Gral, Druiden, Christen, Gaia etc.

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Fallen Angel 3
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Gral, Druiden, Christen, Gaia etc.

Beitrag von Fallen Angel 3 »

Glastonbury ist eine kleine Stadt im Südwesten Englands mit einer sagenhaften Vergangenheit. Es steht dort ein Berg, der einem Kegel gleicht, der schon vor Urzeiten als heiliger Ort galt. Kelten betrachteten ihn als den Eingang zur Unterwelt (so à la Dante, auf Christliche Hölle umgemünzt). Der Legende nach hat der Onkel von Jesus, der dort geschäftlich zu tun hatte, Jesus als Teenager dort hingebracht.

Bei der Kreuzigung nahm der Onkel einen Kelch, den er beim Abendmahl mitgehen liess, um das Blut aufzufangen, das aus der Wunde troff, die ihm ein Römer gnädigerweise mittels einer Lanze zugefügt hatte, um das Leiden des inzwischen 30jährigen zu beenden. Aus der Lanze wurde eine heilige Lanze, aus dem Kelch wurde der heilige Gral. Interessanterweise hatten derartige Kelche schon bei den Kelten eine wichtige Bedeutung, sie verkörperten das Wasser (siehe auch Tarot Karten), während Wasser und Fische seit jeher eine ziemlich spirituelle Seite verkörperten (Siehe Tierkreiszeichen).

Der Mensch beginnt sein Leben nach den ursprünglichen Überlieferungen als Fisch, ist naiv und äusserst egozentrisch. Im Laufe eines oder in den meisten Fällen wohl eher mehrerer Leben wandelt der Mensch dann von Sternzeichen zu Sternzeichen, die alle mit dem Mond in Verbindung stehen, der (in den meisten Sprachen weiblich) wiederum für Intuition steht. Dabei muss man noch erwähnen, dass jedes Zeichen eine "positive" und eine "negative" Seite hat, die beide "gemeistert" werden müssen. Also zB Habsucht, Liebe, Scham, Demut usw.

Wer es jedenfalls dann irgendwann mal geschafft hat, alle 24 Entsprechungen des menschlichen Daseins (übrigens auch wieder in Dante's Buch beschrieben - es wiederholt sich alles immer ein bisschen) erlebt, bekämpft, überwunden und letztlich tranformiert hat, so ist man wieder am Anfang und kann, gemäss der Chinesischen Mythologie und auch bei den Buddhisten ähnlich erklärt, durch die Mitte des Kreises in den Ursprung zurückkehren. Das nur so nebenbei erwähnt.

Jedenfalls kam der Kelch zusammen mit dem Onkel wieder zurück nach Glastonbury wo er unter dem Hügel verbuddelt wurde, anschliessend wurde eine Kirche darauf gebaut. Zuvor jedoch, wurde auch noch eine etwas grössere Abbey (Kathedrale) in Glastonbury errichtet, von wo aus die Christianisierung von England und dem bis dahin noch nicht von Rom her bekehrten Europa ihren Ursprung nahm. Damals, also von ca 40 AD-500AD, war es noch keineswegs so, dass die Christen die Kelten alle als Ketzer verbrannt hätten, lange Zeit lebten beide Philosophien prosperierend nebeneinander, ergänzten sich - denn jede Religion sagt ja im Grunde genommen das Gleiche.

Dann jedoch kam das unseelige Konzil in Konstantinopel womit alles was mit Reinkarnation zu tun hatte verteufelt wurde. Viele der "alten" Religionen sahen darin einen Bruch. Zur gleichen Zeit spielte in England die Artuslegende, die heute vielen (natürlich in äusserst vereinfachter Hollywoodmanier) aus Filmen bekannt sein dürfte. Die runde Tafelrunde ist wesentlicher Bestandteil dieser Legende, und wird heute im grossen und ganzen nur als politische "Masche" von Artus betrachtet, um allen das Gefühl von Gleichheit zu geben. Betrachtet man jedoch die Anzahl der Ritter, die in dieser Legende eine Rolle spielen, fällt erneut auf, dass ein Zusammenhang zwischen den Tierkreiszeichen, die für verschiedene Aspekte des Seelenlebens stehen, besteht. Insbesondere, wenn man die einzelnen Charaktere und ihre Handlungen nach den verschiedenen menschlichen Dramen aufschlüsselt - die jeder früher oder später einmal durchlebt.

