Ablehnung ...verstehen

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Fallen Angel 2

Ablehnung ...verstehen

Beitrag von Fallen Angel 2 »

Warum?

Eine der Fragen, die mich nie wirklich weiter gebracht haben.

Verständnis ist die Brücke über Zwischenmenschliche Abgründe.

Wirklich wahr?

Bei Ablehnung spielen viele Aspekte eine Rolle, werden Traumas (re-)aktiviert, die mit dem aktuellen Thema gar nichts zu tun haben. Ich fühl mich dann einfach ungenügend.

Wer lange Arbeitslos war, wird das ebenso verstehen, wie jene, die verzweifelt nach einer Wohnung suchen, oder sich zum x-sten mal unglücklich verliebt haben.

Was ist Ablehnung? Objektiv betrachtet ist es nichts weiter, als dass eine Person oder eine Firma, nichts mit einem zu tun haben will. Die Gründe dafür reichen von Äusserlichkeiten, hin zu Qualifikationen, haben mit dem Gefühl zu tun, dass der oder die Ablehnende einem gegenüber empfindet. Böse gemeint ist es so gut wie nie.

Der Unterschied zur gegenseitigen Antipathie ist jedoch in dem Sinn ziemlich heftig, als dass der "Antragsteller" die andere Person, oder den Job (somit auch die Firma) oder die Wohnung wirklich gern hat - und auch ganz gern hätte.

Wenige wollen jedoch gewollt werden. Die Firma stellt Dich nicht ein, weil Du den Job wilst, sondern weil sie Dich gut finden. Die Frau wird nicht mit Dir gehen wollen, weil Du sie liebst, sondern nur, wenn sie Dich auch liebt. Der Vermieter lässt Dich nicht einfach in die Wohnung, weil sie Dir gefällt, sondern weil er sich vorstellen kann, sie Dir zu vermieten, weil er Dir vertraut.

Ergo bedeutet Ablehnung letztlich, dass ich nicht vertrauenswürdig bin, nicht liebenswert oder nicht gut genug.

Jedenfalls subjektiv betrachtet. Wenn ich die Person oder die Firma verstehen will, die mich ablehnt, so komme ich zwangsläufig zu diesen Schlüssen. Etwas anderes zu glauben mag der seelischen Verfassung gut tun, hat jedoch wenig mit Verständnis zu tun, und eher mit Ignoranz.

Oh, ich verstehe gut. Vielleicht etwas zu gut. Manche Menschen mögen mich einfach nicht.

Warum das selbst mit 29 immer noch weh tut, verstehe ich jedoch tatsächlich nicht. Bin ich nicht lang genug auf der Welt um derart hart und abgehärtet zu sein, dass mich so etwas nicht mehr kümmert? Ich bin schon ziemlich hart geworden. Wie hart will mich diese Welt und die Menschen darin, noch machen, bis ich nichts mehr spüre?

Und ist Härte wirklich so toll?

Irgendwas mache ich offenbar falsch. Bin ich zu ehrlich? zu offen? zu verschlossen? zu schüchtern? zu euphorisch?

Oder bin ich einfach zu sehr der Mensch der ich bin?
Fallen Angel 2

Re: Ablehnung ...verstehen

Beitrag von Fallen Angel 2 »

Natürlich gibt es auch Menschen, die mich nicht ablehnen. Diese Wenigen sind natürlich mehr, sie geben mir schliesslich die Chance, mich so zu zeigen, wie ich bin, und sind nicht von vornherein der Ansicht ich sei unbrauchbar. Danke an Euch O:) - und obwohl es diese Menschen gibt, tut es dennoch weh. Eben weil ich es verstehe. Weil ich mich kenne, besser noch, als die Menschen, die mich mögen? Vielleicht. Wäre eigentlich ganz schön traurig wenn dem so ist. Wobei meine Hoffnung mir natürlich sagt, "nein nein, jene die Dich mögen, die sind wichtiger, die haben recht, du bist liebenswert, vertrauenswürdig und brauchbar!". Was aber, wenn gerade solche Gedanken nur Selbstbeweihräucherung sind? Was - wenn die Ablehnenden recht haben? Was wenn ich tatsächlich nicht gut genug bin...

