die Liebe dich krönt, kreuzigt sie dich.
So wie sie dich wachsen lässt, beschneidet sie dich.
So wie sie emporsteigt zu deinen Höhen
und die zartesten Zweige liebkost, die in der Sonne zittern,
steigt sie hinab zu deinen Wurzeln
und erschüttert sie in Ihrer Erdgebundenheit.
Wie Korngarben sammelt sie dich um sich.
Sie drischt dich, um dich nackt zu machen.
Sie siebt dich, um dich von deiner Spreu zu befreien.
Sie mahlt dich, bis du weiß bist.
Sie knetet dich, bis du geschmeidig bist;
Und dann weiht sie dich ihrem heiligem Feuer,
damit du heiliges Brot wirst für Gottes heiliges Mahl.
All dies wird die Liebe mit dir machen,
damit du die Geheimnisse deines Herzens kennen lernst
und in diesem Wissen ein Teil vom Herzen des Lebens wirst.
Aber wenn du in deiner Angst nur die Ruhe und die Lust der Liebe suchst,
dann ist es besser für dich, deine Nacktheit zu bedecken
und vom Dreschboden der Liebe zu gehen.
In die Welt ohne Jahreszeiten,
wo du lachen wirst, aber nicht dein ganzes Lachen,
und weinen, aber nicht all deine Tränen.
Liebe gibt nichts als sich selbst und nimmt nichts als von sich selbst.
Liebe besitzt nicht, noch lässt sie sich besitzen;
Denn die Liebe genügt der Liebe.
Und glaube nicht, du kannst den Lauf der Liebe lenken,
denn die Liebe, wenn sie dich für würdig hält, lenkt deinen Lauf.
Liebe hat keinen anderen Wunsch, als sich zu erfüllen.
Aber wenn du liebst und Wünsche haben mußt, sollst du dir dies wünschen:
Zu schmelzen und wie ein plätschernder Bach zu sein,
der seine Melodie der Nacht singt.
Den Schmerz allzu vieler Zärtlichkeit zu kennen.
Vom eigenen Verstehen der Liebe verwundet zu sein;
Und willig und freudig zu bluten.
Bei der Morgenröte
mit beflügeltem Herzen zu erwachen
und für einen weiteren Tag des Liebens dankzusagen;
Zur Mittagszeit zu ruhen
und über die Verzückung der Liebe nachzusinnen;
Am Abend mit Dankbarkeit heimzukehren;
Und dann einzuschlafen
mit einem Gebet für den Geliebten im Herzen
und einem Lobgesang auf den Lippen
(aus Khalil Gibran, Der Prophet)
Verzweifle nicht an der Gewichtigkeit der Dinge,
neben Elefanten gibt's auch

SchMetteRlinge

(Harry Pegas)
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nexus
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Re: Bedingungslos

Beitrag von nexus »

Liebe Respekt Anarchie
Psychobella
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Re: Bedingungslos

Beitrag von Psychobella »

Fallen Angel 3 hat geschrieben:eine weitere frage wäre ob man jemanden bedingungslos lieben kann, den man eigentlich total doof findet (charakterlich oder vom aussehen her oder weil der irgendwie (nicht) so positiv/negativ ist wie man das gern hätte).
ja ich glaube auch, dass man das kann.

Ich weiss nicht, wie s euch so geht, aber was ich (noch) nicht kann, ist, mich selbst bedingungslos zu lieben...ich finde mich nämlich in verschiedener Hinsicht manchmal auch total doof Bild
An sich selber stellt man oft die meisten Bedingungen, währenddessen man andere Lebewesen versucht zu lieben, wie sie sind.
So kann's doch irgendwie nicht funktionieren mit der bedingungslosen Liebe.
Sind also scho no es paar Meter bis zum Ziel Bild
Sei das Wunder, das du erleben willst! Bild

Man bekommt im Leben nicht das, was man sich wünscht, sondern das, woran man glaubt oder was man für möglich hält!
Capablanca

