Kalmus

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Tribute
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Kalmus

Beitrag von Tribute »

Hoi liebi lüt :)

Ha bem ufrume gad es päckli kalmus gfunde wo de kolleg mol ligge loh hed. :-"
nach es bitz google beni of paar infos gstosse:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kalmus_%28Art%29

hed öpper scho erfahrige demet?
hend gad öppe 2 esslöffeli kauet (je, send z3te) und schibet no mächtig =P~

schöne obe
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halucinognom
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Re: Kalmus

Beitrag von halucinognom »

u das am Mäntig Abe...? :P 8) :-)
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Tribute
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Re: Kalmus

Beitrag von Tribute »

ha gad no nochegschmesse =P~
jo mues em moment nur chli blöd umestoh em gschäfft^^
mach eigentlech informatiker 2. LJ aber die schecked mech zu
de polymech abteilig för en wuche^^ das heisst 8h ergendwelche
metalmaschene zueluege -.-
have phun das züg eschs wärt^^
1.20 / 10gr. =P~
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604freund/Psykas
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Re: Kalmus

Beitrag von 604freund/Psykas »

beschrib mol chli gnauer wie das züüg iifahrt...!?!? O:) und denn mal luege! :-D
˙·٠•●°^°●•٠·˙Mensch: Das einzige Lebewesen, das erröten kann. Es ist aber auch das einzige was Grund dazu hat! (Mark Twain) ˙·٠•●°^°●•٠·˙

˙·٠•●°^°●•٠·˙ich kann gar nicht so viel fressen wie ich kotzen möchte... (unser Dude)˙·٠•●°^°●•٠·˙

˙·٠•●°^°●•٠·˙Die Notwendigkeit des Überlebens der menschlichen Rasse wird im allgemeinen überschätzt! (Leslie Dean Signer) ˙·٠•●°^°●•٠·˙

˙·٠•●°^°●•٠·˙Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern, die anderen bauen Windmühlen...(aktuelle schweizer politik sieht auch etwa so aus...!) ˙·٠•●°^°●•٠·˙

˙·٠•●°^°●•٠·˙auch Müll im Kopf ist Umweltverschmutzung (VriMvriM?) ˙·٠•●°^°●•٠·˙

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SäureRaver303
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Re: Kalmus

Beitrag von SäureRaver303 »

wo bekommt man das?!? =P~
...wo Atmosphäre zu Plasma wird...

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Dragonfly

Re: Kalmus

Beitrag von Dragonfly »

Aber das isch doch e sone Art Sumpfpflanze. Die findsch doch a jedem zwoite Weiher.

Ha grad no öbbis entdeckt unter Kalmus (Gattung) uf Wikipedia wome sich vilicht genauer sötti aaluege:
"Warnung: Enthält außerdem "beta-Asarone" diese sind krebserzeugend."
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Tribute
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Re: Kalmus

Beitrag von Tribute »

chli euphorisierend, aktivierend und desorientiert würdi mi beschribe^^
bitzli optisch und kei anig wie langs stricht.. nemmt scho recht ab..
aber gad wens abeschlöcksch esch krass^^ optisch gha ade wand recht intensiv^^


http://www.land-der-traeume.de/drogeninfo.php?id=16
Nebenwirkungen:

Experimente mit extrem hohen Dosen führten bei Ratten zu erhöhtem Krebsrisiko. Traditioneller regelmässiger Konsum bei den Krähenindianern lies aber keine Langzeitwirkungen erkennen.

also guet nacht glaub cha scho schlofe^^

aha ps: hend das züg ide zwöschewelt kauft bi üs, esch sones chrüterlädeli..
bechunsch das züg scho grob gmahle und muesch nid sovil neh...
das züg isch nämlich ANNNDRESCH grusig bitter und wäh.. mues en tee mache morn^^
Psychobella
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Re: Kalmus

Beitrag von Psychobella »

Hehe ja Kalmus isch furchtbar bitter und isch meischtens Bestandteil vo Teemischige gäge Magebeschwerde :-&

gits i jedere Drogerie z chaufe :wink:
Sei das Wunder, das du erleben willst! Bild

Man bekommt im Leben nicht das, was man sich wünscht, sondern das, woran man glaubt oder was man für möglich hält!
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Re: Kalmus

Beitrag von SäureRaver303 »

hehe... Bild

d.h. ich mach set johre weder mol en bsuech bere drogerie. s'letsch mol beni weg pexine (oder wie das züg au immer gheisse het) i drogerie was zum flashe go hole... :-"
...wo Atmosphäre zu Plasma wird...