Oh ja, ich weiss schon, "Du musst Dich nur selbst akzeptieren" - tönt für mich nach Egozentrik und Selbstverliebtheit, sorry. Dem Spruch gewinne ich nichts mehr ab. Mich selbst lieben? Und wie lange soll ich das durchziehen? Bis ich alles und alle verloren habe? Vielleicht wäre es eben doch sinnvoller, herauszufinden, wie ich "besser" werden könnte... (edit: stellt sich nur die Frage, besser als WAS?)

Holzweg! werden jetzt jene Schreien, die mich lieben, und ich kann auch das verstehen, denn die lieben mich ja - so wie ich bin. Was jedoch nichts an dem Gefühl von Ungenügsamkeit ändert, dass ich empfinde, wenn ich abgelehnt werde.
piraña

Re: Ablehnung ...verstehen

Beitrag von piraña »

hallo, gefallener engel.

vorneweg: ich mag dich... du schreibst dinge, die mich zum denken anregen, du stellst fragen, die sich alle mal stellen sollten, und ganz egal was wer über dich schreiben mag, so will ich soweit gehen, dass du eine der farbigsten seelen von uns allen hier hast.

ich selbst bin mehrmals solchen fragen begegnet (oder begegnet, um ihnen aus dem weg zu gehen), und manchmal bin ich weiter, und manchmal das gegenteil davon.

was es mit dem sich selbst gerne haben auf sich hat, so hat das eher mit dem zu tun, dass es nicht viel brigt, wenn einen fast die ganze welt liebt, nur man/frau sich selbst viel weniger. siehe gewisse musiker/innen, künstler, models, auch früh verstorbene (R.I.P, janis&co, ach, dich hätte ich so gerne mal live erlebt), und dann haben eben alle weniger davon.

wenn ich ja zu mir sage, dann kann es auch einer selbsttäuschung unterliegen. manchmal denke ich, dass dies am besten geht, wenn man nicht daran denkt. dann kommt eben auch mal ein echtes echo meiner umwelt, weil sie merken, dass ich offen bin. offen für mich...folglich auch für sie.

nichtsdestotrotz brauche ich förmlich auch das andere extrem - nähmlich schwierige phasen mit mir und meinen mitmenschen. die bringen auch weiter, weil sie wenigstens zum denken anregen.

ich weiss nicht, von wem dieser spruch stammt, aber ich finde ihn treffend:

lieber, sie hassen mich, so wie ich bin...als dass sie mich lieben, wie ich nicht bin.
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Filter
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Registriert: Do 29. Mai 2008, 19:07

Re: Ablehnung ...verstehen

Beitrag von Filter »

such dir einen job im callcenter. trete einem boxclub bei. schau jeden tag mind. 3 stunden mtv. besuch am wochenende fussballspiele. versuch die stimmung abwechslungsweise mit kokain und beruhigungsmittel auszugleichen. und halt im ausgang ausschau nach betrunkenen frauen die du flachlegen kannst oder zettle wenigstens eine schlägerei an.
und hör auf von gedanken und gefühlen zu schreiben. erzähl doch mal von deinem auto und so...

das wäre mal ein guter anfang. dann musst du deinen ganzen willen einsetzten um IRGENDwo aufzusteigen und viel macht anzuhäufen. du musst das ganze streng nach john von neumann machen; 'eines anderen verlust ist mein gewinn' und umgekehrt.
wenn du in diesem nullsummenspiel mal genügend macht auf kosten anderer gesammelt hast, dann wirst nicht mehr du sondern sie abgelehnt. da traut sich keiner mehr dich abzulehnen. und verstehen musst du dann ja auch nichts mehr...



wenn du wüsstest wie viele fallen angel beiträge ich alleine schon der ästhetik wegen gelesen habe. ob als denkanstoss oder aus empathie zu deinen überlegungen haben sie mich stets berührt. was du schreibst mag ich definitiv. also gehe ich mal davon aus, dich auch zu mögen.

(wieso mag ich dann ein grossteil unserer art nicht so besonders? komisch, komisch...)
Fallen Angel 2

Re: Ablehnung ...verstehen

Beitrag von Fallen Angel 2 »

@Piraña
Mich mit Janis ansatzweise zu vergleichen ist gelinde gesagt übertrieben.