Da das (westliche) römische Empire ebenfalls etwa zu der Zeit zerfiel, war das mit dem Konzil anfangs für England nicht ganz so tragisch. Die Abbey in Glastonbury war weiterhin das "nördliche Rom" und die Legenden und Sagen, ebenso wie die Lehren der Keltischen Druiden wurden weitergegeben. (Ach ja der Onkel hat auch noch einen Stab aus jerusalem mitgebracht, der zu einem heiligen Dornbaum wurde, der offenbar jeweils an Weihnachten (Wintersonnenwende) und Beltane blüht. Ableger des Baums stehen überall in Glastonbury herum).

Aber welche Rolle spielten denn nun diese Druiden, neben der doch sehr christlichen Abbey? In Glastonbury entspringt am Fusse des Hügels eine heilige Quelle, angeblich vom Gral irgendwie "berührt", der ja unter dem Berg liegt. Von dieser Quelle aus ging ein etwa 2km langer Pfad, der von Eichen gesäumt war. Die Druiden schlenderten also diesen Pfad hinauf und besänftigten die Götter oder den Gott der Unterwelt (die man sich nicht unbedingt im biblischen Sinn als Teufel und Dämonen vorstellen sollte, sondern als Figuren eines Kosmischen "Spiels", die eine wichtige Rolle einnehmen). (Was für ein Spiel: Dein Leben. Und meins. und so weiter: also eben das Rad der Wandlungen, Hinduistisch formuliert.) - Neben solchen wichtigen Ritualen, hatten sie vor allem die Aufgabe die Kraftlinien (Ley Lines) die das Nervensystem der Erde darstellen, zu säubern und zu erhalten, und sie waren das Bindeglied zwischen Mensch und Göttin (Natur, Gaia).

Nach dem Tod von Artus gab es in England lauter Kriege, zwischen Saxen und Normannen und Kelten und anfangs auch Reste der Römer, bei denen die Kelten letztlich den Kürzeren Zogen, weshalb sie mit ihren Lehren in den Untergrund gingen. Bestehen blieb die Abbey wo man später auch das Grab von Arthus und Ginivière fand. Das war ungefähr 1100 AD und zu der Zeit entsprang in Südfrankreich (jaja Da Vinci Code - tja, wer weiss..?) eine "neue" Christliche Lehre: die Katharer.

Diese Predigten im Grunde genommen Peace and Love, weil sie die inzwischen sehr weltliche, sehr politische und äusserst raffgierige römische Kirche ablehnten. In den heutigen Geschichtsbüchern findet man darüber zwar etwas, aber meist wird sehr poentiert von einem "Gegenpapst in Avion" gesprochen, was dem Katharischen Glauben nicht gerecht wird. Dieser hatte nämlich ganz im Gegensatz zu so ziemlich allen Religionen zu dieser Zeit (Die Gnostiker wurden ja schon 300 AD vernichtet), die Frau nicht nur gleichberechtigt sondern noch dazu als das Ideal, und dem Manne überlegene Wesen dargestellt. Begründung: Maria('s) und weil die Frau eher fähig ist, den weiblichen Aspekt des Göttlichen auszuleben. Die Kirche unterdrückte nicht nur den Glauben an einen solchen Aspekt, für sie gab es nur den Herrn, sondern sie rottete denn auch die ganzen Katharer kurzerhand aus. Diese hatten in kurzer Zeit weite Teile Europas, England und sogar bis zu den Germanen für die friedvolle Lehre eingenommen.

Das passte nicht ins Konzept der Kirche, genauswenig, wie Jesus "Sprüche" dass man sich direkt mit Gott in Verbindung setzen kann, Sprüche die ebenfalls bei dem Konzil 500 AD kurzerhand gestrichen wurden. Aber das Gute lässt sich nicht vollständig ausrotten und so blieb ein Teil davon in der Abbey in Glastonbury erhalten. Auch im Gedenken an die Artuslegende, worin die Frauen ja keineswegs schwache Rollen einnehmen, sondern im Gegenteil die Weisheit "ihrer" Männer auf unterschiedliche Weise fördern (oder es zumindest versuchen, Männer sind manchmal etwas schwierig O:) ).

