Wunderschöne guete Morgä mitenand!
Wünsche zur Ileitig allne ä erfüllendi, glücklichi Wuche.
Ich bin sehr dankbar dasi mit eu die Diskussion dörf füehre, da ich d'Erfahrig gmacht han, das manch Materialischt eigentli gar nöd weiss, wärumer Materialischt isch, und dur das isch dänn ä Diskussion vo Afang a völlig für'd Chatz.
Da isch das nöd so. Ich lies us und zwüsche dä Zeile, das dä Capa z.B. ganz genau weiss vo waser redt. Er stellt nämmli Frage, und nöd irgendwelchi Frage, sondern genau die richtige Frage. Es erfreut mich das z'xeh well ich beobachte, dass sich vill Mänsche die essenzielle Frage gar nöd stelled, wells eifach kei Ziit oder kei Luscht däzue händ. Sich immer ufs Neui Frage stelle, bis mer di letscht Frag beantwortet hät, das isch miner Meinig nah genau dä richtig Wäg. Sich immer wieder neu z'hinderfräge, bis mer irgendwänn - hüt oder ime Jahr, i dem oder im nächste Läbe - sini letschti Frag entdeckt.
Für mich isch di letscht Frag - uf die wo letztändlich alles usegloffe isch - xi: "Wänn Gott tatsächlich s'Absolute isch, allmächtig, und s'Absolute mit bedingixloser Liebi gliichchunnt, wie chaners dänn nur zuelah, das so Zueständ herrsched, wi das uf eusere prachtvolle Mueter Erde scho vill z'lang dä Fall isch? Wieso setzt er nöd eifach sini Allmacht ii, zum derre ganze Dunkelheit äs Ändi z'bereite?"
Ich han lang und fescht z'chäue gha a derre Frag und bin dur turbulänti Gefielde cho, han sogar Gott verfluecht und verdammt unden ghasst, bis mer eines Tages s'Liecht ufgange isch.
D'Antwort hani idä bedingixlose Liebi gfunde. Well wänns höchste Xetz die bedingixlosi Liebi isch, dänn gönd us dem Xetz automatisch zwei Prinzipie hervor: Dä frei Wille und das Prinzip von Geben und Nehmen. Da Gott alli sini Gschöpf genau gliich liebt, öb das Jesus oder Luzifer isch, hät au jedes än eigene freie Wille. Us dem Grund setzter sini Allmacht nöd ii, weller dänn nüme bedingixlos liebe würd, sondern sälber geg sis höchste Xetz verstosse würd.
Dä Momänt isch für mich d'Erlüchtig xi, und die Erlüchtig hät dä Startschuss gäh, für dä Wäg vodä Erfüllig und somit dä Erlösig. Dä Wäg bini jetz am beschriite. Er isch oft nöd liecht, aber jedesmal wänni haddere, musi mis Bewusstsi nur wieder uf di bedingixlosi Liebi richte und alles lauft wi am Schnüerli. S'Wichtigscht für mich isch däbi dasi min Wäg, woni no z'gah han, hell erlüchtet vor mier xehn. Ich känne mis Ziel. Vilich erreichis hüt? Vilich au ersch ufem Totebett? Vilich musi au no einigi anderi Läbe erfahre und entdecke? Ich weisses nöd, aber äs spillt au nöd sone Rolle, well ich bin - wie au alli andere Seele - äs unsterblichs Wese und der Weg ist das Ziel.
Da mich die Diskussion sehr erfreut, möchti zum Schluss auno uf paar Sache igah - wi die Sache us minere individuelle Perspektive usxehnd.
Capablanca hat geschrieben:Ich sehe keins und es funktioniert scheinbar auch alles ohne. Warum muss es eins geben? Wie kommst du von der Verschiedenheit der Individuen auf ein allumfassendes Wesen? Bist du sicher, dass dir dabei dein Verstand nicht etwas vorgaukelt?