@Filter
Wieder einmal erstaunlich, Deine Beobachtungsgabe.

@Piraña
Sich selbst akzeptieren… Ich tu mich selbst durchaus akzeptieren. Jede Situation, in der ich mich jedoch selbst präsentieren muss, bedeutet eine Überforderung für mich. Früher äusserte sich dies hauptsächlich beim Thema Frauen. Die entsprechenden Threads hier und anderswo zeugen von einer unglaublichen Fülle an Misserfolg und Verzweiflung. Inzwischen habe ich eine Frau gefunden, eine die mich tatsächlich als Freund haben will. Was nicht zwangsläufig bedeutet, dass ich alles richtig mache. Eher, dass ich ein Glückspilz bin.

@Filter
Der Weg der Macht. Auf seine Weise einfach, für mich unmöglich. Ich hatte sogar schon einen Karrierejob, der mich aufforderte mein Leben ihm unterzuordnen. Irgendwie hat das nicht so wirklich hingehauen. Eine Schlägerei hatte ich bislang einmal: eine Frau kam in einer Bar/Disco auf mich zu und meinte ich solle mal schnell mitkommen. Was ich – naiv und hoffnungsvoller 19jähriger der ich damals war – dann auch tat. Sie geleitete mich in einen Winkel, wo ihr Freund gar aufgebracht mit seinen Kollegen herumhing. Als ich eintraf, sagte er: „bist Du der, der meine Freundin angebaggert hat“ und schlug mir, ohne meine Verneinung abzuwarten in den Magen. Ich trat die Flucht an, da ich mich mit solchem Pöbel einfach nicht abgebe.

@Piraña
Bin ich denn speziell (gut) nur weil mich einige Menschen nicht mögen und verstehen? Oder doch einfach nur ein grossspuriger Scharlatan, der nichts weiter versucht, als vorzugeben, am leben zu sein? Ich kenne Menschen mit einer Farbigen Seele, die schillernd und leuchtend sind, in ihrem ganzen Sein, und ich weise jegliche Ähnlichkeit dieser Menschen, die reinen Herzens sind, zu mir, zurück. Ich gehe davon aus, dass Du mich gut genug kennst, um zu wissen, wie düster mein Inneres sein kann. Wie viel Verborgenes in mir schlummert, wie viele Träume ich bereits begraben habe, und wie viele in den letzten Zügen liegen. Das Göttliche in mir… schwindet.

@Filter
Und mit ich die Ästhetik. Du scheinst Fallen Angel zu mögen, ich mag ihn auch, nur bleibt mir nichts anderes als Gewissenhaft zu bleiben und zu erkennen, wer ich bin. In den Spiegel der Seele zu blicken, und nicht zu wanken, dürfte jedoch schwierig werden, angesichts dessen, wie wenig von dem was Fallen Angel weiss und schreibt, in meinem wahren Leben eingetroffen und gelebt ist. Auch hier ist die Frage der Maskerade noch längst nicht geklärt. Wie sehr bin ich ich, und wie sehr nicht?

@Piraña
Dadurch gelange ich zu dem Punkt an dem ich nicht einfach über die Ablehnung hinwegsehen kann, denn würde ich dies, würde es bedeuten, ignorant zu werden, gegenüber den Zeichen, die mir meine Umgebung vermittelt. Ich möchte es verstehen, und ich versuche dies, indem ich mich damit auseinandersetze. Mag sein, dass dieses Vorgehen von Men’s Health nicht eben als super Idee verkauft wird, doch in dieser Ablehnung steckt eventuell eine Lektion, die ich nicht so ganz erfasst habe. Wie kann ich mich in die Ausrede flüchten, es liege an einer anderen Person, das ist billig und nutzlos, denn nicht die andere Person ist es, die eine Ablehnung provoziert, nur ich selbst.