Ein sehr schwieriger Mann machte dem ein Ende: Henry VIII lebte etwa 1530 und war König. Ihm passte es denn also auch nicht in den Kram, dass er, als Herrscher von England sich nicht Scheiden lassen durfte und gründete eine neue Kirche. Sogar noch vor Luther und Calvin.. Naja, jedenfalls war er nicht nur Wollüstig sondern auch noch Geldgeil und die Abbey in Glastonbury war sehr reich. Kurzerhand wurde dem Abt ein Kelch untergejubelt (allerdings ganz und gar kein heiliger) und der Abt des Betrugs und somit Hochverrats beschuldigt. Die Abbey wurde grösstenteils zerstört, und der Abt von Cromwell dem Handlanger und "Berater" des Königs (sehr dunkle Figur), bei der Kirche auf dem Hügel auf bestialische Weise ermordet. Denn: man mag davon halten was man will, aber jene Energiewesen, die sich von Negativem ernähren (wie zB Mammon), sind äusserst fröhlich, wenn man ihnen Blutopfer macht. Und da sich der Henry ja eh schon vom Papst losgesagt hatte, (neue Kirche und so), konnte ihn auch niemand beschuldigen, dem Satan zu huldigen. Somit hatte er also die Kraft des Bösen auf seiner Seite und konnte seinen Reichtum mehren.

Bis zu seinem Tod, der ja bekanntlich jegliches Egodenken oder Dasein ratzeputz vernichtet. Was ja auch das Gute am Tod ist. Etwas das die Hindus verstehen, die Buddhisten vermutlich auch, obwohl es sie vielleicht etwas nervt, wenn sie wieder auf das Rad der Wandlungen geworfen werden. Hier im Westen hatten und haben wir hauptsächlich Angst vor dem Tod, was natürlich vom Römischen Papst-Götzentum geschürt und von der Aristokratie später nur zu gern übernommen wurde, damit neue Ideen wie Demokratie und ähnliches Zeug, nicht in die Hirne der Unternahnen wanderten. Lustig eigentlich, dass ausgerechnet England, eine der ersten Europäischen Demokratien wurde.. Hatten die Artus Saga und die Robin Hood Legende womöglich ihren Einfluss? Oder hatte Gott seine Hand im Spiel? Womöglich ja auch der Satan..?

Zu früheren Zeiten (also bis vielleicht 200 AD je nach Ort) waren Aristokraten stets dazu ausgebildet worden, diejenigen zu sein, die für das Volk leuchtende Vorbilder, beinahe Heilige waren. Menschen, die von frühster Kindheit an in Gerechtigkeit, Moral und Ehre ausgebildet wurden. Später jedoch, degenierte die Monarchie zum heute durch Banken und Parteipolitiker repräsentierten Geld- und Machthunger.

Inzwischen nähern wir uns der Endzeit. Was von fast allen Religionen, Spirituellen Gruppen und sogar dem einen oder anderen Atheisten verkündet wurde, trifft demnächst ein. Die Erde erwärmt sich. Dies führt zur Vernichtung der Polarkappen bis 2030, dies erhöht wiederum die Wärme. Zudem verschwinden die Algen in den Meeren, was ebenfalls die Wärme erhöht. Die meisten Regionen werden zur Wüste.
Manche jedoch nicht. Diese Inseln werden dann natürlich erneut zu den Hochburgen von Wissen (diesmal dem Wissen von unserer Zivilisation) und es würde mich nicht wundern, wenn die Druiden, die seit jeher den engen Kontakt mit der Natur, den Naturgeistern und unsere Stellung in dieser Natur gewusst hatten, dann wieder eine grössere und weitaus wichtigere Rolle spielen werden, als die diversen alterskranken Bischöfe die zurzeit hauptsächlich herumsitzen und ihren Untergebenen Halbwahrheiten und Lügen erzählen, die enorm wichtige Rolle der Frau im kosmischen Gefüge nicht kapieren, und uns somit eine maskuline Welt der (negativen) Zerstörung und der (negativen) Gier bescheren. Es kommt eine Zeit in der "das Wünschen wieder hilft", worin der Glaube, Wissen ersetzt und worin ganze Kontinente in die Barbarei zurückfallen.

