Salü zäme, das isch miis Debut hier uf em mysticalforum. eigentlich bin ich wäge öppis ganz anderem da, als dem LSD bad trip topic, nämlich wägem take off vom "Starship303" an der Multicolorpointer. Nichts desto trotz han ich alli biiträg gläse. es hed sicher es paar ganz gueti biiträg und ich glaub au all sind guet gmeint, aber ned all verstönd die substanz und ihre wirkigscharakter, wo drübert schriibed. mit dem wett ich niemert beleidige. wenn ier euch würklich für das thema interessiered, den lised doch es richtigs buech drübert. das "LSD mein Sorgenkind" vom Albert Hofmann würde ich da nicht mal zwingend empfehlen, weil es sich nicht direkt und nicht nur mit der psychoaktiven wirkung von LSD befasst. Auch wurde LSD-Mein Sorgenkind von Albert Hofmann geschrieben, bevor jahrelange Erfahrungen in der Psychotherapie / Psychiatrie mit LSD gemacht wurden. Daher eignen sich da andere, neuere Bücher meiner Meinung nach besser. Ganz gute Bücher sind: "Topographie des Unbewussten", oder "LSD-Psychotherapie", beide von Stanislav Grov. Oder Ins Herz der Dinge lauschen von Samuel Widmer. Auf
http://www.LSD.li hat es eine Linkseite mit der ISBN Nummer. In diesen Büchern sind Informationen enthalten, von dem Mann, der weltweit durch die Begleitung von über 7000 psychotherapeutischen Sitzungen mit LSD wohl am meisten Ahnung und Erfahrung mit der Substanz LSD hat: Dr. Stanislav Grov / Samuel Widmer
Nun gut, was ich zum Ganzen zu sagen habe und diese Aussagen entstammen unter anderem aus diesen Büchern:
0. Unter LSD gibt es Synästhesien (
http://de.wikipedia.org/wiki/Synästhesie) und jetzt zur Musik. Wenn jemand z.B. gerade Klänge fühlen kann, dann verursachen dunkle bedrohliche Klänge auch ein solches Gefühl im Konsumenten. Melodien oder z.B. hohe Klänge würden dann im Konsumenten fröhliche oder Glücksgefühle auslösen. (Um z.B. auf den Beitrag wegen dem DARK PSY zurück zu kommen.) Daher ist oder wäre es nicht verwunderlich, dass unter dem Einfluss von LSD an einer Dark Psy Party mehr (negative) psychische Zusammenbrüche passieren (können). Das hat aber nichts mit der Musik oder ihrer Absicht zu tun. Mit einer düsteren Geigenmelodie kann man das Selbe erreichen. Das muss aber auch nicht jeder so erleben, dass dunkle Töne als schlecht erlebt werden und hohe Töne als gut. Jemand kann das auch genau umgekehrt, oder sonst irgendwie vermischt wahrnehmen. Wie und was jemand wahrnimmt, das kann nur er/sie selbst sagen und ausdrücken. (Vielleicht könnte bei einem bad trip melodischer, fröhlicher trance helfen, oder fröhlicher feiner Frauengesang wie z.B. von Sophie Zelmani?)
WAS HILFT?
GRUNDSÄTZLICH DEM KONSUMENTEN LIEBE UND VERSTÄNDNIS SCHENKEN, DAS IST ES SCHON, ABER WAS BEDEUTET DIES?
1. Einen Trip nur unter äussersten Umständen mit anderen Medikamenten unterbrechen. Der Trip muss, wann immer möglich, ohne weitere chemische Hilfsmittel durchlebt werden. (Dr. Grov spricht von 2 chemischen Abbrüchen in ca. 3500 LSD Sitzungen. DAS ZEIGT SICHER, DASS MAN NICHT LEICHTFERTIG ZU EINER ANDEREN, ZWEITEN CHEMISCHEN KEULE GREIFT, NUR WEIL MAN SCHON MIT DER ERSTEN ÜBERFORDERT IST.) Der LSD Trip ist grundsätzlich ein Erkenntnisprozess für den Konsumenten, der einen Menschen, je nach Offenheit und Dosierung, mit allen Fragen und Antworten, welche es im Leben eines Menschen geben kann, konfrontieren kann, was letztlich auch unangenehme Seiten, oder sogar der psychologische Tod zur Folge haben kann. -> Ego tod, Auflösung des Ego's. Das ist ganz normal, für LSD in hohen Dosierungen und das EGO setzt sich nachher auch wieder zusammen, das ist ein normaler Prozess unter LSD. (Dosierungen von ca. 300-2000 Mikrogramm) Ausserdem besteht die Gefahr, dass man auf dem begonnenen Trip hängen bleibt, wenn man diesen chemisch unterbricht. Dieses "Hängen bleiben" hat nichts damit zu tun, dass man nachher geistesgestört wäre, wie das in einigen Köpfen umhergeistert, sondern, dass man einfach an dem Punkt stehen bleibt, wo man auf dem Trip war, als er unterbrochen wurde. Dieser Zustand kann das Verhalten eines Menschen mehrere Monate beeinflussen, theoretisch so lange, bis es erledigt und verarbeitet wird. Darum wird ev. ein zweiter Trip in psychotherapeutischer Begleitung nötig, um den 1. Trip abzuschliessen und zu Ende zu bringen. Also wann immer möglich, nicht chemisch eingreifen, sondern den Trip durchstehen. (Die schrägen Trips sind eh die besten und fürs Leben am lehrreichsten!)