@Filter
Die Gründe dieser Produktion sind vermutlich vielschichtig. Esoteriker gehen davon aus, dass man eine Lektion machen möchte, und deshalb die Realität so gestaltet, dass man sie machen kann. Andere finden die Eigenverantwortung des Einzelnen zwar wichtig, gehen jedoch von einem etwas kleineren Handlungsspielraum desjenigen aus. Sprechen womöglich gar von Schicksal oder Zufall. Es hat halt nicht sollen sein. Oder gar: es ist vielleicht gut, ist es nicht so gekommen. Es musste vielleicht so kommen. Beide Theorien sagen mir nicht zu. Ich denke doch zu wissen, was mir gut tut, und was eher nicht. Das Schicksal weiss dies nicht.

@Piraña
Wir haben oft schon über die Eigenverantwortung gesprochen, und in anderen Themen über die Kräfte des Einzelnen, das Universum mitzugestalten. Wunderbare Theorien. Doch in der Praxis ist die Erkenntnis irgendetwas Wesentliches nicht zu können, nicht gerade flauschig. Natürlich regt es zum Denken an, aber die Gedanken drehen sich dann doch etwas im Kreis. Muss ich erst im Kreissaal liegen, bevor ich tatsächlich anfange zu leben? Wenn Dir jemand zu verstehen gibt, dass er Dich mag, und dann doch eine Ablehnung Deiner Wünsche das einzige ist, was er Dir bietet, so lässt sich daraus nur der Schluss ziehen, dass die Wünsche das Problem sind, nicht die Ablehnung an sich.

@Filter
Wäre ich wunschlos – würde ich nehmen was das Leben mir bietet, ohne zu murren, sondern mit jener „seeligen“ Freude, die jene so sehr ausmacht, die Lebenskraft ausstrahlen, so würde ich… ja was? Ich würde selbstlos. Mein Ego wäre damit schwupp di wupp, weg. Allerdings klingt auch das nur auf den ersten Blick fantastisch, denn wahre Phantasie wird eben auch durch die Wünsche des Egos, beflügelt. Liebe ohne den Wunsch die Geliebte in den Armen zu halten, sie zu küssen, mit ihr zu schlafen, mit ihr zusammen zu sein (was alles Egogetriebene Wünsche sind), wäre platonisch und leer. Natürlich ist auch platonische Liebe nicht zu verachten – nur ist sie …unbefriedigend. Wie Tofu. Irgendwas fehlt… Davon einmal abgesehen, dass ich diese Selbstlosigkeit genauso wenig erlange, wie jene Jobs, die mich tatsächlich glücklich machen würden.

@Piraña
Ein bekannter Philosoph hat mal gesagt: „Liebe Deine Feinde, denn wenn Du NUR diejenigen liebst, die Dich auch lieben, welche (spirituelle) Belohnung kannst Du dafür erwarten?“ – Freundschaft ist wichtig, und ein gutes Arbeitsklima natürlich auch. Wenn ich jene lieben möchte, die mich ablehnen, so komme ich nicht darum, sie zu verstehen. Oder dies zumindest zu versuchen. Und dieses Verständnis bedingt per se mitunter mir selbst einzugestehen, dass ich gewissermassen falsch liege.

@Filter
Wobei das natürlich auch wieder relativ ist. Im Beispiel mit dem Schlägertypen, ist Verständnis zwar auch möglich (immerhin wusste er ja nicht, dass ich nicht derjenige war, der seine Freundin angebaggert hat, und wer weiss, vielleicht hätte ich das ja sogar, bzw. ich hätte ja nichts dagegen gehabt, wenn ihr „komm mal mit“ das bedeutet hätte, was ich mir erhofft hatte…), aber eigentlich unwichtig, weil es nicht viel an der Situation ändert. Verständnis ist jedoch dann wichtig, wenn ich von einer Person abgelehnt werde, oder auch einen Job nicht bekomme, die oder den ich wirklich gut in mein Beziehungsnetz einflechten lassen hätte können. Weil ich sie/ihn mochte (oder „gemocht gehabt hätte“).

@Piraña
Wenn ich dies erkannt habe, was nun zur Ablehnung führte, so könnte ich es ändern? Nicht wenn es etwas ist, dass zu sehr meinem Wesen entspricht. Extrovertiertheit ist so eine Sache. Auf die stehen fast alle. Und es macht schlichtwegs keinen Sinn, diesen Leuten, die darauf stehen, auch nur eine Träne nachzuweinen, wenn sie nichts mit mir anfangen können. Wichtiger ist es, jene zu finden, die darauf scheissen, und eher meinen Way of Life mögen (ujj tönt ja fast wie Bush lol) – doch das habe ich schon laaange begriffen. Problematisch wird es jedoch wenn ich dann von DIESEN wirklich wichtigen Firmen und Menschen abgelehnt werde, die genau das suchen, was ich bin. Denn bei einer Präsentation habe ich im Normalfall eine einzige Chance. Wenn das nicht klappt, ist die Chance vertan.