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Taiph00n
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Re: Kalmus

Beitrag von Taiph00n »

Hey, wär cool wenn'd no de latiinisch name würsch ageh vom Kalmus, will je nachdem isch ebe Kalmus nicht gleich Kalmus

Die Form womer ide Drogi überchunnt isch Acorus Calamus, wobii das en eigeni unterfamilie ide familie vo de Aronstabgwächs bildet ...
und nume so nebet bii, die beta-Asarone (cis-Isosaron) chönd ide Asiatische Art am meischte vor, ide Europäische so mittelmässig und ide nordamerikanische nume wenig vor ... Vorsicht wär also sicher nid schlecht bi de hüfige iinahm ...

Soviel wieni zum iifahre chan säge, denn bezwifl ich, dases Acorus Calamus isch, do de Hauptwirkstoff vorallem es Ätherisches Öl isch ...

Ach jo, s'ganze wirkt liecht sedierend, also isch mit müedigkeit z'rechne ...

Oh, und so nebet bi, das was du do betriebsch nennt mer en Arzneimittelprüefig ...

gruz us de chrüterstube ...
Be. Soul. Body. Heart. Mind. Potential. Consciousness.
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Amanita
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Re: Kalmus

Beitrag von Amanita »

Acorus calamus Kalmus

Familie
Araceae (Aronstabgewächse)

Formen und Unterarten

Es werden anhand der Genomunterschiede und der geographischen Verteilung einige Varietäten bezeichnet (MOTLEY 1994:
397):
Acoms calannts var. anlericanlis (RAF.) WULFF (Nordamerika, Sibirien)
Acoriis calannts var. vidgaris L. (Europa, Indien, Himalaya )
Acoriis calannts var. ciiigiistatiis BESS. (Südostasien, Japan, Taiwan)
Acoriis calannis var. calannts L. (Eurasien)
Acoriis calannis var. veriis L. (tetraploide Form)

Synonyme
Acoriis cirorriaticiis GILB.
Acoriis odorcitiis LAM.
Acoriis vidgaris L.
Acoriis vidgariS (WILLD.) KERNER