Es wäre daher (ähnlich wie das die Atlantis-Leute gemacht hatten, als sie Schiffe nach Ägypten, Peru Indien, Tibet und England geschickt haben) an der Zeit, das Wissen unserer Zivilisation für die Nachwelt zugänglich zu machen, und nicht nur im Internet zu postulieren. Und irgendwie glaube ich, dass es viele Menschen gibt, die genau das, seit Jahren tun. Sie schreiben "Zauberformeln" auf. Sie gehen auf Bauernhöfe arbeiten, sie halten Nutztiere, sie lernen Wasserruten zu benutzen, sie üben. Für das, was in vielleicht 20 Jahren auf die Menschheit zukommt. Hier noch ein weitverbreiteter Irrtum: Druiden sind nicht die Hüter der Erde. Diese "hütet" sich selbst (drum wird es wärmer). Druiden sind die Hüter der Verbindung zwischen Erde und Menschen. Wenn diese Verbindung vollständig gekappt ist, entspricht das einem Schiff, das auf hoher See einfach verschwindet, woraufhin alles an Bord ins Wasser fällt.

Weitere Anmerkungen, Korrekturen (aber bitte verschont mich mit "das ist wissenschaftlich gesehen nicht haltbar" ;) ) oder Ergänzungen wären nicht nur willkommen sondern werden geradezu herausgefordert?

Nehmt ihr an, edler Ritter - holde Dame - weiser Mann - grosse Hexe? :mrgreen:
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Re: Gral, Druiden, Christen, Gaia etc.

Beitrag von Omnis mundi creatura »

Es gibt keine "Magie", "Naturgeister" und Wünschelruten funktionieren nicht.

8-[
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Fallen Angel 3
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Re: Gral, Druiden, Christen, Gaia etc.

Beitrag von Fallen Angel 3 »

Kannst Du diese Behauptung beweisen? ;)

Magie existiert mindestens in der Form, als darüber gesprochen wird. Es ist nicht wie Timpuka, ein Wort, dass ich jetzt grad erfunden habe, und von dem noch nie jemand gehört hat. Man kann natürlich darüber diskutieren, dass Magie häufig nichts weiter darstellt, als überlegene Technologie, aber eigentlich weiss jeder was mit Magie gemeint ist, wenn man das Wort verwendet. Zu sagen, dass es keine Magie gibt, ist also vergleichbar mit der Aussage, dass es keine Helden gibt. Natürlich hat noch kaum jemand einen Helden gesehen, selten bis nie ist man selbst ein Held, und aufgrund der Tatsache dass sogar so dubiose Institutionen wie das Militär das Wort Held verwenden, kann man schon sagen, es gibt keine Helden. Und doch gibt es Helden, in den Legenden unserer Vorfahren zum Beispiel.

Es stellt sich natürlich die Frage, was Magie bedeutet. Ich denke, dass Geschichten, in denen Magie, Helden, Götter, Naturgeister etc. eine Rolle spielen, irgendetwas mitteilen möchten. In erster Linie, dass man überhaupt darüber redet. Ohne die vielen Sagen, die die Menschheit hervorgebracht hat, gäbe es sehr wenig Geschichten mit Tiefgang. Oder zumindest wären es andere Geschichten. Vielleicht realistischer, dafür aber auch etwas "oberflächlich" in dem Sinn, dass niemand gezwungen ist, zweimal darüber nachzudenken, was der Autor oder Erzähler damit ausdrücken möchte. Es steht bereits alles auf den Zeilen, dazwischen findet sich wenig bis nichts.

Mittels Geistern, Göttern und Dämonen erschaffst Du eine Welt, die zwar anders ist, als unsere, jedoch keineswegs irreal - schliesslich hast Du sie ja gerade erschaffen, damit existiert sie.

Auch der heilige Gral "existiert nicht", wie Du es vielleicht formulieren würdest. Den Kelch mag es gegeben haben, oder auch nicht, es spielt kaum eine Rolle, schliesslich dürfte es klar sein, dass er nicht "mehr" ist als jeder andere Kelch. Wenn Du aber dann die Geschichte von Parzival liest, der diesen Kelch gesucht hat, so fällt Dir entweder auf, dass es eine interessante Story ist - oder sogar, dass es in der Story nicht so sehr um den Kelch geht, als vielmehr um Parzivals Innenleben. Es ist also eine Mehrschichtige Erzählung, die auf unterschiedliche Weise gelesen werden kann. Und daher existiert der heilige Gral eben doch, weil er einen durchaus sinnvolles Ziel darstellt. Jedoch ist er nicht in der materiellen Welt zu finden.