@Filter
Daher bin ich der Ansicht, dass ich meine Maskerade in dieser Welt bereits vollständig verperfektioniert habe. Statt jedoch jene zu täuschen, die nicht mich wollen, sondern nur die Show, gelang es mir damit nur, jene zu täuschen, die mich mögen würden, könnten sie hinter meine Maske blicken. (also wenns jemanden gibt der den Satz kapiert, dann vermutlich Du hehe). Somit bin ich nicht nur unbrauchbar bezüglich der blöden Mehrheit, sondern auch gegenüber den einzig wirklich wichtigen Leuten in meinem Leben. Weil ich mich nicht mehr wage zu öffnen und mich zu sein. Weil ich es aber nicht nur nicht wage, sondern gar nicht mehr kann. Ich bin gefangen in der Show, die mich auffrisst und vernichtet.

@Piraña
Und da bleibt mir manchmal nur noch dieses Synonym Fallen Angel, was einerseits ein verdammt guter Name ist, um mich zu beschreiben, das jedoch wiederum blendet. „du bisch deee“, ist wohl das härteste Vorurteil, weil es gleichzeitig Bewunderung und Unverständnis ausdrückt. Denn „der“ bin ich nur hinter meiner Maske – so scheine ich jedoch nicht – oder zumindest nicht immer. Ganz davon abgesehen das Fallen Angel und ich auch hin und wieder Zeugs schreiben oder sagen, das einfach nur Schrott ist. Glücklicherweise, für mich, gibt es aber natürlich auch Leute, die mich so sehen wie ich bin, und trotzdem gern haben, es bedingt jedoch eine enorme Geduld, und alle wahren Freunde, die ich habe, waren sehr geduldig oder neugierig und wollten mich kennen lernen. Manchen aber, war das irgendwie zu viel, und es ist schade, dass ich diesen Menschen, oder Firmen nicht zeigen konnte, wie ich wirklich bin - sie hätten es vermutlich gemocht. Ich kann ja nicht einfach von allen verlangen geduldig zu sein. Das ist mega lieb wenn andere das sind, aber es quasi vorauszusetzen wäre etwas vermessen.

@Filter
Vermutlich ist nicht ganz klar, worauf ich hinauswill. Ich will darauf hinaus, dass ich mich selbst sein möchte, ohne Maskerade, und dafür geliebt und geachtet werden, ohne dies zu müssen... Nur bin ich offenbar "am Anfang" zu nervös oder zu cool oder eine Mischung aus beidem - zu wenig ich selbst, würde ich sagen. Und gleichzeitig bin ich ja auch in diesen Momenten irgendwodurch mich selbst, doch wenn ich den Wunsch habe, von bestimmten Leuten angenommen zu werden (z.B. um einen Job zu bekommen) müsste ich quasi etwas sein, das ich nicht bin, und dann wird es ziemlich kompliziert. Und es geht darum, dass ich verstehen möchte, wenn mich jemand ablehnt, den oder die ich mag.

@Piraña
Somit bleibt mir nichts anderes übrig, als weiterhin, der zu sein, der ich bin. So falsch, farbig, düster oder hilfreich das auch sein mag – oder nicht sein mag. Mal bin ich ein Held, dann ein Dieb, dann ein Versager, dann ein Freund. Und all diese Beschreibungen, erfassen mich dennoch nie ganz. Mich akzeptieren kann ich gut – doch obwohl ich mich doch so gut kenne, kenne ich mich offenbar nicht gut genug. Was mir meine Umgebung „netterweise“ hin und wieder mitteilt.