2. Reizüberflutung vermeiden und damit sind alle Reize gemeint, auch emotionale. Daran denken, dass auch ein für uns angenehmer Zustand für den Konsumenten überflutend sein kann.
3. Eine oder mehrere Personen, zu welcher der Konsument vertrauen hat sind zu empfehlen. (Nicht zu viele Personen und in der Nähe des Konsumenten nicht ängstlich über den Zustand des Konsumenten sprechen.) Der Konsument sollte nicht weiter verängstigt werden. Zu sagen, es käme alles gut, ist sicher von Vorteil. Gut und positiv zureden! Es nutzt aber nicht, wenn man es nur sagt, und das nicht meint. In diesem Zustand merkt das der Konsument. Es ist also ganz wichtig, dass die anwesende Person AUTHENTISCH POSITIV UND BERUHIGEND sein kann.
4. Gut ist, wenn ein Mann und eine Frau beim Konsumenten sind, denen er vertraut. (Wenn ihr wissen wollt warum, liest die Bücher.)
5. Den Konsumenten sich möglichst ausleben lassen, auch wenn das schwierig wird. So lange der Konsument aber nicht Selbst- oder Fremdgefährdend ist/wird, ihn möglichst machen lassen. Sogar aktiv fragen, was er glaube, dass er/man machen müsse, dass es ihm besser geht. (Z.B. wenn jemand aufgestaute Aggressionen hat, dann soll er doch auf den Boden oder einen Baum einschlagen, schreien usw.) Auch wenn dies für die Aussenstehenden "komisch" aussieht, sollte man den berauschten Konsumenten sich ausleben lassen, das wird ihn letztlich zur Ruhe bringen. Ausgesprochene Dinge nicht persönlich nehmen, diese haben mit der Gefühlswelt des Konsumenten zu tun, nicht mit Dir persönlich. Negativausdrücke nicht zurück geben, positiv denken und liebevoll handeln.
6. Fruchtsäfte und trinken allgemein sind sicher nicht schlecht, helfen aber kaum direkt auf die Intensität des LSD Rausches.
7. Bewusst andere friedliche Umgebung oder Personen wählen, ev. Ablenkung probieren.
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Mit LSD kann man grundsätzlich in verschiedene Schichten und Tiefen der menschlichen Psyche gelangen. Dr. Grov und eigentlich generell die gesamte therapeutische Gemeinschaft, unterteilt folgende durch LSD erlebbare Ebenen:
1. Ästhetische Ebene; Dosis ca. 25-100 Mikrogramm LSD; Das Empfinden der äusserlichen Reize ist generell gesteigert. Die Psyche wird nicht tiefschürfend berührt und es kommen auch nicht viel unbewusste Erlebnisinhalte in das Denken. Der Trip verläuft meist "positiv" und wenig tiefschürfend. Hier passieren die "normalen" und wohl an Parties zumeist angestrebten Trips.
2. Psychodynamische Ebene; Dosis ca. 100-300 Mikrogramm LSD; 1. Ebene im Beginn und beim Zurückkehren aus dem Trip. Dazwischen wird eine andere Tiefe in der Psyche erreicht, in der auch verdrängte und unbewusste Erlebnisinhalte in das Denken und Fühlen kommen können. Das können gute und schlechte Erlebnisse sein. Je nach Tiefe des Rausches können auch leichte Depersonalisationserscheinungen auftreten, was den meisten Personen ziemlich Angst macht, wenn sie nicht wissen, dass es das gibt. Es treten Synästhesien auf. (Klänge können gefühlt, Gefühle können gesehen werden. Diese Verwechslungen können alle Sinne betreffen, man kann z.B. auch rot fühlen usw.)