Re: Bedingungslos

Beitrag von Capablanca »

Psychobella hat geschrieben:Ich weiss nicht, wie s euch so geht, aber was ich (noch) nicht kann, ist, mich selbst bedingungslos zu lieben...ich finde mich nämlich in verschiedener Hinsicht manchmal auch total doof Bild
An sich selber stellt man oft die meisten Bedingungen, währenddessen man andere Lebewesen versucht zu lieben, wie sie sind.
So kann's doch irgendwie nicht funktionieren mit der bedingungslosen Liebe.
Sind also scho no es paar Meter bis zum Ziel Bild
Wie würdest du deine Selbstliebe beschreiben? Hast du Schmetterlinge im Bauch wenn du an deinem Spiegelbild vorbeiläufst?
Oder schaust du dich jeden Tag stundenlang an und die Zeit und das Universum um dich herum schmelzen förmlich dahin?
War es Liebe auf den ersten Blick? :D

Ist es nur platonisch oder auch körperlich?
Wie ist es mit der Selbstbeziehung? Kümmert ihr euch beide um den Abwasch gleichermaßen? Gibt es eine Rollenverteilung?
Opfert ihr euch beide gleichermaßen für einander auf? Betrügt ihr euch? Seid ihr immer für einander da?

(nur ein Scherz ;-))

Unter Selbstliebe verstehe ich (jedoch und zumindest) nichts anderes, dass, wenn ich in mich hineingehe, indem ich beispielsweise die Augen schließe, mich ein grundlegendes, metaphysisches Wohlwollen erfüllt - ich habe dann das Gefühl, es mit mir gut zu meinen und fühle mich wohl als dieses metaphysische Wesen. Auch wenn ich manchmal Dinge zulasse, die mir schaden.

Dieses metaphysische Wohlwollen ist ganz unabhängig von meinem Aussehen und meiner gegenwärtigen Lebenssituation (deshalb metaphysisch - es geht mir nur um meine Wesensnatur) und sollte es sein, denn sonst knüpft man es lediglich an den äußeren Schein und ein konstruiertes Wertesystem. Bedingungslos muss man gegenüber sich selbst nicht sein. Möglicherweise würden wir uns dann zu sehr vernachlässigen. Wir müssen uns selbst kontrollieren, d.h. begrenzen, ermahnen, motivieren, kritisieren, belehren, hinterfragen usw. ganz nach allgemeinen Kriterien des gesunden Lebens und vor allem des gesunden Zusammenlebens.

Dieses Zitat finde ich sehr weise:
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine von dem andern zu unterscheiden.

(Reinhold Niebuhr, 1943)

PS:
Jemand der sein Spiegelbild liebt, ist m.e. ein Narzist

PPS:
ist es eigentlich Zufall, dass die Selbstliebe und die bedingungslose Liebe fast ausschließlich in esoterischen Kreisen kursieren? :-s

PPPS:
Love & Light .... (ich vermiss den Dude O:) )
Fallen Angel 3
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Re: Bedingungslos

Beitrag von Fallen Angel 3 »