Volkstümliche Namen
Ackermagen, Ackerwurtz, Ackerwurz, Acore, Acore aromatique, Acore odorant, Acore vrai, Acori, Acoro, Acoro verdadero,
Acrois, Ajil-i-turki (Persisch), Akoron (Griechisch), Aksir-i-turki, A-notion ao-titara, Bach, Bacha, Bajegida (Kannada), Beewort,
Belle angelique, Bhadra (Sanskrit), Bhuta-nashini (Sanskrit), Boja, Bojho (Nepali), Bueng, Calamo aromatico, Calamus, Canna
cheirosa, Chalmis, Ch'ang (Chinesisch), Ch'ang-jung, Ch'ang-p'u, Cinnamon sedge, Dälau, Därau, Dengau, Deutscher Ingwer,
Deutscher Zittwer, Erba cannella, Erba di Venere (Italienisch »Pflanze der Venus«), Flagroot, Galanga des marais, Ganghilovaj
(Gujarati), Gewürzkalmus, Ghorabach, Gladdon, Gora vatch (Hindi), Ighir iggur, Jammu, Jerangau, Kahtsha itu (Pawnee
»Medizin, die im Wasser liegt«), Kalmoes, Kalmuß, Karmes, Karmsen, Kaumeles, Ki we swask, Kni (Ägyptisch), Kolmas,
Kolmes, Lubigan (Tagalot), Magenwurz, Mongolian poison, Moskwas'wask, Muskrat root, Muskwe s uwesk, Musquash, Myrtle
Plag, Myrtle grass, Myrtle sedge, Nabuguck (Chippewa), Nagenwurz, Pai-ch'ang, Peze boao ka (Osage »flaches Kraut«), Pine
root, Pow-e-men-artic (»Feuerwurzel«), Rat root, Reed acorus, Roseau aromatique, Roseau odorant, Safed-buch (Hindi),
Schiemen, Schiemenwurz, Schwertenwurzel, Sete, Shui-ch'ang-p'u, Shyobu (Japanisch), Sih kpe-tawote, Sinkpe tawote (Lakota
»Nahrung der Moschusratte«), Sunkae (Lakota »Hundepenis«), Sweet calomel, Sweet cane, Sweet cinnamon, Sweet Plag, Sweet
flagroot, Sweet grass, Sweet myrtle, Sweet rush, Sweet segg, Tatar, Themeprü (Assamesisch), Ugragandha (Nordindien),
Vaambu, Vacha, Vaj, Vasa (Telugu), Vasambu (Tamilisch), Vash (Arabisch), Vashampe (Malayam), Vekhand (Marathi), Venerea
(Römisch), Venus plant, Venuspflanze, Wada-kaha, Warch, Watchuske mitsu in, Water flag, Wechel, Weekas, Wee-kees, Wehkes
(»Moschusrattenwurzel«), Wekas, Wika, Wike, Wiken, Wye (Kashmiri), Yellow Plag, Zehrwurzrhizome, Zwanenbrood
(Holländisch »Schwanenbrot«)

Geschichtliches
Die Geschichte des Kalmus liegt nach wie vor im dunkeln. Es ist mehr als fraglich, ob das akoron des Dioskurides wirklich den
Kalmus bezeichnet (SCHNEIDER 1974 I: 42*). In der Antike glaubte man, daß das akoron in den sagenumwobenen Gärten von
Kolchis (auf der Balkanhalbinsel am Schwarzen Meer) beheimatet war. Ob Kalmus schon im Altertum als Aphrodisiakum
verwendet wurde, so wie im heutigen Ägypten, läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Die antiken Namen, sofern sie tatsächlich
den Kalmus bezeichnen, sprechen aber für eine Verwendung als Aphrodisiakum (Vgl. PLINIUS XXV, 157).'1 In Italien gilt er bis
heute als »Pflanze der Venus« (SAMORINI und FESTI 1995: 33). Der biblische »Kalmus« wird heute als Andropogon
aromaticiis L. oder Cymbopogon sp. gedeutet (vgl. Cymbopogon densiflorum). Im Grab von Tutenkhamun wurden angeblich
Reste von Acoriis calamus gefunden (MOTLEY 1994: 400; vgl. dazu GERMER 1985: 238f.*). Der Kalmus wurde auch für eine
Ingredienz der Hexensalben gehalten.
Die vielleicht älteste Erwähnung des Kalmus findet sich in chinesischen Quellen. Die verwandte, aber kleinere Art Acorus
gramineus SOLAND. (p'u; wird bereits in dem altchinesischen Shih Ching, dem »Buch der Lieder« (ca. 1000-500 v. Chr.),
erwähnt (KENG 1974: 4030.
Der Kalmus war im ausgehenden Mittelalter in Europa gut bekannt und seither als Heilpflanze geschätzt. Ob er in Amerika zu
präkolumbischer Zeit heimisch war, ist nicht sicher. Auf jeden Fall wurde seine halluzinogene Wirkung aufgrund
ethnobotanischer Forschungen unter nordamerikanischen Indianern bekannt (MOTLEY 1994). Daß Kalmus halluzinogen wirkt,
wurde erstmals von Hoffer und Osmond (1967: 55£*) publiziert.

