ich rede hier nur von dem Bewusstsein, wie wir Menschen es wahrnehmen, also sozusagen unser Sein. Wenn es möglich ist, ein Baby "herzustellen" indem mittels Schwangerschaft aus DNA und Atomen ein Hirn und Körper erschaffen wird, der ein Bewusstsein enthält, warum sollte es dann nicht möglich sein, mit Positronen und Chips ein Hirn herzustellen, dass ein solches Bewusstsein ermöglicht, wie es in einem Baby entsteht? Keine Ahnung, ob es funktionieren würde, aber könnte doch sein? Stellt sich natürlich die Frage, wozu man das braucht, wenn man auch einfach ein Baby herstellen könnte
im subjektiven Sinne wäre sie nicht anders.Capa hat geschrieben:Angenommen die Wirklichkeit ist materialistisch:
Wäre sie denn anders (auch im subjektiven Sinne) als sie es jetzt ist?
Aber sie wäre irgendwie ziemlich sinnlos.
Wenn alles nur wegen Bausteinen ist, wege Materie, wenn unsere Gedanken etc. nichts weiter sind, als ein Computerprogramm das abläuft (wenn auch ein sehr komplexes), dann wäre das der endgültige Beweis, dass das gesamte Universum überhaupt keinen Sinn macht. Nichts wäre mehr wichtig, nichts hätte in irgendeiner Form Inhalt, es braucht dann keine Entwicklung, keine Evolution, weil all das ohne Ziel, ohne inneren Antrieb erfolgt.
Klar, man kann dann ruhigen gewissens sagen, ich geniess einfach meine Zeit, Hedonismus wäre dann völlig okay, denn wenn es eh keine Rolle spielt, dann können wir es ja auch auf Teufel komm raus mitmachen. Unsere Sinneswahrnehmungen bis ins letzte auskosten, dann sterben und alles versinkt im Vergessen. Wir könnten einander ermorden, es spielt keine Rolle. Wir könnten jeden Menschen ausnützen, es macht keinen Unterschied. Wir werden deswegen nicht krank, weder seelisch (die gibt es ja in dem materialstischen Universum nicht) noch körperlich (weil das einzig und allein vom Körper abhinge, nicht vom Geist, schlechtes Gewissen etc. spielt keine Rolle).
Natürlich könnten wir dennoch Gesetze aufstellen wie Du sollst nicht töten. Oder dass man niemanden versklaven darf. Aber diese Gesetze hätten keinen inneren Hintergrund, wären nicht aufgestellt, weil sie "richtig" sind, sondern einfach weil niemand sterben will.
Und genau so sieht unsere moderne, aufgeklärte Welt aus. Wir haben Gesetze, letztlich gründen sie alle auf dem Wunsch möglichst gute Sinneswahrnehmungen für alle zu erschaffen, aber sie sind nicht aufgestellt worden, weil sie Richtig sind. Sondern nur wegen der Logik.
Ob es drauf ankommt? Weiss nicht. Ich möchte lieber deshalb keinen Menschen töten, weil ich "spüre" (sozusagen in meine Seele wahrnehme), dass es falsch ist, als nur weil ich von einem Gesetz quasi daran gehindert werde...
Ganz davon abgesehen, dass - nur mal angenommen - der Materialismus sich irrt, und es eben doch noch andere Gründe für Richtig und Falsch gibt, als nur wie das Quark sich grade dreht, wenn es - nur mal angenommen - tatsächlich so etwas wie einen Sinn hinter dem ganzen Universum gibt, der sich uns aus welchen Gründen auch immer, noch nicht erschliesst, so wäre es unter Umständen sogar fatal, wenn wir uns einzig auf den Materialismsus stürzen, nur weil der Logisch ist und einige Indizien dafür sprechen.