währenddessen man andere Lebewesen versucht zu lieben, wie sie sind.
Ich glaube, das Problem liegt an diesem Satz.
Man versucht andere so zu lieben wie sie sind. Man versucht sich selbst so zu lieben wie man ist.
Aber es geht eben gar nicht darum wie die oder man selbst ist.
Das wie jemand ist, muss man nicht lieben. Das wie man selbst ist muss man nicht lieben.
Man muss erkennen, dass man ein Wesen ist, dass IN diesem Körper, IN diesem Hirn "sitzt" und das weder das eine noch das andere IST, sondern man ist was anderes. Mehr sozusagen. Eine Art von Bewusstsein. Ein solches sitzt auch in den Tieren, Pflanzen, Steinen und der Sonne. Es ist das "wahre" ich von dem in esoterischen Kreisen die Rede ist. Dieses ist Liebe (esoterisch formuliert) bzw. ist Schwingung (physikalisch ausgedrückt). Alles "schwimmt" in einer Suppe von gegenseitiger Beeinflussung, weil alles - wirklich ALLES - eine einzige Suppe ist. Und wie auch immer, diese Suppe zu lieben (oder auszulöffeln) das geht ganz unabhängig davon was für eine Art von Mensch, Tier oder was auch immer man ist. Oder der andere.
Was mir hilft, um dieses doch eher theoretische Wissen umzusetzen, das ist, wenn ich mir vorstelle, dass die Menschen (und auch ich selbst) nur aus den Augen bestehen. Also die Augäpfel plus die Nervenstränge. Diese haben auch noch so eine Art Augenbraue (so comicsmässig) die die Stimmung der Augen zeigt. Und dann stell ich mir vor, wie diese Augen ohne Mimik und all den Kram, ohne Gedanken und Willen, und Wünsche das Erlebte "sehen" und wie sie sich dabei fühlen. Dann sind sie oft sehr ängstlich, aber manchmal auch freudig. Und verletzlich (keine Haut, keine Knochen, die sie beschützen). Ungefähr so stelle ich mir "materialisiert" die Seele vor, und dann merke ich auf einmal (naja manchmal) das wir solche "Wesen" sind, die in dieser Ursuppe sitzen und ganz überrascht sind, von all dem zeug, das sie erleben, und alles was ich mir wünsche ist dass alle diese Wesen glücklich sein können, nicht mehr traurig sein müssen. Sodass aus diesen vorgestellten Augen schliesslich wieder ganze Wesen werden, inkarnierte Menschen und Tiere (usw.) die VOLL DA sind, und von innen heraus leuchten.
und um dies ziel zu erreichen, ist es wichtig sie zu knuddeln, zu loben und zu tadeln, sodass sie weiterkommen und nicht mehr ängstlich sein müssen.
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Re: Bedingungslos

Beitrag von BuddhaNature »

Fallen Angel 3 hat geschrieben:naja, nein.
seh ich nicht so.
kann mich euren meinungen auch nicht anschliessen. aber habe mir die mühe genommen etwas interessantes zu suchen. und hoffe ihr nehmt euch die mühe es anzuschauen, denn es sind wirklich sehr schöne aspekte darin enthalten. anderfalls hab ich was missinterpretiert, oder aber ihr müsst mir beim nächsten treffen ausführlicher darüber von eurem leben resp. erfahrungen berichten.

Zitat:
Vielleicht ist das was wir Liebe nennen keine Liebe, sondern bedingte Liebe.
aus:
http://www.youtube.com/watch?v=iJ6OKPVXthk

Wobei ihr jetzt stark auf die Esoterik zu sprechen kommt und sich eigentlich das ganze Video in voller Länge lohnt zu studieren:
Titel= Pragmatische Esoterik


Ich kann ja nur von mir sprechen. Und ich lebe nun mal nicht in völliger Harmonie und Resonanz und optimalster Entfaltung. Und sehe mich gar oftmals in der Dualität verstrickt. und schwer wird es über etwas zu sprechen was ich nicht selbst verwirklicht habe.
Fallen Angel 3 hat geschrieben:(siehe auch den Darksidethread, den leider nicht alle richtig verstanden haben)
Dein Querverweis nutze ich hier gerne. Ich glaube im 7. Teil spricht sie aus meiner Sicht von der Berufung.
Weswegen ich das nochmals bekräftige (dachte einfach es passt grad gut mit dem Video zusammen):
BuddhaNature hat geschrieben: Es ist wichtig das Leiden zu erkennen, doch genauso wichtig ists dann dieses zu Ergründen. Kenne viele Menschen die aus ihrem Leiden ihre Berufung gefunden haben.
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Fallen Angel 3
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Re: Bedingungslos