Verbreitung
Der Kalmus stammt anscheinend aus Zentralasien oder Indien (MOTLEY 1994) und ist auf Sri Lanka und im Himalaya gut
vertreten. Er hat sich durch Kultivierung in alle Welt verbreitet (HOOPER 1937: 80'x). In Mitteleuropa wurde die Pflanze aber
erst im 16. Jahrhundert eingeführt und hat sich seither an Bächen und langsam fließenden Gewässern sowie an Seen verwildert.

Anbau
Der Anbau erfolgt vegetativ durch abgetrennte Teile des Rhizoms oder durch Ableger mit Schößlingen. Kalmus benötigt einen
sumpfigen oder sehr feuchten Standort, kann auch in stehenden Gewässern überleben und liebt besonders die feuchten Uferzonen
von Teichen.
In Nordamerika hat wahrscheinlich die Moschusratte (Ondatra zibethica) sehr zur Verbreitung und Vermehrung des Kalmus
beigetragen. Sie wird »wie magisch« von dem Rhizom angezogen. Sie frißt nicht nur das Rhizom der frischen Pflanze, sondern
sammelt auch Teile davon und legt damit einen Vorrat an. Dabei treibt die Wurzel unter Umständen erneut aus. Möglicherweise
wird der typische Moschusgeruch der Moschusratte maßgeblich durch ihren Kalmusgenuß bestimmt (MORGAN 1980: 237).

Aussehen
Der Kalmus ist eine ausdauernde, bis ca. 120 cm hoch wachsende Pflanze mit kriechendem Wurzelstock (Rhizom). Die hell- bis
saftiggrünen Blätter sind schwertförmig und zweizeilig gestellt. Reibt man sie, verströmen sie den typischen Kalmusgeruch. Die
unscheinbaren, winzigen, gelbgrünen Blüten sitzen an einem 5 bis 8 cm langen Blütenkolben. Der Kalmus blüht in seinem
Ursprungsgebiet (Indien) von April bis Juni, in Mitteleuropa von Juni bis Juli.
In Asien ist die sehr ähnliche, aber wesentlich kleinere Art Acorus gramineus SOLAND. verbreitet. Sie ist leicht an den sehr
kleinen Blättern (I 0 bis 20 cm lang) erkennbar, die beim Verreiben ebenfalls den typischen Kalmusgeruch verströmen.
In Nordamerika wird der Kalmus oft mit der Yellow flag genannten Iris pseudoacorus L. und der Blue flag genannten Iris
versicolor L. verwechselt (MOTLEY 1994: 400).

Droge
- Rhizom (Rhizoma Calami, Calami rhizoma, Kalmuswurzel, Kalmuswurzelstock)
-- Kalmusöl (Calami aetheroleum, Oleum Calami)

Zubereitung und Dosierung

Mit dem Kalmusöl werden Schnupfpulver und Schnupftabake (siehe Nicotiana tabacum) aromatisiert (HOOPER 1937: 80*) und
alkoholische Getränke (Liköre, Alkohol, Bier) versetzt (MOTLEY 1994: 398).
Ein Tee (Infusion oder Dekokt) aus dem zerkleinerten Wurzelstock (1 Teelöffel pro Tasse) kann bei Schwächezuständen,
Nervosität, Magen-Darm-Krämpfen und als Nervinum oder Aphrodisiakum getrunken werden (FROHNE 1989). Ein starkes
Dekokt eignet sich auch als Badezusatz. Kalmus ist Bestandteil vieler Magenbitter (vgl. Theriak).
Als psychoaktive Dosierung geben nordamerikanische Indianer die Menge an, die einem Finger entspricht. Allerdings sind auch
sehr hohe Dosierungen erprobt worden (200 bis 300 g des getrockneten Rhizoms).