Was das mit dem Auffinden von Wasser angeht, so kann ich es wirklich nicht beurteilen, ob das nun funktioniert oder nicht. Eines ist aber sicherlich wahr: Wenn Du in einer Welt lebst, die ungleich der unseren heutigen, nicht so funktioniert, dass das Wasser einfach so aus dem Hahn tropft, sondern, wenn es wenig Wasser hat, oder zumindest niemand so recht weiss, wo es herkommt, so ist das Auffinden von Quellen mit Sicherheit etwas magisches, oder sogar heiliges. Hängt immer ein bisschen von den Umständen ab... Daher: Wenn die Polakappen erstmal geschmolzen SIND, und die Meeresalgen nicht mehr existieren, wenn eine massive Erhöhung der Wärme stattfindet, und das Klima sich massiv in Richtung Wüste verschiebt, so wären die Leute, die Wasser finden können, ganz egal wie sie das anstellen, sicherlich sehr gefragt. Und gefragte Leute, werden in solchen Kulturen, wie auch in unserer, über kurz oder lang zu Anführern.

Hier stellt sich dann die Frage, inwiefern ein solcher Anführer agiert. Hat er den Parzival-Weg bereits beschritten? Kennt er sein Inneres, aufgrund von irgendwelchen Erzählungen dazu angestachelt, oder weil er einfach grundsätzlich Fragen hat, die ihm niemand beantworten kann? Oder nutzt er sein Wissen, seine Überlegenheit um sich feiern zu lassen, und seie Machtposition auszunutzen? Teilt er das Wissen, weil er an das Gute in den Menschen glaubt, oder behält er sein Wissen, weil er befürchtet, dass es in falsche Hände kommt?

Diese Fragen werden teilweise beantwortet, hauptsächlich aber einfach nur gestellt, in "heiligen" Büchern, in Geschichten, Legenden, Sagen, Liedern und Traditionen gleichermassen.

Ich finde das sehr magisch. Wobei es vielleicht andere Worte für das gleiche gäbe.

Eine andere Frage ist ja: Warum das Rad immer neu erfinden? Nun, vielleicht muss da einfach jeder einmal durch.
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Nichtlustig
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Re: Gral, Druiden, Christen, Gaia etc.

Beitrag von Nichtlustig »

Die Vorstellung, es gäbe etwas Unvorstellbares, ist das einzig Unvorstellbare, da alles, was nicht vorstellbar ist, in diesem Moment zu einer Vorstellung wird.
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Re: Gral, Druiden, Christen, Gaia etc.

Beitrag von Fallen Angel 3 »

Eigentlich ist der erste Beitrag doch etwas zu wirr O:)

Die Gral-Sucherei von Parzival ist sehr viel interessanter, als man im ersten Moment meint.

Die Geschichte wurde von einem Autor geschrieben, der sie nicht vollenden konnte, bevor er starb. Er sagte er hätte diese von einem (wahrscheinlich Arabischen) Zauberer oder Sänger. Ein zweiter Autor vollendete die Geschichte dann etwa 1100 n. Chr. und anschliessend wurde sie im Mittelalter sehr berühmt.

Das bedeutsame an dieser Story ist ihr Symbolgehalt. Es gibt diverse Elemente, die in verschiedenen Religionen und auch paganischen Kulten immer wieder vorkommen.

Der Jüngling: Parzival ist zu Beginn extrem naiv und egozentrisch. Der Grund ist, dass seine Mutter (das zweite Symbol, welches für das Unbewusste, die Mutter Erde, die Urkraft steht) ihren Mann und den älteren Bruder Parzivals verloren hat, weil diese als Ritter umkamen. Sie wollte Parzival also vor den schlechten Einflüssen der Gesellschaft beschützen, und hat sich mit ihm in den Wald zurückgezogen (der Wald galt im Mittelalter als eher gefährliche Naturkraft, wild und unzivilisiert). So hat Parzival nie gelernt sich auf sein eigenes Urteil zu verlassen.

Schliesslich geht er dann doch weg, und sieht seine Mutter noch darob zerbrochen, was ihm jedoch aufgrund seines egozentrischen Eigensinns nicht weiter stört, andernfalls hätte er sie wohl nicht verlassen können. Das Ego war also quasi nötig, damit er sich vom Unbewussten Sein lösen konnte.