Beitrag von Fallen Angel 3 »

ich lebe nun mal nicht in völliger Harmonie und Resonanz und optimalster Entfaltung. Und sehe mich gar oftmals in der Dualität verstrickt. und schwer wird es über etwas zu sprechen was ich nicht selbst verwirklicht habe.
das ist genau das was ich nicht erst seit dieser diskussion in unzähligen beiträgen immer wieder versucht habe, mitzuteilen:

man muss nichts "lernen" um fähig zu sein, zu lieben.
man muss nicht erst perfekt werden.
man IST bereits.

frau natürlich auch.

die fähigkeit zur grund-losen oder bedingungslosen - nicht von einem status des eigenen seins abhängigen - liebe ist immanent in uns drin. von anfang an und bei allen.

und was die videos angeht, ich schaue sie mir eventuell an, weil du dir die mühe gemacht hast sie zu suchen, doch wie schon bei dem quote von dem schon sooooo oft gequoteten "von der liebe" text, finde ich es sehr viel interessanter das zu lesen was DU denkst, also ihr die hier mitdiskutiert. wenn ich wissen will, was nietzsche oder gibran oder sonstwer zu sagen hat, kann ich mir ein buch von den leuten kaufen. aber was denkt IHR? oder fühlt...

das finde ich viel interessanter. nichts gegen zitate aber sie sollten eine eigene meinung nur unterstreichen, nicht darstellen.
Das was wir brauchen, das was wir geben - das sind wir.
Capablanca

Re: Bedingungslos

Beitrag von Capablanca »

Fallen Angel 3 hat geschrieben:die fähigkeit zur grund-losen oder bedingungslosen - nicht von einem status des eigenen seins abhängigen - liebe ist immanent in uns drin. von anfang an und bei allen.
sehr treffend gesagt.
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BuddhaNature
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Re: Bedingungslos

Beitrag von BuddhaNature »

Ja, stimme ich auch vollstens überein.
auch theres nothing to attain.
aber...

saubere Hände. Arbeit getan. mache einfach so weiter, ist ja alles da! was ich an mir arbeiten? für was denn? bin ja auch kein Politiker, bin ich doch nicht Schuld. sollens die anderen Richten. liebe doch alles bedingunglos.

aber so allgegenwärtig sehe ich keine bedingungslose liebe. obschon ich vorhin von der Kind zu Elternliebe gesprochen hatte. gilt dies genauso für mich umgekehrt. an der Liebe hängt jetzt überhaupt keine Bedingung dran. darüber bin ich und glaube auch meine Kinder ganz im Klaren. und das Subjekt/Objekt der Liebe sehe ich sprachlich nicht als Bedingung an. sonst würde ich das eher allumfassende Liebe nennen, oder von Erleuchtung sprechen.
solche Menschen sind mir bis dato, in meinen Augen eigentlich noch nie über den Weg gelaufen.

und wie hier verm. alle auch kenne ich mich aus in der (reellen oder vermeintlichen) liebe in beziehungen. oder müsste ich allgemein fragen was denn überhaupt liebe ist.
und ich bleibe dabei, dies spüre ich am ehesten bei kindern im sehr kleinen alter. die sind für mich wie schwämme die einfach alles aufnehmen, ohne zu werten, urteilen, polarisieren. hapert lediglich an der auswertung. was mich betrifft habe ich die mir jetzt wie ihr mir sagen werdet, immer dawährende fähigkeit, doch nicht ausgebaut sondern eher eingeschränkt. potenzial nicht optimal eingesetzt. könnte mir vorstellen ein junges kind kennt die dualität gar nicht. aber mit sicherheit weiss ich dass ich die erkenntnis einen teil des ganzen zu sein, und mein ego möglicherweise die grösste verarsche ist, auch nicht jeden moment, sonst würd ich doch nicht ständig auf die fresse fallen ;) und da ich manchmal das gefühl habe, es gibt auch noch unerfahrene als mich, nehme ich einfach an, dass das alles doch nicht so trivial ist.