Rituelle Verwendung

Im alten China wurde der Kalmus, wahrscheinlich aber die Ch'ang-p'u (auch Shi chang pu) genannte kleinere Art [Acorus
gramineus SOLAND. oder Acorus gramineus SOLAND. var. pusillus (SIES.) ENGL.] offensichtlich im Schamanismus
verwendet. MENG SHEN schrieb dazu:
»Diejenigen, die Geister sehen wollen, benutzen die rohen Ma-Früchte [Cannabis sativa], Ch'angp'u [Acorus gramineus] und
K'uei-chiu [Podophyllum pleianthum HANCE, syn. Dysosma pleiantha (HANCE) WOODS.; Vgl. Podophyllum peltatum], zu
gleichen Teilen zerstoßen, und drehen sie zu Pillen von der Größe einer Murmel und nehmen sie jeden Tag, wenn sie in die Sonne
blicken. Nach hundert Tagen kann man dann Geister sehen.« (Li 1978: 231
In China gehört der Kalmus zu den ältesten glückverheißenden Pflanzen. Es heißt von dem Daoisten An-ch'i-sheng, daß er wilden
Kalmus als Elixier verwendet hat und dadurch nicht nur unsterblich, sondern auch unsichtbar wurde. Leider ist nicht überliefert,
wie der Kalmus für diesen Zweck zubereitet und eingenommen wird. Die Kalmusblätter werden noch heute zusammen mit
Artetnisia vulgaris (vgl. Artemisia spp.) als Talisman beim Drachenbootfest genutzt und zum Schutz vor bösen Geistern über die
Haustür gehängt (MOTLEY 1994: 402).
In Kaschmir gilt die Wurzel als glückverheißend und soll am Morgen des traditionellen Neujahrsfestes (ttcivroj) als erstes
angeschaut werden (SHAH 1982: 299"). In Indien werden Kalmuswurzelstücke von Schlangenbeschwörern zum Bannen der
Kobras verwendet (MOTLEY 1994: 403).
Vielen nordamerikanischen Indianern gilt Kalmus als Panazee und Tonikum. Die Irokesen haben die Wurzel zum Aufspüren von
Hexen und bösem Zauber verwendet. Viele nordöstliche Waldlandindianer halten die Wurzel für apotropäisch und hingen sie
deshalb im Haus auf oder nähen sie den Kindern in die Kleidung ein. Die »Geister der Nacht« (Alpträume) bleiben dann fern. Die
Winnebago, Ponca, Pawnee, Omaha und Dakota fertigen aus dem Kalmusgras Girlanden an, die bei geheimen Riten ( wakan
wacipi, »heiliger Tanz«) und als Jagdtalisman verwendet werden (HOWARD 1953, MORGAN 1980: 235). Die Chippewa
kombinieren Kalmus mit Aralie riiidiccittlis L. und kochen daraus ein Dekokt, mit dem sie ihre Fischnetze tränken, um einen
guten Fang zu erzielen oder Klapperschlangen zu vertreiben (MOTLEY 1994: 404).
Die Cheyenne benutzen Kalmuswurzel als Räucherwerk bei ihrer Schwitzhüttenzeremonie. Dazu werden die Wurzelstücke
einfach auf die glühenden Steine in der Schwitzhütte gestreut. Der Rauch soll reinigend und gesundheitsfördernd sein. Manchmal
werden auch Kalmuswurzelstücke und Kalmusblätter den Rauchmischungen zugesetzt oder mit Tabak (Nicotiana spp.) vermischt
(vgl. Kinnickinnick).
Die Cree benutzten Kalmuswurzel angeblich als Halluzinogen. Es heißt, dazu kauten sie ein fingerlanges Wurzelstück aus. Die
Echtheit dieser Information, die in der psychedelischen Literatur stets kolportiert wird, ist etwas zweifelhaft (Vgl. MORGAN
1980, OTT 1993, SCHULTES und HOFMANN 1995* ), denn alle Experimente mit amerikanischem Kalmus, auch in sehr hohen
Dosen (bis zu 300 g Rhizom! ), waren völlig erfolglos. Wenn die Cree tatsächlich ein Halluzinogen besessen haben, dann war es
vermutlich nicht Acortts calarncis. Ein Creename für Kalmus - oder, wie es in der Quelle heißt, eine sehr ähnliche Pflanze - lautet
pow-etneti-circtic, »Feurige Pfefferwurzel«. In den Medizinbündeln der Cree befanden sich häufig Kalmuswurzelstücke, die
hingegen wee-kees (»Moschusrattenwurzel«) genannt wurden (JOHNSTON 1970: 308 ).
In den fünfziger Jahren wurde in Deutschland zu Ostern in einigen evangelischen Kirchen lutheranischer Gemeinden
erstaunlicherweise Kalmus als Weihrauch verbrannt (MOTLEY 1994: 402).