Du kannst als RELATIVER TEIL, das ABSOLUTE erst "sehen", wenn du in das ABSOLUTE eingegangen bist, d.h. die Schwingung der bedingungslosen Liebe in dir IST. Ich sehe das ABSOLUTE nicht, ich fühle, dass es da IST. Und ich habe erkannt, dass ich gleichzeitig EINS und VERSCHIEDEN bin, mit allen Dingen die da Sind. Vielfalt in Einheit und Einheit in Vielfalt.
Ja ich bin mir sicher, weil das verstehen dieses Mysteriums die Grenzen von Verstand und Logik sprengt. Es ist also eigentlich ganz einfach. Entweder bin ich tatsächlich erleuchtet, oder einfach nur ein irrer Spinner. Du darfst das sehen, wies dir beliebt, ich liebe dich trotzdem
Capablanca hat geschrieben:Wonach wir wieder zum Materialismus gekommen sind, der auch ein Monismus ist.
Das Gegenstück zum Materialismus ist der Idealismus (impliziert auch deine/eure Spiritualität), in welchem die Wahrnehmung nur ein Abbild eines Geistes oder eines übergeordneten Ideen-Bewusstseins ist. Auch ein Monismus.
Nun, ich sehe das hald so, das die spirituelle (absolute) Wahrheit, keine Wahrheit ausschliesst, sondern im Gegenteil alle andern (relativen) Wahrheiten in sich vereint.
Capablanca hat geschrieben:Ich frage mich gerade, woher jemand wissen kann, was Gott ist.
Zum Beispiel weil alles aus dem Absoluten entsprungen ist? Ich habe Gott für mich entdeckt und erfahren, daher weiss ich. Das heisst aber nicht, dass ich Gott erklären könnte, denn wie sollte ich das Absolute erklären können? Jeder einzelne relative Teil muss das Absolute für sich selber erkennen, entdecken und erfahren.
Capablanca hat geschrieben:Du hast also die Erfahrung von Gott gemacht, hast ihn quasi irgendwie berührt und jetzt weißt du, dass er mehr ist als die Summe aller Teile, und dass mann ihn erfahren muss, aber nicht in einem wissenschaftlich-empirischen Sinne, sondern durch andere Methoden?
Man kann Gott auch in einem wissenschaftlich-empirischen Sinn erfahren, denn Gott ist Absolut und das Absolute enthält alles, auch das wissenschaftlich-empirische sowie die Logik. Ich meine nur, dass man sich nicht auf etwas begrenzen sollte um das ewige, grenzenlose Unendliche zu entdecken, weil man ab einem gewissen Punkt die Grenzen des Erklärbaren erreicht hat. Gott IST. Allumfassend. Unerklärlich und doch erfahrbar.
Jeder relative Teil des Absoluten kann Gott selber erfahren, wenn er das will. Die einzige Bedingung dazu ist, dass man nicht von Anfang an Gott kathegorisch ablehnt, denn: "You create your own Reality". Was man für Unmöglich hält, wird auch Unmöglich.
Zum Schluss möchte ich nochmals betonen, dass alles was ich schreibe meine relativen Erfahrungen sind. Es ist mir lieber wenn jemand das von mir gesagte wirklich hinterfragt, als wenn er sich ohne zu hinterfragen sagt: "Wow, der Dude ist mein Messias" oder so was, denn wie gesagt: Wir alle sind gleichzeitig verschieden (individuell), und gleich (eins). Also klar und deutlich:
Ich bin kein Missionar und auch kein Messias, ich lege nur dar, wie die Welt aus meiner relativen Perspektive aussieht. Wenn jemand in meinen Texten für sich etwas findet, freut mich das, wenn jemand sich aufgrund meiner Texte selbst fragen stellt, freut mich das noch mehr, wenn jemand meine Texte für irre hält freut mich das zwar nicht, aber ich weiss, dass dies sein gutes Recht ist, welches ich auch jedem zugestehe.
Liebe und Licht