Er trifft einen gut gekleideten Ritter mit roter Rüstung, der am Hof von König Arthur die Königin mit Wein bespritzt hat, und auch sonst eher ungehobelt auftritt. Der Ritter ist natürlich ein Spiegelbild von Parzival, allerdings hat er bereits das Ansehen (die Rüstung). Parzival tötet ihn in einem Duell (weil sonst niemand am Hof es für nötig befindet mit dem roten Ritter zu streiten - sie stehen quasi über solcherlei Dingen) und nimmt seine Rüstung. Dafür benötigt er jedoch die Hilfe eines Knechts. Es zeigt sich also, das Parzival nach höherem strebt, dafür jedoch nicht die innere Reife besitzt, was durch sein Angewiesen sein, auf andere (den Knecht) dargestellt wird. Hinzu kommt, dass er schliesslich doch merkt, dass diese Rüstung allein, ihn noch nicht zu einem Ritter machen.

König Arthus Tafelrunde ist hierbei das Symbol für eine ideale Gesellschaft nach mittelalterlicher Vorstellung. Die Ritter haben viele Tugenden, allerdings ist auch der bedingungslose Gehorsam zum König gefordert, was für jene, die sich auf ihren "eigenen Weg" machen, nicht aufgeht. Somit ist der runde Tisch gewissermassen eine Parabel zur Gesellschaft, worin man sich zwar etablieren muss, (die Tugenden übernehmen), von der man sich jedoch schliesslich auch wieder lösen muss (weil die Tugenden allein nicht ausreichen um den Gral zu finden).

Jedenfalls merkt Parzival jetzt doch, dass er eigentlich keine Ahnung hat und geht zu einem Ritter, und bittet ihn von ihm ausgebildet zu werden. Parzival muss die rote Rüstung wieder ablegen, worunter seine abgetragene Kleidung zum Vorschein kommt, die ihm von der Mutter gegeben wurde in der Hoffnung, dass der Hof ihn deswegen ablehnen würde, sodass er nicht den gefährlichen Weg gehen werde, der ihm bestimmt ist. Die Knechte des ihn Ausbildenden Ritters belustigen sich ob dieser Kleidung. Diese ist natürlich wiederum ein Symbol für den Zustand von Parzivals Innenleben.

Der Ritter gibt Parzival diverse Anleitungen - doch da ihm noch immer die Fähigkeit sich ein eigenes Urteil zu bilden fehlt, übernimmt er alles ziemlich unreflektiert. Das funktioniert letztlich nicht, und verhindert dass er später weiterkommt, weil es keine Anleitung für das Leben gibt, und Regeln immer nur Richtlinien sein können, keine abschliessenden Wahrheiten.

Er geht schliesslich wieder fort, was dem Ausbildenden Ritter schier das Herz zerbricht, weil er in ihm eine Art Sohn gesehen hat. Parzival ist noch immer ohne Mitgefühl, und merkt das nicht einmal. Er befreit ein Burgfräulein, das gerade angegriffen wird, und heiratet sie. Da es ihn jedoch noch immer nach dem Gral drängt, geht er schliesslich wieder fort. (Was so nebenbei bemerkt, in etwa das Gegenteil dessen ist, was Tristan gemacht hat.)

Er lässt sein Pferd den Weg suchen, und begibt sich damit sozusagen in die Hände des Schicksals. Dadurch findet er schliesslich den Fischerkönig. Fischen wurde seit Menschengedenken mit spiritueller Suche gleichgesetzt, und der Fischerkönig ist der Hüter des Grals. Leider hat er den Gral für unspirituelle Dinge verwendet, also weltliches, weshalb er sich mit der Lanze von Longinus (die sich ebenfalls in seiner Obhut befindet) entmannt hat. Ein entmannter König war im Mittelalter etwa gleichzusetzen mit einem Land das von Hungersnöten geplagt wird. Der König IST in dieser Vorstellung immer auch das Land. Aus diesem Grund herrscht der Fischerkönig über ein Ödland worin nichts mehr spriesst. Einzig ein neuer Gedanke, frischer Wind, die Ausrichtung auf spirituelle Ziele könnte den König heilen, und somit auch das Land. Der König hofft, dass Parzival dieser frische Wind ist und so führt er ihn zu seiner Burg.