Artefakte
Ein Teil der berühmten Gedichtsammlung Grashalme (Original Leaves of Grass) des naturalistischen nordamerikanischen
Dichters Walt Whitman (1819-1892) ist mit »Calamus« überschrieben. Möglicherweise sind die darunter zusammengefaßten
Gedichte vom Kalmus oder von dessen Wirkung inspiriert worden (MORGAN 1980: 235f.).

Medizinische Anwendung

In der ayurvedischen Medizin wird Kalmus bei Schlaflosigkeit, Melancholie, Neurosen, Epilepsie, Hysterie, Gedächtnisverlust
und Fieber verwendet (VOHORA et al. 1990: 53). Zusammen mit Safran (siehe Crocus sativus) und Milch dient Kalmus zur
Einleitung der Geburt (MOTLEY 1994: 403). Die nepalesischen Sherpa benutzen eine Paste aus dem frischen Wurzelstock als
antiseptisches Mittel zur Behandlung von Tierwunden (BHATTARAI 1989: 47* ).Die Nepali verwenden die Wurzel bei
Erkältungen und Husten (MANANDHAR 1980: 9*) sowie als Nerventonikum (SINGH et al. 1979: 188* ). Er stellt eine
bedeutende, geistbewegende Heilpflanze der ayurvedischen und tibetischen Medizin dar:
»Vacha bedeutet wörtlich „Sprechen“ und bezeichnet die Kraft des Wortes, der Intelligenz oder des Selbstausdruckes, die von
dieser Heilpflanze angeregt wird.« (LAI) und FRAWLEY 1987: 175)
Deshalb hat Kalmuswurzel als Räucherwerk eine geistaufhellende und stärkende Wirkung. Sie findet sich oft in tibetischen
Räuchermischungen, die als Nervenstärkungsmittel und zur Steigerung der meditativen Konzentration verbrannt werden, auch gilt
sie als Verjüngungsmittel und »Nahrung der Kundalini-Schlange« (LAD und FRAWLEY 1987: 176* ).
Kalmus gehört in den nordamerikanischen Waldlandgebieten und angrenzenden Plains zu den von Indianern sehr vielseitig
verwendeten Medizinen. Abkochungen der Wurzel dienen als Heilmittel bei Magen-Darm-Störungen, Verdauungsschwäche und
Krämpfen. Bei Kopfschmerzen, Erkältungen, Halsentzündungen und Bronchitis werden die frischen Wurzelstücke ausgekaut. Die
Wurzel wird aber auch getrocknet zu einem medizinischen und rituellen Schnupfpulver verarbeitet (MORGAN 1980).
Medizinisch wird Kalmus bei Kopfschmerzen, Husten und Erkältung geraucht oder geräuchert (MOTLEY 1994: 404). Bei den
Blackfeet, zu denen die Kalmuswurzeln über lange Handelswege gelangten, wurden sie zum Abtreiben benutzt. Die Wurzel wurde
als Allheilmittel ausgekaut. Bei Kopfschmerzen wurde eine Räucherung aus der zermahlenen Wurzel und Tabak (Nicotiana spp.)
inhaliert (JOHNSTON 1970: 307£*). Die Chippewa haben zur Behandlung von Erkältungen und Bronchitis eine Medizin aus
Kalmuswurzel, der Rinde von Xatithoxylutn americanum MILL., der Wurzelrinde von Sassafras albidum und der Wurzel von
Asarurn canadense L.-''° hergestellt (MORGAN 1980: 240).
Der Wurzelstock von Acorus grarnineus wird in der traditionellen chinesischen Medizin zur Behandlung von Vergeßlichkeit,
Konzentrationsmangel, Schwerhörigkeit, Ohrensausen, Epilepsie, Geisteskrankheiten, Völlegefühl und Gastritis benutzt
(PAULUS und DING 1987: 1280.