Traurigkeit ist sehr viel echter, als alles andere.
Zuletzt geändert von Fallen Angel 2 am So 14. Sep 2008, 09:23, insgesamt 3-mal geändert.
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Elias
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Re: Ablehnung ...verstehen

Beitrag von Elias »

Bild
http://www.vimeo.com/elfilmias
http://www.youtube.com/elfilmias

Wage du, zu irren und zu träumen! Hoher Sinn liegt oft in kind'schem Spiel.
(Schiller)
Fallen Angel 2

Re: Ablehnung ...verstehen

Beitrag von Fallen Angel 2 »

Mhm, beim nächsten "Vorstellen" nehm ich das Foto mit, hehe... :-D

Finde das Foto sehr schön, insbesondere die Beiden im Hintergrund ergeben ein ganz besonderes Bild. Das ist Freundschaft. Diese Menschen nehmen einander so an, wie sie sind, trotz obwohl und gerade deswegen wie sie sind. Das ist wundervoll.

Nicht so doll ist die Erfahrung zu machen, jemandem nicht zu passen.

Natürlich ist Ablehnung im Nachhinein gar nicht mehr so schlimm, das Leben geht tatsächlich weiter. Nur...

Was für mich an der Sache so dramatisch ist: Jene, die mich ablehnen, weil ich ihnen bei dem ersten und letzten Treffen (na gut, vielleicht gibt es noch ein zweites, dennoch), auf das es drauf ankommt, irgendwie ein ungutes Gefühl vermittelt habe, sind für mich für immer verloren. Jegliche Möglichkeit des Austauschs, der gegenseitigen Anerkennung, Hilfe, oder was auch immer, wird verunmöglicht.

Das bedrückt mich nicht so sehr, wenn es um eine Firma geht, bei der ich eh nicht arbeiten wollte, oder um eine Wohnung in der ich eh nicht leben wollte, oder wenn mir jemand ebenso unsympathisch ist, wie ich ihm. Es bedrückt mich aber gar sehr, wenn es sich um einen Kontakt handelt, bei dem ich den Eindruck gewonnen habe (oder eher hatte), das es für beide gut wäre, zusammen zu arbeiten oder leben.

Ich vergesse dabei nicht aus den Augen, dass die Menschen, die man wirklich kennt, wirklich wichtiger sind. Natürlich sind sie das. Aber manchmal ist es halt eben notwendig, um etwas zu bekommen, wie Wohnung oder Job (oder auch Beziehung), sich derart zu präsentieren, dass man die andere Person überzeugt. Und wenn das nicht gelingt - so hängt das mit meiner Person zusammen, oder zumindest damit wie ich wirke.

Soweit verstehe ich das. Es macht mich nur nicht unbedingt glücklich.
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juerg
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Re: Ablehnung ...verstehen

Beitrag von juerg »

Auch seine Schattenseiten annehmen und lieben, dann "verlieren" sie auch macht,
andere nicht werten, dann wird mann auch weniger "bewertet",
oder weniger aussen suchen weil alles schon innen ist,
nach einiger Zeit merkt mann meistens doch auch dass eine Ablehnung sogar gut war O:)
schmerzt anfänglich, aber hätte eim, kaum weitergebracht :-k

Das leben und die damit verbundenen Erfahrungen annehmen, alles hat seinen Sinn O:)
In den Momenten, in denen es uns gelingt, zu sein, was wir sind, ohne zu fragen,
was wir sein sollten, funkelt unser Lebenslicht wie ein heller Stern.

Liebe das Leben
aber lebe die Liebe.

***G L O B A L I Z E *** LOVE
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Re: Ablehnung ...verstehen

Beitrag von Melliandra »

Es ist vielliecht nur eine Ausrede dir selbst gegenüber, aber wenn was nicht klapp, wie
man es sich vorgestellt hat, dann wäre es auch nicht das richtige gewesen.