Die Diener stecken ihn in die Kleider der Königin, weil seine abgewetzten Sachen der Angelegenheit nicht angemessen sind. Dann wird Parzival ein Schwert geschenkt, er sieht die Lanze mit der Jesus netterweise erstochen wurde, und auch der Gral wird ihm gezeigt. Parzival bemerkt das jedoch kaum, und beschäftigt sich mehr damit, dass er in der Königin Kleidern steckt und wo er sitzt, im Vergleich zum König. Hier also steht ihm sein Ego im Weg, das er noch nicht überwunden hat. Er versagt, die Bedeutung der Symbole zu erkennen oder nur schon danach zu fragen, weil er beim Ausbildenden Ritter gelernt hat, dass man nicht zu viele Fragen stellen soll, und er diesem Dogma blindlings folgt, stellt er keine Fragen. Sodann wird er zu Bett geleitet und am nächsten Tag ist die Burg leer. Als er davon reitet schliessen sich die Tore und eine Stimme krächzt ihm zu, dass er versagt hat.

Die Symbole bedeuten: Schwert: Die Abnabelung vom Unbewussten indem man mit eigenen gesunden Menschenverstand eigene Urteile sich bildet und nach diesen lebt. Die Lanze war im Mittelalter etwa ähnlich verehrt worden, wie der Gral, weil durch sie das göttliche Blut auf die Erde (das Unbewusste) getropft ist; sie ist das Symbol für den Willen; sie kann sowohl für gutes wie auch für schlechtes verwendet werden, ihr eigentlicher Zweck ist die Ausrichtung des Willens auf das Spirituelle. Der Gral verkörpert schliesslich das Ziel spiritueller Erleuchtung. Alle drei Symbole, wie auch die Kleidung der Königin sowie der Fischerkönig selbst sind Spiegelbilder der Dinge, die Parzival lernen muss, um in seinem persönlichen Leben zu mehr Weisheit zu gelangen.

Danach trifft er wieder auf die Tafelrunde und verletzt und verwirrt wie er sich fühlt, würde er gerne dort mit einsteigen. Dies ist möglich, weil König Arthur von ihm geträumt hat. Jedoch würde dies das Ende seines spirituellen Wegs bedeuten. Unerwartet kommt Hilfe in Form einer hässlichen alten Vettel. Diese ist der Spiegel von Parzivals aktuellem Gemütszustand. Sie beschimpt ihn versagt zu haben, und so merkt er, dass er bei der Tafelrunde nicht am richtigen Ort ist. Die Vettel erzählt ihm auch, dass er einen Bruder habe (der Licht und Dunkel in sich noch nicht in Einklang gebracht hat). Parzival erkennt, dass er diese Suche nicht allein abschliessen kann und soll, sondern gemeinsam mit seinem Bruder.

Derweil trifft er auf Gawain, ein Ritter der Tafelrunde, der deren Tugenden voll und ganz lebt, insbesondere Compassion (;)) und Chivalry (etwa: ritterlichkeit). Gawain muss lernen, dass zu viel Compassion und Chivalry zur Katastrophe führen, ähnlich wie eine Religion, übertrieben ausgübt, zu Fanatismus führt. Er und Parzival kämpfen erbittert miteinander, bis Parzival erkennt: "ich habe immer nur mich selbst bekämpft!" und Gawain antwortet: "Und wenn Du wahren Glauben (Faith) findest, wirst Du Dich überwinden/bezwingen".

Danach sind sie gute Freunde und Parzival geht zum von der Vettel so bezeichneten Bruder und kämpft auch mit ihm stundenlang. Es stellt sich heraus, dass der Bruder den Körper verkörpert, während Parzival der (logische) Verstand ist. Nachdem auch Körper und Geist im Einklang sind, gehen sie zurück zu Gawain der sie freudig empfängt und gemeinsam sind sie Körper-Geist-Herz was sie endlich befähigt gemeinsam den Gral zu finden.

und naja... schliesslich finden sie den Gral. :-({|=
Das was wir brauchen, das was wir geben - das sind wir.
The Dude

Re: Gral, Druiden, Christen, Gaia etc.