Inhaltsstoffe
Die Kalmuswurzel ist reich an ätherischem Öl mit Decadienal, Caryophyllen, Humulen, Curcumen und ß-Asaron sowie den
Bitterstoffen Acoron, Neoacoron und Acorin, Gerbstoffen und Schleim (der chinesische Kalmus enthält neben a-Asaron und ß-
Asaron noch Eugenol, Safrol, a-Humulen, Sekishon u.a.). Das ätherische Öl aus Acorus calarnus var. aniericanus ist frei von ß-
Asaron (MOTLEY 1994: 407). Vor allem indische Kalmuspflanzen sind reich an Asaron (BAXTER et al. 1960, VOHORA et al.
1990). Von indischen Pflanzen wird auch eine psychotrope Wirkung berichtet (MOTLEY 1994: 405 ).
Der Wurzelstock von Acorus grarnineus enthält reichlich ätherisches Öl, bestehend aus a-Asaron, ß-Asaron, Eugenol, Safrol, a-
Humulen, Sekishon u.a. (PAULUS und DING 1987: 128*).

Wirkung
Das Asaron gilt als das berauschende Prinzip in der Rohdroge'1 (BAXTER et al. 1960, MOTLEY 1994: 399). Laborversuche
haben die Wirkung auf das Zentralnervensystem bestätigt (VOHORA et al. 1990). Es hat auch berauschende Wirkungen, die
vermutlich auf ein Stoffwechselprodukt, das TMA oder Trimethylmethamphetamin, zurückzuführen sind (vgl. Myristica
fragrans). Das ätherische Öl ist tonisierend, magenstärkend und krampflösend. Es hat antibakterielle Wirkungen. Das ß-Asaron
soll zudem giftige und krebserregende Eigenschaften haben. Pharmakologisch soll sich Asaron ähnlich wie Papaverin verhalten
(MOTLEY 1994: 399, 405).
Die Behauptung, der Kalmus sei ein Halluzinogen, entstammt wohl eher einer Wunschvorstellung als den tatsächlichen
Erfahrungen mit der Pflanze. Ich habe auch bei sehr hohen Dosierungen (bis 100 g des ausgekochten, getrockneten
Wurzelstockes) keinerlei halluzinogene, psychedelische, entheogene oder sonstwie visonäre Wirkungen bemerken können. Das
Asaron hat anscheinend eher sedierende Eigenschaften. Ich kenne auch keinen experimentierfreudigen Psychonauten, der von
erfolgreichen Versuchen mit Kalmus berichten könnte. Ich denke, man kann den Kalmus aus der Liste der sogenannten »Legal
Highs« streichen, sofern nicht neue Beweise für seine Psychoaktivität erbracht werden.
Marktformen und Vorschriften Kalmuswurzel (Rhizorna Calami) ist über den Kräuter- und Apothekenhandel erhältlich. Das
Kalmusöl ist wegen der (zweifelhaften) karzinogenen Wirkung aus dem Handel gezogen worden (MOTLEY 1994: 407). In
Deutschland darf Kalmus als Aromastoff für Schnäpse u.ä. verwendet werden, solange sich in einem Liter des damit versetzten
Getränkes weniger als 1 mg Asaron befindet (ROTH et al. 1994: 92*).