all diese Spiegel zu erkennen wie einige davon im Film gut geschildert sind, um daran zu wachsen, all die Konditionierungen aus der Vergangenheit zu brechen. das ist kein schoggijob !!!
der schoggijob wäre auf meinem stuhl zu sitzen und aufzulisten und aufzuzählen wieviele scheisse und grausamkeit da draussen existieren, und wie düster das alles kommen könnte morgens. das hat jetzt nicht mit optimismus oder pessimismus zu tun, sondern eher der aktiven oder passiven anteilnahme (nach innen oder aussen gerichtete).
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Re: Bedingungslos

Beitrag von Leuchtherz »

BuddhaNature hat geschrieben:finde ich es sehr viel interessanter das zu lesen was DU denkst
was denken Menschen?es ist eine Mischung aus Erfahrungen und Motivationen.
Ich denke was zB Gibran in jedem Satz wiederspiegelt ist das es nicht erfassbar ist.

Wir sprechen von Liebe und von bedingungsloser Liebe als könnte man es sich holen.
Doch ist es eben nicht so, als überkommen einem die Gefühle, jetzt egal welche, "die einem für würdig halten"?
und ist es nicht so, dass genau die Menschen, die denken Gefühle einordnen zu können, oder das Ziehl haben, ein Gefühl auszulösen (wie zB bedingungslose Liebe) eher Gefühlsarm sind? Wer Gefühle kontrolliert braucht sie nicht mehr. Gefühle sind eben nicht nur ein Werkzeug wie der Verstand sondern auch ein Spiegel seiner selbst.
Wer bedingungslos Liebt tut das weder absichtlich, noch bewusst, noch darüber sprechend. Er macht und ist. Ich habe weder eine Mutter Theresa noch sonst einen sich bedingungslos hingebenden Mensch darüber sprechen hören, dass ihre Lebenshaltung richtig sei und anzusteben sei. Was verstanden wurde wird gelebt und nicht gepredigt.
und vielleicht hab auch ich das glück einmal bedingungslos lieben zu dürfen, aber ich denke, ich habe das noch nie erlebt da ich meist traurig bin wenn das geliebte nicht mehr da ist.
Für mich ist bedingungslose Liebe nicht auf ein einzelnes Objekt oder Subjekt beziehbar sondern nur im Gesamten. praktizierbar. Bei einzelnen Dingen ist unsere sogenannte bedingungslose Liebe immer an Erwartungen geknüpft. ich meine. wenn diese nicht mehr erfüllt werden sind wir dann eben ent-täuscht, aus der täuschung ausgetreten, dass etwas einzelnes bedingungslos liebbar ist.. Und der Schlusspunkt ist der, das wir in seltesten Fällen fähig sind uns selbst bedingungslos zu lieben. und alles was wir nach Aussen haben möchten sollte in uns gereift sein.
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Re: Bedingungslos

Beitrag von Fallen Angel 3 »