3. Transpersonale Ebene; Dosis ca. 300-2000 Mikrogramm LSD; 1. und 2. Ebene im Beginn und beim Zurückkehren aus dem Trip. Dazwischen wird eine andere Tiefe in der Psyche erreicht, welche mit der Auflösung des Ego's und Einheitsgefühlen mit anderen Persönlichkeiten, Gott oder dem Universum enden kann. Alles und Eins zu sein, das kann einem da passieren. Oder z.B. mit dem Boden oder sonst was zu verschmelzen. Die Grenze von Subjekt zu Objekt löst sich auf. Auch mit Klang oder Bild, Geschmack zu verschmelzen ist normal. Bzw. es endet nicht so, es gibt einfach kein höher erlebtes Erlebnis, als selbst Gott oder das Universum zu sein. Bevor es aber so weit ist, steht man vor der Aufgabe des Sterbens. Dies spielt sich nur psychologisch ab, auch wenn es für den Konsumenten selbst als reales Sterben erlebt wird und auch von Aussen so interpretiert werden kann, stirbt man nicht wirklich real. D.h. der Konsument macht für sich einen realen Tod durch, mit all seinen Auseinandersetzungen im Prozess des Sterbens, die man auch im Leben hat, wenn einem der Tod begegnet. Dann "stirbt" man und dahinter verbirgt sich die Wiedergeburt. -> Erleuchtung! Im Tode ist man immer allein, da kann dir keiner helfen, und man ist immer der Einzige, der geht. Da hilft einem keine vertrauenswürdige Person, das ist auch unter LSD so.
Wie du also merkst, möchte man sich vielleicht an einer Goa in die erste Ebene knallen und dann gehts auch darüber hinaus und dann ist man davon überfordert. Dazu reicht schon die 2. Ebene und dann gibt es da noch eine 3. Ebene, voll mit natürlichen Ängsten des Menschen.
Stell dir z.B. vor, jemand wurde z.B. vergewaltigt und in der 2. psychodynamischen Ebene kommen all diese Erinnerungen wieder, als ob sie niemals verarbeitet wurden. Eine solche Person macht faktisch eine zweite Vergewaltigung durch und das ist kein leichtes Brot. Oder man wurde z.B. vom Vater geschlagen usw, das kann alles wieder ins Bewusstsein und ins Fühlen kommen.
LSD wird in der Psychotherapie als Katalysator benutzt, um eben verdrängte und unbearbeitete Erlebnisinhalte eines Patienten, wieder ins bewusste denken zu holen. Es gibt mehrere, aber eigentlich zwei bevorzugte Therapievarianten mit LSD.
1. Psycholytische Psychotherapie; Man versucht bewusst die psychodynamische Ebene zu erreichen, also ca. 100-300 Mikrogramm LSD.
2. Psychedelische Psychotehrapie; Man versucht bewusst die transpersonale Ebene und die Ego Auflösung, ein Peak Experience zu erreichen, also ca. 300-2000 Mikrogramm LSD.
Wenn man also die Grenze zur 2. Ebene überschreitet, erlebt man ev. einen "Bad Trip" und dies kann viele Gesichter haben.
Also ich muss jetzt aufhören, ich muss noch kurz einen anderen Beitrag schreiben.
PS: Wenn Du mal ein wichtiges Buch über Dich selbst und LSD lesen willst, dann lies: Samuel Widmer, "In's Herz der Dinge lauschen." Über MDMA und LSD, Von der unerwünschten Psychotherapie. ISBN-13: 9783907080030
Ein interessantes Buch ist vielleicht auch noch: "Spiritualität und Drogen", Hans-Hinrich Taeger, ISBN: 3-88631-198-8
http://www.LSD.li
So, das wärs gsii. Ich wüsst no chli meh über LSD, aber ich glaube das langet im Momänt und ich hoffe es hilft und informiert euch echli.
En Gruess vo Däääne!
Dr. Acid
PS: Auf 5 Trips gibt's einen schlechten, das gehört dazu und ist ganz "normal", mit dem muss man rechnen. Wenn man nur oder fast nur schlechte Trips hat, sollte man sich vielleicht überlegen, ob man eine ernsthafte Psychotherapie anfangen will, vielleicht mit LSD. Wenn man nur schlechte Trips hat, oder in jedem Trip schlechte Verstimmungen, dann hat das einen (versteckten) Grund, der sich im Rausch offenbart. Ein psychisch gesunder Mensch hat keinen Grund für schlechte Verstimmungen auf Trip. Auch wenn dies vielleicht eine etwas unangenehme Wahrheit für Dich ist, -> Es ist eine Wahrheit und du solltest Dich vielleicht einmal mit Dir selbst und deinen Ängsten befassen! PS: Du musst jetzt nicht meinen, weil dir Trips manchmal schräg rein kommen, du wärst psychisch krank. Aber es gibt in jeder Persönlichkeit Schattenseiten und Ängste, welche durch einen anständigen LSD-Trip offenbart werden können. Und wenn du davon überfordert wirst, dann hast du ein Problem damit.
LSD ist kein Spielzeug, sondern eine äusserst ernsthafte Sache!