Literatur
Siehe auch Eintrag unter Ätherische Öle

ABEL, Gudrun
1987 »Chronosonenschädigende Wirkung von
ß-Asaron in menschlichen Lymphocyten«, Planta
nledica 53: 251-253.
BAXTER, R.M., P.C. DANDIYA, SA. KANDEL, A. OKANY
und G.C. WALKER
1960 »Separating of Hypnotic Potentiating Principles
fron the Essential 011 of Acorlis calamus L. of
Indian Origin by Gas-liquid Chronatography«,
Nature 185: 466-467, London.
FROHNE, Dietrich
1989 »Kalinuswurzelstock«, in: M. WI(;HTL (Hg.),
Teedrogen, S. 260-262, Stuttgart: WVG.
GRAYUM, M.H.
1987 » A Summary of Evidence and Arguments
Supporting the Rehoval of Acorus froh the Araceae«
Taxon 36: 723-729.
HOWARD, Janes
1953 »Notes an Two Dakota „Holy Dance“ Mediciiies
and Their Uses«, Arnerican Antllropologist 55:
608-609.
MORGAN, George R.
1980 »The Ethnobotany of Sweet Flag among North
American Indians«, Botanical Museum Leaflets 28(3):
235-246.
MOTLEY, Timothy J.
1994 »The Ethnobotany of Sweet Flag, Acorus calanlus
(Araceae)«, Ecotiortlic Botany 48(4): 397-412.
(Sehr gute Bibliographie.)
SAMORINI, Glorglo und Francesco FESTI
1995 » Acorus calanncs L. (calamon aromatico)«,
Eleusis 1: 33-36.
SPECK , Frank G.
1917 »Medicine Practices of the Northeastern Algon
quians«, Extract f rotn Proceediiigs of the Nineteenth
International Cotigress of Americanists, S. 303-321,
Washington, DC.
VOHORA, S.B., SHAUKAT A. SHAH und P.C. DAND1YA
1990 »Central Nervous System Studies an an Ethanol
Extract of Acorus calamus Rhizomes«, Journal
of Ethnopharrriacology 28: 53-62.
WHITMAN, Walt
1985 Grashalme. Zürich: Diogenes.
Quelle: Die Bibel von Herrn Rätsch
lg Amanita ૐ

Das Wirkliche ist ebenso zauberhaft, wie das Zauberhafte wirklich ist. (Ernst Jünger)

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Taiph00n
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Re: Kalmus

Beitrag von Taiph00n »

Die Behauptung, der Kalmus sei ein Halluzinogen, entstammt wohl eher einer Wunschvorstellung als den tatsächlichen Erfahrungen mit der Pflanze. Ich habe auch bei sehr hohen Dosierungen (bis 100 g des ausgekochten, getrockneten Wurzelstockes) keinerlei halluzinogene, psychedelische, entheogene oder sonstwie visonäre Wirkungen bemerken können. Das Asaron hat anscheinend eher sedierende Eigenschaften. Ich kenne auch keinen experimentierfreudigen Psychonauten, der von erfolgreichen Versuchen mit Kalmus berichten könnte. Ich denke, man kann den Kalmus aus der Liste der sogenannten »Legal Highs« streichen, sofern nicht neue Beweise für seine Psychoaktivität erbracht werden.
Hmmm, prüefigsstress macht sich bemerkbar, han im Rätsch au noglueget, han de Calamus aber nid gfunde, merci für de Uszug, jetzt hanen natürlich im buech entdeckt! ...

Lustig wär Christian Rätsch versus Hans Krämer ...
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Re: Kalmus

Beitrag von Tribute »

hmm aber das esch dussag vo eim maa...
wär esch das öberhaupt?
glaub do doch eher wikipeida und co.
und vorallem mine eigete erfahrige =P~
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Amanita
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Re: Kalmus

Beitrag von Amanita »

Tribute hat geschrieben:wär esch das öberhaupt?
Ähm *hust*, das isch im Fall scho nöd eifach irgend öper..
Ob Wikipedia do eh besseri Quellä isch :-# .
Aber chli was weiss es scho, das z.B.
lg Amanita ૐ

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Tribute
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Re: Kalmus

Beitrag von Tribute »

bi zfuul gsi und ha uf dini antwort ghofft :P
merci, jetz beni informiert...
aber das sich das so widerspricht..
naja isch es schöns flash wirde wider sbiz chaufe :)
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