Wow, cool, seht ihr: Eure Gedanken sind äusserst interessant. O:)
was zB Gibran in jedem Satz wiederspiegelt ist das es nicht erfassbar ist.
Wer bedingungslos Liebt tut das weder absichtlich, noch bewusst, noch darüber sprechend.
Auf der einen Seite ist das wahr, es ist sehr schwer, diese Dinge in Worte zu kleiden, womit dann die eigentliche Bedeutung rüberkommt. Trotzdem finde ich, dass es erfassbar ist, und bewusst erlebt werden kann. Nicht, wie in einem Wörterbuch: "Liebe ist blafasel" - mehr so als Gefühl, das entsteht, wenn man eine bestimmte Geschichte liest, oder etwas bestimmtes erlebt. (z.B. die Geschichte mit dem Löwen, die Capa gepostet hat, durch die man dann Mitleid erleben kann)
saubere Hände. Arbeit getan. mache einfach so weiter, ist ja alles da! was ich an mir arbeiten? für was denn? bin ja auch kein Politiker, bin ich doch nicht Schuld. sollens die anderen Richten. liebe doch alles bedingunglos.
ich finde man sollte unterscheiden, zwischen dem "immanenten grundsätzlich vorhandenen" und dem persönlichen Wachstum. Natürlich kann man "besser" werden, jeder hat wohl die eine oder andere Macke, die nicht seine Individualität darstellt, sondern eher eine Behinderung dieser Individualität. Und ich sehe es durchaus so, dass das Leben eine lebenslange Schule auf diesem Weg ist, mehr Liebe und mehr Licht zu SEIN. Dennoch muss man nicht zu einem Heiligen werden, um die Fähigkeit zu besitzen, zu lieben, oder Mitleid zu haben (oder Freude wenn wir schon dabei sind). Ein Heiliger muss man nur werden, wenn man sich das Ziel gesetzt hat, diese Erleuchtung zu erlangen, von der manchmal die Rede ist. Und auch das wäre nur ein Zwischenschritt und nicht das Ziel an sich. Vielleicht gibt es ja eine Abkürzung, ohne dass man erst perfekt werden müsste? Diese könnte so aussehen, dass man sich auf das Wesentliche (die Liebe) konzentriert, und auf diese Weise das unwesentliche (alles andere) automatisch mit-transformiert. Statt sich hauptsächlich auf seine Fehler zu konzentrieren, und zu glauben, erst wenn man diese überwunden hat, dürfe man überhaupt davon sprechen, bedingungslos lieben zu können - kann man doch auch einfach bedingungslos lieben, und so lernen, seine Fehler aufzulösen.

Was die Kinder angeht, Buddhanature, so sehe ich das wirklich ganz anders. Kinder werden je nach persönlicher Meinung entweder übertrieben positiv dargestellt, so wie Du es machst, oder sie werden als "halbe" Menschen dargestellt, die noch keine Ahnung von irgendwas haben. Ich seh beide Ansichten als Unsinn an, weil ich glaube, Kinder sind schon von Beginn an, fähig zu lieben und zu hassen, liebevoll zu sein und grausam zu sein. Natürlich lernen Menschen dazu, aber die Ansicht, dass es irgendwelche "Schwellen" gibt, wo man von "Erwachsenen" reden könnte, die einerseits intelligenter seien, dafür aber weniger bedingungslos lieben, halte ich für eine der grössten Illusionen der Menschheit. Kinder sollten ERNST genommen werden. Wenn zB Eltern sich scheiden lassen, sollte man die Kinder fragen, bei wem sie leben wollen. Das wird nicht getan, weil die Gesellschaft Kinder als halbe Menschen sieht, die beeinflussbar seien. Ist doch Unsinn. Vom Gefühl her wissen die sehr genau, was ihnen gut tut, und was nicht. Oder zumindest wissen sie es genau so gut, wie Erwachsene, was möglicherweise nicht sehr gut ist. naja anderes Thema. Kinder werden meines Erachtens in dieser Gesellschaft "nicht für voll genommen" oder aber zu etwas idealisiert, das sie nicht sind. Ersteres führt dazu, dass sie wenig selbstvertrauen entwickeln, letzteres führt zu drakonischen Strafen, wenn sich ein Kind nicht so perfekt verhält wie "man" das von Kindern erwartet.
Für mich ist bedingungslose Liebe nicht auf ein einzelnes Objekt oder Subjekt beziehbar sondern nur im Gesamten praktizierbar. bei einzelnen Dingen ist unsere sogenannte bedingungsloseliebe immer trotzdem an Erwartungen geknüpft. ich meine. Wenn diese nicht mehr erfüllt werden sind wir dann eben ent-täuscht, aus der täuschung ausgetreten das etwas einzelnes bedingungslos lieben könnten.
Bedingungen die wir erstellen, von deren nicht erfüllung wir enttäuscht sein können, oder daran wachsen, sind das eine. Liebe ist das andere. Man kann sogar den Kontakt mit jemanden abbrechen, weil man ihn so sehr liebt, dass man weiss, dass dieser Kontakt schädlich ist für ihn. Der andere wird das anfangs nicht begreiffen, aber nach vielen Jahren... Dankbarkeit lernen. Und das ist auch wieder Liebe. So gesehen. nein, das ist auch nicht so gut beschrieben, aber letztlich gehts doch um das: ich bin der felsenfesten überzeugung, dass man lieben kann. bedingungslos, auch platonisch, universell, mütterlich, väterlich, einfach so. und demungeachtet gibt es so was wie verrat, eifersucht, begierde, egozentrik. diese dinge zu spüren oder aufzulösen, sagt nichts über die liebe aus, die man empfindet. sie sind etwas anderes. mal empfindet man eifersucht. mal nicht. aber liebe ist davon unabhängig, ob man sie empfindet. zwar ist es irgendwie ineinander verwoben, wie alles im leben. wer immer egozentrisch ist, sollte das auflösen, damit es ihm besser geht, nicht, damit er "reif" genug ist, zu lieben. diese Reife hat er schon. er kann bereits lieben. Nur steht seine Egozentrik einem "guten" gefühl dabei irgendwie im weg.
Das was wir brauchen, das was wir geben - das sind wir.
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Re: Bedingungslos