Beitrag von The Dude »

Fallen Angel 3 hat geschrieben:[...]
Magie existiert mindestens in der Form, als darüber gesprochen wird. Es ist nicht wie Timpuka, ein Wort, dass ich jetzt grad erfunden habe, und von dem noch nie jemand gehört hat. Man kann natürlich darüber diskutieren, dass Magie häufig nichts weiter darstellt, als überlegene Technologie, aber eigentlich weiss jeder was mit Magie gemeint ist, wenn man das Wort verwendet. Zu sagen, dass es keine Magie gibt, ist also vergleichbar mit der Aussage, dass es keine Helden gibt. Natürlich hat noch kaum jemand einen Helden gesehen, selten bis nie ist man selbst ein Held, und aufgrund der Tatsache dass sogar so dubiose Institutionen wie das Militär das Wort Held verwenden, kann man schon sagen, es gibt keine Helden. Und doch gibt es Helden, in den Legenden unserer Vorfahren zum Beispiel.
[...]
[...]
Das vollentwickelte Individuum als Held unserer Gesellschaft ist nicht korrumpierbar, die Weisheit liebend und kooperationsbereit, da es seine Einheit mit der ganzen Menschheit bereits erkannt hat. Die Erfahrung des eigenen Arbeitsrhythmus hat diese Erkenntnis der Einheit geschenkt. Das Individuum ist ein Mensch, der seinen ihm ganz eigenen Arbeitsrhythmus gefunden hat. Ein Mensch, der nicht mehr Opfer von äußeren Umständen oder der Zeit ist, sondern beginnt, ein bewusster Schöpfer innerhalb der Zeit zu werden.
[...]
Ist nicht eben jener narzisstische Grundzug ein Kennzeichen des Schattens unserer westlichen Gesellschaften, die Krankheit, an der sie grundlegend leiden: die Neigung zur Trennung und die Selbstsucht? Der Schatten löst sich auf, indem kollektiv nun erkannt wird, dass es gegen den Menschen gerichtet ist, ihn auf seinen Materieaspekt zu reduzieren und Materie und Geist sowie Mensch und Natur voneinander zu trennen. Dass jede Form der Absonderung als Rasse, als Religion, als Ideologie oder Nation in Krieg und Terror enden. Dass es nicht nur narzisstisch und selbstgefällig, sondern zerstörerisch ist, wenn privilegierte Gruppen, Kreise oder Nationen mehr Geld, Waren und Ressourcen für sich beanspruchen als ihnen gerechterweise zusteht.

Und dass es auf den Menschen selbst zurückwirken muss, wenn die Wahrheit verfälscht, Ideale und tieferes Wissen instrumentalisiert und kommerzialisiert werden. Vielleicht ist es eine List der Vernunft, wenn nun über das Reaktivieren mythischen Wissens und archetypischer Symbole die narzisstische Grundstörung der Menschheit an Licht kommt und auf diese Weise bearbeitet werden kann. Den Gedanken an das richtige Ziel wach zu halten, wäre somit ein wichtiger Beitrag aller derer, die sich magischer, heldenhafter Begriffe bedienen und sie auf Bereiche wie Bildung oder Wirtschaft zu übertragen versuchen.

Ein Held kann man immer nur für sich selbst sein, gemessen an den eigenen Möglichkeiten und Grenzen. Im Heldenmythos ist das tiefe Wissen um ein hohes Ideal im Menschen, seine Bestimmung, verwahrt: Als vollbewusstes Individuum sich in den Dienst der Allgemeinheit, des Ganzen zu stellen, ohne Erwartung irgendeiner Gegenleistung. Dies im tiefen Vertrauen auf das Gute, was sich in der Tat zeigt. Der wahre Held gehört sich nicht mehr, er hat aufgehört, ein vom Ganzen getrenntes Leben zu führen. Daher stellt der wahre Held eine Stufe des Überganges in eine andere, höhere Dimension dar. Im Helden beginnt diese höhere Dimension zu wirken, sie macht seine Wirkung aus. Daher kann der wahre Held auch nur bescheiden und voller Demut sein. Denn Demut ist der Weg zu wahrer Größe. Diese Demut auf allen Ebenen wieder zu erlangen wäre das Heldenhafte unserer Zeit.
http://www.theintelligence.de/index.php ... ystem.html

;)
Floria
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Re: Gral, Druiden, Christen, Gaia etc.

Beitrag von Floria »

bei "Onkel von Jesus" habe ich abgehängt. :?
illusion
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Re: Gral, Druiden, Christen, Gaia etc.

Beitrag von illusion »

Floria hat geschrieben:bei "Onkel von Jesus" habe ich abgehängt. :?
Hast Du die Nummer noch? Für private Recherchen - sonst nichts ;P
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