Wenn du zurück auf dein Leben schaust, ist dir sicher schon aufgefallen, dass alles was
sich schlecht angefühlt hat, später genau richtig war, weil du sonnst nicht zu dem
gekommen wärst, was danach als Gutes empfunden wurde. =o)

Eventuell musstest du diesen Job nicht erhalten, damit genau dein Traumjob in naher
Zukunft auf dich zukommen wird? =o)

Klar, man macht sich Gedanken warum was nicht geklappt hat und auch warum dass es
nicht gepasst hat. Eventuell kann man daraus lernen und es ergeben sich intressante
Informationen aus so einer Situation, schluss und ändlich ist es aber Vergangenheit und
es wartet schon der nächste Job um die Ecke. =o)
*poink*
Fallen Angel 2

Re: Ablehnung ...verstehen

Beitrag von Fallen Angel 2 »

Offenheit wird verlangt.
Selbstvertrauen wird verlangt.
Beides wird jedoch eher weniger, als mehr,
wenn das, was als Wunsch erahnt,
nur als Absage enttarnt.

Wie in dem Link "Die Einladung" gewünscht wird:

"Bist Du durch die Qualen des Lebens eingegangen, oder hast Du Dich weiter geöffnet" (oder so ähnlich).

Diese Frage muss ich mir stellen. Und auch wenn mir (und anderen) die Antwort vielleicht nicht gefällt. Zumindest ehrlich sein zu mir selbst.

Und dann bleibt wohl nur noch akzeptieren...
Drachenherz

Re: Ablehnung ...verstehen

Beitrag von Drachenherz »

Warum sollte man hart werden?

Je härter man wird, desto zerbrechlicher wird man schlussendlich.

Eine alte Eiche kann einem Sturm schlechter trotzen, als ein biegsamer Grashalm.


Gefrorenes Wasser - hart und kalt - zerbricht, wenn man "draufschlägt", wobei warmes wasser - fliessend und aufnehmend - so einen Schlag einfach durch sich hindurch gehen lässt.
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derphysiker2k
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Re: Ablehnung ...verstehen

Beitrag von derphysiker2k »

salve. puh,sehr viel input!
über die grundfrage des blogs, zur ablehnung,hab ich mir auch schon oft gedanken gemacht.
ablehnung heisst ja nicht, dass man schlecht/böse oder sonstwie "negativ" ist. es zeigt doch nur dass es noch andere ansichten von einem selbst und dem leben gibt, welche ich immer zu verstehen versuche.
ausserdem gibt es ohne ablehnung auch keine akzeptans! das würde wieder in gleichgültigkeit enden.
man darf sich nicht daran kaputt machen, wenn man mal abgelehnt wird.

mfg
Kokain ist Gottesweg!
--d(o.O)b--(dir zu sagen, dass du zuviel Geld hast.) --d(o.O)b--


Solange mein Chef so tut, als würde er mich richtig bezahlen,
solange tue ich, als würde ich richtig arbeiten.

Wer etwas kann, TUT es,
wer etwas NICHT kann,UNTERRICHTET es,
wer es WEDER TUN NOCH UNTERRICHTEN KANN,
LEITET ES
Fallen Angel 2

Re: Ablehnung ...verstehen

Beitrag von Fallen Angel 2 »

@Drachi, Jürg, Melliandra, Physiker
Grundsätzlich ist es richtig, sich an ollen Kamellen festzuhalten, ist nicht förderlich.

Was mir zu schaffen macht, ist eben der kausale Zusammenhang dessen, dass ich je länger je mehr, tatsächlich härter werde.

Namentlich Pessimismus, fehlendes Vertrauen, sogar Angst treten anstelle, der glückseligen Tage, der Euphorie und Hoffnung und ... hm. Naja verlieben tue ich mich auch nicht mehr, aber das ist auch besser so, schliesslich habe ich eine Beziehung. Aber wenn ich keine hätte... ich glaube nicht, dass ich allzu "draufgängerisch" wäre. Ich bin froh, habe ich diese Beziehung, sie ist der einzige Halt in einem ansonsten ziemlich überflüssigen Leben. Überflüssig im Sinn von wässrig, wie ein tiefer Ozean.

Das lustige (tragikomisch) ist jedoch, dass diese Härte sich wiederum nur introvertiert äussert. Offenbar scheine ich einen Hang zu diesem Wesenszug zu besitzen, der sich selbst dann nicht abstellen lässt, wenn ich verhärte.

Wäre ich nun auf einmal zornig, kämpferisch und liesse mir nichts sagen, so hätte ich ja zumindest Erfolg als ...was weiss ich... Manager vielleicht. Aber so ist es nun eben nicht, und ich bin froh drum.