Beitrag von Leuchtherz »

Trotzdem finde ich, dass es erfassbar ist, und bewusst erlebt werden kann.
Ich denke ja schon auch, dass man das Gefühl Liebe mit dem Verstand erfassen kann, aber nur in etwa so, wie man Wasser in der Händen halten kann.
ich sehe das Liebe in den Menschen verschiedenstes auslöst. "Gutes" und "nicht Gutes" (wenn es das überhaupt gibt) man könnt auch sagen Erschaffendes und Zerstörendes (was ja auch nur im Momentzustand an Positiv und Negativ haftet) oder man könnte auch sagen Zusammenführendes und Teilendes (was jetzt tief rein geht ins religio und diablo). /happy
fest steht aus Liebe entstehen Dinge die uns gefallen und nicht gefallen. Fest steht auch das viel und seit laanger zeit über die Liebe gesprochen wird. Dies ist auch wieder ein Indiz das die Liebe nie verstanden wurde und wird. (auch verstanden werden will, vielleicht eine Lektion die der Mensch noch machen muss, etwas zu lassen wie es ist).

Man kann sogar den Kontakt mit jemanden abbrechen, weil man ihn so sehr liebt, dass man weiss, dass dieser Kontakt schädlich ist für ihn.
Das ist jetzt aber eine sehr subjektive Sichtweise, die der Realität nicht stand hält. Wer weiss was besser oder schlechter ist, wie es besser oder schlechter kommt. Es mag Zenbuddistisch angehaucht sein, jedoch wenn es der Entscheid des anderen ist den Kontakt nicht mehr zu haben. Ich bemühe mich den Kontakt zu halten. ich denke, mein Kontakt ist nicht schädlich wenn meine Absichten rein sind. Ich bestimme über mich was das Beste für mich ist und was nicht und andere bestimmen für sich was das Beste für sie ist und was nicht. Zu sagen aus Liebe und weil es das Beste ist für Dich, naja, mir sträuben sich die Nackenhaare.

Wie könnte ich es beschreiben, das diese Bedingungslose Liebe nicht möglich ist auf einzelne Menschen. Ich weiss auch nicht woher diese Idee der bedinngungslosen Liebe wieder herstammt, wieder so ein Irrwitz der die meisten Menschen nicht erreichen und viele wieder in ein so psydoesoterik "super-ego" verwandelt die meinen da auf dem richtigen weg zu sein oder ihn bereits erreicht zu haben. Nicht einmal die viel verspotete christliche religion stellt solche Ansprüche, jemanden bedingungslos zu lieben. Bedingungslos heisst ja es könnte kommen und passieren was wolle "ich" behaupte ich liebe ihn weiterhin. Man muss sich das mal vorstellen, übermenschnlich.und irgendwie auch selbstlos den ab einer gewissen Grenze het das Ganze auf die kosten der Eigenliebe.
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