Hart werde ich zu mir selbst. Nicht dass das wirklich was neues wäre, aber es wird einfach immer schlimmer. Ich verstehe die Menschen nicht. Ich verstehe zwar, wie diese Welt funktioniert, aber ich bin nicht wirklich fähig, ebenso zu funktionieren.

Wer mag schon düstere, deprimierte Leute? Andere düstere, deprimierte Leute vielleicht, und natürlich jene, die selbst so viel Sonne in ihrem Herzen tragen, dass ihr Leuchten diese Düsterkeit zumindest in deren Anwesenheit vertreibt.

Und jene Freunde, die einfach nicht aufgeben.

Diese Engel und diese Freunde, das sind wundervolle Wesen, ihre Einstellung mir gegenüber spricht jedoch einzig für sie, und keineswegs für mich.

Ich kann mich nicht gut öffnen. Und ich kann es nicht besser, je älter ich werde.

Daher (nehm ich mal an) erschüttern mich Absagen nach einer Präsentation derart, wie früher, als ich mich jeweils verliebt hatte, und es nicht klappte, so ist es jetzt mit Jobs und Wohnungen - das gleiche Muster also. Das nicht dadurch durchbrochen wird, einzelne zu finden, die mich mögen.

Dies alles deutet also darauf hin, dass ich in gewisser Weise stehengeblieben bin in meiner Entwicklung, und mich verwickle egal was das Thema ist. Ich will hier raus. Raus aus dieser Existenz und Daseinsform als Wollknäuel. Nur wie?
piraña

Re: Ablehnung ...verstehen

Beitrag von piraña »

Drachenherz hat geschrieben:
Eine alte Eiche kann einem Sturm schlechter trotzen, als ein biegsamer Grashalm.
ok. manchmal ist flexibilität gefragt. mal eiche - mal grashalm. klar hat ein grasshalm im wind gewisse vorteile. nur, es kommt viel seltener vor, dass jemand auf der alten eiche "droffummetrampet".

Drachenherz hat geschrieben:Gefrorenes Wasser - hart und kalt -
kenn ich nicht - wenn das wasser gefrieren würde, dann würde ich es vor diesem tun.

@elisa: colles bild!

@FA2: boah...man - ich ha im momänt nid soviel ziit. es isch ja schön, wenn soviel a mich richtisch. es z läse wär au ke sach. aber, wenn is würkli wetti konstruktiv apacke und beantworte, so müessti stundelang anere antwort schriebe. und das lit im momänt eifach nid dinne. im momänt nid.
es cha ja durchus öpis bringe, wenn mer weiss, dass jede mönsch sini "chnorzete" het, us dene er söll sini lehre ziehe. im normalfall empfind ich das, wo ich grad dinnestecke (und sett lehre) meischtens vielz schnell als wichtiger, als es das überhaupt isch. nachere ziit lachi de über die vergangene problemli, wills mit chli abschtand nid so dramatisch usgseht. und de redi mit öperem, und de/die het so banali sache als rieseproblem, und für mich wäred das peanuts. defür glaub umgekehrt au. wobi: ich halt mich nümme mit züüg uf, welles für en veränderig nur würd erfordere loszlo. will de isch es fo allei scho glöst...meischtens.
klar gits au läbenschnörz, die immerwieder uechömed - egal wie fescht mer sie und under welle teppich chert. aber ohni die wärs sogar mir langwiilig.

hinzue chont no, das - als fisch - het mer oft s problem, dass die andere elf genosse/inne gar nid ab eim druschömed - au wenn mer schiint die glich sproch z rede. defür trifft mer immerwieder au a mönsche, wos fascht ke wort brucht.

was tolleranz agoht, da bini nor für mini verantwortlich. de anderne ihri lit osser richwiiti.

demit öpis zwüsche mir und öperem cha wachse, bruchts eigentli nid viel. nur säge oder zeige, was i wett. will, das bliebt mer nid erspart. zum glück bini öper, wo nit viel vo osse brucht. susch hätti no weniger ziit. und au sälber mal alüte, schriebe, schreie.

und hebet alles, was stief sett si, denn stief, wenns stief sett si. wie mit de eiche und em grashalm...au wenns nur d ohre setted si.

heg
Antworten